AW: 2er Seilschaft auf Gletschern - was tun?
Das entspricht auch meiner eigenen Übungserfahrung, wobei ich dazu sagen muss: Glücklicherweise kenne ich den Ernstfall nicht aus eigenem Erleben!
Meiner Meinung nach hängt die Chance des Zweiten, einen Gestürzten zu fangen und zu halten, u.a. sehr stark von der Schnee- bzw. Firnbeschaffenheit ab. Wenn der Firn dort, wo der Haltende steht, tief und schwer ist, und der Haltende selbst nicht nach vorne umgerissen wurde (Anseilpunkt daher nicht zu hoch wählen), dann kann es durchaus gut gelingen, einen Spaltensturz alleine abzufangen, sich anschließend mit beiden Beinen gegenzustemmen und dadurch die Arme freizubekommen für den „Toten Mann“. Ganz besonders gut dann, wenn im Seil Bremsknoten angebracht sind...
Hier genau setzte auch meine Grundsatzüberlegung an:
Es nützt wenig, in Lehrbüchern zu lesen, dass eine Zweierseilschaft „ungünstig“ ist. Das ist keine Lösung. Gefragt sind intelligente Weiterentwicklungen des aktuellen „Standes der Lehrmeinung“, die schließlich irgendwann dazu führen, dass auch eine Zweierseilschaft sicher(er) über einen Gletscher kommt.
Wenn es stimmt, dass das Halten des Sturzes das eigentlich Problematische ist, dann kann eine Verlängerung des Seilabstandes zwischen den Partnern samt Erhöhung der Bremsknotenzahl unter Inkaufnahme einer höheren Gesamtseillänge die Sicherheit der Zweierseilschaft am Gletscher signifikant verbessern. Erforderlich wäre dafür ein ultraleichtes (Halb-)Seil in der Länge von 70 oder 80 m mit Normfestigkeit.
Gefordert ist m.E. hier die „Forschung“ (Schubert und Co.), denn seit 20 oder mehr Jahren einfach bloss feststellen, dass es zu zweit gefährlich ist am Gletscher, das ist ja wohl doch nicht gerade der Inbegriff von „Fortschritt“.
Wolfgang
Zitat von philomont
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Meiner Meinung nach hängt die Chance des Zweiten, einen Gestürzten zu fangen und zu halten, u.a. sehr stark von der Schnee- bzw. Firnbeschaffenheit ab. Wenn der Firn dort, wo der Haltende steht, tief und schwer ist, und der Haltende selbst nicht nach vorne umgerissen wurde (Anseilpunkt daher nicht zu hoch wählen), dann kann es durchaus gut gelingen, einen Spaltensturz alleine abzufangen, sich anschließend mit beiden Beinen gegenzustemmen und dadurch die Arme freizubekommen für den „Toten Mann“. Ganz besonders gut dann, wenn im Seil Bremsknoten angebracht sind...
Zitat von philomont
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Es nützt wenig, in Lehrbüchern zu lesen, dass eine Zweierseilschaft „ungünstig“ ist. Das ist keine Lösung. Gefragt sind intelligente Weiterentwicklungen des aktuellen „Standes der Lehrmeinung“, die schließlich irgendwann dazu führen, dass auch eine Zweierseilschaft sicher(er) über einen Gletscher kommt.
Wenn es stimmt, dass das Halten des Sturzes das eigentlich Problematische ist, dann kann eine Verlängerung des Seilabstandes zwischen den Partnern samt Erhöhung der Bremsknotenzahl unter Inkaufnahme einer höheren Gesamtseillänge die Sicherheit der Zweierseilschaft am Gletscher signifikant verbessern. Erforderlich wäre dafür ein ultraleichtes (Halb-)Seil in der Länge von 70 oder 80 m mit Normfestigkeit.
Gefordert ist m.E. hier die „Forschung“ (Schubert und Co.), denn seit 20 oder mehr Jahren einfach bloss feststellen, dass es zu zweit gefährlich ist am Gletscher, das ist ja wohl doch nicht gerade der Inbegriff von „Fortschritt“.
Wolfgang
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