Servus,
vorläufig ist der Winter 2010/2011, wo er denn stattgefunden hat, Geschichte.
Nach dem trockenkalten Intermezzo gestern und heute geht es ab morgen mit den Temperaturen immer weiter bergauf, wobei der Höhepunkt mit stellenweise 20 Grad am kommenden Wochenende erreicht wird.
Ausgangslage:
Die eingeflossene kontinentale Kaltluft konnte sich durch die kräftige Märzensonne und den lebhaft bis kräftigen Wind überall stark erwärmen. Der Meteorologe spricht von "Durchmischung", d.h. die Temperaturabnahme beträgt 1 Grad pro 100 m Höhenunterschied. Zwei Monate vorher hätten wir vermutlich Dauerfrost gehabt, so hatte es trotz Werten von -8 Grad in 1500 m knapp 6 Grad in 150 m Höhe (Wien).
(man rechnet die Höhendifferenz 150-1500 = 1350 m mit 1°C/100m, also 13,5°C, das ergibt -8 +13,5 = 5,5 Grad - funktioniert nur im Sommer sowie bei viel Wind)
Am Schneeberg gab es die obligatorischen Sturmböen mit 110 km/h, sonst war der Wind nicht außergewöhnlich stark. Anders an der kroatischen Adriaküste, wo die Bora verbreitet zu Böen über 100 km/h, lokal 130 km/h geführt hat. In Triest/Italien waren es beim vergangenen Bora-Ereignis sogar 170 km/h und an einer slowenischen Autobahn-Messstation wurden rekordverdächtige 212 km/h registriert.
Mit dem Thema Windspitzen ist zugleich das Interessanteste der letzten Tage/Wochen abgehandelt, (*)
(*) Nachtrag - extrem trocken war die Luft heute im Alpen, die relative Feuchte betrug zwischen 1500 und 5500 m unter 10 % !
Erstmals seit meiner Ankunft in Wien im August 2010 hab ichs geschafft, bei klarer Luft am Kahlenberg zu stehen und bis zu den Kleinen Karpaten zu schauen.
Thebener Kogel, Braunsberg, Schloßberg und Hundsheimer Berg waren klar erkennbar, ebenso wie Leithagebirge, Rosalia, Bucklige Welt (?), Schneeberg, und zahlreiche Voralpengipfel.
widmen wir uns also den nächsten Tagen:
Heute nacht...verlagert sich der Hochdruckschwerpunkt nach Südosten, dadurch gerät der Alpenraum in eine zarte südliche Anströmung. Aktuell haben Rudolfshütte und Patscherkofel mit 50-70 km/h bereits föhnige Südwinde zu vermelden.
Morgen, Dienstag,....dominiert im gesamten Alpenraum Hochdruckeinfluss bei leicht föhnigen Tendenzen im Nordalpenbereich, zugleich frischt am Alpenostrand lebhafter Südostwind auf. Wolken gibt es weiterhin nur wenige, allenfalls flache Quellwolken im Tagesverlauf, bevorzugt im Süden. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad in der Buckligen Welt und 12 Grad im Rheintal. Generell zweistellige Werte kann man westlich von Salzburg erwarten.
Am Mittwoch setzt sich das freundliche Hochdruckwetter fort. Der Föhn hört vorübergehend auf, wobei am ehesten vom Ausseer Land ostwärts noch föhnige Tendenzen bestehen bleiben. Sonst ist es aber allgemein schwach windig, wobei in den Gipfellagen des Hochgebirges lebhafter Nordwestwind aufkommt. Tageszeitbedingte Bewölkung am ehesten in den Zentralalpen/Süden (Quellwolken) und weiterhin niederschlagsfrei. Die Temperaturen liegen zwischen 8 Grad im Wienerwald und 14 Grad im Inntal, einstellige Höchstwerte nur noch zwischen Joglland und Mariazellerland.
In der Nacht auf Donnerstag erreicht eine schwache Kaltfront den Norden Österreichs mit tiefen Wolken und vom Flachgau bis zum Weinviertel fällt örtlich etwas Schnee, in tiefen Lagen auch Regen. Bei meist positiven Temperaturwerten dürfte das Glatteisrisiko gering sein. Richtung Alpen bleibt es frostig, aber meist trocken. Tagsüber scheint im Westen und Süden wieder häufig die Sonne, im Norden und Osten halten sich anfangs Restwolken, die sich aber im weiteren Verlauf meist auflösen. Weiterhin eher schwach windig und insgesamt ausgeglichene Höchstwerte zwischen 10 und 14 Grad.
Trend:
Am Freitag scheint inneralpin häufig die Sonne, in den südlichen Tal- und Beckenlagen kann sich anfangs Nebel/Hochnebel halten und nördlich der Alpen ziehen dichtere Wolken einer weiteren schwachen Kaltfront durch. Regen fällt aber kaum. Im Donauraum sowie in den steir.-niederösterr. Kalkalpen frischt kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Höchstwerte meist zwischen 11 und 16 Grad.
Am Samstag dreht die Strömung auf Süd, damit stellt sich eine stärkere Südföhnlage ein. Entsprechend bleibt die Alpensüdseite oft stark bewölkt, vereinzelt fallen in den Karnischen Alpen ein paar Flocken. Am Alpenostrand lockert föhniger Südwind die hochnebelartigen Wolken größtenteils auf, sonst scheint oft die Sonne. Im Gebirge sowie am Alpenostrand frischt lebhafter bis kräftiger Süd/Südostwind auf. Höchstwerte 10 Grad in Oberkärnten und bis zu 17 Grad im Föhn, vereinzelt auch bis 20 Grad.
Auch am Sonntag hält die Südföhnlage mit der entsprechenden Zweiteilung beim Wetter an, in den Föhnstrichen sowie im Wiener Becken wird es sehr mild mit 15-20 Grad. Dazu weht kräftiger Südwind, selbst am Alpenostrand kann er stürmisch ausfallen.
Unsicherheiten:
Nach jetzigem Stand unsicher ist die Kaltfrontaktivität in der Nacht auf Donnerstag. Kann komplett trocken sein, oder zumindest geringe Niederschläge geben.
Für das Wochenende ist noch unklar, wie stark der Südföhn wird und wie rasch Niederschläge auf die Alpensüdseite übergreifen.
Fazit
Die grobe Marschroute steht fest: Von morgen an wird es täglich wärmer, und bis zum Wochenende bleibt es dabei im österreichischen Alpenbereich weitgehend trocken. Ob die 20 Grad am Wochenende mit Föhn geknackt werden, ist noch unsicher, dies tut dem generellen Wohlbefinden sicher keinem Abbruch. Vorsicht allerdings den Pollenallergikern, die Blütenexplosion kann ziemlich massiv ausfallen. Nebenbei sollte man über eine FSME-Impfung/Auffrischung nachdenken, denn der trockene Winter deutet auf eine drohende Zeckenplage hin.
Gruß und Berg heil,
Felix
vorläufig ist der Winter 2010/2011, wo er denn stattgefunden hat, Geschichte.
Nach dem trockenkalten Intermezzo gestern und heute geht es ab morgen mit den Temperaturen immer weiter bergauf, wobei der Höhepunkt mit stellenweise 20 Grad am kommenden Wochenende erreicht wird.
Ausgangslage:
Die eingeflossene kontinentale Kaltluft konnte sich durch die kräftige Märzensonne und den lebhaft bis kräftigen Wind überall stark erwärmen. Der Meteorologe spricht von "Durchmischung", d.h. die Temperaturabnahme beträgt 1 Grad pro 100 m Höhenunterschied. Zwei Monate vorher hätten wir vermutlich Dauerfrost gehabt, so hatte es trotz Werten von -8 Grad in 1500 m knapp 6 Grad in 150 m Höhe (Wien).
(man rechnet die Höhendifferenz 150-1500 = 1350 m mit 1°C/100m, also 13,5°C, das ergibt -8 +13,5 = 5,5 Grad - funktioniert nur im Sommer sowie bei viel Wind)
Am Schneeberg gab es die obligatorischen Sturmböen mit 110 km/h, sonst war der Wind nicht außergewöhnlich stark. Anders an der kroatischen Adriaküste, wo die Bora verbreitet zu Böen über 100 km/h, lokal 130 km/h geführt hat. In Triest/Italien waren es beim vergangenen Bora-Ereignis sogar 170 km/h und an einer slowenischen Autobahn-Messstation wurden rekordverdächtige 212 km/h registriert.
Mit dem Thema Windspitzen ist zugleich das Interessanteste der letzten Tage/Wochen abgehandelt, (*)
(*) Nachtrag - extrem trocken war die Luft heute im Alpen, die relative Feuchte betrug zwischen 1500 und 5500 m unter 10 % !
Erstmals seit meiner Ankunft in Wien im August 2010 hab ichs geschafft, bei klarer Luft am Kahlenberg zu stehen und bis zu den Kleinen Karpaten zu schauen.
Thebener Kogel, Braunsberg, Schloßberg und Hundsheimer Berg waren klar erkennbar, ebenso wie Leithagebirge, Rosalia, Bucklige Welt (?), Schneeberg, und zahlreiche Voralpengipfel.
widmen wir uns also den nächsten Tagen:
Heute nacht...verlagert sich der Hochdruckschwerpunkt nach Südosten, dadurch gerät der Alpenraum in eine zarte südliche Anströmung. Aktuell haben Rudolfshütte und Patscherkofel mit 50-70 km/h bereits föhnige Südwinde zu vermelden.
Morgen, Dienstag,....dominiert im gesamten Alpenraum Hochdruckeinfluss bei leicht föhnigen Tendenzen im Nordalpenbereich, zugleich frischt am Alpenostrand lebhafter Südostwind auf. Wolken gibt es weiterhin nur wenige, allenfalls flache Quellwolken im Tagesverlauf, bevorzugt im Süden. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad in der Buckligen Welt und 12 Grad im Rheintal. Generell zweistellige Werte kann man westlich von Salzburg erwarten.
Am Mittwoch setzt sich das freundliche Hochdruckwetter fort. Der Föhn hört vorübergehend auf, wobei am ehesten vom Ausseer Land ostwärts noch föhnige Tendenzen bestehen bleiben. Sonst ist es aber allgemein schwach windig, wobei in den Gipfellagen des Hochgebirges lebhafter Nordwestwind aufkommt. Tageszeitbedingte Bewölkung am ehesten in den Zentralalpen/Süden (Quellwolken) und weiterhin niederschlagsfrei. Die Temperaturen liegen zwischen 8 Grad im Wienerwald und 14 Grad im Inntal, einstellige Höchstwerte nur noch zwischen Joglland und Mariazellerland.
In der Nacht auf Donnerstag erreicht eine schwache Kaltfront den Norden Österreichs mit tiefen Wolken und vom Flachgau bis zum Weinviertel fällt örtlich etwas Schnee, in tiefen Lagen auch Regen. Bei meist positiven Temperaturwerten dürfte das Glatteisrisiko gering sein. Richtung Alpen bleibt es frostig, aber meist trocken. Tagsüber scheint im Westen und Süden wieder häufig die Sonne, im Norden und Osten halten sich anfangs Restwolken, die sich aber im weiteren Verlauf meist auflösen. Weiterhin eher schwach windig und insgesamt ausgeglichene Höchstwerte zwischen 10 und 14 Grad.
Trend:
Am Freitag scheint inneralpin häufig die Sonne, in den südlichen Tal- und Beckenlagen kann sich anfangs Nebel/Hochnebel halten und nördlich der Alpen ziehen dichtere Wolken einer weiteren schwachen Kaltfront durch. Regen fällt aber kaum. Im Donauraum sowie in den steir.-niederösterr. Kalkalpen frischt kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Höchstwerte meist zwischen 11 und 16 Grad.
Am Samstag dreht die Strömung auf Süd, damit stellt sich eine stärkere Südföhnlage ein. Entsprechend bleibt die Alpensüdseite oft stark bewölkt, vereinzelt fallen in den Karnischen Alpen ein paar Flocken. Am Alpenostrand lockert föhniger Südwind die hochnebelartigen Wolken größtenteils auf, sonst scheint oft die Sonne. Im Gebirge sowie am Alpenostrand frischt lebhafter bis kräftiger Süd/Südostwind auf. Höchstwerte 10 Grad in Oberkärnten und bis zu 17 Grad im Föhn, vereinzelt auch bis 20 Grad.
Auch am Sonntag hält die Südföhnlage mit der entsprechenden Zweiteilung beim Wetter an, in den Föhnstrichen sowie im Wiener Becken wird es sehr mild mit 15-20 Grad. Dazu weht kräftiger Südwind, selbst am Alpenostrand kann er stürmisch ausfallen.
Unsicherheiten:
Nach jetzigem Stand unsicher ist die Kaltfrontaktivität in der Nacht auf Donnerstag. Kann komplett trocken sein, oder zumindest geringe Niederschläge geben.
Für das Wochenende ist noch unklar, wie stark der Südföhn wird und wie rasch Niederschläge auf die Alpensüdseite übergreifen.
Fazit
Die grobe Marschroute steht fest: Von morgen an wird es täglich wärmer, und bis zum Wochenende bleibt es dabei im österreichischen Alpenbereich weitgehend trocken. Ob die 20 Grad am Wochenende mit Föhn geknackt werden, ist noch unsicher, dies tut dem generellen Wohlbefinden sicher keinem Abbruch. Vorsicht allerdings den Pollenallergikern, die Blütenexplosion kann ziemlich massiv ausfallen. Nebenbei sollte man über eine FSME-Impfung/Auffrischung nachdenken, denn der trockene Winter deutet auf eine drohende Zeckenplage hin.
Gruß und Berg heil,
Felix
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