sturmweihn.jpg Das Luftmassen-Satellitenbild von heute abend, 23 Uhr MEZ, zeigt eine Luftmassengrenze mit einer wellenden Front über Europa, die viel zu höhenwarme Luft über Südeuropa und dem Balkan von maritimer Kaltluft über dem Atlantik trennt.
Dieses Frontensystem wird sich morgen, Mittwoch, unter Abschwächung südostwärts bewegen und dabei die Alpen überqueren. Damit frischt kräftiger Westwind im Donauraum auf. Kurz, bevor der Wind greift, aber schon die ersten Tropfen fallen, ist örtlich gefrierender Regen möglich. Der Wind wird aber recht rasch greifen. Im Nordalpenbereich gibt es bis zum Nachmittag unergiebigen Nordstau. Die Kaltfront ist also überall dort, wo sich zuvor ein ausgeprägter Kaltluftsee ausbilden konnte, 'maskiert', d.h., bringt durch auffrischenden Wind wärmere Luft durch Durchmischung. Nur in der Höhe geht es deutlich nach unten, von heute abend +8 auf 1500m auf -3 morgen. Bei 70-80 km/h im Mittel fühlt sich das allerdings noch viel kälter an.
Am Donnerstag greift dann das eingekastelte riesige Frontensystem, das sich momentan noch bei Grönland befindet, auf Mitteleuropa über. Die Wettermodelle rechnen derzeit ein ausgeprägtes Sturmtief mit Kerndruck um 965 hPa über Südschweden. Sein Sturmfeld erfasst weite Teile der Britischen Inseln, Benelux, Deutschland, Tschechien und auch den Norden von Österreich.
Bei uns wird die Warmfront am Nachmittag auf die Alpennordseite und den Donauraum übergreifen. Aufgrund der starken Westkomponente unterhalb Kammniveau hält sich der Stau in Grenzen.
Im Donauraum weht ganztägig stürmischer Westwind, wobei der Niederschlag noch dämpfen würde. Die Schneefallgrenze liegt um 800-1200m.
Die Kaltfront quert in der Nacht auf Freitag von Nord nach Süd, dabei sind auch einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Im Nordalpenbereich bleibt die Front hängen und sorgt für intensive Stauniederschläge, konvektiv durchsetzt mit Graupel und mit Orkanböen in den Hochlagen, damit erhebliche Triebschneeansammlungen. Auf den Süden greifen anfangs einzelne Schauer über, ehe der Nordföhn in Sturmstärke greift.
Am Freitag tagsüber entlang der gesamten Alpennordseite weitere intensive Stauniederschläge, Nullgradgrenze zwischen 1100m im Osten und 1300m im Westen, mit Niederschlagsgekühlung etwas tiefer. Ganztägig sehr stürmisch in allen Höhen. Zunehmende Lawinengefahr.
Am Samstag beginnen die Unsicherheiten, sehr gefährliche Wetterentwicklung. Der Abendlauf von GFS 18z rechnet ein kleinräumiges Randtief, das rasch von der Nordsee über Tschechien südostwärts zieht und Samstagmittag bereits über der Slowakei liegt. Mit dieser Zugbahn würde es vor allem im Donauraum und im Osten tagsüber erheblichen Sturm geben, in 1500m werden dabei Winde von 150 km/h gerechnet, da würde es speziell am Alpenostrand mit Wienerwaldföhn auch in den Niederungen Orkanböen geben. Dazu anfangs noch leichter Regen, der aber tagsüber abklingt. In 1500m um den Gefrierpunkt.
Richtung Sonntag, Heiligabend, verlagert sich die Frontalzone immer weiter nach Norden, das heißt die Zufuhr warmer Luftmassen vom Atlantik her nimmt zu. Am Sturm ändert sich wenig, in ganz Mitteleuropa weiterhin Sturmböen bis in die Niederungen, kaum noch Niederschläge und verbreitet zweistellige Höchstwerte, nur im Süden ohne Wind kühler.
So ähnlich sieht auch der Trend für den 1. Weihnachtsfeiertag aus.
Das europäische Modell rechnet die Randtiefentwicklung schon am Freitagabend, auch geht es dann nahtlos in eine Warmfront am Samstag über, damit würden erheblich mehr Niederschläge im Nordstau fallen als beim amerikanischen Modell, mit entsprechend höherer Lawinengefahr, aber auch Hochwasserpotential in Süddeutschland und entlang der Nordalpen später. Die deutliche Milderung über die Feiertage wird ähnlich gerechnet, auch in weiterer Folge mehr Südwest als Nordwestwind.
Das deutsche Modell rechnet die Randtiefentwicklung schwächer ausgeprägt, aber auch schon Freitagabend. Auch hier intensiver Nordstau in Verbindung mit einem Batzen Wind.
Was man sicher sagen kann:
Von Donnerstag bis Sonntag mehrtägige stürmische Wetterphase, intensiver Nordstau mit teils schweren Orkanböen im Hochgebirge. Erhebliche Triebschneeablagerungen, teils mit Graupel durchsetzte Niederschläge (Schwachschichten). Auch im Flachland zeitweise sehr stürmisch, insbesondere Freitagabend bis Samstag nachmittag Orkangefahr auch am Alpenostrand. Über Weihnachten deutliche Milderung und Tauwetter bis in mittlere Lagen in Verbindung mit viel Wind, aber abnehmende Niederschläge.
Im Bahnverkehr zeichnen sich ab Donnerstag erhebliche Einschränkungen und Ausfälle in ganz Mitteleuropa ab. Nicht, dass es jetzt aktuell gerade glatt laufen würde.
Dazu kommen aktuell in etlichen Ländern Mitteleuropas die höchsten Corona-Infektionszahlen seit Beginn des elendigen Virus und Influenza und RSV starten auch grad durch, also Personalengpässe treffen auf Verkehrsengpässe.
Bis Jahresende kein nachhaltiger Wintereinbruch in Sicht.
Lg, Felix
Dieses Frontensystem wird sich morgen, Mittwoch, unter Abschwächung südostwärts bewegen und dabei die Alpen überqueren. Damit frischt kräftiger Westwind im Donauraum auf. Kurz, bevor der Wind greift, aber schon die ersten Tropfen fallen, ist örtlich gefrierender Regen möglich. Der Wind wird aber recht rasch greifen. Im Nordalpenbereich gibt es bis zum Nachmittag unergiebigen Nordstau. Die Kaltfront ist also überall dort, wo sich zuvor ein ausgeprägter Kaltluftsee ausbilden konnte, 'maskiert', d.h., bringt durch auffrischenden Wind wärmere Luft durch Durchmischung. Nur in der Höhe geht es deutlich nach unten, von heute abend +8 auf 1500m auf -3 morgen. Bei 70-80 km/h im Mittel fühlt sich das allerdings noch viel kälter an.
Am Donnerstag greift dann das eingekastelte riesige Frontensystem, das sich momentan noch bei Grönland befindet, auf Mitteleuropa über. Die Wettermodelle rechnen derzeit ein ausgeprägtes Sturmtief mit Kerndruck um 965 hPa über Südschweden. Sein Sturmfeld erfasst weite Teile der Britischen Inseln, Benelux, Deutschland, Tschechien und auch den Norden von Österreich.
Bei uns wird die Warmfront am Nachmittag auf die Alpennordseite und den Donauraum übergreifen. Aufgrund der starken Westkomponente unterhalb Kammniveau hält sich der Stau in Grenzen.
Im Donauraum weht ganztägig stürmischer Westwind, wobei der Niederschlag noch dämpfen würde. Die Schneefallgrenze liegt um 800-1200m.
Die Kaltfront quert in der Nacht auf Freitag von Nord nach Süd, dabei sind auch einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Im Nordalpenbereich bleibt die Front hängen und sorgt für intensive Stauniederschläge, konvektiv durchsetzt mit Graupel und mit Orkanböen in den Hochlagen, damit erhebliche Triebschneeansammlungen. Auf den Süden greifen anfangs einzelne Schauer über, ehe der Nordföhn in Sturmstärke greift.
Am Freitag tagsüber entlang der gesamten Alpennordseite weitere intensive Stauniederschläge, Nullgradgrenze zwischen 1100m im Osten und 1300m im Westen, mit Niederschlagsgekühlung etwas tiefer. Ganztägig sehr stürmisch in allen Höhen. Zunehmende Lawinengefahr.
Am Samstag beginnen die Unsicherheiten, sehr gefährliche Wetterentwicklung. Der Abendlauf von GFS 18z rechnet ein kleinräumiges Randtief, das rasch von der Nordsee über Tschechien südostwärts zieht und Samstagmittag bereits über der Slowakei liegt. Mit dieser Zugbahn würde es vor allem im Donauraum und im Osten tagsüber erheblichen Sturm geben, in 1500m werden dabei Winde von 150 km/h gerechnet, da würde es speziell am Alpenostrand mit Wienerwaldföhn auch in den Niederungen Orkanböen geben. Dazu anfangs noch leichter Regen, der aber tagsüber abklingt. In 1500m um den Gefrierpunkt.
Richtung Sonntag, Heiligabend, verlagert sich die Frontalzone immer weiter nach Norden, das heißt die Zufuhr warmer Luftmassen vom Atlantik her nimmt zu. Am Sturm ändert sich wenig, in ganz Mitteleuropa weiterhin Sturmböen bis in die Niederungen, kaum noch Niederschläge und verbreitet zweistellige Höchstwerte, nur im Süden ohne Wind kühler.
So ähnlich sieht auch der Trend für den 1. Weihnachtsfeiertag aus.
Das europäische Modell rechnet die Randtiefentwicklung schon am Freitagabend, auch geht es dann nahtlos in eine Warmfront am Samstag über, damit würden erheblich mehr Niederschläge im Nordstau fallen als beim amerikanischen Modell, mit entsprechend höherer Lawinengefahr, aber auch Hochwasserpotential in Süddeutschland und entlang der Nordalpen später. Die deutliche Milderung über die Feiertage wird ähnlich gerechnet, auch in weiterer Folge mehr Südwest als Nordwestwind.
Das deutsche Modell rechnet die Randtiefentwicklung schwächer ausgeprägt, aber auch schon Freitagabend. Auch hier intensiver Nordstau in Verbindung mit einem Batzen Wind.
Was man sicher sagen kann:
Von Donnerstag bis Sonntag mehrtägige stürmische Wetterphase, intensiver Nordstau mit teils schweren Orkanböen im Hochgebirge. Erhebliche Triebschneeablagerungen, teils mit Graupel durchsetzte Niederschläge (Schwachschichten). Auch im Flachland zeitweise sehr stürmisch, insbesondere Freitagabend bis Samstag nachmittag Orkangefahr auch am Alpenostrand. Über Weihnachten deutliche Milderung und Tauwetter bis in mittlere Lagen in Verbindung mit viel Wind, aber abnehmende Niederschläge.
Im Bahnverkehr zeichnen sich ab Donnerstag erhebliche Einschränkungen und Ausfälle in ganz Mitteleuropa ab. Nicht, dass es jetzt aktuell gerade glatt laufen würde.
Dazu kommen aktuell in etlichen Ländern Mitteleuropas die höchsten Corona-Infektionszahlen seit Beginn des elendigen Virus und Influenza und RSV starten auch grad durch, also Personalengpässe treffen auf Verkehrsengpässe.
Bis Jahresende kein nachhaltiger Wintereinbruch in Sicht.
Lg, Felix
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