Hallo,
der Juli geht auch in der zweiten Monatshälfte nahtlos fad weiter, d.h., bis zum Wochenende nimmt die Gewitterneigung wieder zu, um danach wieder abzunehmen.
* Temperaturmäßig ändert sich von morgen, Dienstag, bis Sonntag wenig, in den Tälern sommerlich warm mit 25 bis 30 Grad, die Nullgradgrenze zieht sich bis auf 4000 m zurück. Mangels drückend schwüler Luft hält sich die Schneeschmelze dennoch in Grenzen.
* Der Wind spielt bis auf weiteres keine große Rolle und weht in den Tälern mitunter sogar stärker (Taleinwinde) als auf den Gipfeln.
Im Einzelnen wird morgen der schönste Tag der Woche mit viel Sonne, kaum Quellwolken und noch relativ guter Fernsicht.
Am Mittwoch nimmt das Gewitterrisiko entlang der gesamten Westalpen, über den Tiroler Hauptkamm bis in den Pinzgau zu, besonders am späten Nachmittag und Abend sind hier einzelne, kräftige Wärmegewitter zu erwarten, die stellenweise große Regenmengen (Murengefahr!) und dichten kleinkörnigen Hagelschlag mit sich bringen können. Sonst bleibt die Gewitterneigung noch gering.
Das ändert sich am Donnerstag, wenn die Schauer- und Gewitter auf weite Teile des Berg- und Hügellands übergreifen, speziell zwischen Silvretta und Salzkammergut kann es dann auch kräftig regnen, teils sogar bis in die Folgenacht hinein, und bis in alle Gipfellagen. Das geringste Gewitterrisiko herrscht aus heutiger Sicht vom Oststeirischen Hügelland bis zum Alpenostrand.
Am Freitag wenig Änderung, generell sehr unbeständig mit vielen Schauern und Gewittern, im Nordalpenbereich durchaus regnerisch der Eindruck.
Am Wochenende verlagert sich die Niederschlagstätigkeit vorauss. allmählich auf die Alpensüdseite.
*****
Hauptgefahren in den nächsten Tagen:
Vom Salzkammergut und Niedere Tauern ostwärts durch lokale, kräftige Gewitter mit Starkregen und dichtem Hagelschlag.
Weiter westlich durch langsam ziehende Gewitter, teils länger andauerndem Regen (schlechte Sicht, in Wolken gehüllte Gipfel) und nach wie vor durch hartnäckige Altschneefelder. Ich bin über entsprechende Informationen dankbar, ab welcher Höhe in welchen Regionen noch heikle Schneefelder anzutreffen sind (auch weil ich Ende Juli evtl. einen leichten 3000er machen wollte und momentan etwas planlos bin), gerne auch in diesem Thread.
In letzter Zeit geschehen zu viele tödliche Bergunfälle durch abschüssige Schneefeldüberquerungen. Aus aktuellem Anlass auch eine Auffrischung, was Verhalten am Berg betrifft:
http://at.wetter.tv/de/wetterblog/20...ermeidung-1733
Gruß,Felix
der Juli geht auch in der zweiten Monatshälfte nahtlos fad weiter, d.h., bis zum Wochenende nimmt die Gewitterneigung wieder zu, um danach wieder abzunehmen.
* Temperaturmäßig ändert sich von morgen, Dienstag, bis Sonntag wenig, in den Tälern sommerlich warm mit 25 bis 30 Grad, die Nullgradgrenze zieht sich bis auf 4000 m zurück. Mangels drückend schwüler Luft hält sich die Schneeschmelze dennoch in Grenzen.
* Der Wind spielt bis auf weiteres keine große Rolle und weht in den Tälern mitunter sogar stärker (Taleinwinde) als auf den Gipfeln.
Im Einzelnen wird morgen der schönste Tag der Woche mit viel Sonne, kaum Quellwolken und noch relativ guter Fernsicht.
Am Mittwoch nimmt das Gewitterrisiko entlang der gesamten Westalpen, über den Tiroler Hauptkamm bis in den Pinzgau zu, besonders am späten Nachmittag und Abend sind hier einzelne, kräftige Wärmegewitter zu erwarten, die stellenweise große Regenmengen (Murengefahr!) und dichten kleinkörnigen Hagelschlag mit sich bringen können. Sonst bleibt die Gewitterneigung noch gering.
Das ändert sich am Donnerstag, wenn die Schauer- und Gewitter auf weite Teile des Berg- und Hügellands übergreifen, speziell zwischen Silvretta und Salzkammergut kann es dann auch kräftig regnen, teils sogar bis in die Folgenacht hinein, und bis in alle Gipfellagen. Das geringste Gewitterrisiko herrscht aus heutiger Sicht vom Oststeirischen Hügelland bis zum Alpenostrand.
Am Freitag wenig Änderung, generell sehr unbeständig mit vielen Schauern und Gewittern, im Nordalpenbereich durchaus regnerisch der Eindruck.
Am Wochenende verlagert sich die Niederschlagstätigkeit vorauss. allmählich auf die Alpensüdseite.
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Hauptgefahren in den nächsten Tagen:
Vom Salzkammergut und Niedere Tauern ostwärts durch lokale, kräftige Gewitter mit Starkregen und dichtem Hagelschlag.
Weiter westlich durch langsam ziehende Gewitter, teils länger andauerndem Regen (schlechte Sicht, in Wolken gehüllte Gipfel) und nach wie vor durch hartnäckige Altschneefelder. Ich bin über entsprechende Informationen dankbar, ab welcher Höhe in welchen Regionen noch heikle Schneefelder anzutreffen sind (auch weil ich Ende Juli evtl. einen leichten 3000er machen wollte und momentan etwas planlos bin), gerne auch in diesem Thread.
In letzter Zeit geschehen zu viele tödliche Bergunfälle durch abschüssige Schneefeldüberquerungen. Aus aktuellem Anlass auch eine Auffrischung, was Verhalten am Berg betrifft:
http://at.wetter.tv/de/wetterblog/20...ermeidung-1733
Die meisten Unfälle geschehen beim Abstieg, mit mangelnder Konzentration, unsicherem Gehen (etwa in Folge von Dehydrierung bei starker Hitze und Sonneneinstrahlung) und bei ausgesetzten Hangquerungen. Herzinfarkte betreffen meist ältere Personen, sonst ist jedes Alter vertreten - auch erfahrene Bergwanderer zählen zu den Opfern.
Viele Altschneefelder
Das nasse und relativ kühle Frühjahr hat die Altschneefelder in Lagen oberhalb von etwa 2300 m bis weit in den Sommer hinein konserviert. Schneereste in Mulden und Rinnen stellen bei Hangquerungen nach wie vor eine erhöhte Absturzgefahr dar. Festes Schuhwerk, Stecken, mitunter Grödeln oder Steigeisen, sind je nach Verbreitung der Schneefelder hilfreich. Genauere Informationen erhält man telefonisch bei der nächstgelegenen Hütte, beim Alpenverein oder über aktuelle Tourenberichte im Internet.
Der Mythos vom "überraschenden Schlechtwettereinbruch"
Immer wieder hört man, dass Wanderer oder Mountainbiker "vom Gewitter überrascht" wurden. Jedoch lassen sich abseits von lokal begrenzten Wärmegewittern Wetterumschwünge recht gut vorhersagen. Am größten ist das Gewitterrisiko am Nachmittag und Abend, weshalb es sich gerade im Hochsommer empfielt, möglichst zeitig aufzusteigen. Wenn bereits am Vormittag Gewitter durchziehen, ist die Atmosphäre zudem so instabil, dass jederzeit weitere Gewitterschauer niedergehen können. In diesem Fall sollte man die Wanderung verschieben oder auf der Hütte bleiben. Zudem macht die Nässe sonst harmlose Gratwanderungen gefährlich rutschig.
Verhaltensregeln bei Gewitter
Um sich vor Blitzschlag zu schützen, sind exponierte Kuppen, Grate oder freies Gelände zu meiden. Keinesfalls sollte Schutz unter Bäumen gesucht werden. Ist keine Schutzhütte oder Höhle in der Nähe, hilft nur eines: Metallgegenstände weit weg vom Körper und sich am Boden dicht zusammenkauern (um die sogenannte Schrittspannung zu verringern). Neben der Blitzschlaggefahr können sich sonst trockene Bachbette rasch in reißende Ströme verwandeln, auch Muren sind möglich.
Im Zweifelsfall umdrehen
Viele Bergunfälle ließen sich verhindern, wenn die Touren sorgfältig - und den eigenen Fähigkeiten entsprechend - geplant würden. Rücksichtnahme auf das schwächste Mitglied einer Gruppe hat oberste Priorität, im Ernstfall sollte die Tour abgebrochen werden, bevor man sich und die Mitwanderer in Lebensgefahr bringt, etwa bei zu starker Hitze oder bei heiklen (ausgesetzten) Querungen oder Klettereien. Zudem kann bei schlechter Sicht (Nebel) oder starkem Wind kein Hubschrauber zu Hilfe kommen, die widrigen Bedingungen bringen dann auch die Bergretter in Gefahr.
An allererster Stelle steht immer noch der Spaß beim Wandern. Eine abgesagte Tour ist halb so wild, denn die Berge zeigen im Allgemeinen ein nur geringes Fluchtverhalten.
Viele Altschneefelder
Das nasse und relativ kühle Frühjahr hat die Altschneefelder in Lagen oberhalb von etwa 2300 m bis weit in den Sommer hinein konserviert. Schneereste in Mulden und Rinnen stellen bei Hangquerungen nach wie vor eine erhöhte Absturzgefahr dar. Festes Schuhwerk, Stecken, mitunter Grödeln oder Steigeisen, sind je nach Verbreitung der Schneefelder hilfreich. Genauere Informationen erhält man telefonisch bei der nächstgelegenen Hütte, beim Alpenverein oder über aktuelle Tourenberichte im Internet.
Der Mythos vom "überraschenden Schlechtwettereinbruch"
Immer wieder hört man, dass Wanderer oder Mountainbiker "vom Gewitter überrascht" wurden. Jedoch lassen sich abseits von lokal begrenzten Wärmegewittern Wetterumschwünge recht gut vorhersagen. Am größten ist das Gewitterrisiko am Nachmittag und Abend, weshalb es sich gerade im Hochsommer empfielt, möglichst zeitig aufzusteigen. Wenn bereits am Vormittag Gewitter durchziehen, ist die Atmosphäre zudem so instabil, dass jederzeit weitere Gewitterschauer niedergehen können. In diesem Fall sollte man die Wanderung verschieben oder auf der Hütte bleiben. Zudem macht die Nässe sonst harmlose Gratwanderungen gefährlich rutschig.
Verhaltensregeln bei Gewitter
Um sich vor Blitzschlag zu schützen, sind exponierte Kuppen, Grate oder freies Gelände zu meiden. Keinesfalls sollte Schutz unter Bäumen gesucht werden. Ist keine Schutzhütte oder Höhle in der Nähe, hilft nur eines: Metallgegenstände weit weg vom Körper und sich am Boden dicht zusammenkauern (um die sogenannte Schrittspannung zu verringern). Neben der Blitzschlaggefahr können sich sonst trockene Bachbette rasch in reißende Ströme verwandeln, auch Muren sind möglich.
Im Zweifelsfall umdrehen
Viele Bergunfälle ließen sich verhindern, wenn die Touren sorgfältig - und den eigenen Fähigkeiten entsprechend - geplant würden. Rücksichtnahme auf das schwächste Mitglied einer Gruppe hat oberste Priorität, im Ernstfall sollte die Tour abgebrochen werden, bevor man sich und die Mitwanderer in Lebensgefahr bringt, etwa bei zu starker Hitze oder bei heiklen (ausgesetzten) Querungen oder Klettereien. Zudem kann bei schlechter Sicht (Nebel) oder starkem Wind kein Hubschrauber zu Hilfe kommen, die widrigen Bedingungen bringen dann auch die Bergretter in Gefahr.
An allererster Stelle steht immer noch der Spaß beim Wandern. Eine abgesagte Tour ist halb so wild, denn die Berge zeigen im Allgemeinen ein nur geringes Fluchtverhalten.
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