Die herumgeführte Okklusion aus Nordosten brachte am Wochenende beträchtliche Regenmengen nach Niederösterreich, in einem Streifen von Klosterneuburg über Tulln bis Wieselburg und Lackenhof fielen verbreitet 70-100 Liter pro Quadratmeter. Viele Bäche und kleinere Flüsse schwollen deutlich an, an manchen Pegeln wurde HQ5 erreicht. Die Wettermodelle hatten die Wetterlage relativ schlecht erfasst, am besten war das amerikanische GFS, danach folgte das deutsche ICON, abgeschlagen war hingegen das europäische EZMWF, das sonst immer als bestes Wettermodell tituliert wird.
Die Wochenprognose beinhaltet kaum weniger Unsicherheiten, der Grund dafür ist im aktuellen Wasserdampfbild ersichtlich, es zeigt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Deutschland. Über der Ostsee hat sich hingegen ein sogenannter Kaltlufttropfen (KLT) abgeschnürt, ein Gebiet mit tiefem Geopotential und Höhenkaltluft, das am Boden keinen Abdruck hinterlässt, also kein zugehöriges Bodentief zum Höhentief. Die Höhenkaltluft sorgt allerdings für eine Labilisierung der Atmosphäre und die Hebung für die Bildung von Schauern und Gewittern. In der Synoptik gilt die Regel, dass der größere Wirbel den kleineren steuert, in dem Fall das Hoch den KLT. Er wandert in der antizyklonalen Strömung im Uhrzeigersinn um das Hoch herum. Die Zahlen deuten an, wo es sich jeweils am Folgetag befindet. Morgen (1) über Polen, am Mittwoch (2) im Dreiländereck, am Donnerstag (3) über Bayern. Dann dreht die großräumige Höhenströmung jedoch auf Südwest und der KLT verlagert sich zurück, am Freitag (4) liegt er über Böhmen und am Samstag in deutlicher Abschwächung über Polen unweit vom Ausgangspunkt (5), jedenfalls nach der Prognose des amerikanischen GFS-Modells. Das europäische EZMWF sieht allerdings ähnlich aus und auch das deutsche ICON rechnet diese Zugbahn.
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Das bedeutet, der morgigen Dienstag wird österreichweit der schönste Tag der Woche, in 1500m hat es von Ost nach West 10 bis 15 Grad (freie Atmosphäre, mit bodennaher Erwärmung ein paar Grad mehr). Am Alpenostrand weht weiterhin lebhafte Nordwind, im äußersten Westen und Südwesten bilden sich ein paar größere Quellwolken, das Schauerrisiko ist aber gering.
Am Mittwoch werden die Bodenwinde allgemein schwächer, am Vormittag nimmt die Bewölkung vom Weinviertel her zu, hier sind ab Mittag erste Regenschauer möglich, vereinzelt auch Gewitter. Bis zum Nachmittag und Abend dehnen sich die Schauer bis ins Mostviertel aus. Ein zweiter Bereich mit einzelnen Gewittern bildet sich von Südtirol bis Unterkärnten aus. Wenig Temperaturänderung. Nullgradgrenze um 3500m.
Am Donnerstag verlagert sich der Schwerpunkt in die Westhälfte, tendenziell begünstigt bleibt der Alpenostrand, sonst wolkenreich und kräftige Schauer und Gewitter, teils auch intensiver Regen, der schwer eingrenzbar ist momentan. Die 1500m Temperaturen liegen zwischen 9 und 12 Grad. Im Osten kommt lebhafter Südostwind auf (verkehrte Welt, nach Frontdurchgang sollte es umgekehrt sein, ist aber keine Front).
Am Freitag wird es allgemein deutlich wärmer und schwül dazu, mit der retrograden Verlagerung des KLT nach Nordosten wandert auch das Niederschlagsgeschehen wieder Richtung Osthälfte, ausgeschlossen sind Gewitter aber nirgends. Allgemein schwachwindig, mit mäßigem Südostwind im Osten.
Trend fürs Wochenende:
Das Geopotential steigt zwar wieder an, damit wird die Luftmasse allgemein wärmer und in den Niederungen verbreitet die 30-Grad-Marke erreicht. Allerdings bleiben die Druckgegensätze bodennah schwach und die Luft feucht (schwül) und extrem energiereich Damit besteht an beiden Tagen erhöhte Gewitterneigung mit etwas höherem Risiko voraussichtlich im westlichen Bergland, ausgeschlossen aber nirgends. Allgemein geringe Luftbewegung. Dort, wo Gewitter entstehen, können sie stundenlang am gleichen Fleck bleiben und enorme Regenmengen verursachen.
Gruß,Felix
Die Wochenprognose beinhaltet kaum weniger Unsicherheiten, der Grund dafür ist im aktuellen Wasserdampfbild ersichtlich, es zeigt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Deutschland. Über der Ostsee hat sich hingegen ein sogenannter Kaltlufttropfen (KLT) abgeschnürt, ein Gebiet mit tiefem Geopotential und Höhenkaltluft, das am Boden keinen Abdruck hinterlässt, also kein zugehöriges Bodentief zum Höhentief. Die Höhenkaltluft sorgt allerdings für eine Labilisierung der Atmosphäre und die Hebung für die Bildung von Schauern und Gewittern. In der Synoptik gilt die Regel, dass der größere Wirbel den kleineren steuert, in dem Fall das Hoch den KLT. Er wandert in der antizyklonalen Strömung im Uhrzeigersinn um das Hoch herum. Die Zahlen deuten an, wo es sich jeweils am Folgetag befindet. Morgen (1) über Polen, am Mittwoch (2) im Dreiländereck, am Donnerstag (3) über Bayern. Dann dreht die großräumige Höhenströmung jedoch auf Südwest und der KLT verlagert sich zurück, am Freitag (4) liegt er über Böhmen und am Samstag in deutlicher Abschwächung über Polen unweit vom Ausgangspunkt (5), jedenfalls nach der Prognose des amerikanischen GFS-Modells. Das europäische EZMWF sieht allerdings ähnlich aus und auch das deutsche ICON rechnet diese Zugbahn.
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Das bedeutet, der morgigen Dienstag wird österreichweit der schönste Tag der Woche, in 1500m hat es von Ost nach West 10 bis 15 Grad (freie Atmosphäre, mit bodennaher Erwärmung ein paar Grad mehr). Am Alpenostrand weht weiterhin lebhafte Nordwind, im äußersten Westen und Südwesten bilden sich ein paar größere Quellwolken, das Schauerrisiko ist aber gering.
Am Mittwoch werden die Bodenwinde allgemein schwächer, am Vormittag nimmt die Bewölkung vom Weinviertel her zu, hier sind ab Mittag erste Regenschauer möglich, vereinzelt auch Gewitter. Bis zum Nachmittag und Abend dehnen sich die Schauer bis ins Mostviertel aus. Ein zweiter Bereich mit einzelnen Gewittern bildet sich von Südtirol bis Unterkärnten aus. Wenig Temperaturänderung. Nullgradgrenze um 3500m.
Am Donnerstag verlagert sich der Schwerpunkt in die Westhälfte, tendenziell begünstigt bleibt der Alpenostrand, sonst wolkenreich und kräftige Schauer und Gewitter, teils auch intensiver Regen, der schwer eingrenzbar ist momentan. Die 1500m Temperaturen liegen zwischen 9 und 12 Grad. Im Osten kommt lebhafter Südostwind auf (verkehrte Welt, nach Frontdurchgang sollte es umgekehrt sein, ist aber keine Front).
Am Freitag wird es allgemein deutlich wärmer und schwül dazu, mit der retrograden Verlagerung des KLT nach Nordosten wandert auch das Niederschlagsgeschehen wieder Richtung Osthälfte, ausgeschlossen sind Gewitter aber nirgends. Allgemein schwachwindig, mit mäßigem Südostwind im Osten.
Trend fürs Wochenende:
Das Geopotential steigt zwar wieder an, damit wird die Luftmasse allgemein wärmer und in den Niederungen verbreitet die 30-Grad-Marke erreicht. Allerdings bleiben die Druckgegensätze bodennah schwach und die Luft feucht (schwül) und extrem energiereich Damit besteht an beiden Tagen erhöhte Gewitterneigung mit etwas höherem Risiko voraussichtlich im westlichen Bergland, ausgeschlossen aber nirgends. Allgemein geringe Luftbewegung. Dort, wo Gewitter entstehen, können sie stundenlang am gleichen Fleck bleiben und enorme Regenmengen verursachen.
Gruß,Felix
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