Der gestrige Montag brachte in Wien dank des zuverlässigen "Waldviertel-Express" immerhin gut 17mm in einer Stunde. Der erste ergiebige Niederschlag seit etlichen Wochen und fast so viel wie im gesamten Juli davor.
Heute, Dienstag, befinden wir uns noch knapp keilvorderseitig in einer schwachen Nordwestströmung. Etwas labiler wird es bereits am späten Nachmittag im zentralen Alpenbogen zwischen Graubünden, Süd- und Osttirol.
dellenkeil.jpg
Anders als es manche Wetterberichte vielleicht suggerieren, handelt es sich aber um kein "Wärmegewitter", die durch die Überhitzung scheinbar zufällig irgendwo entstehen sollen, und damit unberechenbar wären, sondern es steckt ein dynamischer Antrieb in der Höhe dahinter, ein schwacher Trog (eingezeichnet die Trogachse), der sich unter das Hochdruckgebiet gemogelt hat.
Dieser Tiefdruckeinfluss in der Höhe reicht bereits aus, um Gewitterbildung zu fördern, daher bilden sich auch gerade dort und nicht etwa weit im Osten. Je größer die Hitze, desto geringer muss der dynamische Antrieb ausfallen, damit Gewitter entstehen, aber es muss immer einer da sein. Hitze alleine reicht nicht, sonst hätten wir im Mittelmeerraum ständig Gewitter.
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Am Mittwoch steigt die Nullgradgrenze verbreitet wieder über 4000m an. Dabei überquert eine stärkere Trogachse den Alpenraum von West nach Ost und die Gewitterneigung nimmt entsprechend im Tagesverlauf zu. Am Weg nach Osten flacht sich der Trog allerdings ab und zerbröselt am Alpenostrand, wo nurmehr einzelne Schauer übrig bleiben.
Am Donnerstag quert ein weiterer Trog den Alpenraum mit einzelnen Schauern oder Gewittern.
Am Freitag befinden sich etwas labilere Luftmassen noch im Südalpenraum, aber mit zunehmenden Keileinfluss kommt es nurmehr im Süden und Südosten zu einzelnen Gewittern.
Trend fürs Wochenende
Da gehen die Wettermodelle schon deutlicher auseinander.
Am Samstag verstärkt sich von Westen der Keileinfluss. Bei GFS geht das schneller und es gibt nurmehr sehr vereinzelt Gewitter, während es in allen Höhen wärmer wird. Bei EZWMF (ORF/GeoSphere) geht es langsamer und vor allem im Süden und Südosten bleibt die Luftmasse etwas labiler.
Am Sonntag schiebt sich der breite Höhenrücken über Mitteleuropa. Die Nullgradgrenze liegt dann zwischen 4500 und 5000m. Es wird verbreitet heiß und leider recht schwach windig, von Talwindsystemen abgesehen, das heißt, die Hitze wird als noch drückender empfunden. Insbesondere entlang der Nördlichen Kalkalpen steigen die Taupunkte wieder Richtung 20 Grad, entsprechend ist es dort schwüler als im Süden und Osten. Gewitter gibt es am ehesten entlang der Zentralalpen, die Signale dafür sind aber nur schwach. Da sind sich die Modelle wieder einig.
Am Montag steilt sich die Südwestströmung weiter auf und der Alpenraum gerät zunehmend in nordafrikanische Heißluft. In 1500m Höhe (freie Atmosphäre) werden verbreitet 23 bis 25 Grad erreicht. Dazu wird es leicht föhnig und die Höchstwerte werden auf 33 bis 38 Grad getrieben, vereinzelt auch etwas darüber. Eine Andeutung eines Höhentrogs könnte in den Westalpen mehr späte Gewitter bringen, aber das ist noch zu weithin. Sonst generell viel zu stabil und zu trocken geschichtet.
Am Dienstag erreicht die Hitze bei GFS-6z (heutiger Mittagslauf) ihren Höhepunkt mit verbreitet 24 bis 26 Grad auf 1500m. Mit föhnigem Südwind würden am Alpenostrand vom Seewinkel bis ins Weinviertel örtlich 40 oder 41 Grad erreicht werden.
Das europäische Modell EZWMF rechnet die Zufuhr der Heißluft tendenziell westlicher als GFS, was erklärt, weshalb die berechneten Höchstwerte am Montag und Dienstag unter den 40 Grad liegen, der Schwerpunkt liegt dann eher über Frankreich und Deutschland, nicht im (östlichen) Alpenraum. Es wird aber in beiden Fällen sehr sehr heiß, und wir werden wohl weitere massive Steinschlagereignisse und Gletschereinstürze in den Zentralalpen erleben.
Lg, Felix
Heute, Dienstag, befinden wir uns noch knapp keilvorderseitig in einer schwachen Nordwestströmung. Etwas labiler wird es bereits am späten Nachmittag im zentralen Alpenbogen zwischen Graubünden, Süd- und Osttirol.
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Anders als es manche Wetterberichte vielleicht suggerieren, handelt es sich aber um kein "Wärmegewitter", die durch die Überhitzung scheinbar zufällig irgendwo entstehen sollen, und damit unberechenbar wären, sondern es steckt ein dynamischer Antrieb in der Höhe dahinter, ein schwacher Trog (eingezeichnet die Trogachse), der sich unter das Hochdruckgebiet gemogelt hat.
Dieser Tiefdruckeinfluss in der Höhe reicht bereits aus, um Gewitterbildung zu fördern, daher bilden sich auch gerade dort und nicht etwa weit im Osten. Je größer die Hitze, desto geringer muss der dynamische Antrieb ausfallen, damit Gewitter entstehen, aber es muss immer einer da sein. Hitze alleine reicht nicht, sonst hätten wir im Mittelmeerraum ständig Gewitter.
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Am Mittwoch steigt die Nullgradgrenze verbreitet wieder über 4000m an. Dabei überquert eine stärkere Trogachse den Alpenraum von West nach Ost und die Gewitterneigung nimmt entsprechend im Tagesverlauf zu. Am Weg nach Osten flacht sich der Trog allerdings ab und zerbröselt am Alpenostrand, wo nurmehr einzelne Schauer übrig bleiben.
Am Donnerstag quert ein weiterer Trog den Alpenraum mit einzelnen Schauern oder Gewittern.
Am Freitag befinden sich etwas labilere Luftmassen noch im Südalpenraum, aber mit zunehmenden Keileinfluss kommt es nurmehr im Süden und Südosten zu einzelnen Gewittern.
Trend fürs Wochenende
Da gehen die Wettermodelle schon deutlicher auseinander.
Am Samstag verstärkt sich von Westen der Keileinfluss. Bei GFS geht das schneller und es gibt nurmehr sehr vereinzelt Gewitter, während es in allen Höhen wärmer wird. Bei EZWMF (ORF/GeoSphere) geht es langsamer und vor allem im Süden und Südosten bleibt die Luftmasse etwas labiler.
Am Sonntag schiebt sich der breite Höhenrücken über Mitteleuropa. Die Nullgradgrenze liegt dann zwischen 4500 und 5000m. Es wird verbreitet heiß und leider recht schwach windig, von Talwindsystemen abgesehen, das heißt, die Hitze wird als noch drückender empfunden. Insbesondere entlang der Nördlichen Kalkalpen steigen die Taupunkte wieder Richtung 20 Grad, entsprechend ist es dort schwüler als im Süden und Osten. Gewitter gibt es am ehesten entlang der Zentralalpen, die Signale dafür sind aber nur schwach. Da sind sich die Modelle wieder einig.
Am Montag steilt sich die Südwestströmung weiter auf und der Alpenraum gerät zunehmend in nordafrikanische Heißluft. In 1500m Höhe (freie Atmosphäre) werden verbreitet 23 bis 25 Grad erreicht. Dazu wird es leicht föhnig und die Höchstwerte werden auf 33 bis 38 Grad getrieben, vereinzelt auch etwas darüber. Eine Andeutung eines Höhentrogs könnte in den Westalpen mehr späte Gewitter bringen, aber das ist noch zu weithin. Sonst generell viel zu stabil und zu trocken geschichtet.
Am Dienstag erreicht die Hitze bei GFS-6z (heutiger Mittagslauf) ihren Höhepunkt mit verbreitet 24 bis 26 Grad auf 1500m. Mit föhnigem Südwind würden am Alpenostrand vom Seewinkel bis ins Weinviertel örtlich 40 oder 41 Grad erreicht werden.
Das europäische Modell EZWMF rechnet die Zufuhr der Heißluft tendenziell westlicher als GFS, was erklärt, weshalb die berechneten Höchstwerte am Montag und Dienstag unter den 40 Grad liegen, der Schwerpunkt liegt dann eher über Frankreich und Deutschland, nicht im (östlichen) Alpenraum. Es wird aber in beiden Fällen sehr sehr heiß, und wir werden wohl weitere massive Steinschlagereignisse und Gletschereinstürze in den Zentralalpen erleben.
Lg, Felix
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