Servus beinander!
Vor diesem Kurs hielt ich alpines Klettern für abenteuerlich, anstrengend und gefährlich. Nach diesem Kurs weiss ich, was WIRKLICH abenteuerlich, anstrengend und gefährlich ist
Der Reihe nach...
Um 10°° Uhr am Stefanitag traf sich eine bunte Mischung aus 5 Kletterern, Hoch- und Skitourengängern und 1 Nervensäge am Naturfreundehaus zusammen mit Max Bolland, unserem Leiter. Nach dem üblichen Kleingedruckten gings noch vormittags an den Hauptfall, an dessen unteren Teil wir erste Schritte im Senkrechten ausprobierten (und ich die ersten 2 von 10 Löchern in meine Hose riss
Am Montag zogen die sieben Zwerge in den ersten Graben
1.jpg
Das Spuren zu Fuß sorgte schon mal für gute Durchblutung, und manch einen Zustieg hielten wir schon für einen Wasserfall
2.jpg
Meine Herrn, wie Oberarme schon nach 2,3 Nachstiegen jammern können... Zuwenig Training, schlechte Haltung, immer ist irgendein Körperteil im Weg - aber alles vergessen, wenn man oben ist
3.jpg
Und gleich rauf zum nächsten!
4.jpg
Nicht überall hatten wir gutes Eis, und so musste man auch schon mal öfter zuschlagen. Aber wenn man das Eisgerät zu schräg von oben in den Fall prügelt, kann man auch größere Stücke Eis raushebeln - blöd, wenn die eigene Lippe im Weg steht...
5.jpg
Mächtiges Gespritze gab das Der Nachmittag bestand dann natürlich aus dem Aufsuchen der Unfallklinik in Schwarzach, die das mit zwei Stichen wieder in Form brachte (und die Arme und Beine von gefühlt 200 Holländern, die dort in der Zeit durchgeschleust und vergipst wurden...)
In der Zwischenzeit warf die schon erwähnte Nervensäge ihre Eisgeräte runter, fiel beim Pinkeln in halstiefe Schneelöcher und versenkte sich köpfüber in einem Gumpen, wobei die Eisgeräte und -schrauben sich aus unerklärlichen Gründen an den Gumpengrund verabschiedeten
Am Dienstag vertieften wir alles im zweiten Graben, inclusive der unglaublichen Muskelkater. Erste Vorstiegsversuche gingen je nach Talent recht gut, nur das Schrauben setzen - gibt´s da einen Trick, wie man die ersten Umdrehungen einhändig ohne Gelenksverdrehen stilvoll erledigen kann? Naja... Wenigstens gingen die ersten Fachbegriffe schon locker daher, genauso wie das Feilen von Hauen, Zacken und Plänen, wie man die Nervensäge geräuschlos stilllegen kann
Der Mut wuchs, und so schauten wir uns schon die nächsten Projekte an
7.jpg
Schneller als gedacht kam der letzte Tag, den wir wieder am Hauptfall verbrachten. Diesmal aber "bis ganz oben"! Kompaktes Eis, Röhreneis, Blumenkohl, Glasur, alles da
9.jpg
Blick zur Seite
8.jpg
Nach unten
10.jpg
Und der Blick von ganz oben nach ganz unten
11.jpg
Das Wetter blieb uns die ganze Zeit gewogen, wenn es auch von Tag zu Tag wärmer wurde (gut fürs Eis, schlecht für die Klamotten). Ob ich weiter mache? Keine Ahnung.
Eisklettern ist definitiv eine Klasse komplexer, anstrengender und gefährlicher als "normales" Klettern, aber auch sauinteressant und erlebnisreich. Finanziell ist halt schnell ein Tausender für Material versenkt, und zeitlich kollidiert es speziell mit dem Tourengehen... Die gute Phase im Winter ist halt nicht lang, und um auf einen einigermaßen gesunden Level zu kommen, musst übenübenüben.
Schau mer mal. Hoffentlich sind die Bedingungen für den Jochberg die nächsten Wochen nicht gut, sonst mussidonauf...
Gruß,
Martin
Vor diesem Kurs hielt ich alpines Klettern für abenteuerlich, anstrengend und gefährlich. Nach diesem Kurs weiss ich, was WIRKLICH abenteuerlich, anstrengend und gefährlich ist
Der Reihe nach...
Um 10°° Uhr am Stefanitag traf sich eine bunte Mischung aus 5 Kletterern, Hoch- und Skitourengängern und 1 Nervensäge am Naturfreundehaus zusammen mit Max Bolland, unserem Leiter. Nach dem üblichen Kleingedruckten gings noch vormittags an den Hauptfall, an dessen unteren Teil wir erste Schritte im Senkrechten ausprobierten (und ich die ersten 2 von 10 Löchern in meine Hose riss
Am Montag zogen die sieben Zwerge in den ersten Graben
1.jpg
Das Spuren zu Fuß sorgte schon mal für gute Durchblutung, und manch einen Zustieg hielten wir schon für einen Wasserfall
2.jpg
Meine Herrn, wie Oberarme schon nach 2,3 Nachstiegen jammern können... Zuwenig Training, schlechte Haltung, immer ist irgendein Körperteil im Weg - aber alles vergessen, wenn man oben ist
3.jpg
Und gleich rauf zum nächsten!
4.jpg
Nicht überall hatten wir gutes Eis, und so musste man auch schon mal öfter zuschlagen. Aber wenn man das Eisgerät zu schräg von oben in den Fall prügelt, kann man auch größere Stücke Eis raushebeln - blöd, wenn die eigene Lippe im Weg steht...
5.jpg
Mächtiges Gespritze gab das Der Nachmittag bestand dann natürlich aus dem Aufsuchen der Unfallklinik in Schwarzach, die das mit zwei Stichen wieder in Form brachte (und die Arme und Beine von gefühlt 200 Holländern, die dort in der Zeit durchgeschleust und vergipst wurden...)
In der Zwischenzeit warf die schon erwähnte Nervensäge ihre Eisgeräte runter, fiel beim Pinkeln in halstiefe Schneelöcher und versenkte sich köpfüber in einem Gumpen, wobei die Eisgeräte und -schrauben sich aus unerklärlichen Gründen an den Gumpengrund verabschiedeten
Am Dienstag vertieften wir alles im zweiten Graben, inclusive der unglaublichen Muskelkater. Erste Vorstiegsversuche gingen je nach Talent recht gut, nur das Schrauben setzen - gibt´s da einen Trick, wie man die ersten Umdrehungen einhändig ohne Gelenksverdrehen stilvoll erledigen kann? Naja... Wenigstens gingen die ersten Fachbegriffe schon locker daher, genauso wie das Feilen von Hauen, Zacken und Plänen, wie man die Nervensäge geräuschlos stilllegen kann
Der Mut wuchs, und so schauten wir uns schon die nächsten Projekte an
7.jpg
Schneller als gedacht kam der letzte Tag, den wir wieder am Hauptfall verbrachten. Diesmal aber "bis ganz oben"! Kompaktes Eis, Röhreneis, Blumenkohl, Glasur, alles da
9.jpg
Blick zur Seite
8.jpg
Nach unten
10.jpg
Und der Blick von ganz oben nach ganz unten
11.jpg
Das Wetter blieb uns die ganze Zeit gewogen, wenn es auch von Tag zu Tag wärmer wurde (gut fürs Eis, schlecht für die Klamotten). Ob ich weiter mache? Keine Ahnung.
Eisklettern ist definitiv eine Klasse komplexer, anstrengender und gefährlicher als "normales" Klettern, aber auch sauinteressant und erlebnisreich. Finanziell ist halt schnell ein Tausender für Material versenkt, und zeitlich kollidiert es speziell mit dem Tourengehen... Die gute Phase im Winter ist halt nicht lang, und um auf einen einigermaßen gesunden Level zu kommen, musst übenübenüben.
Schau mer mal. Hoffentlich sind die Bedingungen für den Jochberg die nächsten Wochen nicht gut, sonst mussidonauf...
Gruß,
Martin
Kommentar