Ja, 20 cm Neuschnee Ende April im Klagenfurter Becken ist nicht so häufig, aber Wintereinbrüche um die Jahreszeit sind völlig normal und sogar Ende Mai noch möglich.
Dass der Frost zu einer für die Landwirte ungünstigen Zeit mit jungen Früchteständen kommt, ist ... hmja, Pech. Aber auch diese Art der Ernteausfälle ist alle 2-3 Jahre normal, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Schlimmere Auswirkungen hat übrigens der Schneefall am Donnerstagmorgen im Süden verhindert, weil bereits in der Nacht Wolken von Süden reingeschwappt sind. Sonst hätte es über schneebedecktem Boden aufgeklart und nochmal mäßigen oder sogar strengen Frost gegeben. Glück im Unglück also.
Die heutige Wetterlage zeigte sich durchaus in ungewöhnlicher Konstellation:
http://kachelmannwetter.com/de/sat/m...503-1300z.html
Das Satellitenbild vom Nachmittag (ich darf es leider nicht direkt einbinden), zeigt die Kaltfront quer über Deutschland, dahinter hochreichende Schauerbewölkung in Nordwestströmung, davor über Süddeutschland bis nach Niederösterreich ebenfalls hochreichende Schauer- und Gewitterwolken. Normalerweise geht so eine Anordnung irgendwie mit präfrontalem Südwind oder Ostwind einher, nicht aber heute, wo durchwegs eine teils kräftige Nordwestströmung herrscht. Am Abend verschmelzen Trogschauer und Kaltfront im Nordalpenbereich und bringen vor allem vom Tiroler Unterland bis zur Pyhrn-Eisenwurzen teils ergiebigen Regen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis auf etwa 1100 m ab, bei hohen Intensitäten auch darunter (z.B. Tennengau, Salzkammergut).
Bis zum Mittwochmorgen hat die Front auch den Wienerwald erreicht, verwellt dann aber zunehmend in einem langen Streifen vom Mittelburgenland über den Wienerwald und das Weinviertel bis in den Westen von Polen. Speziell am Alpenostrand kann es hier am Mittwoch tagsüber einige Stunden kräftig regnen, wobei Schnee erst oberhalb von etwa 1500 m anzutreffen ist. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Regen ab Mittag wieder nach, hier gehen in der feuchten Luft noch einzelne Schauer nieder. Generell trocken bleibt es im Süden, allerdings weht teils stürmischer Nordföhn. Am Alpenostrand zeigen die Wettermodelle zwar eine straffe Nordströmung mit bis zu 100 km/h im Mittel in 1500 m Höhe, jedoch sollte der starke Regen hier den Wind in den Niederungen deutlich dämpfen. Dennoch: KEIN HUBSCHRAUBERWETTER!
Am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, bleibt vor allem der Südosten noch unter leichtem Trogeinfluss, der die Frontenreste untertags nochmals reaktiviert, d.h., zu Tagesbeginn einiges an Restwolken, inneralpin in windgeschützten Tälern auch Nebel oder Hochnebel. Tagsüber in der feuchten Luft erneut Quellungen und vor im östlich-zentralen Bergland einzelne Schauer, örtlich auch gewittrig. Der Wind spielt tagsüber keine Rolle mehr. In den übrigen Regionen herrscht nur eine geringe Schauerneigung. In 1500 m von Ost nach West +5 bis +10 Grad.
Am Freitag, Fenstertag, ändert sich nur wenig. Im Süden und Südosten tendenziell unbeständiger mit Schauern und lokalen Gewittern am Nachmittag, in den Nordalpen mehr Sonne und vor allem von Salzburg westwärts föhniger Südwind und frühsommerlich warm.
Am Samstag nimmt das Schauerrisiko im gesamten Bergland zu, die meisten Schauer und auch Gewitter gibt es aber erneut im südlichen Bergland sowie im Osten. Es bleibt leicht föhnig aus südlichen Richtungen und im Westen erneut am wärmsten mit deutlich über 20 Grad in den Tälern.
Am Sonntag unbeständig mit Schauern, am häufigsten und teils kräftig im Osten, wo zudem kühlere Luft einfließt. Jedoch: Große Modellunsicherheit! Grund: Im Laufe des Donnerstags schnürt sich in höheren Schichten über Westrussland ein kleinräumiger Kaltluftkörper (auch Kaltlufttropfen genannt) ab und wandert an der Südostflanke des Skandinavienhochs allmählich südwestwärts. Die Modelle zeigen es nun am Sonntag nördlich von Österreich vorbeischrammen. Je kleiner diese Gebilde, desto unsicherer jedoch, wie sie ziehen und wie wetterwirksam sie noch bei uns ankommen.
So können sich auch die Schauergebiete in den kommenden Tagen noch etwas verschieben.
Trend für die kommende Woche:
Eine kräftige Südföhnströmung mit Potential zu richtig sommerlichen Temperaturen (25-30), wenn auch von Süden her später kräftiger Regen/Gewitter folgen.
Gruß,Felix
Dass der Frost zu einer für die Landwirte ungünstigen Zeit mit jungen Früchteständen kommt, ist ... hmja, Pech. Aber auch diese Art der Ernteausfälle ist alle 2-3 Jahre normal, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Schlimmere Auswirkungen hat übrigens der Schneefall am Donnerstagmorgen im Süden verhindert, weil bereits in der Nacht Wolken von Süden reingeschwappt sind. Sonst hätte es über schneebedecktem Boden aufgeklart und nochmal mäßigen oder sogar strengen Frost gegeben. Glück im Unglück also.
Die heutige Wetterlage zeigte sich durchaus in ungewöhnlicher Konstellation:
http://kachelmannwetter.com/de/sat/m...503-1300z.html
Das Satellitenbild vom Nachmittag (ich darf es leider nicht direkt einbinden), zeigt die Kaltfront quer über Deutschland, dahinter hochreichende Schauerbewölkung in Nordwestströmung, davor über Süddeutschland bis nach Niederösterreich ebenfalls hochreichende Schauer- und Gewitterwolken. Normalerweise geht so eine Anordnung irgendwie mit präfrontalem Südwind oder Ostwind einher, nicht aber heute, wo durchwegs eine teils kräftige Nordwestströmung herrscht. Am Abend verschmelzen Trogschauer und Kaltfront im Nordalpenbereich und bringen vor allem vom Tiroler Unterland bis zur Pyhrn-Eisenwurzen teils ergiebigen Regen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis auf etwa 1100 m ab, bei hohen Intensitäten auch darunter (z.B. Tennengau, Salzkammergut).
Bis zum Mittwochmorgen hat die Front auch den Wienerwald erreicht, verwellt dann aber zunehmend in einem langen Streifen vom Mittelburgenland über den Wienerwald und das Weinviertel bis in den Westen von Polen. Speziell am Alpenostrand kann es hier am Mittwoch tagsüber einige Stunden kräftig regnen, wobei Schnee erst oberhalb von etwa 1500 m anzutreffen ist. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Regen ab Mittag wieder nach, hier gehen in der feuchten Luft noch einzelne Schauer nieder. Generell trocken bleibt es im Süden, allerdings weht teils stürmischer Nordföhn. Am Alpenostrand zeigen die Wettermodelle zwar eine straffe Nordströmung mit bis zu 100 km/h im Mittel in 1500 m Höhe, jedoch sollte der starke Regen hier den Wind in den Niederungen deutlich dämpfen. Dennoch: KEIN HUBSCHRAUBERWETTER!
Am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, bleibt vor allem der Südosten noch unter leichtem Trogeinfluss, der die Frontenreste untertags nochmals reaktiviert, d.h., zu Tagesbeginn einiges an Restwolken, inneralpin in windgeschützten Tälern auch Nebel oder Hochnebel. Tagsüber in der feuchten Luft erneut Quellungen und vor im östlich-zentralen Bergland einzelne Schauer, örtlich auch gewittrig. Der Wind spielt tagsüber keine Rolle mehr. In den übrigen Regionen herrscht nur eine geringe Schauerneigung. In 1500 m von Ost nach West +5 bis +10 Grad.
Am Freitag, Fenstertag, ändert sich nur wenig. Im Süden und Südosten tendenziell unbeständiger mit Schauern und lokalen Gewittern am Nachmittag, in den Nordalpen mehr Sonne und vor allem von Salzburg westwärts föhniger Südwind und frühsommerlich warm.
Am Samstag nimmt das Schauerrisiko im gesamten Bergland zu, die meisten Schauer und auch Gewitter gibt es aber erneut im südlichen Bergland sowie im Osten. Es bleibt leicht föhnig aus südlichen Richtungen und im Westen erneut am wärmsten mit deutlich über 20 Grad in den Tälern.
Am Sonntag unbeständig mit Schauern, am häufigsten und teils kräftig im Osten, wo zudem kühlere Luft einfließt. Jedoch: Große Modellunsicherheit! Grund: Im Laufe des Donnerstags schnürt sich in höheren Schichten über Westrussland ein kleinräumiger Kaltluftkörper (auch Kaltlufttropfen genannt) ab und wandert an der Südostflanke des Skandinavienhochs allmählich südwestwärts. Die Modelle zeigen es nun am Sonntag nördlich von Österreich vorbeischrammen. Je kleiner diese Gebilde, desto unsicherer jedoch, wie sie ziehen und wie wetterwirksam sie noch bei uns ankommen.
So können sich auch die Schauergebiete in den kommenden Tagen noch etwas verschieben.
Trend für die kommende Woche:
Eine kräftige Südföhnströmung mit Potential zu richtig sommerlichen Temperaturen (25-30), wenn auch von Süden her später kräftiger Regen/Gewitter folgen.
Gruß,Felix
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