Das letzte Mal einen Höchstwert unter 20°C gab es in Wien am 12. Juni. Heute war so ein typischer Tag mit Rückseitenwetter einer Kaltfront. Vor zehn Jahren hätten wir heute Höchstwerte zwischen 18 und 22 Grad gehabt. Heute waren es rund 26-27°C, dazu aber Aprilwetter mit einem kurzlebigen, aber kräftigen Regenschauer nach dem anderen. Für "Kaltluft-Konvektion" war die Luftmasse heute auch ungewöhnlich feucht, mit 30mm niederschlagbares Wasser in der Luftsäule.
Reste der Schauertätigkeit werden uns noch bis morgen Vormittag beschäftigen, zumindest in einem Streifen vom Waldviertel bis Alpenostrand, am Nachmittag lockern die Wolken dann nachhaltig auf. Sonst wechseln Sonne und wenige Quellwolken einander ab. Im westlichen Bergland steigt die Nullgradgrenze bereits wieder auf rund 4000m. Im Osten liegt sie um 3500m. Abkühlung sieht anders aus. Und 22-25°C "kühl" wird es im östlichen Flachland am Nachmittag. Im Osten weht anfangs noch mäßiger Nordwestwind, sonst ist es meist windschwach.
Bereits am Freitag schwenkt der Höhenrücken über den Alpenraum hinweg und führt wieder wärmere Luft heran. Damit gehen sich im östlichen Flachland schon wieder knapp 30°C aus, aber auch sonst wird es im Bergland mit rund 20°C auf 1500m wieder sehr warm. Am späten Nachmittag und Abend sorgt die leicht diffluente Höhenströmung für zunehmende Gewitterneigung von Tirol bis Kärnten. Mit der trockenen Höhenluft bleiben sie aber meist kurzlebig und werden wahrscheinlich nicht allzu zahlreich ausfallen.
Am Samstag verstärkt sich die Heißluftzufuhr und alpenweit werden 20-23°C in 1500m erreicht. Höchstwerte in den Niederungen verbreitet über 30, im östlichen Flachland um 35, 36°C. Bei einem Taupunkt von 8-10°C wird sich die Hitze dort aber nicht drückend anfühlen, anders hingegen entlang der Nördlichen Kalkalpen, wo die Taupunkte auf 18-20°C ansteigen. Dort, sowie in Osttirol und Oberkärnten, gehen auch am ehesten lokale Gewitter nieder, die ein hohes Unwetterpotential (riesiger Hagel, Orkanböen) aufweisen. Sonst geringe Gefahr, relativ trocken in der Höhe, im Osten weht mäßiger Südostwind. Sehr südföhnig schaut die Strömung nicht aus, dafür recht böige Talwindsysteme.
Am Sonntag quert aus heutiger Sicht eine passable Kaltfront den Alpenraum von Nordwest nach Südost. Dabei zeichnet sich ebenfalls erhöhtes Unwetterpotential ab. Insbesondere kann sich im Donauraum dabei auch eine Gewitterlinie bilden. Mit oder ohne Gewitter wird am Alpenostrand Sturm gerechnet. Ein Tag mit potentiellen Unfällen an den größeren Seen im Salzkammergut (Sturm, kenternte Boote, umstürzende Bäume). Präfrontale Höchstwerte im Osten und Südosten um 35 und höher, postfrontal 15-20°C, also mächtig Wums dahinter.
Der Montag verläuft voraussichtlich trocken und etwas kühler, unter 30°C.
Ab Dienstag zeichnet sich bereits die nächste Hitzewelle ab, wobei die Modelle sich darin unterscheiden, wie lange diese gehen wird. Dann nähern sich auch langsam die Hundstage, die heißeste Zeit des Sommers. Einzelne Modellläufe rechnen immer mal wieder den 40er im Osten. Was leider kaum ein Modell rechnet - nennenswert Niederschlag im Osten. Wien hat bereits ein Grillverbot im Stadtgebiet ausgesprochen. Die Waldbrandgefahr wird wahrscheinlich weiter ansteigen.
Auch für Südeuropa sieht es duster aus, wer dort heuer seinen Urlaub gebucht hat:
Anhaltende Hitze, teilweise 40-45°C und ebenfalls kaum Gewitterabkühlung. Die Mittelmeer-Temperaturen steigen weiter, sie liegen jetzt schon verbreitet bei 27-29°C in der gesamten Adria, im zentralen und östlichen Mittelmeer. Invasive Quallen, Muscheln, Algenschleim werden zunehmend ein Problem darstellen und das Ökosystem bedrohen. Auch in Wien dürften die Zerkarien zunehmend zum Problem im warmen Wasser der Badeseen und Donau werden.
Wünsche trotz allem ruhige Tage, eine umsichtige, der Hitze und Gewittergefahr angepasste Tourenplanung und besondere Vorsicht im Hochgebirge und Gletscherregionen, weil durch die anhaltende Hitze und Auftauen des Permafrosts größere Felsstürze und Steinschlag ein Thema bleiben werden.
Lg, Felix
Reste der Schauertätigkeit werden uns noch bis morgen Vormittag beschäftigen, zumindest in einem Streifen vom Waldviertel bis Alpenostrand, am Nachmittag lockern die Wolken dann nachhaltig auf. Sonst wechseln Sonne und wenige Quellwolken einander ab. Im westlichen Bergland steigt die Nullgradgrenze bereits wieder auf rund 4000m. Im Osten liegt sie um 3500m. Abkühlung sieht anders aus. Und 22-25°C "kühl" wird es im östlichen Flachland am Nachmittag. Im Osten weht anfangs noch mäßiger Nordwestwind, sonst ist es meist windschwach.
Bereits am Freitag schwenkt der Höhenrücken über den Alpenraum hinweg und führt wieder wärmere Luft heran. Damit gehen sich im östlichen Flachland schon wieder knapp 30°C aus, aber auch sonst wird es im Bergland mit rund 20°C auf 1500m wieder sehr warm. Am späten Nachmittag und Abend sorgt die leicht diffluente Höhenströmung für zunehmende Gewitterneigung von Tirol bis Kärnten. Mit der trockenen Höhenluft bleiben sie aber meist kurzlebig und werden wahrscheinlich nicht allzu zahlreich ausfallen.
Am Samstag verstärkt sich die Heißluftzufuhr und alpenweit werden 20-23°C in 1500m erreicht. Höchstwerte in den Niederungen verbreitet über 30, im östlichen Flachland um 35, 36°C. Bei einem Taupunkt von 8-10°C wird sich die Hitze dort aber nicht drückend anfühlen, anders hingegen entlang der Nördlichen Kalkalpen, wo die Taupunkte auf 18-20°C ansteigen. Dort, sowie in Osttirol und Oberkärnten, gehen auch am ehesten lokale Gewitter nieder, die ein hohes Unwetterpotential (riesiger Hagel, Orkanböen) aufweisen. Sonst geringe Gefahr, relativ trocken in der Höhe, im Osten weht mäßiger Südostwind. Sehr südföhnig schaut die Strömung nicht aus, dafür recht böige Talwindsysteme.
Am Sonntag quert aus heutiger Sicht eine passable Kaltfront den Alpenraum von Nordwest nach Südost. Dabei zeichnet sich ebenfalls erhöhtes Unwetterpotential ab. Insbesondere kann sich im Donauraum dabei auch eine Gewitterlinie bilden. Mit oder ohne Gewitter wird am Alpenostrand Sturm gerechnet. Ein Tag mit potentiellen Unfällen an den größeren Seen im Salzkammergut (Sturm, kenternte Boote, umstürzende Bäume). Präfrontale Höchstwerte im Osten und Südosten um 35 und höher, postfrontal 15-20°C, also mächtig Wums dahinter.
Der Montag verläuft voraussichtlich trocken und etwas kühler, unter 30°C.
Ab Dienstag zeichnet sich bereits die nächste Hitzewelle ab, wobei die Modelle sich darin unterscheiden, wie lange diese gehen wird. Dann nähern sich auch langsam die Hundstage, die heißeste Zeit des Sommers. Einzelne Modellläufe rechnen immer mal wieder den 40er im Osten. Was leider kaum ein Modell rechnet - nennenswert Niederschlag im Osten. Wien hat bereits ein Grillverbot im Stadtgebiet ausgesprochen. Die Waldbrandgefahr wird wahrscheinlich weiter ansteigen.
Auch für Südeuropa sieht es duster aus, wer dort heuer seinen Urlaub gebucht hat:
Anhaltende Hitze, teilweise 40-45°C und ebenfalls kaum Gewitterabkühlung. Die Mittelmeer-Temperaturen steigen weiter, sie liegen jetzt schon verbreitet bei 27-29°C in der gesamten Adria, im zentralen und östlichen Mittelmeer. Invasive Quallen, Muscheln, Algenschleim werden zunehmend ein Problem darstellen und das Ökosystem bedrohen. Auch in Wien dürften die Zerkarien zunehmend zum Problem im warmen Wasser der Badeseen und Donau werden.
Wünsche trotz allem ruhige Tage, eine umsichtige, der Hitze und Gewittergefahr angepasste Tourenplanung und besondere Vorsicht im Hochgebirge und Gletscherregionen, weil durch die anhaltende Hitze und Auftauen des Permafrosts größere Felsstürze und Steinschlag ein Thema bleiben werden.
Lg, Felix
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