Ebenso wie die Flutkatastrophe in der Eifel am 14.-15. Juli 2021 und das große Hochwasser im Saarland und Rheinland-Pfalz vom 16.-18. Mai 2024 hat sich auch das Hochwasserpotential über Süddeutschland vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 tagelang abgezeichnet. Die Wettermodelle haben die Niederschlagsmengen eher ein wenig zurückgefahren, unter Vorbehalt, da die konvektive Natur beibehalten wurde. Konvektive Verstärkung sorgt immer für höhere tatsächliche Gesamtmengen als stratiform gerechnete Modellniederschläge. In den Medien wurde auch frühzeitig getrommelt und von einem möglichen Jahrhunderthochwasser gesprochen. Durch rechtzeitige Vorbereitungen konnte (Stand 02. Juni 2024) eine hohe zivile Opferzahl vermieden werden.
Ein überregionales Donauhochwasser war leider überfällig, zuletzt Anfang Juni 2013 aufgetreten, als entlang der Donau bei Passau die höchsten Wasserstände seit über 500 Jahren gemessen wurden. Mit 2010, 2008, 2005, 2002, 1999 gab es die Jahre davor regelmäßig größere Hochwässer an Donau und Inn. So gesehen stellten die letzten elf Jahre eine außergewöhnliche Ruhephase dar. Und dennoch kamen die Regionen vergleichsweise glimpflich davon, denn die Schneefallgrenze sank während dem Hauptereignis am 30. Mai und 1. Juni zeitweise gegen 1400m Seehöhe ab. Dadurch konnte viel Niederschlag in den Nordalpen in fester Form gebunden werden und wurde nicht unmittelbar abflusswirksam. Wie die Fallstudie zeigen wird, lag der Niederschlagsschwerpunkt im Alpenvorland, mit Ausnahme des Bregenzerwalds.
Wie bei jedem Hochwasser spielen neben dem gefallenen Niederschlag auch menschliche Einflüsse wie Flussbegradigungen und Verringerung von natürlichem Überschwemmungsgebiet eine wichtige Rolle. Wo sich vor hundert oder zweihundert Jahren Bäche und Flüsse noch ungehindert ausbreiten konnten, erhöht sich jetzt die Fließgeschwindigkeit und der Pegelstand, was bei anhaltendem Wasserdruck dann zu Deich- und Dammbrüchen wie an der Paar führen kann.
Zur Einordnung des Hochwassers muss man daher berücksichtigen, dass das Ausmaß des Hochwassers nicht außergewöhnlich verglichen mit Pfingsten 1999, August 2002 oder Juni 2013 ist. Wohl aber bewegen sich die Niederschläge selbst gebietsweise im Bereich eines 100jährlichen Ereignisses. In Bregenz wurde ein neuer Mairekord mit 148mm Tagesniederschlag aufgestellt. Am Pfänder fielen in 3 Tagen sogar 228mm. Die Ursache für diese Extremniederschläge hängt dann sehr wohl mit der Erderwärmung zusammen, denn Nord- und Ostsee sowie die Obere Adria sind teilweise deutlich wärmer als im langjährigen Mittel – und von dort kam diese feuchte und hochlabile Luftmasse.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Ereignis noch nicht ganz ausgestanden, daher erfolgt ggf. noch ein Update.
https://meteoerror.wordpress.com/202...-erderwarmung/
Lg, Felix
Ein überregionales Donauhochwasser war leider überfällig, zuletzt Anfang Juni 2013 aufgetreten, als entlang der Donau bei Passau die höchsten Wasserstände seit über 500 Jahren gemessen wurden. Mit 2010, 2008, 2005, 2002, 1999 gab es die Jahre davor regelmäßig größere Hochwässer an Donau und Inn. So gesehen stellten die letzten elf Jahre eine außergewöhnliche Ruhephase dar. Und dennoch kamen die Regionen vergleichsweise glimpflich davon, denn die Schneefallgrenze sank während dem Hauptereignis am 30. Mai und 1. Juni zeitweise gegen 1400m Seehöhe ab. Dadurch konnte viel Niederschlag in den Nordalpen in fester Form gebunden werden und wurde nicht unmittelbar abflusswirksam. Wie die Fallstudie zeigen wird, lag der Niederschlagsschwerpunkt im Alpenvorland, mit Ausnahme des Bregenzerwalds.
Wie bei jedem Hochwasser spielen neben dem gefallenen Niederschlag auch menschliche Einflüsse wie Flussbegradigungen und Verringerung von natürlichem Überschwemmungsgebiet eine wichtige Rolle. Wo sich vor hundert oder zweihundert Jahren Bäche und Flüsse noch ungehindert ausbreiten konnten, erhöht sich jetzt die Fließgeschwindigkeit und der Pegelstand, was bei anhaltendem Wasserdruck dann zu Deich- und Dammbrüchen wie an der Paar führen kann.
Zur Einordnung des Hochwassers muss man daher berücksichtigen, dass das Ausmaß des Hochwassers nicht außergewöhnlich verglichen mit Pfingsten 1999, August 2002 oder Juni 2013 ist. Wohl aber bewegen sich die Niederschläge selbst gebietsweise im Bereich eines 100jährlichen Ereignisses. In Bregenz wurde ein neuer Mairekord mit 148mm Tagesniederschlag aufgestellt. Am Pfänder fielen in 3 Tagen sogar 228mm. Die Ursache für diese Extremniederschläge hängt dann sehr wohl mit der Erderwärmung zusammen, denn Nord- und Ostsee sowie die Obere Adria sind teilweise deutlich wärmer als im langjährigen Mittel – und von dort kam diese feuchte und hochlabile Luftmasse.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Ereignis noch nicht ganz ausgestanden, daher erfolgt ggf. noch ein Update.
https://meteoerror.wordpress.com/202...-erderwarmung/
Lg, Felix
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