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Lawinenrisiko bei Winter-Klettertouren

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  • Lawinenrisiko bei Winter-Klettertouren

    Angesichts des aktuellen Unglücks am Traunstein mit den beiden Todesopfern habe ich mir die Frage gestellt, wie das Risikomanagement (vor allem hinsichtlich Lawinen) bei solchen Winter-Klettertouren allgemein funktioniert.

    Ich bin selber auch im Winter auf Bergen unterwegs, aber so gut wie ausschließlich mit Tourenski bzw. halt das ein oder andere mal noch vom Skidepot eher unschwierig zu Fuß auf den Gipfel. Von solchen Winter-Klettertouren bin ich aber weit weg und stelle mir daher das Risikomanagement aus Sicht eines Skitourengehers (vielleicht etwas naiv) vor, und zwar so, dass der LLB einen 1er und somit im Hochwinter maximal ein ganz schwach ausgeprägtes Trieb- oder Altschneeproblem ausgeben müsste, um eine Tour mit so einer "Hang"neigung zuzulassen, was wiederum bei Hochwinter-Verhältnissen kaum derartige Touren ermöglichen würde.

    Wie seht ihr das? Einerseits wäre es natürlich interessant, wenn das andere auch so sehen, aber noch interessanter wäre die Sichtweise für mich als dbzgl. Laien von Leuten, die solche Touren ebenfalls unternehmen. Keinesfalls möchte ich aber, dass durch die Rückmeldungen den Angehörigen des aktuellen Unglücks zu nahe getreten wird, aber ich hoffe, dass trotzdem irgendwie eine sachliche Diskussion möglich ist, da ich das Risikomanagement hinter solchen Touren gerne verstehen würde.
    Zuletzt geändert von Hard85; 16.01.2024, 15:10.

  • #2
    Da bin ich ganz bei dir. Für Winterklettereien wie z. B. Ötscher Nordwand, etc. würde ich nur bei Lawinengefahr 1 einsteigen, und da lese ich schon ganz genau was im Lagebericht geschrieben steht (sollte man aber eh immer). Für mich hätte der Lagebericht (ich habe ihn mir nachträglich durchgelesen) einfach kein "Go" für diese Tour gegeben. Schon allein der prognostizierte Sturm hätte mich abgehalten. Noch dazu wo man das meiste seilfrei geht, da reicht schon eine kleine Triebschneelinse, die man stört und man geht mit ihr ab. Diese kann sich auch auf der im LLB günstigeren Exposition durch Verwirbelungen bilden. Das ist aber mein persönliches Risikoempfinden und bei anderen ist es anders, ohne dass ich sie als risikofreudig bezeichnen würde.

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    • #3
      Es gab auch in Tirol am Wochenende einen tödlichen Lawinenunfall beim Eisklettern an den Geierköpfen.

      Aus meiner Sicht ist für ein Lawinen-Risikomanagement beim Klettern/Eisklettern im Winter noch mehr Erfahrung als für Ski-/Schneetouren nötig. Die klassischen Methoden funktionieren hier ja nicht, da jeder Hang über 35 Grad hat und man noch intensiver das Gelände über der Tour beurteilen muss.

      Viele Liebe Grüße von climby
      Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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      • #4
        Das Hauptproblem bei so extrem steilen Unternehmen sind immer die Einzugsgebiete. Eine über 40 Grad steile Flanke oder noch eher eine Rinne wird sich fast immer rasch entladen und die LWG viel rascher weg sein als in einem Hang mit geringerer Neigung. Aber - diesen Zeitraum muss man halt auch abwarten.... Dazu kommt, dass das scheinbar geneigte Ausstiegsgelände eben dann die Hauptgefahr darstellt und von dort aus etwas in die Rinne bzw. Flanke rein rutscht.
        Bei solchen Unternehmungen muss man eben auf stabile Verhältnisse warten können. Die müssen aber mit dem allgemeinen Lawinenbericht nicht unbedingt zusammenstimmen.

        LG

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        • #5
          Vielen Dank für die Beiträge. Stelle ich mir jedenfalls sehr schwierig vor, da guten Gewissens stabile Verhältnisse bei Hochwinterverhältnissen zu attestieren. V.a. zu Fuß mit den Einsinktiefen doch auch nochmal ein höheres Risiko was Belastung auf die Schneedecke betrifft.

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          • #6
            Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
            Vielen Dank für die Beiträge. Stelle ich mir jedenfalls sehr schwierig vor, da guten Gewissens stabile Verhältnisse bei Hochwinterverhältnissen zu attestieren. V.a. zu Fuß mit den Einsinktiefen doch auch nochmal ein höheres Risiko was Belastung auf die Schneedecke betrifft.
            Ich weis natürlich nicht wie der aktuelle Unfall verlaufen ist, aber vermutlich wurden sie von der Lawine über steiles Gelände gespült. Wenn man also im neuralgischen Bereich Standplätze baut, kann man hier schon einiges beeinflussen...
            carpe diem!
            www.instagram.com/bildervondraussen/

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