Tja, was soll man dazu sagen: Kopf ab.
Spaß beiseite: ich warte weiterhin auf eine Wetterphase, in der es keine verzwickten Störungen gibt, in der man mit durchwegs freundlichem und wenigstens mäßig warmen Wetter planen kann. Dieser sehnsüchtige Wunsch wird vorerst einer bleiben, denn die Wetterküche braut schon wieder Unheil zusammen. Vom Freitag (regnerisch) abgesehen findet diese Unbill bei spätsommerlichen Temperaturen statt, d.h. vielerorts in den Tälern über 20 Grad.
Angesichts der Uhrzeit lediglich ein kurzer Ausflug in die Ursachen der kommenden Wetterlage:
Über Westeuropa steht ein schmaler, aber sehr langer (in Nord-Süd-Richtung) Höhentrog ante portas. Zu diesem Trog gehört eine langgestreckte Kaltfront, die derzeit im Wetterradar von der Zentralschweiz bis Südschweden reicht, über Mittelschweden und Ostsee kurz warmaktiv wird (d.h. aus der Kaltfront wird eine Warmfront) und dann wieder zu einer Kaltfront, welche zu einem Tiefdruckgebiet über der Norwegischen See gehört. Während der Trog langsam ostwärts zieht, rückt vom Nordatlantik bei Island ein kräftiges Tief nach.
Das Satellitenbild vom 23.00 MESZ zeigt die Höhe der Wolken als Funktion der Temperatur, d.h. je kälter die Wolkenobergrenzentemperatur, in desto größere Höhen reichen die Wolken. Das Bild zeigt ein paar interessante Eigenschaften, z.B. lässt sie erkennen, dass die Kaltfront über West- und Südwestdeutschland sowie der Schweiz ein paar Eier mitschleppt, namentlich Schauer/Gewitter, die bis zu -45°C kalt sind, was derzeit ca. 9300 m sind.
Sind 9300 m viel? Kommt auf die Jahreszeit und die freigesetzte Energie an: Im Hochsommer sind 12000 m keine Seltenheit, im Extremfall sind bis zu 16000 m über Mitteleuropa möglich. Meist bewegt sich die Höhe der Gewitterwolken aber zwischen 8000 und 11000 m. Im Winter dagegen sind die Quellwolken höchstens 5000 m hoch, bei Schneeschauern während einer urkalten Winterlage auch unter 3000 m.
Über Südfrankreich wird die Kaltfront rasch wetterunwirksamer, da sie in den Einflussbereich eines Zwischenhochs ("H") gerät, welche für absinkende Luftbewegung und Wolkenauflösung sorgt. Diese absinkende Luftbewegung erwärmt die Luft und damit auch die Wolkenobergrenzen. Die Wolken werden in der Vertikalen kleiner und die niederschlagsbildenden Prozesse werden dadurch behindert. Aufgrunddessen sollte sich morgen im Tagesverlauf südlich des Genfer Sees wieder sonnigeres bzw. aufgelockertes Wetter einstellen.
Der besagte Trog mit der Kaltfront zieht morgen über die Ostalpen hinweg, erreicht den Voralpenraum aber voraussichtlich nur noch in stark abgeschwächter Form. Der Grund dafür ist ebenfalls im Satellitenbild erkennbar (ok, dafür braucht es schon einiges an Erfahrung, und ich hab außerdem die anderen Wettermodellkarten parat): von den Britischen Inseln her schiebt sich ein Frontensystem heran, voran die Warmfront mit der hohen Bewölkung (sehr kalt).
Dieser Warmlufttransport, der Meteorologe spricht von Warmluftadvektion (lat. advehi = heranführen), schwächt den Trog über Mitteleuropa ab. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man in eine Badewanne kaltes Wasser einströmen hat lassen (der Trog). Nun lässt man stetig wärmeres Wasser hineinlaufen. Irgendwann ist die Badewanne voll und das Wasser wärmer als vorher. Die volle Badewanne suggeriert den Keil (Gebiet hohen Luftdrucks in der Höhe), das warme Wasser die mitgeführte Warmluft.
Der Kaltlufttrog füllt sich also auf und damit - wie oben schon geschildert - wird es in der Höhe wärmer, die Wolkenobergrenzen erwärmen sich ebenfalls, und die Regenwolken lösen sich in Wohlgefallen auf. Es ist noch ein klein wenig unsicher, wie weit die Schauerwolken noch ostwärts vorankommen.
Nach den letzten Modellläufen bleibt es vom Südburgenland bis zum Weinviertel bis Montagabend trocken. Da die Front nur langsam vorwärts kommt, kann es besonders vom Rätikon bis zum Kaisergebirge teils ergiebig regnen (> 20 mm/12h), mitunter schauerartig verstärkt und gewittrig durchsetzt. Die Schneefallgrenze sinkt im Starkregen in den Nordalpen auf knapp 2000m ab, sonst pendelt sie um 2500-3000m. Nach Osten zu zeigt das Modell noch bevorzugte Schauerregionen wie Karawanken und Mühlviertel sowie entlang der Alpennordseite bis zur Eisenwurzen. Sonst schauert es nur vereinzelt. So richtig freundlich wird es aber nirgends.
Spaß beiseite: ich warte weiterhin auf eine Wetterphase, in der es keine verzwickten Störungen gibt, in der man mit durchwegs freundlichem und wenigstens mäßig warmen Wetter planen kann. Dieser sehnsüchtige Wunsch wird vorerst einer bleiben, denn die Wetterküche braut schon wieder Unheil zusammen. Vom Freitag (regnerisch) abgesehen findet diese Unbill bei spätsommerlichen Temperaturen statt, d.h. vielerorts in den Tälern über 20 Grad.
Angesichts der Uhrzeit lediglich ein kurzer Ausflug in die Ursachen der kommenden Wetterlage:
Über Westeuropa steht ein schmaler, aber sehr langer (in Nord-Süd-Richtung) Höhentrog ante portas. Zu diesem Trog gehört eine langgestreckte Kaltfront, die derzeit im Wetterradar von der Zentralschweiz bis Südschweden reicht, über Mittelschweden und Ostsee kurz warmaktiv wird (d.h. aus der Kaltfront wird eine Warmfront) und dann wieder zu einer Kaltfront, welche zu einem Tiefdruckgebiet über der Norwegischen See gehört. Während der Trog langsam ostwärts zieht, rückt vom Nordatlantik bei Island ein kräftiges Tief nach.
Das Satellitenbild vom 23.00 MESZ zeigt die Höhe der Wolken als Funktion der Temperatur, d.h. je kälter die Wolkenobergrenzentemperatur, in desto größere Höhen reichen die Wolken. Das Bild zeigt ein paar interessante Eigenschaften, z.B. lässt sie erkennen, dass die Kaltfront über West- und Südwestdeutschland sowie der Schweiz ein paar Eier mitschleppt, namentlich Schauer/Gewitter, die bis zu -45°C kalt sind, was derzeit ca. 9300 m sind.
Sind 9300 m viel? Kommt auf die Jahreszeit und die freigesetzte Energie an: Im Hochsommer sind 12000 m keine Seltenheit, im Extremfall sind bis zu 16000 m über Mitteleuropa möglich. Meist bewegt sich die Höhe der Gewitterwolken aber zwischen 8000 und 11000 m. Im Winter dagegen sind die Quellwolken höchstens 5000 m hoch, bei Schneeschauern während einer urkalten Winterlage auch unter 3000 m.
Über Südfrankreich wird die Kaltfront rasch wetterunwirksamer, da sie in den Einflussbereich eines Zwischenhochs ("H") gerät, welche für absinkende Luftbewegung und Wolkenauflösung sorgt. Diese absinkende Luftbewegung erwärmt die Luft und damit auch die Wolkenobergrenzen. Die Wolken werden in der Vertikalen kleiner und die niederschlagsbildenden Prozesse werden dadurch behindert. Aufgrunddessen sollte sich morgen im Tagesverlauf südlich des Genfer Sees wieder sonnigeres bzw. aufgelockertes Wetter einstellen.
Der besagte Trog mit der Kaltfront zieht morgen über die Ostalpen hinweg, erreicht den Voralpenraum aber voraussichtlich nur noch in stark abgeschwächter Form. Der Grund dafür ist ebenfalls im Satellitenbild erkennbar (ok, dafür braucht es schon einiges an Erfahrung, und ich hab außerdem die anderen Wettermodellkarten parat): von den Britischen Inseln her schiebt sich ein Frontensystem heran, voran die Warmfront mit der hohen Bewölkung (sehr kalt).
Dieser Warmlufttransport, der Meteorologe spricht von Warmluftadvektion (lat. advehi = heranführen), schwächt den Trog über Mitteleuropa ab. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man in eine Badewanne kaltes Wasser einströmen hat lassen (der Trog). Nun lässt man stetig wärmeres Wasser hineinlaufen. Irgendwann ist die Badewanne voll und das Wasser wärmer als vorher. Die volle Badewanne suggeriert den Keil (Gebiet hohen Luftdrucks in der Höhe), das warme Wasser die mitgeführte Warmluft.
Der Kaltlufttrog füllt sich also auf und damit - wie oben schon geschildert - wird es in der Höhe wärmer, die Wolkenobergrenzen erwärmen sich ebenfalls, und die Regenwolken lösen sich in Wohlgefallen auf. Es ist noch ein klein wenig unsicher, wie weit die Schauerwolken noch ostwärts vorankommen.
Nach den letzten Modellläufen bleibt es vom Südburgenland bis zum Weinviertel bis Montagabend trocken. Da die Front nur langsam vorwärts kommt, kann es besonders vom Rätikon bis zum Kaisergebirge teils ergiebig regnen (> 20 mm/12h), mitunter schauerartig verstärkt und gewittrig durchsetzt. Die Schneefallgrenze sinkt im Starkregen in den Nordalpen auf knapp 2000m ab, sonst pendelt sie um 2500-3000m. Nach Osten zu zeigt das Modell noch bevorzugte Schauerregionen wie Karawanken und Mühlviertel sowie entlang der Alpennordseite bis zur Eisenwurzen. Sonst schauert es nur vereinzelt. So richtig freundlich wird es aber nirgends.
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