Ankündigung

Einklappen
2 von 2 < >

Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

    Hallo,

    aktuell speit der isländische Vulkan Lava(brocken) und Asche bis in große Höhen

    http://eldgos.mila.is/eyjafjallajoku...thorolfsfelli/

    (nett das neue Feature einer Infrarotkamera)

    bei Tageslicht gibts hier immer wieder Augenweiden zu bestaunen

    http://www.mulakot.net/images/myndavelar/14flugv.jpg
    http://www.vodafone.is/eldgos/en

    Es ist für mich das erste Mal, einen Vulkanausbruch live aus sicherer Entfernung mitzuerleben, und es dürfte überhaupt das erste Mal sein, dass man ihn weltweit über Webcam und Internet mitverfolgen kann. So gesehen schon etwas Besonderes, vor allem bei solchen Bildern:







    Bild 1 zu Beginn der Ausbruchserie, Bild 2 Ende April/Anfang Mai, Bild 3 gestern

    In allen 3 Fällen wird die Aschewolke nach Süd/Südosten abgetrieben, sodass die Hauptstadt Islands, Reyjkjavik, von der Asche verschont bleibt, das war vor 2 Wochen allerdings auch mal anders, als der Wind in Höhe des Vulkans auf Ost drehte. Da musste der Flughafen mal einen Tag dicht bleiben.



    Das Satellitenbild vom 6. Mai 2010 zeigt speziell die Aschekonzentrationen in der Atmosphäre, hier rötlich eingefärbt.



    Das Satellitenbild vom 7. Mai 2010 zeigt die Staubkonzentrationen (der Asche-Ausschnitt zeigt nur Island, deshalb...), Unschwer zu erkennen hat sich eine hochkonzentrierte Aschefahne ausgebildet, die mit der Höhenströmung südwärts driftet.

    Anhand der zweiten Schliere weiter südlich sieht man auch, dass die Höhenströmung westlich von Island einen Knick macht. Dem Höhentief sei 'Dank', das uns dafür einen kühlen, unbeständigen Mai beschert, der auch in der zweiten Dekade kein Ende in Sachen Unbeständigkeit und Niederschläge im Alpenraum finden wird.

    Nachfolgend noch ein paar Daten und Fakten zum Vulkan. Ich bin kein Vulkanologe, halte mich daher zurück mit Mutmaßungen, auch was den schlummernden Nachbarsvulkan 'Katla' betrifft, den übereifrige Webcamgucker andauernd ausbrechen lassen, nur weil die Webcam im Wind wackelt...

    1. Warum war dieser Vulkanausbruch Mitte April in Europa so gravierend?

    Das lag an den Strömungsverhältnissen, wir hatten zufällig zum Zeitpunkt des Ausbruchs eine straffe Nordwestströmung zwischen Island und Mitteleuropa, die die Asche in kurzer Zeit und ohne große Ausdünnung zu uns brachte.

    2. Kann die Asche den Boden erreichen?

    Theoretisch geschieht dies nur dann, wenn es starke Vertikalbewegungen gibt, also im Bereich von Abwinden in Schauern/Gewittern, die gleichzeitig die Asche auswaschen. Weiters gibt es absinkende Luftbewegung im Lee von Gebirgsketten (auch kleine Gebirgsketten wie die Mittelgebirge genügen), also Föhn, der die Asche bis in tiefe Lagen transportiert. Unter Hochdruckeinfluss sinkt die Asche zwar gemächlich ab, wird aber - sofern der Hochdruckeinfluss nicht zu stark ist, an der Temperaturinversion (Absinkinversion) gestoppt, verweilt also oberhalb der Inversion. Nachteilig wirkt sich im Hoch allerdings aus, dass die Luft mangels Wind kaum durchmischt wird und die Konzentrationen nur langsam ausdünnen.

    Und natürlich, wenn die Aschekonzentration so hoch ist, dass die Asche schwerer als die Luft wird und es Ascheregen gibt, aber das ist nur in unmittelbarer Nähe des Vulkans der Fall bzw. bei extremen Eruptionen (vgl. Mount St. Helens, Ätna, Vesuv)

    3. Gelangt die Asche in die Stratosphäre?

    Zum Zeitpunkt der Eruption(en) Mitte April lag die Tropopause (die Grenzfläche zwischen Troposphäre und Stratosphäre) bei ca. 10.000m Höhe, abhängig von der Stärke der Eruption kann die Asche durchaus bis zur Stratosphäre gedrungen sein. Nach der großen Eruption bis vor wenigen Tagen war die Aschewolke kaum noch vorhanden bzw. sehr niedrig, sodass nichts so weit hinauf gelangen konnte, um nachhaltig 'klimawirksam' zu werden. Beim jüngsten Ausbruch ging es wieder bis 10000m, allerdings befindet sich die Tropoause derzeit bei rund 11000m.

    4. Was sind die kurzfristigen Auswirkungen auf das Wetter?

    Die Atmosphäre wird massiv mit zusätzlichen Kondensationskernen angereichert, die zur Anlagerung von (unterkühlten) Wassertropfen dienen können. Das fördert die Wolkenbildung, nicht zwingend aber die Niederschlagsbildung, wenn sich zwar viele kleine Tropfen bilden, die aber nicht groß/schwer genug sind, um auszufallen.

    Je nach Intensität des Ascheschleiers kann die entstehende (milchige) Bewölkung die Sonneneinstrahlung vermindern, dadurch die fühlbare Wärme (Temperaturmaxima) herabsetzen und Schauer/Gewitterbildung unterdrücken.

    Unsicherheit bzgl. Wolken/Niederschlagsbildung ist dahingehend gegeben, dass es von der Zusammensetzung/Art der Teilchen/Moleküle in der Aschewolke abhängt, ob es eine Verstärkung oder Abschwächung gibt.

    Warum es bei Vulkanausbrüchen häufig blitzt, ist hier gut erklärt:

    http://bazonline.ch/wissen/natur/War...story/27050116

    5. Kann die Asche das Klima (= langfristig) beeinflussen?

    Das hängt von vielen Faktoren ab, weswegen man da auch keine genauen Aussagen treffen kann, je weiter es in die Zukunft geht, nämlich davon...

    a) wie lange der Ausbruch anhält
    b) wie intensiv die Eruptionen sind
    c) ob gleichzeitig Niederschlag den Auswurf auswäscht/ausdünnt
    d) wie hoch die Tropopause liegt
    e) die Zusammensetzung der Aschewolke
    f) wo die großräumige Höhenströmung verläuft.

    Denn Letzteres bestimmt, ob die Asche rasch um den Globus getragen wird, wie beim Pinatubo-Ausbruch (Juni 1991), oder längere Zeit an einem Ort verweilt.
    Ein Vulkan in tropischen Breitenkreisen ist außerdem klimawirksamer, siehe http://blogs.ethz.ch/klimablog/2010/...-beeinflussen/

    6. Warum ist die Asche für den Flugverkehr so gefährlich?

    "Im schlimmsten Fall kann das Triebwerk ausfallen, denn sie brauchen zur Verbrennung von Kerosin Sauerstoff - und der ist in einer Wolke aus Vulkanasche knapp. Die Folge können Störungen des Antriebs sein."

    "So kämen zwar Partikel in den Antrieb. Ein Triebwerk könne das aber verkraften,"

    "Die aufgewirbelten Partikel haben außerdem einen ähnlichen Effekt wie ein Sandstrahler: Sie können die Fenster von Flugzeugen zerkratzen und dadurch die Sicht beeinträchtigen. Außerdem können die Sensoren der Messgeräte für Höhe und Geschwindigkeit ausfallen."

    Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/vulkanasche100.html

    Wie mir ein Mitarbeiter der Deutschen Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen (die auch ein Forschungsflugzeug hochschickten, um die Aschekonzentration/zusammensetzung zu untersuchen) kürzlich erläuterte,
    ist Asche deswegen so tückisch, weil sie schon bei 1200°C schmilzt und im Triebwerk Temperaturen um 1400°C herrschen. Saharastaub besteht hingegen aus Quarzsand, der erst bei 1600°C schmilzt. Daher beeinträchtigt Saharastaub vorwiegend die Sicht, aber weniger die Triebwerke.

    Das kann passieren, wenn man durch eine Aschewolke fliegt, ist nicht zu empfehlen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/British-Airways-Flug_9

    In meinen Augen war die Totalsperre völlig gerechtfertigt, lieber Millionenverluste als hunderte Tote. Das war ein Präzedenzfall, jetzt kann man die Gefahren besser einschätzen und auch frühzeitig Messflugzeuge hochschicken.

    Fazit:

    Eyjafjallajökull hat gehörig Wirbel ins Flugwettergeschehen über Europa gebracht. Plötzlich sind Meteorologen wieder in aller Munde, denn es hängt naturgemäß von der Strömung ab, ob die Asche zu uns kommt oder nicht, so wie damals bei Tschernobyl auch.

    Am aktuellen Sauwetter im Mai trägt der Vulkanausbruch allerdings keine Schuld. Und ehe der Klimawandel bzw. die -erkältung bemüht wird: ähnlich kalt bzw. noch kälter war es Anfang Mai auch (u.a.) in den Jahren 2002,1985,1979,1974,1957,1913. Ohne Eyjafjallajökull.

    Gruß,Felix
    Zuletzt geändert von Exilfranke; 08.05.2010, 03:26.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    AW: Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

    Danke Felix für diesen überaus spannenden Bericht, gerade für mich als Hobby-Vulkanologen...

    Siehe auch hier meine sieinerzeitige Doku über den Vulkan Chaiten in Südchile: http://www.gipfeltreffen.at/showthre...hlight=chaiten

    Vulkanforen:
    http://www.vulkanwelt.com/vulkan-forum/index.php

    bzw. gipfeltreffen:
    http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=34208
    LGr. Pablito

    Kommentar


    • #3
      AW: Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

      Zitat von Inntranetz Beitrag anzeigen
      Hallo,

      aktuell speit der isländische Vulkan Lava(brocken) und Asche bis in große Höhen

      http://eldgos.mila.is/eyjafjallajoku...thorolfsfelli/

      (nett das neue Feature einer Infrarotkamera)

      bei Tageslicht gibts hier immer wieder Augenweiden zu bestaunen

      http://www.mulakot.net/images/myndavelar/14flugv.jpg
      http://www.vodafone.is/eldgos/en

      Es ist für mich das erste Mal, einen Vulkanausbruch live aus sicherer Entfernung mitzuerleben, und es dürfte überhaupt das erste Mal sein, dass man ihn weltweit über Webcam und Internet mitverfolgen kann. So gesehen schon etwas Besonderes, vor allem bei solchen Bildern:







      Bild 1 zu Beginn der Ausbruchserie, Bild 2 Ende April/Anfang Mai, Bild 3 gestern

      In allen 3 Fällen wird die Aschewolke nach Süd/Südosten abgetrieben, sodass die Hauptstadt Islands, Reyjkjavik, von der Asche verschont bleibt, das war vor 2 Wochen allerdings auch mal anders, als der Wind in Höhe des Vulkans auf Ost drehte. Da musste der Flughafen mal einen Tag dicht bleiben.



      Das Satellitenbild vom 6. Mai 2010 zeigt speziell die Aschekonzentrationen in der Atmosphäre, hier rötlich eingefärbt.



      Das Satellitenbild vom 7. Mai 2010 zeigt die Staubkonzentrationen (der Asche-Ausschnitt zeigt nur Island, deshalb...), Unschwer zu erkennen hat sich eine hochkonzentrierte Aschefahne ausgebildet, die mit der Höhenströmung südwärts driftet.

      Anhand der zweiten Schliere weiter südlich sieht man auch, dass die Höhenströmung westlich von Island einen Knick macht. Dem Höhentief sei 'Dank', das uns dafür einen kühlen, unbeständigen Mai beschert, der auch in der zweiten Dekade kein Ende in Sachen Unbeständigkeit und Niederschläge im Alpenraum finden wird.

      Nachfolgend noch ein paar Daten und Fakten zum Vulkan. Ich bin kein Vulkanologe, halte mich daher zurück mit Mutmaßungen, auch was den schlummernden Nachbarsvulkan 'Katla' betrifft, den übereifrige Webcamgucker andauernd ausbrechen lassen, nur weil die Webcam im Wind wackelt...

      1. Warum war dieser Vulkanausbruch Mitte April in Europa so gravierend?

      Das lag an den Strömungsverhältnissen, wir hatten zufällig zum Zeitpunkt des Ausbruchs eine straffe Nordwestströmung zwischen Island und Mitteleuropa, die die Asche in kurzer Zeit und ohne große Ausdünnung zu uns brachte.

      2. Kann die Asche den Boden erreichen?

      Theoretisch geschieht dies nur dann, wenn es starke Vertikalbewegungen gibt, also im Bereich von Abwinden in Schauern/Gewittern, die gleichzeitig die Asche auswaschen. Weiters gibt es absinkende Luftbewegung im Lee von Gebirgsketten (auch kleine Gebirgsketten wie die Mittelgebirge genügen), also Föhn, der die Asche bis in tiefe Lagen transportiert. Unter Hochdruckeinfluss sinkt die Asche zwar gemächlich ab, wird aber - sofern der Hochdruckeinfluss nicht zu stark ist, an der Temperaturinversion (Absinkinversion) gestoppt, verweilt also oberhalb der Inversion. Nachteilig wirkt sich im Hoch allerdings aus, dass die Luft mangels Wind kaum durchmischt wird und die Konzentrationen nur langsam ausdünnen.

      Und natürlich, wenn die Aschekonzentration so hoch ist, dass die Asche schwerer als die Luft wird und es Ascheregen gibt, aber das ist nur in unmittelbarer Nähe des Vulkans der Fall bzw. bei extremen Eruptionen (vgl. Mount St. Helens, Ätna, Vesuv)

      3. Gelangt die Asche in die Stratosphäre?

      Zum Zeitpunkt der Eruption(en) Mitte April lag die Tropopause (die Grenzfläche zwischen Troposphäre und Stratosphäre) bei ca. 10.000m Höhe, abhängig von der Stärke der Eruption kann die Asche durchaus bis zur Stratosphäre gedrungen sein. Nach der großen Eruption bis vor wenigen Tagen war die Aschewolke kaum noch vorhanden bzw. sehr niedrig, sodass nichts so weit hinauf gelangen konnte, um nachhaltig 'klimawirksam' zu werden. Beim jüngsten Ausbruch ging es wieder bis 10000m, allerdings befindet sich die Tropoause derzeit bei rund 11000m.

      4. Was sind die kurzfristigen Auswirkungen auf das Wetter?

      Die Atmosphäre wird massiv mit zusätzlichen Kondensationskernen angereichert, die zur Anlagerung von (unterkühlten) Wassertropfen dienen können. Das fördert die Wolkenbildung, nicht zwingend aber die Niederschlagsbildung, wenn sich zwar viele kleine Tropfen bilden, die aber nicht groß/schwer genug sind, um auszufallen.

      Je nach Intensität des Ascheschleiers kann die entstehende (milchige) Bewölkung die Sonneneinstrahlung vermindern, dadurch die fühlbare Wärme (Temperaturmaxima) herabsetzen und Schauer/Gewitterbildung unterdrücken.

      Unsicherheit bzgl. Wolken/Niederschlagsbildung ist dahingehend gegeben, dass es von der Zusammensetzung/Art der Teilchen/Moleküle in der Aschewolke abhängt, ob es eine Verstärkung oder Abschwächung gibt.

      Warum es bei Vulkanausbrüchen häufig blitzt, ist hier gut erklärt:

      http://bazonline.ch/wissen/natur/War...story/27050116

      5. Kann die Asche das Klima (= langfristig) beeinflussen?

      Das hängt von vielen Faktoren ab, weswegen man da auch keine genauen Aussagen treffen kann, je weiter es in die Zukunft geht, nämlich davon...

      a) wie lange der Ausbruch anhält
      b) wie intensiv die Eruptionen sind
      c) ob gleichzeitig Niederschlag den Auswurf auswäscht/ausdünnt
      d) wie hoch die Tropopause liegt
      e) die Zusammensetzung der Aschewolke
      f) wo die großräumige Höhenströmung verläuft.

      Denn Letzteres bestimmt, ob die Asche rasch um den Globus getragen wird, wie beim Pinatubo-Ausbruch (Juni 1991), oder längere Zeit an einem Ort verweilt.
      Ein Vulkan in tropischen Breitenkreisen ist außerdem klimawirksamer, siehe http://blogs.ethz.ch/klimablog/2010/...-beeinflussen/

      6. Warum ist die Asche für den Flugverkehr so gefährlich?

      "Im schlimmsten Fall kann das Triebwerk ausfallen, denn sie brauchen zur Verbrennung von Kerosin Sauerstoff - und der ist in einer Wolke aus Vulkanasche knapp. Die Folge können Störungen des Antriebs sein."

      "So kämen zwar Partikel in den Antrieb. Ein Triebwerk könne das aber verkraften,"

      "Die aufgewirbelten Partikel haben außerdem einen ähnlichen Effekt wie ein Sandstrahler: Sie können die Fenster von Flugzeugen zerkratzen und dadurch die Sicht beeinträchtigen. Außerdem können die Sensoren der Messgeräte für Höhe und Geschwindigkeit ausfallen."

      Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/vulkanasche100.html

      Wie mir ein Mitarbeiter der Deutschen Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen (die auch ein Forschungsflugzeug hochschickten, um die Aschekonzentration/zusammensetzung zu untersuchen) kürzlich erläuterte,
      ist Asche deswegen so tückisch, weil sie schon bei 1200°C schmilzt und im Triebwerk Temperaturen um 1400°C herrschen. Saharastaub besteht hingegen aus Quarzsand, der erst bei 1600°C schmilzt. Daher beeinträchtigt Saharastaub vorwiegend die Sicht, aber weniger die Triebwerke.

      Das kann passieren, wenn man durch eine Aschewolke fliegt, ist nicht zu empfehlen:

      http://de.wikipedia.org/wiki/British-Airways-Flug_9

      In meinen Augen war die Totalsperre völlig gerechtfertigt, lieber Millionenverluste als hunderte Tote. Das war ein Präzedenzfall, jetzt kann man die Gefahren besser einschätzen und auch frühzeitig Messflugzeuge hochschicken.

      Fazit:

      Eyjafjallajökull hat gehörig Wirbel ins Flugwettergeschehen über Europa gebracht. Plötzlich sind Meteorologen wieder in aller Munde, denn es hängt naturgemäß von der Strömung ab, ob die Asche zu uns kommt oder nicht, so wie damals bei Tschernobyl auch.

      Am aktuellen Sauwetter im Mai trägt der Vulkanausbruch allerdings keine Schuld. Und ehe der Klimawandel bzw. die -erkältung bemüht wird: ähnlich kalt bzw. noch kälter war es Anfang Mai auch (u.a.) in den Jahren 2002,1985,1979,1974,1957,1913. Ohne Eyjafjallajökull.

      Gruß,Felix
      Hallo Felix !
      hochinteressant und verständlich (bin Laie) deine Beschreibung,
      ich lese gerne deine ausführlichen Berichte, bitte weiterso... DANKE
      l.g.
      Anna
      Nicht der Berg ist es, den man bezwingt, sondern das eigene Ich.

      Kommentar


      • #4
        AW: Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

        Hier gibts atemberaubende Bilder

        http://www.mrietze.com/iceland10-2.htm
        http://www.wetteran.de

        Kommentar


        • #5
          AW: Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

          Zitat von Inntranetz Beitrag anzeigen
          Hier gibts atemberaubende Bilder

          http://www.mrietze.com/iceland10-2.htm
          hallo felix !

          nochmals danke für den link...
          schau öfters hinein .. eizigartig ....atemberaubend... gefährlich schön..!!!!!!

          l.g. anna
          Nicht der Berg ist es, den man bezwingt, sondern das eigene Ich.

          Kommentar


          • #6
            AW: Eyjafjallajökull - täglich für eine Überraschung gut

            Zitat von Inntranetz Beitrag anzeigen
            Hier gibts atemberaubende Bilder

            http://www.mrietze.com/iceland10-2.htm
            Gewaltig SCHÖN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

            Kommentar

            Lädt...
            X