AW: 2er Seilschaft auf Gletschern - was tun?
Doch noch nicht komplett verstanden, was wahrscheinlich an dem Bezeichnungswirrwarr um die Systeme "Lose Rolle" und "Flaschenzug" liegt.
Schau Dir 'mal diesen Link an. Auf Seite 2 findest Du 3. Hauling Systems. Der obere Bildteil beschreibt die Lose Rolle (wenn auch für das Thema Spaltenbergung etwas schwer verständlich und nicht 100% übertragbar, da mit der Losen Rolle immerhin eine theoretische Halbierung der Zugkraft erreicht wird), der untere einen Flaschenzug - jeweils mit den theoretisch und praktisch (unter Berücksichtigung der Reibung) auftretenden Kräften zum Ziehen einer bestimmten Masse.
Die Lose Rolle ist quasi die Standard-Methode zur Spaltenbergung. Das "Restseil" wird dem Opfer mit einer Seilrolle oder einem Karabiner hinuntergelassen, er hängt sich ein und wird hochgezogen. Er selbst kann Zugunterstützung an seinem Sturzseil geben. Bremsknoten im Sturzseil stören nicht, weil am "Restseil" gezogen wird. Für die Bergung von handlungsunfähigen Opfern und für den Fall des zu kurzen Restseils existieren Modifikationen, nicht aber für beide Fälle gleichzeitig. Vor- und Nachteile bleiben.
Vorteile:
Nachteile:
Der Flaschenzug wird direkt in das Sturzseil eingebaut, d.h. am zu bauenden Fixpunkt wird das Sturzseil mit Petzl Mini Traxion oder Gardaknoten eingehängt und dann unterhalb der Flaschenzug mit Tibloc und Seilrolle und/oder Alternativen (Prusik statt Tibloc, Karabiner statt Seilrolle) gebaut.
Vorteile:
Nachteile:
Jetzt klar?
Ich glaube auch einiges an obigen Diskussionen hätte vermieden werden können, wenn die Begrifflichkeiten klar definiert wären.
Ciao
Slider
Zitat von Stefan F
Beitrag anzeigen
Schau Dir 'mal diesen Link an. Auf Seite 2 findest Du 3. Hauling Systems. Der obere Bildteil beschreibt die Lose Rolle (wenn auch für das Thema Spaltenbergung etwas schwer verständlich und nicht 100% übertragbar, da mit der Losen Rolle immerhin eine theoretische Halbierung der Zugkraft erreicht wird), der untere einen Flaschenzug - jeweils mit den theoretisch und praktisch (unter Berücksichtigung der Reibung) auftretenden Kräften zum Ziehen einer bestimmten Masse.
Die Lose Rolle ist quasi die Standard-Methode zur Spaltenbergung. Das "Restseil" wird dem Opfer mit einer Seilrolle oder einem Karabiner hinuntergelassen, er hängt sich ein und wird hochgezogen. Er selbst kann Zugunterstützung an seinem Sturzseil geben. Bremsknoten im Sturzseil stören nicht, weil am "Restseil" gezogen wird. Für die Bergung von handlungsunfähigen Opfern und für den Fall des zu kurzen Restseils existieren Modifikationen, nicht aber für beide Fälle gleichzeitig. Vor- und Nachteile bleiben.
Vorteile:
- schnell einzurichten
- geringer Material-Bedarf
Nachteile:
- benötigte Seillänge an "Restseil" mindestens 2x Falltiefe
- hoher Kraftaufwand zum Ziehen (allein kaum zu schaffen)
Der Flaschenzug wird direkt in das Sturzseil eingebaut, d.h. am zu bauenden Fixpunkt wird das Sturzseil mit Petzl Mini Traxion oder Gardaknoten eingehängt und dann unterhalb der Flaschenzug mit Tibloc und Seilrolle und/oder Alternativen (Prusik statt Tibloc, Karabiner statt Seilrolle) gebaut.
Vorteile:
- erforderliche Zugkraft wird verringert
- kein "Restseil" nötig
Nachteile:
- komplizierterer Aufbau
- höherer Materialaufwand (Material muß auch bei beiden Seilpartnern parallel vorhanden sein)
- Bremsknoten im Sturzseil behindern beim Hochziehen am Spaltenrand und müssen vor dem Einziehen in den Flaschenzug entfernt werden
Jetzt klar?
Ich glaube auch einiges an obigen Diskussionen hätte vermieden werden können, wenn die Begrifflichkeiten klar definiert wären.
Ciao
Slider
Kommentar