Hallo,
relativ gesichert ist der Fortbestand der Kältewelle bis zum kommenden Wochenende.
Ein Ausläufer des Mittelmeertiefs, das in den vergangenen Tagen dem Balkan regelrechte Schneemassen beschert hat, beehrt von Montagnachmittag bis Dienstagnachmittag auch den östlichen Alpenraum inklusive (!) östliches Flachland.
Erstmals dürfte sich in diesem Winter im Wiener Becken eine Schneedecke ausbilden, die länger als 36 Stunden Bestand hat. Mengenmäßig bewegt sich das zwischen 5 und 10 cm, im Wienerwaldstau (Ostseite!) auch etwas darüber, sowie allgemein in den südöstlichen Alpenregionen 10-15 cm.
Der Neuschnee fällt speziell zwischen Niederösterr. Voralpen und Bucklige Welt bei Böen von 40-50 km/h, in freien/exponierten Lagen auch 60-70 km/h Nordwest- bis Nordwind, d.h. Schneeverwehungen sind ein Thema.
***
Die kalte Höhenluft von -20°C in 1500m wird vorübergehend aus ganz Österreich verdrängt, da von Osten her mildere Luft heranströmt. Die Temperatur übersteigt jedoch nirgends den Gefrierpunkt, d.h. es bleibt bei Dauerfrost mit deutlicher Frostabschwächung in höheren Gebirgslagen, nicht aber in höheren Tallagen. Hier kommt derzeit ein selbstverstärkender Prozess hinzu: Durch den geringen Hochnebelschneefall/Polarschnee (bei wolkenlosem Himmel) und markante Oberflächenreifbildung ist das Rückstrahlvermögen der Schneedecke ständig erhöht. Stetig frischer, weißer Schnee - kein Gatsch - , sodass sich die Tiefstwerte in Westösterreich, speziell Außerfern und Oberland unvermindert zwischen -20 und -30 Grad bewegen.
Frostabschwächung heißt: In 1500 m werden bis Wochenmitte "milde" -4 bis -9 Grad erreicht. Der Wind dreht allerdings ab Mittwoch überall auf Nordost bis Ost, womit bodennah weiterhin frostig kalte Luft herangeführt wird.
Im Laufe des Donnerstags kommt der 2. Schub, von Nordosten erfasst erneut ein ausgeprägter Kaltluftkörper den Alpenraum. Bis Freitag geht es in 1500 m Höhe von -5 auf -15 Grad herab. Von Vorarlberg bis Kärnten überwiegen vorauss. die Wolken mit geringem Schneefall, sonst klart der Himmel von Nordosten mit der einströmenden, trocken-eisigen Luft auf und mit schwacher Luftbewegung bei gleichzeitig vorhandener Schneedecke sind auch im östlichen Flachland Tiefstwerte um -20 Grad möglich.
Der Höhepunkt der 2. Kältewelle wird vorauss. am Fr/Sa erreicht, mit den niedrigsten Tiefstwerten in Ober- und Niederösterreich bei längerem Aufklaren.
****
Wie es ab dem Wochenende weitergeht, ist unsicher. Tendenziell bleibt es kalt, einzelne Modellläufe simulieren die Umstellung auf Nordwest bis Nord unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss (Rückkehr zum Gatschwinter im Osten ...?), es könnte aber auch bei Nordost und Hochdruckeinfluss bleiben (= Dauerfrost).
****
Das Ganze impliziert natürlich einiges an Wetterfolgen fürs Frühjahr: Eisstau und Hochwasser können in weiten Teilen Mittel- und Ost/Südosteuropas ein Thema werden. Auf dem Balkan kommt bisher erleichternd hinzu, dass die gefallenen Schneemassen überwiegend aus Pulverschnee bestehen, der weniger Wassergehalt aufweist als der extrem durchfeuchtete, jetzt zu Beton gefrorene Schnee in den Nordalpen. Naja, irgendwas steckt da jedenfalls im Busch.
Für die nicht unbedeutende Anzahl an Wienern hier im Forum:
Der Schneefall ab morgen abend wirkt sich möglicherweise positiv auf die Stimmung aus, da die Landschaft nun jahreszeitgemäße Farben erhält, negative Folgen hat das allerdings für folgende, klare Nächte, da es über Schnee noch kälter als derzeit werden kann. Kein Vorteil ohne Nachteil - man muss es so nehmen, wie es kommt.
Gruß,Felix
relativ gesichert ist der Fortbestand der Kältewelle bis zum kommenden Wochenende.
Ein Ausläufer des Mittelmeertiefs, das in den vergangenen Tagen dem Balkan regelrechte Schneemassen beschert hat, beehrt von Montagnachmittag bis Dienstagnachmittag auch den östlichen Alpenraum inklusive (!) östliches Flachland.
Erstmals dürfte sich in diesem Winter im Wiener Becken eine Schneedecke ausbilden, die länger als 36 Stunden Bestand hat. Mengenmäßig bewegt sich das zwischen 5 und 10 cm, im Wienerwaldstau (Ostseite!) auch etwas darüber, sowie allgemein in den südöstlichen Alpenregionen 10-15 cm.
Der Neuschnee fällt speziell zwischen Niederösterr. Voralpen und Bucklige Welt bei Böen von 40-50 km/h, in freien/exponierten Lagen auch 60-70 km/h Nordwest- bis Nordwind, d.h. Schneeverwehungen sind ein Thema.
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Die kalte Höhenluft von -20°C in 1500m wird vorübergehend aus ganz Österreich verdrängt, da von Osten her mildere Luft heranströmt. Die Temperatur übersteigt jedoch nirgends den Gefrierpunkt, d.h. es bleibt bei Dauerfrost mit deutlicher Frostabschwächung in höheren Gebirgslagen, nicht aber in höheren Tallagen. Hier kommt derzeit ein selbstverstärkender Prozess hinzu: Durch den geringen Hochnebelschneefall/Polarschnee (bei wolkenlosem Himmel) und markante Oberflächenreifbildung ist das Rückstrahlvermögen der Schneedecke ständig erhöht. Stetig frischer, weißer Schnee - kein Gatsch - , sodass sich die Tiefstwerte in Westösterreich, speziell Außerfern und Oberland unvermindert zwischen -20 und -30 Grad bewegen.
Frostabschwächung heißt: In 1500 m werden bis Wochenmitte "milde" -4 bis -9 Grad erreicht. Der Wind dreht allerdings ab Mittwoch überall auf Nordost bis Ost, womit bodennah weiterhin frostig kalte Luft herangeführt wird.
Im Laufe des Donnerstags kommt der 2. Schub, von Nordosten erfasst erneut ein ausgeprägter Kaltluftkörper den Alpenraum. Bis Freitag geht es in 1500 m Höhe von -5 auf -15 Grad herab. Von Vorarlberg bis Kärnten überwiegen vorauss. die Wolken mit geringem Schneefall, sonst klart der Himmel von Nordosten mit der einströmenden, trocken-eisigen Luft auf und mit schwacher Luftbewegung bei gleichzeitig vorhandener Schneedecke sind auch im östlichen Flachland Tiefstwerte um -20 Grad möglich.
Der Höhepunkt der 2. Kältewelle wird vorauss. am Fr/Sa erreicht, mit den niedrigsten Tiefstwerten in Ober- und Niederösterreich bei längerem Aufklaren.
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Wie es ab dem Wochenende weitergeht, ist unsicher. Tendenziell bleibt es kalt, einzelne Modellläufe simulieren die Umstellung auf Nordwest bis Nord unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss (Rückkehr zum Gatschwinter im Osten ...?), es könnte aber auch bei Nordost und Hochdruckeinfluss bleiben (= Dauerfrost).
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Das Ganze impliziert natürlich einiges an Wetterfolgen fürs Frühjahr: Eisstau und Hochwasser können in weiten Teilen Mittel- und Ost/Südosteuropas ein Thema werden. Auf dem Balkan kommt bisher erleichternd hinzu, dass die gefallenen Schneemassen überwiegend aus Pulverschnee bestehen, der weniger Wassergehalt aufweist als der extrem durchfeuchtete, jetzt zu Beton gefrorene Schnee in den Nordalpen. Naja, irgendwas steckt da jedenfalls im Busch.
Für die nicht unbedeutende Anzahl an Wienern hier im Forum:
Der Schneefall ab morgen abend wirkt sich möglicherweise positiv auf die Stimmung aus, da die Landschaft nun jahreszeitgemäße Farben erhält, negative Folgen hat das allerdings für folgende, klare Nächte, da es über Schnee noch kälter als derzeit werden kann. Kein Vorteil ohne Nachteil - man muss es so nehmen, wie es kommt.
Gruß,Felix
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