Schlussfolgerungen:
Die Wetterlage zeigte durchaus gewisse Ähnlichkeiten zum Juli 2021: Ein ausgeprägtes Bodentief mit herumgeführter, stationärer Okklusionsfront, die von Norden her gegen die Mittelgebirge gesteuert wurde. Ebenso wie vor drei Jahren wurde die hohe absolute Feuchte, die mit der Warmluft vorderseitig advehiert wurde, von Norden her mit der bodennahen Strömung ins Tief hinein angezapft. Die Schichtung war zudem erst deutlich labil, später noch feuchtneutral und somit niederschlagsverstärkend. Die bodennahe Strömung war sowohl konvergent als auch stauverstärkend im Luv der Mittelgebirge (orographische Hebung).
Vom besten Lokalmodell Mitteleuropas, dem deutschen ICON-D2, war das Ereignis angesichts der allgemeinen Unsicherheit bei kleinräumigen Tiefdruckgebieten hervorragend erfasst. Die Intensität in der Region passte ebenfalls. Unsicherheiten bei den Absolutmengen sind normal, wenn Feuchtkonvektion beteiligt ist. Erfahrungsgemäß tendieren Modelle vor einem Starkregenereignis dazu, in den zeitnähesten Läufen die Mengen zurückzunehmen. Das sollte einen als Vorhersager nicht zu einem Schlingerkurs verleiten lassen. Problematischer ist es wohl für hydrologische Abflussmodelle, wo die berechneten Mengen dann den Unterschied zwischen einem 20- oder 100-jährlichen Ereignis machen können. Das EZWMF-Modell zeigte in den am schlimmsten betroffenen Regionen eine unterdurchschnittliche Leistung.
Die Bilder aus dem Ahrtal werden voraussichtlich von der Heftigkeit des Ereignisses nicht erreicht. Das liegt einerseits daran, dass die Regenmengen in einem längeren Zeitraum gefallen sind, andererseits ist das Ahrtal vom Relief her stärker gegliedert mit steileren Flanken als die Region um Saarbrücken, wenngleich nicht viel Unterschied zu den Rekordpegelständen am Westrand des Pfälzer Walds bestehen dürfte.
Hinsichtlich Zusammenhang mit der Erderwärmung zeigt sich, dass die Luftmasse selbst zwar relativ normal temperiert war, aber bodennah herrschte eine lebhafte Nordwestströmung mit Ursprung der Luftmasse in der deutlich zu warmen Nordsee. Man darf hier also mutmaßen, dass die Niederschlagsraten mit einer normal temperierten Nordsee nicht über Stunden hinweg so hoch ausgefallen wären.
Ganzer Artikel:
https://wp.me/p4ejJr-1ut
Lg Felix
Die Wetterlage zeigte durchaus gewisse Ähnlichkeiten zum Juli 2021: Ein ausgeprägtes Bodentief mit herumgeführter, stationärer Okklusionsfront, die von Norden her gegen die Mittelgebirge gesteuert wurde. Ebenso wie vor drei Jahren wurde die hohe absolute Feuchte, die mit der Warmluft vorderseitig advehiert wurde, von Norden her mit der bodennahen Strömung ins Tief hinein angezapft. Die Schichtung war zudem erst deutlich labil, später noch feuchtneutral und somit niederschlagsverstärkend. Die bodennahe Strömung war sowohl konvergent als auch stauverstärkend im Luv der Mittelgebirge (orographische Hebung).
Vom besten Lokalmodell Mitteleuropas, dem deutschen ICON-D2, war das Ereignis angesichts der allgemeinen Unsicherheit bei kleinräumigen Tiefdruckgebieten hervorragend erfasst. Die Intensität in der Region passte ebenfalls. Unsicherheiten bei den Absolutmengen sind normal, wenn Feuchtkonvektion beteiligt ist. Erfahrungsgemäß tendieren Modelle vor einem Starkregenereignis dazu, in den zeitnähesten Läufen die Mengen zurückzunehmen. Das sollte einen als Vorhersager nicht zu einem Schlingerkurs verleiten lassen. Problematischer ist es wohl für hydrologische Abflussmodelle, wo die berechneten Mengen dann den Unterschied zwischen einem 20- oder 100-jährlichen Ereignis machen können. Das EZWMF-Modell zeigte in den am schlimmsten betroffenen Regionen eine unterdurchschnittliche Leistung.
Die Bilder aus dem Ahrtal werden voraussichtlich von der Heftigkeit des Ereignisses nicht erreicht. Das liegt einerseits daran, dass die Regenmengen in einem längeren Zeitraum gefallen sind, andererseits ist das Ahrtal vom Relief her stärker gegliedert mit steileren Flanken als die Region um Saarbrücken, wenngleich nicht viel Unterschied zu den Rekordpegelständen am Westrand des Pfälzer Walds bestehen dürfte.
Hinsichtlich Zusammenhang mit der Erderwärmung zeigt sich, dass die Luftmasse selbst zwar relativ normal temperiert war, aber bodennah herrschte eine lebhafte Nordwestströmung mit Ursprung der Luftmasse in der deutlich zu warmen Nordsee. Man darf hier also mutmaßen, dass die Niederschlagsraten mit einer normal temperierten Nordsee nicht über Stunden hinweg so hoch ausgefallen wären.
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Lg Felix