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02.02.2022 - Lawinenwarnstufe 4 in weiten Teilen der österreichischen Alpen

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  • #16
    @slunecka: Eindrucksvolles Video! Bereits Waldlichtungen können ein Risiko sein, ebenso sollte einem klar sein, dass lichter Wald, z.B Lärchenwald so gut wie keinen Lawinenschutz darstellt.

    und placeboi : Jenseits von 40 Grad - da brauchen wir gar nicht mehr diskutieren... hab schon Lawinen auf 25° - Hängen und darunter gesehen.

    ​​​​​​​LG

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    • #17
      Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen

      Verstehe seine Frustration. Stufe 4, kritische Verhältnisse und es werden Tourenziele angesteuert, wo ein Abgang ja schon fast vorprogrammiert ist.

      Solche Unfälle tragen leider in der öffentliche Wahrnehmung zu der Meinung bei "Über Stufe 3 sind keine sicheren Schitouren mehr möglich", was ja (.......) ist, wenn man sich intensiver mit der Materie auseinandersetzt.
      Bei den letzten 4 Lawinenunfällen mit tödlichem Ausgang waren bei 2 davon staatlich ausgebildete Fachleute (Bergführer am Fließer Berg bzw. staatl. gepr.. Snowboardführer (Knödelkopf)) dabei. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das typische Lawinenopfer aber ein risikofreudiger Ahnungsloser, der sich lieber Bilder anschaut als einen Text zu lesen und zu einer ordentlichen Tourenplanung nicht imstande ist. Das Sprüchlein mit "Experte" und "Lawine" erspare ich euch.

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      • #18
        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen

        Ein guter Punkt. Den einen oder anderen Lawinenunfall von guten Skitourengeher wird das erklären und nachvollziehbar machen.
        Trotzdem erklärt das nicht, warum am vergangen Freitag Leute in Gelände jenseits der 40° unterwegs waren.
        Warum das Paar in den steilen Hang eingefahren ist würde ich auch gern wissen. Tiroler Pärchen, Anfang 60 - das würde man nicht unbedingt erwarten.
        Am Fließer Berg war das direkte Gelände ja gar nicht so steil, aber man war im Lawineneinzugsgebiet steiler Hänge orographisch rechts. Und bei dem anderen Unfall auf der Gammerspitze soll es sich um eine Fernauslösung weiter oben im steilen Gelände gehandelt haben. Am Knödelkopf sind die Freerider wenigstens einzeln in den steilen Hang eingefahren, damit meine ich, dass sie das Risiko durchaus minimieren wollten.

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        • #19
          Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen

          Bei den letzten 4 Lawinenunfällen mit tödlichem Ausgang waren bei 2 davon staatlich ausgebildete Fachleute (Bergführer am Fließer Berg bzw. staatl. gepr.. Snowboardführer (Knödelkopf)) dabei. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das typische Lawinenopfer aber ein risikofreudiger Ahnungsloser, der sich lieber Bilder anschaut als einen Text zu lesen und zu einer ordentlichen Tourenplanung nicht imstande ist. Das Sprüchlein mit "Experte" und "Lawine" erspare ich euch.
          Bei den BGF ist das Risiko halt ein anderes... nicht Unwissenheit, sondern das sie "liefern" müssen....
          carpe diem!
          www.instagram.com/bildervondraussen/

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          • #20
            Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
            Bei den letzten 4 Lawinenunfällen mit tödlichem Ausgang waren bei 2 davon staatlich ausgebildete Fachleute (Bergführer am Fließer Berg bzw. staatl. gepr.. Snowboardführer (Knödelkopf)) dabei. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das typische Lawinenopfer aber ein risikofreudiger Ahnungsloser, der sich lieber Bilder anschaut als einen Text zu lesen und zu einer ordentlichen Tourenplanung nicht imstande ist. Das Sprüchlein mit "Experte" und "Lawine" erspare ich euch.
            Ich habe dazu leider keine belastbaren Zahlen, aber meiner subjektiven Wahrnehmung nach sind das die beiden größten Opfergruppe - die Ahnungslosen und diejenigen, die sich sehr gut auskennen. Über die Ahnungslosen braucht man nicht reden. Die andere Gruppe wird oft eine fundierte Einschätzung richtig abgegeben haben, aber einmal falsch ist halt zu viel. Und ein wenig habe ich den Eindruck, dass sich einige mit der Erfahrung immer näher an die Grenze herantesten und irgendwann ist man doch darüber hinaus.
            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

            https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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            • #21
              Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen

              Bei den BGF ist das Risiko halt ein anderes... nicht Unwissenheit, sondern das sie "liefern" müssen....
              Rudi Mair vom LWD Tirol meint es wäre eine Fehleinschätzung gewesen, das wäre auch meine Meinung und ich halte es für ein hartnäckiges Gerücht, dass sie lawinengefährliche Touren unternehmen müssen um zu "liefern".

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              • #22
                Zitat von placeboi Beitrag anzeigen

                Ich habe dazu leider keine belastbaren Zahlen, aber meiner subjektiven Wahrnehmung nach sind das die beiden größten Opfergruppe - die Ahnungslosen und diejenigen, die sich sehr gut auskennen. Über die Ahnungslosen braucht man nicht reden. Die andere Gruppe wird oft eine fundierte Einschätzung richtig abgegeben haben, aber einmal falsch ist halt zu viel. Und ein wenig habe ich den Eindruck, dass sich einige mit der Erfahrung immer näher an die Grenze herantesten und irgendwann ist man doch darüber hinaus.
                Ich erinnere mich einmal gehört oder gelesen zu haben, dass das typische Lawinenopfer männlich ist, zudem erfahren und einheimisch, und gern allein unterwegs. In einer Schweizer
                Studie hat die Altersgruppe 30 - 59 Jahre das höchste Sterberisiko. Auf was ich hinaus will, ist, dass meist nicht Unwissenheit der Grund für einen Lawinenunfall ist, sondern eher die Gründe, die du anführst. Manchmal läßt man sich eben zu etwas hinreißen, schätzt die Situation falsch ein. Hätten die Opfer geahnt, dass an diesem Tag so viel passiert, wären sie viel vorsichtiger gewesen. Ich bin der Meinung, dass das durchschnittliche Lawinenopfer nicht weniger Lawinenwissen hat, als der durchschnittliche Tourengeher hier im Forum.

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                • #23
                  Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen

                  Rudi Mair vom LWD Tirol meint es wäre eine Fehleinschätzung gewesen, das wäre auch meine Meinung und ich halte es für ein hartnäckiges Gerücht, dass sie lawinengefährliche Touren unternehmen müssen um zu "liefern".
                  Das haben schon viele bei einem Bier zugegeben. Ist ja auch logisch... Kunde hat Urlaub und ist geil auf powdern. Wennst da dauernd nur im sicheren Fichtendickicht rumgurkts geht der nächstes Jahr zu einem anderen BGF. Leicht übertrieben, aber so in etwa rennts leider.
                  carpe diem!
                  www.instagram.com/bildervondraussen/

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                  • #24
                    Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
                    Ich bin der Meinung, dass das durchschnittliche Lawinenopfer nicht weniger Lawinenwissen hat, als der durchschnittliche Tourengeher hier im Forum.
                    Wenn man den LLB gelesen hat und trotzdem solchen Tourenziele wählt, hat man entweder kein Lawinenwissen oder man ignoriert es bewusst.


                    carpe diem!
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                    • #25
                      Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen

                      Kunde ist geil auf powdern. Wennst da dauernd nur im sicheren Fichtendickicht rumgurkts geht der nächstes Jahr zu einem anderen BGF. Leicht übertrieben, aber so in etwa rennts leider.
                      Statt Powdern, lieber pudern im Fichtendickicht

                      Das Tourengehen mittlerweile Trendsportart geworden ist und die Airbagrucksäcke ein trügerisches gefühl der Sicherheit vermitteln ist sicher auch ein nicht unwesentlicher Faktor an dieser Misere...


                      LG Chris

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                      • #26
                        Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                        Airbagrucksäcke ein trügerisches gefühl der Sicherheit vermitteln...
                        Ich hab auch einen Airbag... Naja vielleicht werde ich dann nicht verschüttet, aber doch möglicherweise von der Lawine zu Tode geprügelt, über eine Felsstufe gespült oder gegen einen Baum gequetscht.

                        Wenn man etwas Nachdenkt, ist der Airbag nur ein kleiner Baustein der Risikoreduktionsstrategie. Aber du hast Recht, viele denken gar nicht soweit...
                        carpe diem!
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                        • #27
                          Da lob ich mir den Muckenkogel - letzten Sonntag mit Fraukchen eine schöne Tour vom PP grünes Tor gegangen...Einkehr auf der Lilienfelder Hütte (ausser einige quengelnde Knirpse) vom Feinsten.

                          Nette flotte Bedienung - Essen 1 A, runter die Forststrasse in flotten kurzen Schwüngen 1A - kein Steinkontakt und keine Lawinen...nur ein paar Rodler


                          LG Chris

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                          • #28
                            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen

                            Naja vielleicht werde ich dann nicht verschüttet, aber doch möglicherweise von der Lawine zu Tode geprügelt, über eine Felsstufe gespült oder gegen einen Baum gequetscht.

                            Wenn man etwas Nachdenkt, ist der Airbag nur ein kleiner Baustein der Risikoreduktionsstrategie. Aber du hast Recht, viele denken gar nicht soweit...
                            Der Airbag wirkt auch nur solange man in der Lawine in Bewegung ist. Nach Stillstand in einer Mulde oder einer markanten Verflachung bzw. um einen Baum gewickelt wird man von den nachkommenden Schneemassen zugeschüttet. Passiert etwa am Knödelkopf. Der Auslauf des Hanges sollte bezüglich der Wirkungsweise des Airbags also auch bedacht werden.
                            Dass der Lawinenairbag eine Risikokompensation darstellt, also man damit mehr Risiko eingeht (zumindest eine bestimmte Gruppe von Nervenkitzel-Suchenden), haben Studien schon herausgefunden (etwa "Lawinenairbags & Risikoverhalten").
                            Wenn man sich so durch die einzelnen Lawinenereignisse auf der Seite des LWD klickt, fällt auch auf, dass immer wieder einmal ein Airbagsystem nicht aktiviert wurde. Man sollte also auch nicht darauf vergessen, dass man diese Schutzvorrichtung mitführt.

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                            • #29
                              Vielleicht ganz interessant, was im Gebiet Sölktal, genauer gesagt von den Ost- bzw. den Südhängen des Plöschmitzzinen, Hangofen so runter gekommen ist, aufgenommen am 13.2.2022:

                              La.jpgDSC04294.jpg

                              La.jpgDSC04295.jpg


                              Dort runter führt auch eine beliebte Abfahrt. Von der Hangneigung her wären dort auch flachere Bereiche auszunützen - aber was hilft´s? Auch dort rauschen die Schneemassen unbekümmert drüber.
                              Die in den Tagen davor ausgewiesene Lawinenwarnstufe lag übrigens "nur" bei Zwei!

                              LG

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