Dass man einen alpinen, selbst einzurichtenden Stand anders aufbaut, ist klar. Die Ausgangsfrage bezog sich aber auf den Standplatzbau mit zwei Bohrhaken. Die Antwort von Aspang ebenfalls. Die Ausgangsfrage beschreibt außerdem eindeutig einen Standplatzaufbau in Reihenschaltung.
Die aktuelle Lehrmeinung des Alpenvereins zum Standplatzbau an zwei Bohrhaken ist der Aufbau in Reihenschaltung mit zwei Verschlusskarabinern, also einem Verschlusskarabiner an jedem Fixpunkt (siehe auch hier übrigens schon 2014: https://www.bergundsteigen.at/file.p...emacht1%29.pdf )
Dieser Aufbau geht letztendlich davon aus, dass beide Fixpunkte mit hoher Wahrscheinlichkeit halten. Deshalb auch "nur" zwei und beide mit möglichst hoher Sicherheit (also Verschlusskarabiner). Im Gegensatz dazu ist der alpine Stand mit der Ausgleichsverankerung ja gerade für Situationen, in denen man einem der (mehreren) Sicherungspunkte das Versagen mit höherer Wahrscheinlichkeit zutraut. Deshalb ja ein anderer Aufbau (keine Reihenschaltung). Und einen ohnehin etwas suspekten Sicherungspunkt mit einem Verschlusskarabiner auszustatten, behebt das mit dem wackeligen Sicherungspunkt verbundene Grundproblem nicht - also hier kein Schrauber.
Aber darauf bezog sich die Ausgangsfrage eben nicht. Und zur konkret gefragten Situation ist der Schnapper eben nicht mehr State of the Art. Man lernt halt doch dazu. Früher haben wir auch achtergesichert und halt manchmal heiße Finger bekommen. Macht heute auch keiner mehr...
Natürlich kann man Stände auch anders aufbauen, als die Lehrmeinung ist. Gibt ja je nach konkreter Situation auch gute Gründe, etwas anders zu machen. Aber man kann ja nicht einfach so davon ausgehen, dass sich ein Fragesteller in einem Forum eingehend mit allen Risiken beschäftigt, die sich aus von der Lehrmeinung abweichenden Tipps ergeben. Und wenn eine Antwort an einen Unbekannten nahelegt, dass es wurscht ist, ob ein Fixpunkt halt "nicht vertrauenserweckend ausschaut" und man trotzdem die (Eigen- oder Partner-)Sicherung dranhängen kann, wenn man die Punkte mit einer Expressschlinge verbindet, dann finde ich das höchst gefährlich. Der Fragesteller macht das dann vielleicht wirklich immer so, weil er eh gefragt hat und glaubt, das gehört sich so
Ich hoff, ich komme nicht zu streng rüber. so ist es nicht gemeint. Aber je älter ich werde, desto mehr merke ich, wieviel Glück ich dafür schon gebraucht habe und dass viele gefährliche Situationen durch Einhalten von Standardprozedere erst gar nicht entstanden wären
Schöne Grüße und Hauptsache alle haben Spaß am Klettern (und bleiben dabei gesund)
Die aktuelle Lehrmeinung des Alpenvereins zum Standplatzbau an zwei Bohrhaken ist der Aufbau in Reihenschaltung mit zwei Verschlusskarabinern, also einem Verschlusskarabiner an jedem Fixpunkt (siehe auch hier übrigens schon 2014: https://www.bergundsteigen.at/file.p...emacht1%29.pdf )
Dieser Aufbau geht letztendlich davon aus, dass beide Fixpunkte mit hoher Wahrscheinlichkeit halten. Deshalb auch "nur" zwei und beide mit möglichst hoher Sicherheit (also Verschlusskarabiner). Im Gegensatz dazu ist der alpine Stand mit der Ausgleichsverankerung ja gerade für Situationen, in denen man einem der (mehreren) Sicherungspunkte das Versagen mit höherer Wahrscheinlichkeit zutraut. Deshalb ja ein anderer Aufbau (keine Reihenschaltung). Und einen ohnehin etwas suspekten Sicherungspunkt mit einem Verschlusskarabiner auszustatten, behebt das mit dem wackeligen Sicherungspunkt verbundene Grundproblem nicht - also hier kein Schrauber.
Aber darauf bezog sich die Ausgangsfrage eben nicht. Und zur konkret gefragten Situation ist der Schnapper eben nicht mehr State of the Art. Man lernt halt doch dazu. Früher haben wir auch achtergesichert und halt manchmal heiße Finger bekommen. Macht heute auch keiner mehr...
Natürlich kann man Stände auch anders aufbauen, als die Lehrmeinung ist. Gibt ja je nach konkreter Situation auch gute Gründe, etwas anders zu machen. Aber man kann ja nicht einfach so davon ausgehen, dass sich ein Fragesteller in einem Forum eingehend mit allen Risiken beschäftigt, die sich aus von der Lehrmeinung abweichenden Tipps ergeben. Und wenn eine Antwort an einen Unbekannten nahelegt, dass es wurscht ist, ob ein Fixpunkt halt "nicht vertrauenserweckend ausschaut" und man trotzdem die (Eigen- oder Partner-)Sicherung dranhängen kann, wenn man die Punkte mit einer Expressschlinge verbindet, dann finde ich das höchst gefährlich. Der Fragesteller macht das dann vielleicht wirklich immer so, weil er eh gefragt hat und glaubt, das gehört sich so
Ich hoff, ich komme nicht zu streng rüber. so ist es nicht gemeint. Aber je älter ich werde, desto mehr merke ich, wieviel Glück ich dafür schon gebraucht habe und dass viele gefährliche Situationen durch Einhalten von Standardprozedere erst gar nicht entstanden wären
Schöne Grüße und Hauptsache alle haben Spaß am Klettern (und bleiben dabei gesund)
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