Eigene Beobachtung als Berufsmeteorologe diesen Sommer:
Sehr schlechte Modellperformance, d.h., oft ist am Vortag noch nicht ganz klar, was passieren wird. Tendenziell, und das ist eine Beobachtung schon seit mehreren Jahren, wird es immer unbeständiger, je näher der Zieltermin der Prognose zurückt, d.h., anfangs sagen die Wetterberichte Schönwetter für den Zeitraum 5-10 Tage, aber tatsächlich ist es dann viel wechselhafter. Es fehlt generell an Stabilität in der Großwetterlage. Es hält sich zwar wochenlang ein ähnliches Muster bei uns (siehe Ende Mai bis Anfang Juni), aber das bringt nur schiaches Wetter. Subjektives Empfinden in den Jahren 2002 bis ca. 2005 war, dass die Wettermodelle zu schnell schiach rechneten und es dann doch länger schön blieb. Der Unterschied zu damals ist, dass die Wettermodelle heute deutlich besser aufgelöst sind und mehr Daten bekommen. Eigentlich sollte sich nach Adam Riese die Prognose verbessern und nicht verschlechtern, doch das Gegenteil ist eingetreten.
Entsprechend ist auch diese Prognose heute nicht in Stein gemeißelt.
Bis morgen zieht der Trog ab, der gestern vor allem im Bezirk Neunkirchen, aber auch in Teilen der Steiermark eindeutig zuviel Regen gebracht hat und für Vermurungen gesorgt hat. Der nachfolgende Höhenrücken ist nur relativ flach und an der Ostseite etwas eingedellt. Die damit verbundene Trogachse (eher ein Ächschen) sorgt an der Alpensüdseite für etwas mehr Quellwolken, aber höchstens im Steirischen Hügelland entstehen kurze Regenschauer. Die Gewitterneigung ist morgen sehr gering. Zudem flaut der heute noch recht lebhafte Nordwestwind morgen deutlich ab. Die Nullgradgrenze steigt im Westen wieder auf rund 4000 m, im Osten werden zwar über 20, aber keine 30 Grad erreicht.
Am Freitag streift im Norden ein Trog vorbei, die zugehörige Kaltfront wird voraussichtlich in der Nacht auf Samstag die Alpennordseite mit etwas kühlerer Luft fluten, und etwa bis Semmering-Bucklige Welt vorankommen, aber die Südseite nicht erreichen. Und hier gehen die Unsicherheiten schon los: Die Amerikaner (GFS 12z) zeigen zunächst in den südlichen Zentralalpen, am Nachmittag/Abend und in der Nacht dann vermehrt in den Nordalpen zunehmend Schauer/Gewitter, während die Europäer (EZ 00z, alter Lauf) tagsüber nur vom Tiroler Hauptkamm bis Oberkärnten einzelne Gewitter rechnen. Beide Modelle zeigen aber erneut auffrischenden Westwind entlang der Voralpen und im Osten sowie allgemein zunehmender Nordwestwind ab den Hochlagen bis in die höhere Troposphäre. Letzteres ist als Warnsignal zu verstehen! Speziell Gewitter, die sich Freitagabend entwickeln, können sich gut organisieren (der Höhenwind ist die Gewerkschaft der Gewitter) und unwetterträchtig werden, obwohl die Luftmasse nicht so energiereich wie etwa gestern abend ist.
Am Samstag nimmt von Westen der Hochdruckeinfluss zu und die meisten Schauer gehen wahrscheinlich noch in den Mittag- bzw. frühen Nachmittagstunden nieder, tendenziell eher im Osten. Dazu weht teils lebhafter Nordwestwind im Osten.
Für Sonntag sind sich die Modelle dann wieder einig: Es wird rasch heiß und leider zu rasch, denn die hohe Restfeuchte und die leicht zyklonale Südwestströmung bringen sehr energiereiche Luftmassen zu uns, die von Vorarlberg bis Salzburg und Oberkärnten am späten Nachmittag/Abend einzelne, teils heftige Gewitter bringen können (inkl. großem Hagel und Sturmböen).
Trend für die kommende Woche (ab 11.7.):
Montag im Vorfeld der Kaltfront zunehmende Unwettergefahr im Westen/Nordwesten, am Dienstag Frontdurchgang und kühler, auch Mittwoch noch unbeständig.
Gruß, Felix
PS: Zusammengefasst:
Morgen, Donnerstag, fast überall ein pipifeiner Tag, am Freitag ist die Alpennordseite zunächst begünstigt, am Samstag der Westen und Südwesten, am Sonntag hingegen alles östlich der Hohen Tauern. Am Montag tendenziell nur noch der äußerste Osten, der Dienstag bringt überall Couchwetter.
Sehr schlechte Modellperformance, d.h., oft ist am Vortag noch nicht ganz klar, was passieren wird. Tendenziell, und das ist eine Beobachtung schon seit mehreren Jahren, wird es immer unbeständiger, je näher der Zieltermin der Prognose zurückt, d.h., anfangs sagen die Wetterberichte Schönwetter für den Zeitraum 5-10 Tage, aber tatsächlich ist es dann viel wechselhafter. Es fehlt generell an Stabilität in der Großwetterlage. Es hält sich zwar wochenlang ein ähnliches Muster bei uns (siehe Ende Mai bis Anfang Juni), aber das bringt nur schiaches Wetter. Subjektives Empfinden in den Jahren 2002 bis ca. 2005 war, dass die Wettermodelle zu schnell schiach rechneten und es dann doch länger schön blieb. Der Unterschied zu damals ist, dass die Wettermodelle heute deutlich besser aufgelöst sind und mehr Daten bekommen. Eigentlich sollte sich nach Adam Riese die Prognose verbessern und nicht verschlechtern, doch das Gegenteil ist eingetreten.
Entsprechend ist auch diese Prognose heute nicht in Stein gemeißelt.
Bis morgen zieht der Trog ab, der gestern vor allem im Bezirk Neunkirchen, aber auch in Teilen der Steiermark eindeutig zuviel Regen gebracht hat und für Vermurungen gesorgt hat. Der nachfolgende Höhenrücken ist nur relativ flach und an der Ostseite etwas eingedellt. Die damit verbundene Trogachse (eher ein Ächschen) sorgt an der Alpensüdseite für etwas mehr Quellwolken, aber höchstens im Steirischen Hügelland entstehen kurze Regenschauer. Die Gewitterneigung ist morgen sehr gering. Zudem flaut der heute noch recht lebhafte Nordwestwind morgen deutlich ab. Die Nullgradgrenze steigt im Westen wieder auf rund 4000 m, im Osten werden zwar über 20, aber keine 30 Grad erreicht.
Am Freitag streift im Norden ein Trog vorbei, die zugehörige Kaltfront wird voraussichtlich in der Nacht auf Samstag die Alpennordseite mit etwas kühlerer Luft fluten, und etwa bis Semmering-Bucklige Welt vorankommen, aber die Südseite nicht erreichen. Und hier gehen die Unsicherheiten schon los: Die Amerikaner (GFS 12z) zeigen zunächst in den südlichen Zentralalpen, am Nachmittag/Abend und in der Nacht dann vermehrt in den Nordalpen zunehmend Schauer/Gewitter, während die Europäer (EZ 00z, alter Lauf) tagsüber nur vom Tiroler Hauptkamm bis Oberkärnten einzelne Gewitter rechnen. Beide Modelle zeigen aber erneut auffrischenden Westwind entlang der Voralpen und im Osten sowie allgemein zunehmender Nordwestwind ab den Hochlagen bis in die höhere Troposphäre. Letzteres ist als Warnsignal zu verstehen! Speziell Gewitter, die sich Freitagabend entwickeln, können sich gut organisieren (der Höhenwind ist die Gewerkschaft der Gewitter) und unwetterträchtig werden, obwohl die Luftmasse nicht so energiereich wie etwa gestern abend ist.
Am Samstag nimmt von Westen der Hochdruckeinfluss zu und die meisten Schauer gehen wahrscheinlich noch in den Mittag- bzw. frühen Nachmittagstunden nieder, tendenziell eher im Osten. Dazu weht teils lebhafter Nordwestwind im Osten.
Für Sonntag sind sich die Modelle dann wieder einig: Es wird rasch heiß und leider zu rasch, denn die hohe Restfeuchte und die leicht zyklonale Südwestströmung bringen sehr energiereiche Luftmassen zu uns, die von Vorarlberg bis Salzburg und Oberkärnten am späten Nachmittag/Abend einzelne, teils heftige Gewitter bringen können (inkl. großem Hagel und Sturmböen).
Trend für die kommende Woche (ab 11.7.):
Montag im Vorfeld der Kaltfront zunehmende Unwettergefahr im Westen/Nordwesten, am Dienstag Frontdurchgang und kühler, auch Mittwoch noch unbeständig.
Gruß, Felix
PS: Zusammengefasst:
Morgen, Donnerstag, fast überall ein pipifeiner Tag, am Freitag ist die Alpennordseite zunächst begünstigt, am Samstag der Westen und Südwesten, am Sonntag hingegen alles östlich der Hohen Tauern. Am Montag tendenziell nur noch der äußerste Osten, der Dienstag bringt überall Couchwetter.
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