Hallo,
in den letzten Wochen war die Vorhersageunsicherheit schon lange nicht mehr so groß - entsprechend hab ich mich auch ein wenig zurückgehalten
Selten hab ich so große Sprünge von Modelllauf zu Modelllauf erlebt, was Vorhersagen über den dritten Tag hinaus fast unmöglich gemacht hat.
War der Regen am dritten Tag scheinbar in trockenen Tüchern, wurde er sechs Stunden später auf den vierten Tag verschoben. Das erweckt natürlich den Eindruck, dass Meteorologen anscheinend zu deppert sind, gescheite Wetterberichte zu erstellen
frei nach Arno Holz:
leider ist das x nie 0 , weshalb es immer Abweichungen von dem gibt, was dann tatsächlich eintrifft.
Oder anders gesagt:
Natürlich kommt da noch Erfahrung hinzu, aber selbst gewievte Meteorologen beißen sich an Tagen, an denen alle sechs Stunden eine andere Variante gerechnet wird, die Zähne aus. Gebt also nicht den Meteorologen die Schuld, sondern den Modellen
Zum bisherigen Ausbleiben des Goldenen Oktobers wurde bereits geschrieben. Aktuell tut sich diesbezüglich etwas, denn in der Karibik sind die Tropische Depression PATTY und der Tropensturm RAFAEL entstanden. Während PATTY über den Bahamas endet, wird RAFAEL nach Nordwesten über die Kleinen Antillen und später Richtung amerikanische Ostküste ziehen.
Hier ein Bild von RAFAEL von Samstagmorgen (13.10.12):
Quelle: http://tropic.ssec.wisc.edu/#
Die weiße Linie zeigt die Zugbahn, die gelben Linie die möglichen Abweichungen vom Kurs.
Wie ein richtiger Tropensturm schaut das derzeit noch nicht aus - ziemlich chaotische Bewölkung mit zahlreichen Gewittersystemen, aber noch nicht schön kreisrund und ein Auge fehlt auch noch. Das liegt an den ungünstigen Windbedingungen in der Höhe. Die Winde sind nördlich des Zentrums deutlich stärker als im Süden, was die Asymmetrie hervorruft. In den nächsten Tagen zieht der Tropensturm jedoch nach Nordwesten und dürfte eher ein typischeres Tropensturmaussehen annehmen. Eine markante Verstärkung wird derzeit vom amerikanischen Hurrikancenter (NHC) aber nicht erwartet.
RAFAEL wird aus heutiger Sicht zur kommenden Wochenmitte hin indirekt (!) in das europäische Wettergeschehen eingreifen. Wie - da sind sich die beiden führenden Wettermodelle (EZMWF und GFS) aber noch nicht einig. In der GFS-Variante wird es bei uns föhnig, auf den Bergen sehr warm, in den Niederungen Hochnebel. In der EZMWF-Variante sehr regnerisch mit viel Neuschnee im Hochgebirge. Die Statistik des letzten Jahrhunderts ...
aus diesem Thread zeigt die Föhnhäufigkeit in Innsbruck.
Sie zeigt im Oktober ein Maximum mit 4 bis 7 Tagen, d.h., Südföhn ist im Oktober sehr wahrscheinlich. Wenn also zwei so unterschiedliche Varianten zur Auswahl stehen, ist die föhnige Variante die wahrscheinlichere, was nicht heißt, dass die unwahrscheinlichere (nasse) Variante nicht eintreffen kann.
Im nächsten Beitrag geht es für Interessierte ein bisschen in die Tiefe, weshalb RAFAEL so eine große Rolle für den weiteren Oktoberverlauf spielen wird ...
in den letzten Wochen war die Vorhersageunsicherheit schon lange nicht mehr so groß - entsprechend hab ich mich auch ein wenig zurückgehalten
Selten hab ich so große Sprünge von Modelllauf zu Modelllauf erlebt, was Vorhersagen über den dritten Tag hinaus fast unmöglich gemacht hat.
War der Regen am dritten Tag scheinbar in trockenen Tüchern, wurde er sechs Stunden später auf den vierten Tag verschoben. Das erweckt natürlich den Eindruck, dass Meteorologen anscheinend zu deppert sind, gescheite Wetterberichte zu erstellen
frei nach Arno Holz:
Modell = Realität - x ;
Oder anders gesagt:
Ein Meteorologe ist nur so gut wie die Grundlage der Modelle, auf der seine Vorhersage fußt.
Zum bisherigen Ausbleiben des Goldenen Oktobers wurde bereits geschrieben. Aktuell tut sich diesbezüglich etwas, denn in der Karibik sind die Tropische Depression PATTY und der Tropensturm RAFAEL entstanden. Während PATTY über den Bahamas endet, wird RAFAEL nach Nordwesten über die Kleinen Antillen und später Richtung amerikanische Ostküste ziehen.
Hier ein Bild von RAFAEL von Samstagmorgen (13.10.12):
Quelle: http://tropic.ssec.wisc.edu/#
Die weiße Linie zeigt die Zugbahn, die gelben Linie die möglichen Abweichungen vom Kurs.
Wie ein richtiger Tropensturm schaut das derzeit noch nicht aus - ziemlich chaotische Bewölkung mit zahlreichen Gewittersystemen, aber noch nicht schön kreisrund und ein Auge fehlt auch noch. Das liegt an den ungünstigen Windbedingungen in der Höhe. Die Winde sind nördlich des Zentrums deutlich stärker als im Süden, was die Asymmetrie hervorruft. In den nächsten Tagen zieht der Tropensturm jedoch nach Nordwesten und dürfte eher ein typischeres Tropensturmaussehen annehmen. Eine markante Verstärkung wird derzeit vom amerikanischen Hurrikancenter (NHC) aber nicht erwartet.
RAFAEL wird aus heutiger Sicht zur kommenden Wochenmitte hin indirekt (!) in das europäische Wettergeschehen eingreifen. Wie - da sind sich die beiden führenden Wettermodelle (EZMWF und GFS) aber noch nicht einig. In der GFS-Variante wird es bei uns föhnig, auf den Bergen sehr warm, in den Niederungen Hochnebel. In der EZMWF-Variante sehr regnerisch mit viel Neuschnee im Hochgebirge. Die Statistik des letzten Jahrhunderts ...
aus diesem Thread zeigt die Föhnhäufigkeit in Innsbruck.
Sie zeigt im Oktober ein Maximum mit 4 bis 7 Tagen, d.h., Südföhn ist im Oktober sehr wahrscheinlich. Wenn also zwei so unterschiedliche Varianten zur Auswahl stehen, ist die föhnige Variante die wahrscheinlichere, was nicht heißt, dass die unwahrscheinlichere (nasse) Variante nicht eintreffen kann.
Im nächsten Beitrag geht es für Interessierte ein bisschen in die Tiefe, weshalb RAFAEL so eine große Rolle für den weiteren Oktoberverlauf spielen wird ...
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