Vorwort
Jedes Jahr verunglücken dutzende Menschen tödlich am Berg. Jedes Jahr geraten viele Wanderer in Bergnot, verletzten sich schwer. Manchmal mit bleibenden Schäden. Die Bergsportvereine, ob Alpenverein oder Naturfreunde, setzen auf Prävention. Das heißt: Ich kläre die Zielgruppe über spezielle Gefahren auf. So kann sie bestenfalls eigenverantwortlich kluge und vernünftige Entscheidungen treffen, dass sie sich 1. gar nicht mehr in Gefahr begeben, 2. sich in einer Gefahrensituation vernünftig verhalten und 3. beim nächsten Mal besser machen. Ohne Prävention passiert sonst das, was wir regelmäßig erleben: Bergretter müssen sich selbst in Lebensgefahr begeben, um Bergsportler aus Gefahrensituationen herauszuholen. Natürlich sind davon nicht alle grob fahrlässig - und der Bergretter urteilt im Einsatz nicht, ob das Verhalten grob fahrlässig oder "zur falschen Zeit am falschen Ort" war. Je besser wir aufgeklärt sind, desto weniger Fehler unterlaufen uns aber in der Regel, und "vom Wintereinbruch überrascht" sollte dann nicht mehr vorkommen.
Prävention adressiert derzeit verschiedene Themen, meist durch Webinare/Vorträge und Kurse vor Ort.
Was aber ein wenig zu kurz kommt, ist das Thema Gesundheit, und so leid es mir tut, diese Illusion zu stören: Wir können nicht mehr zu 2019 zurückkehren. 2019 ist tot. Wir haben jetzt 2024 und sind um eine Menge Erkenntnisse reicher. Wir sollten daraus lernen und nicht so tun, als ob vor der Pandemie alles super war.
Pandemie und die Folgen
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Wöchentliche Spitalsaufnahmen wegen Influenza, Corona und RSV in England seit 2015
Wir erinnern uns aber auch an die Appelle der Forumsleitung zum risikobewussten Verhalten in der Zeit der Gefährdung durch das Corona-Virus.
Hintergrund war, dass die Spitäler sich auf wiederkehrende Infektionsspitzen mit vielen schwerkranken Patienten einstellen mussten. Und es war vielleicht nicht jedem klar, mir davor auch nicht, dass Spitäler grundsätzlich wirtschaftlich arbeiten sollen. Das heißt, sie befinden sich immer schon bei 90-95% Auslastung, vor allem im Winter mit den jährlichen Influenza- und RSV-Welle. Als China innerhalb weniger Tage ein neues Krankenhaus aus dem Boden stampfte, war klar, da kommt was auf uns zu. Die Bilder aus Bergamo kennen alle, aber auch aus Spanien oder New York. Jetzt hat man vorsorglich Spitalskapazitäten für hunderte Covid-Patienten bereitgestellt. Doch woher nimmt man diese Kapazitäten bei 90-95% Auslastung? Und bitte auch nicht vergessen, die Influenzawelle 2019/2020 war so schwer, dass in Tirol im Dezember noch Volksschulen geschlossen wurden, weil so viele Lehrer und Kinder gleichzeitig erkrankt sind.
Die Wahrheit ist: Es gab diese Kapazitäten für eine Coronawelle nicht. Die Pfleger für Corona-Patienten mussten aus der Regelversorgung abgezogen werden, daher mussten Operationen verschoben werden, Routineuntersuchungen abgesagt. Jeder Alpinunfall, ob grob fahrlässig oder unverschuldet, ging zulasten der Regelversorgung. Daher war der Appell sinnvoll, Touren eher defensiv anzugehen - wobei ich das zur Grundsatzregel machen würde, egal wie voll die Spitäler gerade sind.
An der Situation hat sich übrigens nichts verbessert. Es gibt jetzt weniger Personal in den Spitälern als vor der Pandemie und die Aus/Überlastung wird auch mit weniger Patienten erreicht. Der Pflegemangel verschärft sich die nächsten Jahre noch deutlich. Das verbleibende Personal ist ausgebrannt, und kündigt zunehmend, eine Abwärtsspirale.
Jetzt wartet man auf eine Knie-OP schon mal ein Jahr, auch andere Routine-Operationen haben monatelange Wartezeiten, wenn man keine Privatversicherung hat oder selbst zahlt. Vier Stunden Wartezeit in der Notaufnahme waren schon vor der Pandemie üblich, jetzt wartet man auch mal 12 Stunden und länger. Es fehlt an Ärzten für die Notfallaufnahme. Es fehlt auch der Arzt für den Aufwachraum oder der Narkosearzt für die OP.
Der Appell vom März 2020 gilt also auch im Jänner 2024: Defensiv bleiben beim Touren planen, sonst müssen die Spitalsärzte wieder Bettentetris spielen. Müssen sie sowieso. Man muss es nicht weiter provozieren.
Übertragung von "Erkältungskrankheiten"
Ich habe eine Menge gelernt in den letzten Jahren. Eine wichtige Erkenntnis war, dass man sich durch zu dünne Kleidung nicht "erkälten" kann. Niemand bekommt Influenza, RSV oder jetzt eben Corona durch zu dünnes Leiberl, durch Zugluft oder nasse Haare. Es sind Viren, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Sie fallen nicht plötzlich vom Himmel, weil es draußen kalt ist. Ich werd krank, wenn ich in der vollen Hütte sitze, und ein paar kranke Superspreader andere anstecken. Ich werd nicht krank, wenn ich meine heiße Suppe draußen bei kaltem Wind esse, und dann weitergehe, wobei mir wieder warm wird.
Die ersten Tipps, wie man Corona vermeiden kann, waren daher falsch: Exzessives Händewaschen, Plexiglassscheiben, Trennwände im Hüttenlager, eigener Schlafsack statt Decken, Geschirr getrennt benutzen. Das wurde vom Gesundheitsministerium in Verordnungen gepresst und so an den Alpenverein weitergegeben. Niemand hat den Sinn hinterfragt.
Das hier ist ein 35-Liter-Müllsack. Im Sack liegt ein CO2-Sensor (Einheit: ppm). Der Sack ist mit Außenluft und einem herzhaften Atemzug gefüllt. Ungefähr 10% der Luft im Sack stammt jetzt aus der Lunge der Person, die hineingeatmet hat. Wer von Euch würde gerne diese Luft einatmen? Das ist so, wie wenn jemand mit Norovirus aus einem Teehäferl trinkt. Wer von Euch würde danach aus demselben Teehäferl trinken? Ich fix nicht!
Screenshot 2024-01-29 at 12-00-43 Prävention in Bildungseinrichtungen – Fakten zu Corona.png
Sauberes Trinkwasser ist selbstverständlich bei uns. In vielen Erdteilen leider nicht. Wir in Wien oder auch viele Orte in Österreich, wo das Wasser direkt vom Berg kommt, wir sind schon wahnsinnig priviligiert. Habt ihr Euch schon gefragt, warum im Helenental bei Baden eine Cholerakapelle steht? Weil die Cholera durch verunreinigtes Trinkwasser gewütet hat. Wien hat daraufhin die erste Hochquellwasserleitung bauen lassen. Dadurch ist Cholera bei uns nicht endemisch geworden, sondern wurde ausgerottet. Die Pestsäulen in vielen Städten? Die Pest wurde durch moderne Seuchenbekämpfung besiegt.
Die jährlich plagenden Infektionswellen durch verschiedenste Erreger werden großteils über die Luft übertragen und nicht über große Tröpfchen oder kontaminierte Oberflächen. Daher sind Hygienemaßnahmen, die alleine auf die Reinigung von Oberflächen oder Händen abzielen, gegen Corona, Influenza und grippale Infekte weitgehend sinnlos. Das heißt nicht, dass Händewaschen generell sinnlos ist (siehe Magendarm-Erkrankungen), aber reicht hier eben nicht aus. Der Desinfektionsspender bei manchen Hütteneingängen sind süß, aber wenn mir der Gast hustend die desinfizierte Hand gibt, atme ich trotzdem das Virus ein und steck mich an.
Das Hüttenklima
Niemand würde aus einem Müllsack atmen, aber die folgenden Messwerte stammen von einer Alpenvereinshütte in Niederösterreich:
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Die Hütte war frisch renoviert und wie bei den meisten Hütten sind gut isolierte Hütten Fluch und Segen zugleich. Es ist zwar warm, aber die Luft fühlt sich stickig an. Wer länger auf der Hütte sitzt, bekommt Kopfweh, nicht nur vom Alkohol. Der Grenzwert für saubere Luft in der Arbeit liegt bei 1000ppm. Das betrifft also nicht nur Gäste, sondern auch das Personal auf den Hütten, die wochen- oder monatelang bei dieser Luftqualität arbeiten muss. Hohe CO2-Werte verringern die Leistungsfähigkeit und Konzentration deutlich, man ermüdet schneller. Das ist ein Nachteil von zu gut isolierten Hütten ohne regelmäßige Frischluftzufuhr. Noch schlimmer ist es wahrscheinlich in einem vollbesetzten Hüttenlager. Mit winzigen Fenstern.
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Hier ist eine CO2-Messung aus meinem Schlafzimmer (eine Person) bei geschlossenem Fenster (warme Sommernacht, wo es draußen wärmer war als drinnen). Bis zum morgendlichen Lüften stieg der CO2-Wert im Raum alleine durch meine Atemluft von 600 auf über 1500ppm an. Nun stelle man sich ein Hüttenlager vor, wo 20, 30 oder sogar 50 Übernachtungsgäste liegen, eng nebeneinander. Zum Vergleich: In einem Schweinestall darf der CO2-Wert 3000ppm nicht übersteigen, weil das Schweine müde und trägt macht, in Österreich liegt der Grenzwert bei 1500ppm.
Mit anderen Worten:
In vielen Gemeinschaftsräumen herrscht dicke Luft. Je höher die CO2-Werte (ausgeatmete Luft), desto eher befinden sich darin Krankheitserreger. In feuchten Räumen auch Schimmelpilzsporen. Das kann schon die gemeinsame Anreise im PKW betreffen - wobei es da schon hilft, gelegentlich das Fenster aufzumachen.
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Und da versteht auch jeder Autofahrer, wie sinnvoll frische Luft bei längeren Autofahrten ist - weil man sonst unkonzentriert wird und Unfälle baut.
Es betrifft Ausflugslokale ebenso wie Hütteneinkehr und Übernachtungen. Meine letzte Hüttenübernachtung war im August 2020 auf der Edelrautehütte in den Rottenmanner Tauern. Ich hab ein Zimmer genommen, draußen gefrühstückt und zu Abend gegessen. Aufgrund der sommerlichen Wärme standen meistens Türen oder Fenster offen, die Luftqualität war gut.
Prävention ist keine Einbahnstraße
Was der Alpenverein (und die Naturfreunde und andere Vereine) tun sollten:
- Regelmäßig lüften auch auf Berghütten. Auch wenn es zieht. Dafür gibt es Ausrüstung. Jacken. Dann ist es eben ein paar Minuten kalt auf der Hütte. Menschen sind nicht nur CO2-Produzenten, sondern auch kleine Heizkraftwerke. Es wird schnell wieder warm. CO2-Messgeräte können helfen, das Lüftungsverhalten zu steuern.
- Moderne Lüftungsanlagen (Abluftanlagen) auf Hütten vorschreiben, für Neubauten und Sanierungen. Wärme und Frischluft schließen einander nicht aus.
- Mobile Luftreiniger in den Hütten können helfen, die Luft von Viren, Bakterien und Pilzsporen zu befreien, wenn Lüften nicht ständig möglich ist (z.B. hochalpine Hütten, wo es empfindlich kalt ist). Wartung und Kosten im Dauerbetrieb sind meist gering. Ein zusätzlicher Ruhetag wegen krankem Personal ist teurer.
- klare Hüttenregeln: wer krank ist, bleibt zuhause. Absagen bei Übernachtungen schmerzen den Hüttenwirt, aber kranke Hüttengäste schmerzen mitunter dann die Bergrettung, wenn jemand entkräftet verunfallt. Hüttenwirte warnen ja in der Regel auch vor angesagten Wetterstürzen, vor vereisten Passagen am Weiterweg, vor riskanten Abstiegswegen (siehe z.B. Matrashaus).
- Bewusstsein schaffen durch Gesundheitskampagnen - lasst Betroffene zu Wort kommen, die früher regelmäßig Bergsport betrieben haben und es jetzt durch postvirale Erkrankungen wie Corona (und früher z.b. Influenza) nicht mehr können. Diese Menschen sind in der Öffentlichkeit meist unsichtbar, viele sind haus- oder bettgebunden, können nicht laut demonstrieren gehen.
Was man selbst tun kann:
- Krank auf geführte Touren mitgehen, mit Symptomen in Hütten und Lokalen mit Schweinestall-Luftqualität einkehren, Mehrtagestouren mit Fieber sind eine schlechte Idee. Es ist verantwortungslos für einen selbst, aber auch für die Mitwanderer. Die wollen gesund bleiben. Die haben vielleicht Grunderkrankungen, von denen du nichts weißt, die sie durch ihren alpinen Sport im Zaum halten wollen, aber eine schwere Infektionskrankheit kann diese verschlechtern. Du selbst steckst das vielleicht super weg, aber andere nicht so. Warum müssen die darauf verzichten, weil Du nicht verzichten willst?
Das ist eigentlich schon alles. Es gibt viele Erkältungskrankheiten, die man schnell überstanden hat, wo man sich nicht lange schonen muss. Bei anderen ist diese Methode nicht ratsam, egal ob Corona oder Influenza. Da riskiert man Herzmuskelentzündungen oder extreme Erschöpfung bei kleinster Anstrengung, die länger oder nie besser werden. Aus denen kann man sich nicht raustrainieren. Das ist bewiesen.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Benefizaktion für MECFS-Betroffene sowie auf meinen Offenen Brief an die Alpenvereine. Der neue Präsident vom Österreichischen Alpenverein ist nach eigenen Angaben sehr engagiert bei inklusivem Alpensport. Menschen mit Vorerkrankungen vor Infektionen zu schützen ist elementarer Bestandteil von Inklusion. Vielleicht versteht er das Anliegen ja.
Ich darf die Antwort auf meinen Offenen Brief eines ehemaligen Outdoorsportlers und Fotografen zitieren, der durch Corona an MECFS erkrankt ist:
"Ich finde deine Ausführungen wirklich gut ausgearbeitet, zumal es mich ja auch selber betrifft. Denen ist wohl auch nicht bekannt, dass sie Mitglieder durch diese Krankheit verlieren."
In Österreich rechnet man übrigens mit über 60 000 neuen Betroffenen dieser Krankheit seit 2020. Zum Vergleich: Das wären etwa 10% aller Mitglieder vom ÖAV.
Schlusswort
Ich hab mich nie eingesperrt, sondern kann auf viele Jahre mit zahlreichen Wandertouren zurückblicken. Bis heute bin ich infektionsfrei geblieben, weil ich weiß, wie ich mich schützen kann. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die letzten Jahre ohne Reibungsverluste an mir vorübergingen. Ich vermisse mehrtägige und geführte Touren. Ich vermisse bei Sturm und Kälte mich in einer Hütte aufzuwärmen, ohne darüber nachzudenken, ob die schniefenden Dauerhuster am Tisch nebenan wirklich infiziert oder nur starke Raucher sind.
In den vergangenen zwei Jahren ging es viel darum, wer sich ausgegrenzt gefühlt hat, weil er keine Maske tragen wollte oder krank nicht zuhause bleiben, als noch Isolationspflicht galt. Mit der Maske hatte man allerdings volle Bewegungsfreiheit, während jene, die jetzt chronisch im Bett liegen, ebenjene Bewegungsfreiheit vermissen. Die die Berge nurmehr auf Handyfotos oder am Laptop anschauen können, aber zu krank sind, um auf sie zu steigen. Ich kann diese Gruppe Betroffener, einige zehntausend alleine in Österreich, nicht ignorieren. Ich hab selbst ein schlechtes Gewissen, dass ich vor 2020 mit deutlichen grippalen Symptomen mit auf geführte Touren gegangen bin und die anderen gefährdet habe.
Das Thema Gefährdung Dritter ist keine Frage von "andere Meinungen respektieren". Wir haben aus gutem Grund seit ein paar Jahren endlich den Nichtraucherschutz. Passivrauchen ist nunmal gesundheitsschädlich. Der Nichtraucher hat sehr oft geduldet, wenn andere geraucht haben. Jetzt muss er das zum Glück meist nicht mehr.
Wenn der Alpenverein Prävention wirklich ernstnimmt, nicht nur bei unmittelbar sichtbaren Gefahren, dann tut er mehr für Gesundheitsprävention. Dann würde es Mitgliederumfragen geben, ob sie nach der ersten, zweiten, dritten, vierten Infektion noch genauso leistungsfähig sind, genauso oft Touren machen wie vor der Pandemie. Es würden Hüttenwirte befragt, ob Krankenstände beim Personal (wenn vorhanden) mehr werden. Es würden Mitglieder befragt, ob sie schon mal mit einem beginnenden Infekt unterwegs waren, ob sie dadurch Nachteile hatten. Man würde sie vielleicht auch befragen, ob sie wüssten, welche Langzeitfolgen häufige Viruserkrankungen haben und wie sich das auf die Lebensqualität auswirken kann. Es gäbe transparente Statistiken darüber, wie viele Führungstouren aufgrund Krankenstände der Guides oder zuvieler Teilnehmer abgesagt werden mussten, und ob man hier nachschärfen muss.
Bewusstsein entsteht nicht durch totschweigen, nur weil man genervt ist davon. Der Alpenverein adressiert z.B. immer aktiver die Folgen der Klimaerwärmung in den Alpen und für die Hüttenbewirtschaftung. Das nervt auch, aber es geht nicht weg, wenn man es ignoriert.
Ehrlich gesagt weiß ich keinen Ansprechpartner für diese Fragen und Appelle, jedenfalls nicht bei den Zuständigen in den Vereinen. Darum steht es jetzt hier und kann genauso ignoriert werden wie alle anderen Beiträge von mir zu dem Thema.
Ich werde hier und für den Alpenverein weiterhin über Wettergefahren aufklären. Da kenn ich mich beruflich aus. Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Alpinisten zur Pandemiezeit ist nur ein Spezialinteresse von mir.
Lg, Felix
Jedes Jahr verunglücken dutzende Menschen tödlich am Berg. Jedes Jahr geraten viele Wanderer in Bergnot, verletzten sich schwer. Manchmal mit bleibenden Schäden. Die Bergsportvereine, ob Alpenverein oder Naturfreunde, setzen auf Prävention. Das heißt: Ich kläre die Zielgruppe über spezielle Gefahren auf. So kann sie bestenfalls eigenverantwortlich kluge und vernünftige Entscheidungen treffen, dass sie sich 1. gar nicht mehr in Gefahr begeben, 2. sich in einer Gefahrensituation vernünftig verhalten und 3. beim nächsten Mal besser machen. Ohne Prävention passiert sonst das, was wir regelmäßig erleben: Bergretter müssen sich selbst in Lebensgefahr begeben, um Bergsportler aus Gefahrensituationen herauszuholen. Natürlich sind davon nicht alle grob fahrlässig - und der Bergretter urteilt im Einsatz nicht, ob das Verhalten grob fahrlässig oder "zur falschen Zeit am falschen Ort" war. Je besser wir aufgeklärt sind, desto weniger Fehler unterlaufen uns aber in der Regel, und "vom Wintereinbruch überrascht" sollte dann nicht mehr vorkommen.
Prävention adressiert derzeit verschiedene Themen, meist durch Webinare/Vorträge und Kurse vor Ort.
- Informationen zum Lawinenrisiko, vor allem für Skitourengeher und
- Richtiges Sichern beim Klettern
- Wettergefahren am Berg
- Navigation im unwegsamen Gelände
Was aber ein wenig zu kurz kommt, ist das Thema Gesundheit, und so leid es mir tut, diese Illusion zu stören: Wir können nicht mehr zu 2019 zurückkehren. 2019 ist tot. Wir haben jetzt 2024 und sind um eine Menge Erkenntnisse reicher. Wir sollten daraus lernen und nicht so tun, als ob vor der Pandemie alles super war.
- Niemand findet Bettwanzen auf Berghütten toll, noch nie.
- Jeder fürchtet es, wenn das Norovirus oder eine andere Magendarmseuche ausbricht. Das breitet sich auf einer Berghütte blitzschnell aus. Bakterien im Essen, die keiner braucht.
- Vor allem in der warmen Jahreszeit sucht sich jeder von uns in der Regel nach Zecken ab, nachdem er im Gelände war. Gegen FMSE lässt man sich impfen, gegen Borrelien leider nicht möglich. Lyme-Borreliose kann Krankheitsbilder verursachen, die LongCOVID/MECFS recht ähnlich sind (vor allem Fatigue)
- Nun schon 3-4 Monate aktive Hirschlausfliegen sind unangenehm, aber Stiche heilen meist folgenlos ab. Asiatische Tigermücken breiten sich allerdings auch aus und sind auch tagaktiv. Dengue-Fieber breitet sich von Südeuropa her sukzessive weiter nördlich aus. Schuld daran ist die Klimaerwärmung und die Verschiebung der subtropischen Klimazone Richtung Norden.
Pandemie und die Folgen
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Wöchentliche Spitalsaufnahmen wegen Influenza, Corona und RSV in England seit 2015
Wir erinnern uns aber auch an die Appelle der Forumsleitung zum risikobewussten Verhalten in der Zeit der Gefährdung durch das Corona-Virus.
Hintergrund war, dass die Spitäler sich auf wiederkehrende Infektionsspitzen mit vielen schwerkranken Patienten einstellen mussten. Und es war vielleicht nicht jedem klar, mir davor auch nicht, dass Spitäler grundsätzlich wirtschaftlich arbeiten sollen. Das heißt, sie befinden sich immer schon bei 90-95% Auslastung, vor allem im Winter mit den jährlichen Influenza- und RSV-Welle. Als China innerhalb weniger Tage ein neues Krankenhaus aus dem Boden stampfte, war klar, da kommt was auf uns zu. Die Bilder aus Bergamo kennen alle, aber auch aus Spanien oder New York. Jetzt hat man vorsorglich Spitalskapazitäten für hunderte Covid-Patienten bereitgestellt. Doch woher nimmt man diese Kapazitäten bei 90-95% Auslastung? Und bitte auch nicht vergessen, die Influenzawelle 2019/2020 war so schwer, dass in Tirol im Dezember noch Volksschulen geschlossen wurden, weil so viele Lehrer und Kinder gleichzeitig erkrankt sind.
Die Wahrheit ist: Es gab diese Kapazitäten für eine Coronawelle nicht. Die Pfleger für Corona-Patienten mussten aus der Regelversorgung abgezogen werden, daher mussten Operationen verschoben werden, Routineuntersuchungen abgesagt. Jeder Alpinunfall, ob grob fahrlässig oder unverschuldet, ging zulasten der Regelversorgung. Daher war der Appell sinnvoll, Touren eher defensiv anzugehen - wobei ich das zur Grundsatzregel machen würde, egal wie voll die Spitäler gerade sind.
An der Situation hat sich übrigens nichts verbessert. Es gibt jetzt weniger Personal in den Spitälern als vor der Pandemie und die Aus/Überlastung wird auch mit weniger Patienten erreicht. Der Pflegemangel verschärft sich die nächsten Jahre noch deutlich. Das verbleibende Personal ist ausgebrannt, und kündigt zunehmend, eine Abwärtsspirale.
Jetzt wartet man auf eine Knie-OP schon mal ein Jahr, auch andere Routine-Operationen haben monatelange Wartezeiten, wenn man keine Privatversicherung hat oder selbst zahlt. Vier Stunden Wartezeit in der Notaufnahme waren schon vor der Pandemie üblich, jetzt wartet man auch mal 12 Stunden und länger. Es fehlt an Ärzten für die Notfallaufnahme. Es fehlt auch der Arzt für den Aufwachraum oder der Narkosearzt für die OP.
Der Appell vom März 2020 gilt also auch im Jänner 2024: Defensiv bleiben beim Touren planen, sonst müssen die Spitalsärzte wieder Bettentetris spielen. Müssen sie sowieso. Man muss es nicht weiter provozieren.
Übertragung von "Erkältungskrankheiten"
Ich habe eine Menge gelernt in den letzten Jahren. Eine wichtige Erkenntnis war, dass man sich durch zu dünne Kleidung nicht "erkälten" kann. Niemand bekommt Influenza, RSV oder jetzt eben Corona durch zu dünnes Leiberl, durch Zugluft oder nasse Haare. Es sind Viren, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Sie fallen nicht plötzlich vom Himmel, weil es draußen kalt ist. Ich werd krank, wenn ich in der vollen Hütte sitze, und ein paar kranke Superspreader andere anstecken. Ich werd nicht krank, wenn ich meine heiße Suppe draußen bei kaltem Wind esse, und dann weitergehe, wobei mir wieder warm wird.
Die ersten Tipps, wie man Corona vermeiden kann, waren daher falsch: Exzessives Händewaschen, Plexiglassscheiben, Trennwände im Hüttenlager, eigener Schlafsack statt Decken, Geschirr getrennt benutzen. Das wurde vom Gesundheitsministerium in Verordnungen gepresst und so an den Alpenverein weitergegeben. Niemand hat den Sinn hinterfragt.
Das hier ist ein 35-Liter-Müllsack. Im Sack liegt ein CO2-Sensor (Einheit: ppm). Der Sack ist mit Außenluft und einem herzhaften Atemzug gefüllt. Ungefähr 10% der Luft im Sack stammt jetzt aus der Lunge der Person, die hineingeatmet hat. Wer von Euch würde gerne diese Luft einatmen? Das ist so, wie wenn jemand mit Norovirus aus einem Teehäferl trinkt. Wer von Euch würde danach aus demselben Teehäferl trinken? Ich fix nicht!
Screenshot 2024-01-29 at 12-00-43 Prävention in Bildungseinrichtungen – Fakten zu Corona.png
Sauberes Trinkwasser ist selbstverständlich bei uns. In vielen Erdteilen leider nicht. Wir in Wien oder auch viele Orte in Österreich, wo das Wasser direkt vom Berg kommt, wir sind schon wahnsinnig priviligiert. Habt ihr Euch schon gefragt, warum im Helenental bei Baden eine Cholerakapelle steht? Weil die Cholera durch verunreinigtes Trinkwasser gewütet hat. Wien hat daraufhin die erste Hochquellwasserleitung bauen lassen. Dadurch ist Cholera bei uns nicht endemisch geworden, sondern wurde ausgerottet. Die Pestsäulen in vielen Städten? Die Pest wurde durch moderne Seuchenbekämpfung besiegt.
Die jährlich plagenden Infektionswellen durch verschiedenste Erreger werden großteils über die Luft übertragen und nicht über große Tröpfchen oder kontaminierte Oberflächen. Daher sind Hygienemaßnahmen, die alleine auf die Reinigung von Oberflächen oder Händen abzielen, gegen Corona, Influenza und grippale Infekte weitgehend sinnlos. Das heißt nicht, dass Händewaschen generell sinnlos ist (siehe Magendarm-Erkrankungen), aber reicht hier eben nicht aus. Der Desinfektionsspender bei manchen Hütteneingängen sind süß, aber wenn mir der Gast hustend die desinfizierte Hand gibt, atme ich trotzdem das Virus ein und steck mich an.
Das Hüttenklima
Niemand würde aus einem Müllsack atmen, aber die folgenden Messwerte stammen von einer Alpenvereinshütte in Niederösterreich:
co2-tuernh.jpg
Die Hütte war frisch renoviert und wie bei den meisten Hütten sind gut isolierte Hütten Fluch und Segen zugleich. Es ist zwar warm, aber die Luft fühlt sich stickig an. Wer länger auf der Hütte sitzt, bekommt Kopfweh, nicht nur vom Alkohol. Der Grenzwert für saubere Luft in der Arbeit liegt bei 1000ppm. Das betrifft also nicht nur Gäste, sondern auch das Personal auf den Hütten, die wochen- oder monatelang bei dieser Luftqualität arbeiten muss. Hohe CO2-Werte verringern die Leistungsfähigkeit und Konzentration deutlich, man ermüdet schneller. Das ist ein Nachteil von zu gut isolierten Hütten ohne regelmäßige Frischluftzufuhr. Noch schlimmer ist es wahrscheinlich in einem vollbesetzten Hüttenlager. Mit winzigen Fenstern.
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Hier ist eine CO2-Messung aus meinem Schlafzimmer (eine Person) bei geschlossenem Fenster (warme Sommernacht, wo es draußen wärmer war als drinnen). Bis zum morgendlichen Lüften stieg der CO2-Wert im Raum alleine durch meine Atemluft von 600 auf über 1500ppm an. Nun stelle man sich ein Hüttenlager vor, wo 20, 30 oder sogar 50 Übernachtungsgäste liegen, eng nebeneinander. Zum Vergleich: In einem Schweinestall darf der CO2-Wert 3000ppm nicht übersteigen, weil das Schweine müde und trägt macht, in Österreich liegt der Grenzwert bei 1500ppm.
Mit anderen Worten:
In vielen Gemeinschaftsräumen herrscht dicke Luft. Je höher die CO2-Werte (ausgeatmete Luft), desto eher befinden sich darin Krankheitserreger. In feuchten Räumen auch Schimmelpilzsporen. Das kann schon die gemeinsame Anreise im PKW betreffen - wobei es da schon hilft, gelegentlich das Fenster aufzumachen.
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Und da versteht auch jeder Autofahrer, wie sinnvoll frische Luft bei längeren Autofahrten ist - weil man sonst unkonzentriert wird und Unfälle baut.
Es betrifft Ausflugslokale ebenso wie Hütteneinkehr und Übernachtungen. Meine letzte Hüttenübernachtung war im August 2020 auf der Edelrautehütte in den Rottenmanner Tauern. Ich hab ein Zimmer genommen, draußen gefrühstückt und zu Abend gegessen. Aufgrund der sommerlichen Wärme standen meistens Türen oder Fenster offen, die Luftqualität war gut.
Prävention ist keine Einbahnstraße
Was der Alpenverein (und die Naturfreunde und andere Vereine) tun sollten:
- Regelmäßig lüften auch auf Berghütten. Auch wenn es zieht. Dafür gibt es Ausrüstung. Jacken. Dann ist es eben ein paar Minuten kalt auf der Hütte. Menschen sind nicht nur CO2-Produzenten, sondern auch kleine Heizkraftwerke. Es wird schnell wieder warm. CO2-Messgeräte können helfen, das Lüftungsverhalten zu steuern.
- Moderne Lüftungsanlagen (Abluftanlagen) auf Hütten vorschreiben, für Neubauten und Sanierungen. Wärme und Frischluft schließen einander nicht aus.
- Mobile Luftreiniger in den Hütten können helfen, die Luft von Viren, Bakterien und Pilzsporen zu befreien, wenn Lüften nicht ständig möglich ist (z.B. hochalpine Hütten, wo es empfindlich kalt ist). Wartung und Kosten im Dauerbetrieb sind meist gering. Ein zusätzlicher Ruhetag wegen krankem Personal ist teurer.
- klare Hüttenregeln: wer krank ist, bleibt zuhause. Absagen bei Übernachtungen schmerzen den Hüttenwirt, aber kranke Hüttengäste schmerzen mitunter dann die Bergrettung, wenn jemand entkräftet verunfallt. Hüttenwirte warnen ja in der Regel auch vor angesagten Wetterstürzen, vor vereisten Passagen am Weiterweg, vor riskanten Abstiegswegen (siehe z.B. Matrashaus).
- Bewusstsein schaffen durch Gesundheitskampagnen - lasst Betroffene zu Wort kommen, die früher regelmäßig Bergsport betrieben haben und es jetzt durch postvirale Erkrankungen wie Corona (und früher z.b. Influenza) nicht mehr können. Diese Menschen sind in der Öffentlichkeit meist unsichtbar, viele sind haus- oder bettgebunden, können nicht laut demonstrieren gehen.
Was man selbst tun kann:
- Krank auf geführte Touren mitgehen, mit Symptomen in Hütten und Lokalen mit Schweinestall-Luftqualität einkehren, Mehrtagestouren mit Fieber sind eine schlechte Idee. Es ist verantwortungslos für einen selbst, aber auch für die Mitwanderer. Die wollen gesund bleiben. Die haben vielleicht Grunderkrankungen, von denen du nichts weißt, die sie durch ihren alpinen Sport im Zaum halten wollen, aber eine schwere Infektionskrankheit kann diese verschlechtern. Du selbst steckst das vielleicht super weg, aber andere nicht so. Warum müssen die darauf verzichten, weil Du nicht verzichten willst?
Das ist eigentlich schon alles. Es gibt viele Erkältungskrankheiten, die man schnell überstanden hat, wo man sich nicht lange schonen muss. Bei anderen ist diese Methode nicht ratsam, egal ob Corona oder Influenza. Da riskiert man Herzmuskelentzündungen oder extreme Erschöpfung bei kleinster Anstrengung, die länger oder nie besser werden. Aus denen kann man sich nicht raustrainieren. Das ist bewiesen.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Benefizaktion für MECFS-Betroffene sowie auf meinen Offenen Brief an die Alpenvereine. Der neue Präsident vom Österreichischen Alpenverein ist nach eigenen Angaben sehr engagiert bei inklusivem Alpensport. Menschen mit Vorerkrankungen vor Infektionen zu schützen ist elementarer Bestandteil von Inklusion. Vielleicht versteht er das Anliegen ja.
Ich darf die Antwort auf meinen Offenen Brief eines ehemaligen Outdoorsportlers und Fotografen zitieren, der durch Corona an MECFS erkrankt ist:
"Ich finde deine Ausführungen wirklich gut ausgearbeitet, zumal es mich ja auch selber betrifft. Denen ist wohl auch nicht bekannt, dass sie Mitglieder durch diese Krankheit verlieren."
In Österreich rechnet man übrigens mit über 60 000 neuen Betroffenen dieser Krankheit seit 2020. Zum Vergleich: Das wären etwa 10% aller Mitglieder vom ÖAV.
Schlusswort
Ich hab mich nie eingesperrt, sondern kann auf viele Jahre mit zahlreichen Wandertouren zurückblicken. Bis heute bin ich infektionsfrei geblieben, weil ich weiß, wie ich mich schützen kann. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die letzten Jahre ohne Reibungsverluste an mir vorübergingen. Ich vermisse mehrtägige und geführte Touren. Ich vermisse bei Sturm und Kälte mich in einer Hütte aufzuwärmen, ohne darüber nachzudenken, ob die schniefenden Dauerhuster am Tisch nebenan wirklich infiziert oder nur starke Raucher sind.
In den vergangenen zwei Jahren ging es viel darum, wer sich ausgegrenzt gefühlt hat, weil er keine Maske tragen wollte oder krank nicht zuhause bleiben, als noch Isolationspflicht galt. Mit der Maske hatte man allerdings volle Bewegungsfreiheit, während jene, die jetzt chronisch im Bett liegen, ebenjene Bewegungsfreiheit vermissen. Die die Berge nurmehr auf Handyfotos oder am Laptop anschauen können, aber zu krank sind, um auf sie zu steigen. Ich kann diese Gruppe Betroffener, einige zehntausend alleine in Österreich, nicht ignorieren. Ich hab selbst ein schlechtes Gewissen, dass ich vor 2020 mit deutlichen grippalen Symptomen mit auf geführte Touren gegangen bin und die anderen gefährdet habe.
Das Thema Gefährdung Dritter ist keine Frage von "andere Meinungen respektieren". Wir haben aus gutem Grund seit ein paar Jahren endlich den Nichtraucherschutz. Passivrauchen ist nunmal gesundheitsschädlich. Der Nichtraucher hat sehr oft geduldet, wenn andere geraucht haben. Jetzt muss er das zum Glück meist nicht mehr.
Wenn der Alpenverein Prävention wirklich ernstnimmt, nicht nur bei unmittelbar sichtbaren Gefahren, dann tut er mehr für Gesundheitsprävention. Dann würde es Mitgliederumfragen geben, ob sie nach der ersten, zweiten, dritten, vierten Infektion noch genauso leistungsfähig sind, genauso oft Touren machen wie vor der Pandemie. Es würden Hüttenwirte befragt, ob Krankenstände beim Personal (wenn vorhanden) mehr werden. Es würden Mitglieder befragt, ob sie schon mal mit einem beginnenden Infekt unterwegs waren, ob sie dadurch Nachteile hatten. Man würde sie vielleicht auch befragen, ob sie wüssten, welche Langzeitfolgen häufige Viruserkrankungen haben und wie sich das auf die Lebensqualität auswirken kann. Es gäbe transparente Statistiken darüber, wie viele Führungstouren aufgrund Krankenstände der Guides oder zuvieler Teilnehmer abgesagt werden mussten, und ob man hier nachschärfen muss.
Bewusstsein entsteht nicht durch totschweigen, nur weil man genervt ist davon. Der Alpenverein adressiert z.B. immer aktiver die Folgen der Klimaerwärmung in den Alpen und für die Hüttenbewirtschaftung. Das nervt auch, aber es geht nicht weg, wenn man es ignoriert.
Ehrlich gesagt weiß ich keinen Ansprechpartner für diese Fragen und Appelle, jedenfalls nicht bei den Zuständigen in den Vereinen. Darum steht es jetzt hier und kann genauso ignoriert werden wie alle anderen Beiträge von mir zu dem Thema.
Ich werde hier und für den Alpenverein weiterhin über Wettergefahren aufklären. Da kenn ich mich beruflich aus. Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Alpinisten zur Pandemiezeit ist nur ein Spezialinteresse von mir.
Lg, Felix
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