Bis Samstag wird sich an den schweißtreibenden Temperaturen im Alpenraum wenig ändern, für Sonntag zeichnet sich ein Kaltfrontdurchgang (endlich) ab, und die neue Woche startet wie gehabt wieder hochsommerlich warm, vor allem im Westen Österreichs und weiter westlich.
Soweit die Grobübersicht - ich kann mich nicht erinnern, von 2003 abgesehen, mal so eine lange, fast durchgängige Hitzeperiode (üb)erlebt zu haben, im Alpenraum schon gar nicht, und eine durchgreifende Änderung ist nicht in Sicht....
Aktuell...ist in Westösterreich Südföhn aufgekommen, der am Patscherkofel mit Windstärke 7 im Mittel und 8-9 in Böen bläst (verhältnismäßig geringe Böigkeit, was auf eine stabile Föhnschicht hinweist), im Wipptal und nördlich des Reschenpasses macht er sich ebenfalls bemerkbar. In Innsbruck ist er indirekt spürbar, hier überwiegt zwar noch Taleinwind, aber durch die trockenene Föhnluft in der Talatmosphäre hat das Thermometer einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht und mit 33,7°C bei 38 % relativer Feuchte stehen wir schon wieder bei unerträglicher Hitze.
Wie dem auch sei, im nördlichen Piemont hat sich ein erstes Gewitter entwickelt, das langsam nordostwärts in die Schweiz ziehen wird. Auch am Wechsel tummeln sich zwei kräftige Gewitter, die sich nur gaaanz langsam südostwärts verlagern. Sonst herrscht noch Ruhe im Alpenraum. Entlang des Westalpenbogens, in den Südtiroler Dolomiten und im Bereich des Grazer Hügellands bzw. Wechsel sind nachmittags und abends aber weitere Gewitter möglich, die wieder kräftig ausfallen können (Starkregen, kleinkörniger Hagel, Sturmböen).
Für die heutigen Abend- und Nachtstunden gehen die Prognosen ein klein wenig auseinander. Die Europäer sehen Gewitterbildung nur im Tiroler Oberland und nachts am Alpennordrand zu Bayern (dann sehr heftig mit großem Hagel und Böen über 100 km/h), die Amerikaner lassen sie vorübergehend bis ins Tiroler Unterland ausgreifen. Die nacht verläuft weitgehend trocken, lediglich im äußersten Westen der Schweiz greift eine Kaltfront mit Schauern, anfangs noch Gewittern über. Dabei wird jedoch rasche Stabilisierung gerechnet und große Regenmengen bzw. hohe Unwettergefahr ist dort eher auszuschließen.
DONNERSTAG...die Kaltfront legt sich an den Alpennordrand an, nach den Europäern kommt sie auch etwas weiter inneralpin voran, da besteht ebenfalls noch eine Vorhersageunsicherheit. Jedenfalls sind kommt es entlang des Alpenbogens und südöstlich davon (Kärnten, Steiermark, südliches Niederösterreich) schon ab Mittag zu ersten Gewittern, nachmittags schon verbreiteter, stellenweise erneut mit mäßig großem Hagel (um 3cm) und schweren Sturmböen sowie obligatorischem Starkregen.
In den französischen Alpen dürfte es trocken bleiben, in den schweizerischen Zentralalpen bis Nordtirol eher nachmittags Gewitter, wobei je nach Modell mit einsuppender Kaltluft auch Stabilisierung und verminderte Gewittergefahr dabei sein kann.
FREITAG... grinst die Sonne zunächst von einem weitgehend wolkenarmen Himmel, als wäre nie etwas gewesen und es geht verbreitet über 30°C. Nachmittags und Abends dann vor allem in den Zentralalpen wieder einzelne Gewitter, östlich der Hohen Tauern weniger häufig als am Vortag. Jedoch Vorsicht: jedes Gewitter kann zu einem Unwetter auswachsen!
SAMSTAG...gewissermaßen das Sorgenkind dieser Woche, da sich nach beiden führenden Wettermodellen ein markanter Kaltfrontdurchgang abzeichnet. Das alleine wäre noch kein Grund zur Sorge, doch sind die Unsicherheiten sehr groß, wie heftig dieser ausfällt. Praktisch der gesamte Alpenraum wäre nachmittags (vormittags noch die Westalpen) betroffen, und es könnte recht kräftige Gewitter mit großen Regenmengen, sehr großen Hagel und schwere Sturmböen geben. Da steckt sehr viel Potential drin, wie es der Meteorologe auszudrücken pflegt - und eine verlässliche Prognose lässt sich wohl erst am Freitag machen.
die Kaltfrontpassage selbst erfolgt wohl erst in der Nacht zu Sonntag (die gewitter am samstag entwickeln sich alle vor der Kaltfront, nicht verwirren lassen), ohne großes Tam Tam und der sonntag selbst könnte dann sogar wieder einigermaßen stabil mit vermehrtem sonnenschein und hochsommerlicher Wärme verlaufen.
Danach wie gesagt weiterhin sehr warm, aber die extremen Spitzen von 35°C aufwärts sind vorerst nicht mehr in Sicht.
Fazit:
Gänzlich von Regen und Gewittern verschont (oder verschmäht, das ist Ansichtssache) bleibt bis Sonntag keine Region im Alpenraum, vor allem morgen und am Samstag zeichnen sich stärkere Gewitterbildungen ab, heute und am Freitag nur sporadisch auftretende Wärmegewitter. Generell sollte man den Vormittag nutzen und am Nachmittag einen sicheren Unterstand (keinen Baum) in Reichweite haben.
Gruß,Felix
PS: Hier noch ein Satellitenbild von 15.15 MESZ (vor einer halben Stunde), das die Wolken und Gewitter zeigt:
Gelb umrandet die Gebiete, wo Gewitter heute sehr wahrscheinlich sind (in den wolkenlosen Gebieten weniger wahrscheinlich, wenngleich nicht völlig auszuschließen), darunter die Piemontzelle und die Wechselgewitter - die Föhnfurche im Wipp- und Inntal sieht man auch sehr schön.
Ganz im Westen...über Frankreich und Belgien nähert sich eine markante Kaltfront an, an der sich schon zahlreiche Schwammerl (große Gewitterzellen) gebildet haben. Diese Gewitterfront zieht im Tagesverlauf über Benelux und Nordwestdeutschland hinweg und bringt teilweise sehr großen Hagel (> 4cm), Böen über 100 km/h und Starkregen, auch einzelne Tornados sind möglich. Die Alpen wird die Front in DIESER Ausprägung aber nicht erreichen.
Soweit die Grobübersicht - ich kann mich nicht erinnern, von 2003 abgesehen, mal so eine lange, fast durchgängige Hitzeperiode (üb)erlebt zu haben, im Alpenraum schon gar nicht, und eine durchgreifende Änderung ist nicht in Sicht....
Aktuell...ist in Westösterreich Südföhn aufgekommen, der am Patscherkofel mit Windstärke 7 im Mittel und 8-9 in Böen bläst (verhältnismäßig geringe Böigkeit, was auf eine stabile Föhnschicht hinweist), im Wipptal und nördlich des Reschenpasses macht er sich ebenfalls bemerkbar. In Innsbruck ist er indirekt spürbar, hier überwiegt zwar noch Taleinwind, aber durch die trockenene Föhnluft in der Talatmosphäre hat das Thermometer einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht und mit 33,7°C bei 38 % relativer Feuchte stehen wir schon wieder bei unerträglicher Hitze.
Wie dem auch sei, im nördlichen Piemont hat sich ein erstes Gewitter entwickelt, das langsam nordostwärts in die Schweiz ziehen wird. Auch am Wechsel tummeln sich zwei kräftige Gewitter, die sich nur gaaanz langsam südostwärts verlagern. Sonst herrscht noch Ruhe im Alpenraum. Entlang des Westalpenbogens, in den Südtiroler Dolomiten und im Bereich des Grazer Hügellands bzw. Wechsel sind nachmittags und abends aber weitere Gewitter möglich, die wieder kräftig ausfallen können (Starkregen, kleinkörniger Hagel, Sturmböen).
Für die heutigen Abend- und Nachtstunden gehen die Prognosen ein klein wenig auseinander. Die Europäer sehen Gewitterbildung nur im Tiroler Oberland und nachts am Alpennordrand zu Bayern (dann sehr heftig mit großem Hagel und Böen über 100 km/h), die Amerikaner lassen sie vorübergehend bis ins Tiroler Unterland ausgreifen. Die nacht verläuft weitgehend trocken, lediglich im äußersten Westen der Schweiz greift eine Kaltfront mit Schauern, anfangs noch Gewittern über. Dabei wird jedoch rasche Stabilisierung gerechnet und große Regenmengen bzw. hohe Unwettergefahr ist dort eher auszuschließen.
DONNERSTAG...die Kaltfront legt sich an den Alpennordrand an, nach den Europäern kommt sie auch etwas weiter inneralpin voran, da besteht ebenfalls noch eine Vorhersageunsicherheit. Jedenfalls sind kommt es entlang des Alpenbogens und südöstlich davon (Kärnten, Steiermark, südliches Niederösterreich) schon ab Mittag zu ersten Gewittern, nachmittags schon verbreiteter, stellenweise erneut mit mäßig großem Hagel (um 3cm) und schweren Sturmböen sowie obligatorischem Starkregen.
In den französischen Alpen dürfte es trocken bleiben, in den schweizerischen Zentralalpen bis Nordtirol eher nachmittags Gewitter, wobei je nach Modell mit einsuppender Kaltluft auch Stabilisierung und verminderte Gewittergefahr dabei sein kann.
FREITAG... grinst die Sonne zunächst von einem weitgehend wolkenarmen Himmel, als wäre nie etwas gewesen und es geht verbreitet über 30°C. Nachmittags und Abends dann vor allem in den Zentralalpen wieder einzelne Gewitter, östlich der Hohen Tauern weniger häufig als am Vortag. Jedoch Vorsicht: jedes Gewitter kann zu einem Unwetter auswachsen!
SAMSTAG...gewissermaßen das Sorgenkind dieser Woche, da sich nach beiden führenden Wettermodellen ein markanter Kaltfrontdurchgang abzeichnet. Das alleine wäre noch kein Grund zur Sorge, doch sind die Unsicherheiten sehr groß, wie heftig dieser ausfällt. Praktisch der gesamte Alpenraum wäre nachmittags (vormittags noch die Westalpen) betroffen, und es könnte recht kräftige Gewitter mit großen Regenmengen, sehr großen Hagel und schwere Sturmböen geben. Da steckt sehr viel Potential drin, wie es der Meteorologe auszudrücken pflegt - und eine verlässliche Prognose lässt sich wohl erst am Freitag machen.
die Kaltfrontpassage selbst erfolgt wohl erst in der Nacht zu Sonntag (die gewitter am samstag entwickeln sich alle vor der Kaltfront, nicht verwirren lassen), ohne großes Tam Tam und der sonntag selbst könnte dann sogar wieder einigermaßen stabil mit vermehrtem sonnenschein und hochsommerlicher Wärme verlaufen.
Danach wie gesagt weiterhin sehr warm, aber die extremen Spitzen von 35°C aufwärts sind vorerst nicht mehr in Sicht.
Fazit:
Gänzlich von Regen und Gewittern verschont (oder verschmäht, das ist Ansichtssache) bleibt bis Sonntag keine Region im Alpenraum, vor allem morgen und am Samstag zeichnen sich stärkere Gewitterbildungen ab, heute und am Freitag nur sporadisch auftretende Wärmegewitter. Generell sollte man den Vormittag nutzen und am Nachmittag einen sicheren Unterstand (keinen Baum) in Reichweite haben.
Gruß,Felix
PS: Hier noch ein Satellitenbild von 15.15 MESZ (vor einer halben Stunde), das die Wolken und Gewitter zeigt:
Gelb umrandet die Gebiete, wo Gewitter heute sehr wahrscheinlich sind (in den wolkenlosen Gebieten weniger wahrscheinlich, wenngleich nicht völlig auszuschließen), darunter die Piemontzelle und die Wechselgewitter - die Föhnfurche im Wipp- und Inntal sieht man auch sehr schön.
Ganz im Westen...über Frankreich und Belgien nähert sich eine markante Kaltfront an, an der sich schon zahlreiche Schwammerl (große Gewitterzellen) gebildet haben. Diese Gewitterfront zieht im Tagesverlauf über Benelux und Nordwestdeutschland hinweg und bringt teilweise sehr großen Hagel (> 4cm), Böen über 100 km/h und Starkregen, auch einzelne Tornados sind möglich. Die Alpen wird die Front in DIESER Ausprägung aber nicht erreichen.
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