Unser Wetter in der kommenden Woche und auch darüber hinaus wird maßgeblich von zwei derzeit noch aktiven Tropenstürmen mitbeeinflusst. Zum Einen Hurrikan DORIAN, der als erster Cat 5 Hurrikan der Geschichte moderner Wetteraufzeichnungen Teile der Bahamas verwüstet hat. Aktuell zieht er die US-Ostküste entlang und wird wahrscheinlich noch als Hurrikan Kanada erreichen. Östlich von Neufundland beginnt Sonntagabend die Umwandlung in ein außertropisches Sturmtief. Bis Mittwochmorgen liegt Ex-DORIAN zwischen Island und Schottland.
Gleichzeitig wird Tropensturm GABRIELLE sich zum Hurrikan verstärken und mit dem Jetstream ostwärts ziehen. Mittwochmorgen liegt GABRIELLE nördlich der Azoren und schiebt dabei einen mächtigen Warmluftberg vor sich her. Dieser wölbt einen Höhenrücken von den Azoren her über Westeuropa auf, sodass sich sich ab Donnerstag/Freitag eine stabile Hochdruckbrücke zwischen Biskaya und Russland entwickeln könnte. Diese Entwicklung ist momentan relativ sicher, bevor sich aber ruhiges Altweibersommerwetter einstellt, könnte an der Vorderseite des heranrückenden Hochs nochmal ein Schwall Kaltluft die erste Nachtfröste bringen, das wäre kommendes Wochenende zu erwarten, ist aber noch unsicher. Die Unsicherheit hängt mit der Größe der Tiefdrucksysteme zusammen. Je größer, desto besser vorhersagbar. DORIANs Kurs ist ziemlich konstant gerechnet, während GABRIELLE viel kleinräumiger ist und noch vom berechneten Kurs abweichen kann. Sollten die Wetterberichte und Wetterapps in den nächsten 5-7 Tagen also sprunghaft sein, wisst ihr, woran das liegt.
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Aktuell ... dominiert bei uns ein ausgeprägtes Italientief mit zahlreichen kleineren Trögen. Je kleiner, desto unsicherer. Es ist derzeit sehr schwer abschätzbar, in welcher zeitlichen und räumlichen Abfolge Regengebiete über den Alpenraum hinwegziehen. Die Wettermodelle tun sich naturgemäß mit Italientieflagen immer schwer, daran haben auch Supercomputer wenig geändert. Der Meteorologe muss also nowcasten, aktuelle Satellitenbilder und Radarbilder benutzen und daraus die weitere Entwicklung abschätzen.
Eine bewährte Möglichkeit sind Wasserdampfbilder: Je heller, desto feuchter die Luftmassen in der oberen Troposphäre. Je grüner, desto hochreichender die Bewölkung (Schleierwolken, Schichtwolken, Gewitterwolken). Schmale dunkle Zonen deuten dabei an, dass sehr trockene Luft mit Nähe zur Tropopause in tiefere Höhen gelangt. Die Erfahrung zeigt, dass im Grenzbereich von sehr trockener und sehr feuchter Luft (siehe die mit x gekennzeichneten Regionen) bevorzugt Schauer und Gewitter entstehen. Das aktuelle Regengebiet im Nordosten von Österreich befindet sich z.b. vor so einer Trockenzunge. Mit der Verlagerung https://kachelmannwetter.com/at/sat/...5min.html#play lässt sich dann zumindest über mehrere Stunden hinweg ungefähr abschätzen, wo es regnet und wo es trocken bleibt.
Bei Italientieflagen ist z.b. typisch, dass sich die Gewitter über der Obere Adria und in den Südalpen entwickeln und dann unter Abschwächung nach Österreich ziehen und dort starken Regen bringen.
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Im Klartext bedeutet das, dass es bis Montagmittag in ganz Österreich überwiegend trüb und regnerisch bleibt, zeitweilig mit Regenpausen. Am häufigsten regnet es heute im Süden und Osten, morgen ist der Westen und Südwesten dran, in der Nacht auf Montag der Südosten und Nordosten, während es im Südwesten mit einsetzendem Nordföhn allmählich trockener wird. Inneralpin und im Süden fallen bis Montagmittag verbreitet 50-100 l/qm, oberhalb 1500 bis 2000m geht der Regen zeitweise in Schnee über, eine nachhaltige Abkühlung ist damit aber nicht mit verbunden.
Dienstag und Mittwoch werden freundlicher und wärmer, die Nullgradgrenze steigt über 3000m an. Am Dienstag einiges an Nebel, Hochnebel und Restwolken, tagsüber aber immer sonniger. Am Mittwoch ein paar Quellwolken, aber überwiegend trocken.
Donnerstag wie angesprochen unsicher, nach der europäischen Modellversion sorgt ein abgetropftes Höhentief über Norditalien nochmal für aufkommende Niederschläge über den Ostalpen, während die Amerikaner bereits zunehmenden Hochdruckeinfluss zeigen.
Ab Freitag dann aber zunehmender Hochdruckeinfluss, wobei der (trockene) Kaltluftvorstoß tendenziell nur die östlichen Regionen betrifft.
Gruß,Felix
PS: Ob ich hier wieder regelmäßig schreibe, weiß ich noch nicht. Von ambitionierteren Wanderplänen muss ich mich wegen der Sesambeinfraktur noch einige Monate verabschieden, ganz weg möchte ich von den Bergen aber nicht. Vorerst bleibe ich mal bei Standardquartieren mit leichten Wanderungen und regelmäßigen Ruhetagen dazwischen, und hoffe, dass dieses Level der Genesung nicht im Weg steht.
Gleichzeitig wird Tropensturm GABRIELLE sich zum Hurrikan verstärken und mit dem Jetstream ostwärts ziehen. Mittwochmorgen liegt GABRIELLE nördlich der Azoren und schiebt dabei einen mächtigen Warmluftberg vor sich her. Dieser wölbt einen Höhenrücken von den Azoren her über Westeuropa auf, sodass sich sich ab Donnerstag/Freitag eine stabile Hochdruckbrücke zwischen Biskaya und Russland entwickeln könnte. Diese Entwicklung ist momentan relativ sicher, bevor sich aber ruhiges Altweibersommerwetter einstellt, könnte an der Vorderseite des heranrückenden Hochs nochmal ein Schwall Kaltluft die erste Nachtfröste bringen, das wäre kommendes Wochenende zu erwarten, ist aber noch unsicher. Die Unsicherheit hängt mit der Größe der Tiefdrucksysteme zusammen. Je größer, desto besser vorhersagbar. DORIANs Kurs ist ziemlich konstant gerechnet, während GABRIELLE viel kleinräumiger ist und noch vom berechneten Kurs abweichen kann. Sollten die Wetterberichte und Wetterapps in den nächsten 5-7 Tagen also sprunghaft sein, wisst ihr, woran das liegt.
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Aktuell ... dominiert bei uns ein ausgeprägtes Italientief mit zahlreichen kleineren Trögen. Je kleiner, desto unsicherer. Es ist derzeit sehr schwer abschätzbar, in welcher zeitlichen und räumlichen Abfolge Regengebiete über den Alpenraum hinwegziehen. Die Wettermodelle tun sich naturgemäß mit Italientieflagen immer schwer, daran haben auch Supercomputer wenig geändert. Der Meteorologe muss also nowcasten, aktuelle Satellitenbilder und Radarbilder benutzen und daraus die weitere Entwicklung abschätzen.
Eine bewährte Möglichkeit sind Wasserdampfbilder: Je heller, desto feuchter die Luftmassen in der oberen Troposphäre. Je grüner, desto hochreichender die Bewölkung (Schleierwolken, Schichtwolken, Gewitterwolken). Schmale dunkle Zonen deuten dabei an, dass sehr trockene Luft mit Nähe zur Tropopause in tiefere Höhen gelangt. Die Erfahrung zeigt, dass im Grenzbereich von sehr trockener und sehr feuchter Luft (siehe die mit x gekennzeichneten Regionen) bevorzugt Schauer und Gewitter entstehen. Das aktuelle Regengebiet im Nordosten von Österreich befindet sich z.b. vor so einer Trockenzunge. Mit der Verlagerung https://kachelmannwetter.com/at/sat/...5min.html#play lässt sich dann zumindest über mehrere Stunden hinweg ungefähr abschätzen, wo es regnet und wo es trocken bleibt.
Bei Italientieflagen ist z.b. typisch, dass sich die Gewitter über der Obere Adria und in den Südalpen entwickeln und dann unter Abschwächung nach Österreich ziehen und dort starken Regen bringen.
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Im Klartext bedeutet das, dass es bis Montagmittag in ganz Österreich überwiegend trüb und regnerisch bleibt, zeitweilig mit Regenpausen. Am häufigsten regnet es heute im Süden und Osten, morgen ist der Westen und Südwesten dran, in der Nacht auf Montag der Südosten und Nordosten, während es im Südwesten mit einsetzendem Nordföhn allmählich trockener wird. Inneralpin und im Süden fallen bis Montagmittag verbreitet 50-100 l/qm, oberhalb 1500 bis 2000m geht der Regen zeitweise in Schnee über, eine nachhaltige Abkühlung ist damit aber nicht mit verbunden.
Dienstag und Mittwoch werden freundlicher und wärmer, die Nullgradgrenze steigt über 3000m an. Am Dienstag einiges an Nebel, Hochnebel und Restwolken, tagsüber aber immer sonniger. Am Mittwoch ein paar Quellwolken, aber überwiegend trocken.
Donnerstag wie angesprochen unsicher, nach der europäischen Modellversion sorgt ein abgetropftes Höhentief über Norditalien nochmal für aufkommende Niederschläge über den Ostalpen, während die Amerikaner bereits zunehmenden Hochdruckeinfluss zeigen.
Ab Freitag dann aber zunehmender Hochdruckeinfluss, wobei der (trockene) Kaltluftvorstoß tendenziell nur die östlichen Regionen betrifft.
Gruß,Felix
PS: Ob ich hier wieder regelmäßig schreibe, weiß ich noch nicht. Von ambitionierteren Wanderplänen muss ich mich wegen der Sesambeinfraktur noch einige Monate verabschieden, ganz weg möchte ich von den Bergen aber nicht. Vorerst bleibe ich mal bei Standardquartieren mit leichten Wanderungen und regelmäßigen Ruhetagen dazwischen, und hoffe, dass dieses Level der Genesung nicht im Weg steht.
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