Der morgige Tag wird ganz in Zeichen des Südföhns stehen und einigen Tälern nördlich des Hauptkamms den wärmsten Tag des Jahres bescheren, teilweise auch der wärmste Tag seit dem großen Weihnachtstauwetter.
Die Ausgangslage heute abend:
Das Satellitenbild von 19.00 MEZ zeigt die Bewölkung über dem Ostatlantik und Europa.
Je heller, desto höher reichen die Wolken. Für die Niederschläge von gestern zeigte sich
das Tiefdruckgebiet über Südschweden verantwortlich, dessen Okklusion bis nach Rumänien
reicht. Daran schließt sich eine Kaltfront an, die aktuell noch quer über Ostösterreich liegt
und von Salzburg bis Wienerwald teils kräftige Niederschläge bringt. Die Schneefallgrenze schwankt
hier zwischen ganz tiefen Lagen und rund 600m. Über Süddeutschland geht die Kaltfront jedoch nahtlos
in eine Warmfront über und das ist auch der Grund für die Milderung in den Westalpen und Westösterreich.
Bis morgen früh rückt von Frankreich her ein vor allem in höheren Schichten ausgeprägtes Hochdruckgebiet
nach Osten vor, sodass die Luftmassengrenze über Ostösterreich allmählich den Geist aufgibt, sprich: die Niederschläge klingen ab. Im restlichen Alpenraum tut sich bis morgen früh noch nicht viel, örtlich fällt
jedoch teils dichter Nebel ein wie aktuell im Inntal bei Innsbruck. Die Wettersituation ist für Bodennebel
inneralpin prädestiniert: nach Durchzug der Warmfront sind die Taupunkte angestiegen, die Talatmosphäre
ist durch den Niederschlag und tauenden Schnee sehr feucht, entsprechend ist die Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt (ausgedrückt durch die relative Feuchte) sehr klein. Mit den Auflockerungen
kann es rasch bis auf den Taupunkt abkühlen, d.h. es wird 100 % Luftfeuchte erreicht und der Wasserdampf kondensiert in Form von Wolken. Da es zudem kaum Druckdifferenzen entlang der Talachse gibt, reichen
die Windgeschwindigkeiten nicht aus, um die Feuchte talabwärts abzuführen.
Interessant ist vielleicht der Wolkenbatzen südwestlich von Portugal. Dieses sehr kleinräumige Tief hat den Kanarischen Inseln in den letzten Tagen teils unwetterartige Regenfälle (bis zu 250 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden) gebracht, siehe u.a. diese Bilderserie: http://www.canarias7.es/multimedia/g...fm?id=3660&n=1
Vom Aussehen auf dem Satellitenbild ähneln die Wolkenstrukturen verdächtig einem Tropensturm (Hurrikan), und tatsächlich wird es von manchen Tropen-Experten bereits als eine Art (sub)tropischer Sturm eingeordnet, da es so etwas wie einen warmen Kern, ein kleines Auge und starke Winde um das Tiefzentrum herum gibt.
Zurück zum Alpenraum - rot eingezeichnet die Windpfeile in Bodennähe, welche vorübergehend recht warme Luftmassen nördlich der Alpen bis nach Süddeutschland schaufeln. In der Poebene bleibt hingegen kalte Luft liegen. Da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft besitzt und eine Luftmasse mit geringerer Dichte auch einen niedrigeren Luftdruck aufweist, fällt im Alpenvorland der Luftdruck, während er in der Poebene annähernd gleichbleibt.
Dadurch stellt sich diese Situation ein:
Zusätzlich dreht der Wind im Tagesverlauf zunehmend auch bis Kammhöhe auf Südwest, sodass sich zusätzlich noch diese Situation ausbildet:
Im Süden bildet sich ein Luvkeil (auch Stauhoch genannt) und im Norden ein Leetief aus.
Beide Situationen zusammen - also kalte Luft im Süden, warme im Norden sowie eine südliche Anströmung - bewirken ein Druckgefälle von der Poebene hin zum Alpenvorland. Der Wind ist bestrebt, dieses Druckgefälle auszugleichen und weht daher von Süd nach Nord über die Alpen hinweg. Ein Teil strömt dabei durch die Gebirgseinschnitte auf die Alpennordseite, dies nennt sich gap flows (Strömung durch Gebirgseinschnitte), je nach Mächtigkeit der Südströmung geht der Rest über Kammhöhe nach Norden. In beiden Fällen sinkt die Strömung im Lee des Hauptkamms bzw. der Passeinschnitte ab und erwärmt sich dabei mit 1°C/100m: Föhn.
Diese Art der Föhnentstehung ist seit 1866 bekannt, wurde aber später durch die thermodynamische Föhntheorie, wie sie heute in zahlreichen Lehr- und Schulbüchern zu finden ist, leider abgelöst. Denn im Gegensatz zu dem darin verbreitetem Schema benötigt der Föhn keinen Stauniederschlag und der Niederschlag erklärt auch nicht die hohen Windgeschwindigkeiten bei Föhn.
Der Südföhn am heutigen Donnerstag findet ohne (!) Niederschlag in den Südalpen statt, die geringen Niederschläge in der Poebene selbst fallen da kaum ins Gewicht.
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Erst im Laufe des Freitags beginnt es südlich des Hauptkamms zu regnen bzw. schneien. In den Westalpen (z.B. Reusstal) bricht der Südföhn schon den Vormittagsstunden zusammen und die Schneefallgrenze sinkt rasch in tiefe Tallagen ab. Der meiste Niederschlag fällt in den französischen Alpen, hier dürften einige Dezimeter Neuschnee zusammenkommen. Auch im Wallis und Tessin sowie Graubünden wirds mäßig Neuschnee geben.
In den Ostalpen bis in den Nachmittag hinein der Südföhn, am Längsten von Salzburg bis Wienerwald, er bricht hier sukzessive ab den Mittagstunden von West nach Ost zusammen. Nachfolgend auch einsetzende Niederschläge, unterhalb 800-1200m als Regen. In den Südalpen dürfte von den südlichen Dolomiten bis Karawanken der meiste Niederschlag fallen, bei einer Schneefallgrenze von 800-1200m.
Der sonnigere Tag wird der heutige Donnerstag, zumindest in den Ostalpen, während in den Westalpen schon hohe und mittelhohe Wolken aufziehen, am Freitag kann der Südföhn im Ostalpenraum lokal noch Löcher in die Wolkendecke reißen, sonst bleibt es überwiegend bedeckt, teilweise weht es den Niederschlag bis ins Lee hinüber.
Zu den Temperaturen:
Die 0°C-Grenze steigt heute vorübergehend bis auf 2000 m an, abseits der Föhngebiete steigen die Höchstwerte nur wenig über Null an, in den prädestinierten Föhntälern (Reusstal, Rheintal, Brandnertal, Klostertal, Oberinntal, Wipptal, Unterinntal, Salzachtal,...) sind es 8-10°C, vereinzelt auch etwas darüber.
Entsprechend setzt dort starkes Tauwetter ein, der starke Föhn sorgt für Triebschneeverfrachtungen und die Sonneneinstrahlung macht den Neuschnee schwer. Die Lawinengefahr dürfte damit verbreitet bei 3 bleiben, evtl. lokal auch auf 4 ansteigen.
Am Freitag wird es trotz Föhn nicht mehr ganz so warm, da es in den höheren Schichten allmählich kühler wird und mit dem Niederschlag auch Abkühlung durch Verdunstung zum Tragen kommt. Das Tauwetter dauert dennoch weiter an.
Zum Abschluss noch der prognostizierte Verlauf der Luftdruckverteilung für Donnerstag und Freitag. Basis ist der Abendlauf des europäischen Wettermodells (EZMWF), frei erhältlich (kostenlose Registrierung) unter www.wetter24.de:
Heute nachmittag beträgt der Luftdruck in Südtirol 1021 hPa, im Alpenvorland 1011 bis 1014 hPa, entsprechend baut sich entlang des gesamten Alpenhauptkamms ein starkes Süd-Nord-Druckgefälle auf. Ich rechne damit, dass der Föhn spätestens zu diesem Zeitpunkt schon in den meisten Quertälern der Nordalpen durchgebrochen ist.
Um Mitternacht hat sich der Druckgradient weiter verstärkt und beträgt nun teils 10-12 hPa. Der Föhn bläst also die ganze Nacht durch, was mancher Orts eine frostfreie Nacht bescheren dürfte.
Freitag nachmittag ändert sich die Druckverteilung. Das Leetief verlagert sich nach Südostbayern (damit auch die wärmste Luftmasse), während mit dem Herantransport von Kaltluft an den Westalpen der Druck zu steigen beginnt. Gleichzeitig entwickelt sich im Golf von Genua ein kräftiges Tiefdruckgebiet, sodass sich der Druckunterschied zwischen Alpennord- und südseite allmählich abzubauen beginnt.
Am späten Abend (21 Z = 22 MEZ) ist die Kaltluftmasse mit dem höheren Luftdruck bis nach Südostbayern vorangedrungen und beginnt in die Täler einzufließen, wodurch die Schneefallgrenze langsam wieder sinkt. Durch das Norditalientief baut sich zwischen Slowenien/Kroatien und Adria ein stärkerer Druckunterschied auf, sodass sich hier Bora entwickelt. Im westlichen Niederösterreich bewirkt das sich langsam auffüllende Leetief noch föhnigen Südwind, ehe bis Mitternacht auch hier die Kaltluft ankommt.
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Zusammenfassung:
Kommende Nacht von Salzburg bis Niederösterreich noch teils stärkere Schneefälle, im restlichen Alpenraum gering bewölkt oder klar, teils bildet sich dichter Bodennebel aus.
Donnerstag vormittag in den Nordalpen einsetzender Südföhn, der bis zum Nachmittag und Abend in vielen Tälern mit stürmischen Böen durchgreift. Temperaturanstieg im Föhn auf 8-10°C, Nullgradgrenze um 2000m. Verbreitet erhebliche Lawinengefahr!
In der Nacht zu Freitag in den Ostalpen weiterhin Südföhn, in den West- und Südalpen aufkommende Regen- und Schneefälle. Vormittags in den Westalpen Föhnzusammenbruch und Schneefälle, im Ostalpenraum weiterhin starker Südföhn und Tauwetter, in den Südalpen weitere Niederschläge.
Nachmittags von West nach Ost zusammenbrechender Südföhn und Niederschläge, oberhalb 800-1200m als Schnee. Die Lawinengefahr bleibt erhöht.
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Trend:
Am Samstag vor allem im Ostalpenraum und bevorzugt am Alpennordrand weitere Neuschneefälle, wenn auch nicht mehr so ergiebig wie am Vorabend/Nacht. Am Sonntag Wetterberuhigung, noch einiges an Restbewölkerung, kühl.
Gruß,Felix
Die Ausgangslage heute abend:
Das Satellitenbild von 19.00 MEZ zeigt die Bewölkung über dem Ostatlantik und Europa.
Je heller, desto höher reichen die Wolken. Für die Niederschläge von gestern zeigte sich
das Tiefdruckgebiet über Südschweden verantwortlich, dessen Okklusion bis nach Rumänien
reicht. Daran schließt sich eine Kaltfront an, die aktuell noch quer über Ostösterreich liegt
und von Salzburg bis Wienerwald teils kräftige Niederschläge bringt. Die Schneefallgrenze schwankt
hier zwischen ganz tiefen Lagen und rund 600m. Über Süddeutschland geht die Kaltfront jedoch nahtlos
in eine Warmfront über und das ist auch der Grund für die Milderung in den Westalpen und Westösterreich.
Bis morgen früh rückt von Frankreich her ein vor allem in höheren Schichten ausgeprägtes Hochdruckgebiet
nach Osten vor, sodass die Luftmassengrenze über Ostösterreich allmählich den Geist aufgibt, sprich: die Niederschläge klingen ab. Im restlichen Alpenraum tut sich bis morgen früh noch nicht viel, örtlich fällt
jedoch teils dichter Nebel ein wie aktuell im Inntal bei Innsbruck. Die Wettersituation ist für Bodennebel
inneralpin prädestiniert: nach Durchzug der Warmfront sind die Taupunkte angestiegen, die Talatmosphäre
ist durch den Niederschlag und tauenden Schnee sehr feucht, entsprechend ist die Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt (ausgedrückt durch die relative Feuchte) sehr klein. Mit den Auflockerungen
kann es rasch bis auf den Taupunkt abkühlen, d.h. es wird 100 % Luftfeuchte erreicht und der Wasserdampf kondensiert in Form von Wolken. Da es zudem kaum Druckdifferenzen entlang der Talachse gibt, reichen
die Windgeschwindigkeiten nicht aus, um die Feuchte talabwärts abzuführen.
Interessant ist vielleicht der Wolkenbatzen südwestlich von Portugal. Dieses sehr kleinräumige Tief hat den Kanarischen Inseln in den letzten Tagen teils unwetterartige Regenfälle (bis zu 250 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden) gebracht, siehe u.a. diese Bilderserie: http://www.canarias7.es/multimedia/g...fm?id=3660&n=1
Vom Aussehen auf dem Satellitenbild ähneln die Wolkenstrukturen verdächtig einem Tropensturm (Hurrikan), und tatsächlich wird es von manchen Tropen-Experten bereits als eine Art (sub)tropischer Sturm eingeordnet, da es so etwas wie einen warmen Kern, ein kleines Auge und starke Winde um das Tiefzentrum herum gibt.
Zurück zum Alpenraum - rot eingezeichnet die Windpfeile in Bodennähe, welche vorübergehend recht warme Luftmassen nördlich der Alpen bis nach Süddeutschland schaufeln. In der Poebene bleibt hingegen kalte Luft liegen. Da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft besitzt und eine Luftmasse mit geringerer Dichte auch einen niedrigeren Luftdruck aufweist, fällt im Alpenvorland der Luftdruck, während er in der Poebene annähernd gleichbleibt.
Dadurch stellt sich diese Situation ein:
Zusätzlich dreht der Wind im Tagesverlauf zunehmend auch bis Kammhöhe auf Südwest, sodass sich zusätzlich noch diese Situation ausbildet:
Im Süden bildet sich ein Luvkeil (auch Stauhoch genannt) und im Norden ein Leetief aus.
Beide Situationen zusammen - also kalte Luft im Süden, warme im Norden sowie eine südliche Anströmung - bewirken ein Druckgefälle von der Poebene hin zum Alpenvorland. Der Wind ist bestrebt, dieses Druckgefälle auszugleichen und weht daher von Süd nach Nord über die Alpen hinweg. Ein Teil strömt dabei durch die Gebirgseinschnitte auf die Alpennordseite, dies nennt sich gap flows (Strömung durch Gebirgseinschnitte), je nach Mächtigkeit der Südströmung geht der Rest über Kammhöhe nach Norden. In beiden Fällen sinkt die Strömung im Lee des Hauptkamms bzw. der Passeinschnitte ab und erwärmt sich dabei mit 1°C/100m: Föhn.
Diese Art der Föhnentstehung ist seit 1866 bekannt, wurde aber später durch die thermodynamische Föhntheorie, wie sie heute in zahlreichen Lehr- und Schulbüchern zu finden ist, leider abgelöst. Denn im Gegensatz zu dem darin verbreitetem Schema benötigt der Föhn keinen Stauniederschlag und der Niederschlag erklärt auch nicht die hohen Windgeschwindigkeiten bei Föhn.
Der Südföhn am heutigen Donnerstag findet ohne (!) Niederschlag in den Südalpen statt, die geringen Niederschläge in der Poebene selbst fallen da kaum ins Gewicht.
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Erst im Laufe des Freitags beginnt es südlich des Hauptkamms zu regnen bzw. schneien. In den Westalpen (z.B. Reusstal) bricht der Südföhn schon den Vormittagsstunden zusammen und die Schneefallgrenze sinkt rasch in tiefe Tallagen ab. Der meiste Niederschlag fällt in den französischen Alpen, hier dürften einige Dezimeter Neuschnee zusammenkommen. Auch im Wallis und Tessin sowie Graubünden wirds mäßig Neuschnee geben.
In den Ostalpen bis in den Nachmittag hinein der Südföhn, am Längsten von Salzburg bis Wienerwald, er bricht hier sukzessive ab den Mittagstunden von West nach Ost zusammen. Nachfolgend auch einsetzende Niederschläge, unterhalb 800-1200m als Regen. In den Südalpen dürfte von den südlichen Dolomiten bis Karawanken der meiste Niederschlag fallen, bei einer Schneefallgrenze von 800-1200m.
Der sonnigere Tag wird der heutige Donnerstag, zumindest in den Ostalpen, während in den Westalpen schon hohe und mittelhohe Wolken aufziehen, am Freitag kann der Südföhn im Ostalpenraum lokal noch Löcher in die Wolkendecke reißen, sonst bleibt es überwiegend bedeckt, teilweise weht es den Niederschlag bis ins Lee hinüber.
Zu den Temperaturen:
Die 0°C-Grenze steigt heute vorübergehend bis auf 2000 m an, abseits der Föhngebiete steigen die Höchstwerte nur wenig über Null an, in den prädestinierten Föhntälern (Reusstal, Rheintal, Brandnertal, Klostertal, Oberinntal, Wipptal, Unterinntal, Salzachtal,...) sind es 8-10°C, vereinzelt auch etwas darüber.
Entsprechend setzt dort starkes Tauwetter ein, der starke Föhn sorgt für Triebschneeverfrachtungen und die Sonneneinstrahlung macht den Neuschnee schwer. Die Lawinengefahr dürfte damit verbreitet bei 3 bleiben, evtl. lokal auch auf 4 ansteigen.
Am Freitag wird es trotz Föhn nicht mehr ganz so warm, da es in den höheren Schichten allmählich kühler wird und mit dem Niederschlag auch Abkühlung durch Verdunstung zum Tragen kommt. Das Tauwetter dauert dennoch weiter an.
Zum Abschluss noch der prognostizierte Verlauf der Luftdruckverteilung für Donnerstag und Freitag. Basis ist der Abendlauf des europäischen Wettermodells (EZMWF), frei erhältlich (kostenlose Registrierung) unter www.wetter24.de:
Heute nachmittag beträgt der Luftdruck in Südtirol 1021 hPa, im Alpenvorland 1011 bis 1014 hPa, entsprechend baut sich entlang des gesamten Alpenhauptkamms ein starkes Süd-Nord-Druckgefälle auf. Ich rechne damit, dass der Föhn spätestens zu diesem Zeitpunkt schon in den meisten Quertälern der Nordalpen durchgebrochen ist.
Um Mitternacht hat sich der Druckgradient weiter verstärkt und beträgt nun teils 10-12 hPa. Der Föhn bläst also die ganze Nacht durch, was mancher Orts eine frostfreie Nacht bescheren dürfte.
Freitag nachmittag ändert sich die Druckverteilung. Das Leetief verlagert sich nach Südostbayern (damit auch die wärmste Luftmasse), während mit dem Herantransport von Kaltluft an den Westalpen der Druck zu steigen beginnt. Gleichzeitig entwickelt sich im Golf von Genua ein kräftiges Tiefdruckgebiet, sodass sich der Druckunterschied zwischen Alpennord- und südseite allmählich abzubauen beginnt.
Am späten Abend (21 Z = 22 MEZ) ist die Kaltluftmasse mit dem höheren Luftdruck bis nach Südostbayern vorangedrungen und beginnt in die Täler einzufließen, wodurch die Schneefallgrenze langsam wieder sinkt. Durch das Norditalientief baut sich zwischen Slowenien/Kroatien und Adria ein stärkerer Druckunterschied auf, sodass sich hier Bora entwickelt. Im westlichen Niederösterreich bewirkt das sich langsam auffüllende Leetief noch föhnigen Südwind, ehe bis Mitternacht auch hier die Kaltluft ankommt.
===============================================>
Zusammenfassung:
Kommende Nacht von Salzburg bis Niederösterreich noch teils stärkere Schneefälle, im restlichen Alpenraum gering bewölkt oder klar, teils bildet sich dichter Bodennebel aus.
Donnerstag vormittag in den Nordalpen einsetzender Südföhn, der bis zum Nachmittag und Abend in vielen Tälern mit stürmischen Böen durchgreift. Temperaturanstieg im Föhn auf 8-10°C, Nullgradgrenze um 2000m. Verbreitet erhebliche Lawinengefahr!
In der Nacht zu Freitag in den Ostalpen weiterhin Südföhn, in den West- und Südalpen aufkommende Regen- und Schneefälle. Vormittags in den Westalpen Föhnzusammenbruch und Schneefälle, im Ostalpenraum weiterhin starker Südföhn und Tauwetter, in den Südalpen weitere Niederschläge.
Nachmittags von West nach Ost zusammenbrechender Südföhn und Niederschläge, oberhalb 800-1200m als Schnee. Die Lawinengefahr bleibt erhöht.
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Trend:
Am Samstag vor allem im Ostalpenraum und bevorzugt am Alpennordrand weitere Neuschneefälle, wenn auch nicht mehr so ergiebig wie am Vorabend/Nacht. Am Sonntag Wetterberuhigung, noch einiges an Restbewölkerung, kühl.
Gruß,Felix
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