Heute ist übrigens der Jahrestag des starken Tornados in Micheln, Sachsen-Anhalt (23.6.2004), damals zog ein Sturmtief über Norddeutschland und hinter der Kaltfront entstanden kräftige Gewitter. Der Tornado wurde als F3-T7 eingestuft und beschädigte mehr als 300 Gebäude. Zum Glück kam niemand zu Schaden, was bei Windspitzen über 300 km/h an ein Wunder grenzt. Vergangene Nacht und am Vortag (Donnerstag, 22.6.) zog ein großes Gewittersystem von Norddeutschland über Tschechien bis Ober- und Niederösterreich, in Wien gab es heute früh gegen 4.00 Sturmböen, und dann weiter nach Ungarn. Auf seinem Weg gab es verbreitet schwere Sturmböen und 3-5 cm großen Hagel. Auch dafür gibt es ein ähnliches Ereignis in der Vergangenheit, der 9. Juni 2004. Die Entwicklung war zeitlich etwas unterschiedlich, sonst aber nahezu identisch mit letzter Nacht: Über der Nordsee bildete sich ein Gewittersystem mit extrem hoher Blitzdichte, in der Früh zog eine Gewitterlinie über Hamburg und sorgte etwas südlich für zwei Tornados (einer in Wasserkrug), tagsüber verlagerte sich das System mit Sturmböen über Sachsen, Tschechien bis Ostösterreich und die Slowakei am Abend. Im Unterschied zu gestern und heute morgen war dieses Gewittersystem NICHT vorhergesagt!
Heute gab es alleine in Wien-Schwechat mindestens vier Gewitter, im Süden hat es ordentlich gerappelt, in Unterkärnten wurde 4 cm großer Hagel gemeldet, in Zeltweg registrierte die Wetterstation 133 km/h, dort sollen Dächer abgedeckt worden sein. Auch entlang der Weinstraße und in der Südsteiermark allgemein gab es schwere Sturmböen und teils großen Hagel.
Die verantwortliche Kaltfront des Sturmtiefs löst sich kommende Nacht auf. Leider bringt sie nicht den ersehnten Luftmassenwechsel, im Gegenteil "es is genauso haaß wie vorher!"
https://www.youtube.com/watch?v=zBTmBjjKmxo
Übrigens hatte es gestern 12 Grad am Sonnblick, der Rekord liegt bei 15°C.
Die Front wird also rückläufig bzw. löst sich auf und es schwappt weiterhin feuchtlabile Luft in die Alpen.
Nach freundlichem Beginn muss man am Samstagnachmittag im Bergland erneut mit einzelnen Gewittern rechnen, die örtlich wieder heftig ausfallen können. Wetterbegünstigt bleiben die Alpennordränder bzw. Voralpen, während der Schwerpunkt wieder im Süden und Südosten liegt.
Mit der Annäherung eines Kurzwellentrogs von Frankreich her verstärkt sich die Hebung und die Gewittertätigkeit dauert in der Nacht auf Sonntag im Bergland an. Im Laufe der Nacht und Sonntagvormittag sind nach Süden und Südosten hin weiterhin Gewitter eingelagert, sonst regnet es schauerartig verstärkt und vorübergehend auch intensiv. Bis zum Abend hat sich mit lebhaft auffrischendem Nordwestwind fast überall kühlere Luft durchgesetzt, im Norden klingt der Regen rasch ab, entlang der Südgrenze gehen letzte Gewitter nieder.
In isolierten bzw. vorlaufenden Gewittern besteht nochmals Großhagelgefahr, sonst ist es vor allem Starkregen und Sturm.
Am Montag setzt sich vorübergehend vielfach stabiles Wetter mit flachen Quellwolken durch, wobei die Luftmasse am Abend in Vorarlberg und Nordtirol etwas labiler wird, hier sind späte Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen. Zuvor werden hier die 30-Grad wieder geknackt und die Nullgradgrenze wandert allgemein auf 4000m hinauf.
Der Dienstag bringt mit föhniger Südwestströmung erneut heiße Luft mit sich, damit steigt aber auch die Gewitterneigung im Tagesverlauf verbreitet an.
Für Mittwoch zeichnet sich kräftiger Südföhn und der heißeste Tag des Jahres ab, vor allem nach Osten hin (über 23 Grad in 1500m). Gewitter nur von Vorarlberg über die Nördlichen Kalkalpen bis zum Flachgau, hohe Unwettergefahr.
Der nächste, nachhaltigere Luftmassenwechsel zeichnet sich ab Donnerstag ab, es bleibt wechselhaft.
Für das erste Juliwochenende traue ich mir noch keine verlässliche Vorhersage zu. Bis Donnerstag sind sich die führenden Wettermodelle erstaunlich einig, markante Unterschiede gibt es noch morgen (das europäische Modell zeigt morgen kaum Gewitterneigung, das amerikanische Modell hingegen recht hohe Gewitterneigung), sowie mit dem Eintreffen der Kaltfront am Samstagabend bzw. in der Nacht.
Wettertechnisch weitgehend sicher und aus Wanderersicht stabil bleibt der Montag, sonst schadet ein genauerer Blick in den Himmel nicht, insbesondere in den Morgenstunden, wenn sich potentielle Gewitter-Vorboten wie Altocumulus castellanus für oft nur kurze Zeit zeigen.
Gruß,Felix
Heute gab es alleine in Wien-Schwechat mindestens vier Gewitter, im Süden hat es ordentlich gerappelt, in Unterkärnten wurde 4 cm großer Hagel gemeldet, in Zeltweg registrierte die Wetterstation 133 km/h, dort sollen Dächer abgedeckt worden sein. Auch entlang der Weinstraße und in der Südsteiermark allgemein gab es schwere Sturmböen und teils großen Hagel.
Die verantwortliche Kaltfront des Sturmtiefs löst sich kommende Nacht auf. Leider bringt sie nicht den ersehnten Luftmassenwechsel, im Gegenteil "es is genauso haaß wie vorher!"
https://www.youtube.com/watch?v=zBTmBjjKmxo
Übrigens hatte es gestern 12 Grad am Sonnblick, der Rekord liegt bei 15°C.
Die Front wird also rückläufig bzw. löst sich auf und es schwappt weiterhin feuchtlabile Luft in die Alpen.
Nach freundlichem Beginn muss man am Samstagnachmittag im Bergland erneut mit einzelnen Gewittern rechnen, die örtlich wieder heftig ausfallen können. Wetterbegünstigt bleiben die Alpennordränder bzw. Voralpen, während der Schwerpunkt wieder im Süden und Südosten liegt.
Mit der Annäherung eines Kurzwellentrogs von Frankreich her verstärkt sich die Hebung und die Gewittertätigkeit dauert in der Nacht auf Sonntag im Bergland an. Im Laufe der Nacht und Sonntagvormittag sind nach Süden und Südosten hin weiterhin Gewitter eingelagert, sonst regnet es schauerartig verstärkt und vorübergehend auch intensiv. Bis zum Abend hat sich mit lebhaft auffrischendem Nordwestwind fast überall kühlere Luft durchgesetzt, im Norden klingt der Regen rasch ab, entlang der Südgrenze gehen letzte Gewitter nieder.
In isolierten bzw. vorlaufenden Gewittern besteht nochmals Großhagelgefahr, sonst ist es vor allem Starkregen und Sturm.
Am Montag setzt sich vorübergehend vielfach stabiles Wetter mit flachen Quellwolken durch, wobei die Luftmasse am Abend in Vorarlberg und Nordtirol etwas labiler wird, hier sind späte Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen. Zuvor werden hier die 30-Grad wieder geknackt und die Nullgradgrenze wandert allgemein auf 4000m hinauf.
Der Dienstag bringt mit föhniger Südwestströmung erneut heiße Luft mit sich, damit steigt aber auch die Gewitterneigung im Tagesverlauf verbreitet an.
Für Mittwoch zeichnet sich kräftiger Südföhn und der heißeste Tag des Jahres ab, vor allem nach Osten hin (über 23 Grad in 1500m). Gewitter nur von Vorarlberg über die Nördlichen Kalkalpen bis zum Flachgau, hohe Unwettergefahr.
Der nächste, nachhaltigere Luftmassenwechsel zeichnet sich ab Donnerstag ab, es bleibt wechselhaft.
Für das erste Juliwochenende traue ich mir noch keine verlässliche Vorhersage zu. Bis Donnerstag sind sich die führenden Wettermodelle erstaunlich einig, markante Unterschiede gibt es noch morgen (das europäische Modell zeigt morgen kaum Gewitterneigung, das amerikanische Modell hingegen recht hohe Gewitterneigung), sowie mit dem Eintreffen der Kaltfront am Samstagabend bzw. in der Nacht.
Wettertechnisch weitgehend sicher und aus Wanderersicht stabil bleibt der Montag, sonst schadet ein genauerer Blick in den Himmel nicht, insbesondere in den Morgenstunden, wenn sich potentielle Gewitter-Vorboten wie Altocumulus castellanus für oft nur kurze Zeit zeigen.
Gruß,Felix