AW: Wieder in aller Munde: Partnercheck Klettern
Partnercheckfanatiker ... eine interessante Wortschöpfung.
Das müssen diese Sicherheitsfanatiker sein, so haben sie früher geheißen ....
Wie schön, dass die Kämpfer fürs Heldentum nicht dem Zeitgeist erlegen sind. Wo kommen wir denn da hin, wenn der Tod keine Chance mehr hat? Wenn uns das Risiko im Klettern genommen wird und somit unsere Identität als wilde Kerle vom Sturmwind umweht in die Bedeutungslosigkeit der Fun-Sportler kippt?
Wo kommen wir weiters denn da hin, wenn der hehre Wert der Selbstverantwortung der Sicherheit des Partners weichen muss. Ein bisserl Absturz muss schon dabei bleiben, beim Klettern. Sonst findet man weder Anerkennung noch Selbstbestätigung.
Eine der sichersten Wege, übrigens, irgendetwas zur verabscheuungswürdigen Sache zu degradieren ist, es als Lehrmeinung zu bezeichnen. Verschwörungstheoretiker vermuten ja, dass der Partnercheck von dessen Gegenern zur Lehrmeinung erklärt und dadurch inazeptabel wurde.
Ist der Lehrmeinungsallergiker der Gegenspieler zum Partnercheckfanatiker?
Lehrmeinungsallergiker denken logisch: Partnercheck = selbstverantwortungslos.
Aber Partnercheck ist sowieso nur was für die Gelegenheitskletterer und Anfänger. Die Geübten, die machen keine Fehler. Haben sie eh nie gemacht. Die paar/Jahr, die es erwischt, bei denen ist es unvorstellbar gewesen und keiner hats verstanden und, natürlich, der Verlust ist herb, wir fühlen mit den Hinterbliebenen kurz mit, aber so ist das halt, schließlich sind wir keine Golfer oder Billardspieler, sondern coole Extremsportler.
Warum aber nur beim Partnercheck festfressen?
Ich möchte hier die Liste erweitern:
Die PiepsnichtimRucksackträger.
Noch schlimmer: Die PiepsvorderTourchecker!
Die Einzelnfahrer.
Noch schlimmer: Die VonsicheremzusicheremPunkteinzelnFahrer.
Die Standplatzhintersicherer. Die Biaksackmitnehmer. Wetterberichthörer!
Die Doppelseilverwender. Heh, es passieren viel zu wenige Seilrisse!
Und die schlimmsten: Die Knoteninsseilendemacher. Oh mein Gott! Obwohl es sich doch eh immer ausgeht. Naja, fast. Der blöde Unfall, wo einer mit einem 50-m-Seil in einer 15-m-Route seine Freundin in den Tod stürzen hat lassen, hätte der doch ein bisserl besser aufgepasst und nicht so komplizierte Seilmanöver gemacht. Wie schön, dass es am Peilstein eine Route gibt, wo alle 5 Jahre ein Seilende durchschlüpft. Knoten brauch ma dorr keinen, weil die Route ist nur 45 meter hoch und das seil länger. Das Gute an dieser Stelle: Es geht noch weitere 25 Meter hinunter. Das soll denen eine Lehre sein, die ihren Partner runterfallen lassen! Knoten im Seil - Gott bewahre. Wer nämlich aufpasst, wer also selbstverantwortungsbewusst ist, braucht keinen Knoten. Die Strafe trifft eh dann den anderen.
Oops, die letzten, die dort runtergefallen sind, die waren Erfahrene? Wurscht. Ausnahmen. Es trifft immer die Unerfahrenen.
Hier ist die Definition für Selbstverantwortung: Wenn die Konsequenzen den anderen treffen, dann heißt das Selbstverantwortung und dann braucht man den Partnercheck nicht zu machen.
Übrigens greift in manchen Hallen eine Unart um sich, nämlich die vorgefertigten Achterknoten der Topropeseile gegen Öffnen mit Schrumpfschläuchen zu sichern. Das ist vielleicht eine Förderaktion für die Blöden, die bisher runtergefallen sind, wenn sie in einen halb offenen Achterknoten eingehängt haben.
Genug der Polemik.
Ich bin gerade in Arco, war heute in Nago, und sehe die Unzahl von Kletterer, die sich vor wenigen Jahrzehnten ahrscheinlich früher eliminiert hätten, wäre nicht der Fortschritt in Technologie und Sicherheitsstandards. Natürlich checkt kaum mehr einen Standhaken. Die sind aber eh meistens sicher - geklebt, gebohrt, durch die vorbildliche Arbeit der Gemeinde. Aber die Leute sichern wesentlich besser und fehlerärmer als früher. Viele machen einen Partnercheck.
Es ist sehr entspannt und alle haben viel Spass.
Partnercheckfanatiker ... eine interessante Wortschöpfung.
Das müssen diese Sicherheitsfanatiker sein, so haben sie früher geheißen ....
Wie schön, dass die Kämpfer fürs Heldentum nicht dem Zeitgeist erlegen sind. Wo kommen wir denn da hin, wenn der Tod keine Chance mehr hat? Wenn uns das Risiko im Klettern genommen wird und somit unsere Identität als wilde Kerle vom Sturmwind umweht in die Bedeutungslosigkeit der Fun-Sportler kippt?
Wo kommen wir weiters denn da hin, wenn der hehre Wert der Selbstverantwortung der Sicherheit des Partners weichen muss. Ein bisserl Absturz muss schon dabei bleiben, beim Klettern. Sonst findet man weder Anerkennung noch Selbstbestätigung.
Eine der sichersten Wege, übrigens, irgendetwas zur verabscheuungswürdigen Sache zu degradieren ist, es als Lehrmeinung zu bezeichnen. Verschwörungstheoretiker vermuten ja, dass der Partnercheck von dessen Gegenern zur Lehrmeinung erklärt und dadurch inazeptabel wurde.
Ist der Lehrmeinungsallergiker der Gegenspieler zum Partnercheckfanatiker?
Lehrmeinungsallergiker denken logisch: Partnercheck = selbstverantwortungslos.
Aber Partnercheck ist sowieso nur was für die Gelegenheitskletterer und Anfänger. Die Geübten, die machen keine Fehler. Haben sie eh nie gemacht. Die paar/Jahr, die es erwischt, bei denen ist es unvorstellbar gewesen und keiner hats verstanden und, natürlich, der Verlust ist herb, wir fühlen mit den Hinterbliebenen kurz mit, aber so ist das halt, schließlich sind wir keine Golfer oder Billardspieler, sondern coole Extremsportler.
Warum aber nur beim Partnercheck festfressen?
Ich möchte hier die Liste erweitern:
Die PiepsnichtimRucksackträger.
Noch schlimmer: Die PiepsvorderTourchecker!
Die Einzelnfahrer.
Noch schlimmer: Die VonsicheremzusicheremPunkteinzelnFahrer.
Die Standplatzhintersicherer. Die Biaksackmitnehmer. Wetterberichthörer!
Die Doppelseilverwender. Heh, es passieren viel zu wenige Seilrisse!
Und die schlimmsten: Die Knoteninsseilendemacher. Oh mein Gott! Obwohl es sich doch eh immer ausgeht. Naja, fast. Der blöde Unfall, wo einer mit einem 50-m-Seil in einer 15-m-Route seine Freundin in den Tod stürzen hat lassen, hätte der doch ein bisserl besser aufgepasst und nicht so komplizierte Seilmanöver gemacht. Wie schön, dass es am Peilstein eine Route gibt, wo alle 5 Jahre ein Seilende durchschlüpft. Knoten brauch ma dorr keinen, weil die Route ist nur 45 meter hoch und das seil länger. Das Gute an dieser Stelle: Es geht noch weitere 25 Meter hinunter. Das soll denen eine Lehre sein, die ihren Partner runterfallen lassen! Knoten im Seil - Gott bewahre. Wer nämlich aufpasst, wer also selbstverantwortungsbewusst ist, braucht keinen Knoten. Die Strafe trifft eh dann den anderen.
Oops, die letzten, die dort runtergefallen sind, die waren Erfahrene? Wurscht. Ausnahmen. Es trifft immer die Unerfahrenen.
Hier ist die Definition für Selbstverantwortung: Wenn die Konsequenzen den anderen treffen, dann heißt das Selbstverantwortung und dann braucht man den Partnercheck nicht zu machen.
Übrigens greift in manchen Hallen eine Unart um sich, nämlich die vorgefertigten Achterknoten der Topropeseile gegen Öffnen mit Schrumpfschläuchen zu sichern. Das ist vielleicht eine Förderaktion für die Blöden, die bisher runtergefallen sind, wenn sie in einen halb offenen Achterknoten eingehängt haben.
Genug der Polemik.
Ich bin gerade in Arco, war heute in Nago, und sehe die Unzahl von Kletterer, die sich vor wenigen Jahrzehnten ahrscheinlich früher eliminiert hätten, wäre nicht der Fortschritt in Technologie und Sicherheitsstandards. Natürlich checkt kaum mehr einen Standhaken. Die sind aber eh meistens sicher - geklebt, gebohrt, durch die vorbildliche Arbeit der Gemeinde. Aber die Leute sichern wesentlich besser und fehlerärmer als früher. Viele machen einen Partnercheck.
Es ist sehr entspannt und alle haben viel Spass.
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