Es ist schon ein bisschen her, als ich mich mit einem guten Freund zum Klettern verabredete. Obwohl ich wusste, dass er (zu dieser Zeit) kletterisch nicht wirklich fit war ging ich auf seinen Tourenvorschlag, den Thymianpfeiler (VI), ein. Denn was sollte denn schon sein? im schlimmsten Fall würde halt ich alles vorsteigen.
In der Nacht vor der Tour schlief ich sehr unruhig und träumte von ausrutschen und abstürzen.
Auch nach dem aufstehen war ich noch ein wenig unrelaxed.
Ich holte meinen Kumpel ab und schon fuhren wir in Richtung RoteWand-Parkplatz. Das Ziel, sowie der Weg waren bekannt und trotzdem fuhren wir plaudernder weise an der Autobahnabfahrt vorbei.
Nach einem kleinen Umweg kamen wir dann doch noch am Parkplatz an. Ein kleiner Blick auf die Topo und schon waren wir im Zustieg zur uns noch (kletterisch) unbekannten RotenWand. Der Wandfuß war trotz grauenhafter Temperatur schnell erreicht und wir machten uns der Wand entlang auf die Suche nach unserer Route. Dummerweise übersahen wir, dass der Weg plötzlich nicht mehr geradeaus weiter ging. Dass wir nun falsch unterwegs waren merkten wir als wir als wir auf einem kleinen Band ca. 10 Meter über dem Boden standen und einen Haken in der Wand sahen. Okay, also hier gehts nicht weiter.
Nach einigem hin und her fanden wir dann (schon etwas grantig auf uns selbst) den Einstieg. Da ich in letzter Zeit fast alles mit Bergschuhen geklettert bin sagte ich meinem Partner noch, dass ich es gerne ohne Kletterpatscherln versuchen möchte. Zur Not hatte ich sie ja eh im Rucksack. Wir machten uns fertig und plötzlich musste ich wieder an meinen blöden Traum denken und mir wurde ein wenig ungut im Bauch. Wurscht, in letzter Zeit ging alles so super, also los rauf mit mir.
Ich kletterte los und war gerade vor dem ersten Haken als plötzlich mein Griff ausbrach, ich mir mit meiner Hand (inkl. Teil vom Griff) auf den Helm schlug und gleichzeitig am Boden landete. Zum Glück war es nicht hoch und der Boden relativ flach, so kam ich ganz normal zum stehen. Erschreckt schauten wir uns beide an.
Etwas verunsichert versuchte ich es gleich nochmal und es klappte wunderbar bis mir plötzlich (weiß nicht mehr genau, ca 3. Exe) die Hand wegrutschte und ich verwundert im Gurt/Seil saß. Ärger kam in mir auf und vermischte sich mit meiner Unsicherheit von vorhin.
Ich kletterte erneut los und kam ein Stückerl weiter als ich merkte dass mich die Kraft in den Händen und Beinen verlässt (der Kopf war in diesem Moment schon total blockiert). Ich rief noch 'ich komme' und schon gings ein wenig hinunter. Obwohl es überhaupt nicht weit war kam ich so blöd auf dass ich mir mein rechtes Knie angeschlagen hatte. Mein Kletterpartner lies mich auf meinen Wunsch hin ab bis zum Boden. Wir schauten uns blöd an, ich trank einen Schluck, zog meine Kletterpatscherln an und sagte zu mir selbst 'rauf mit dir, kann ja net sein dass man da solche Spompernadeln veranstaltet'.
Tatsächlich machte jetzt auch der Kopf wieder ein wenig auf, die Kraft kam zurück und ich war durch die erste Seillänge durch. Etwas später kam mein Partner schweißüberströmt bei mir an und meinte, dass der Nachstieg die Hölle gewesen wäre. Ich fragte ihn etwas zynisch ob denn gach der 'echte' Fels ein bisserl was anderes ist als die Halle, Klettergarten oder die Stahlstipfelwanderwege und ob ich weiter vorsteigen sollte.
Noch zu Stolz zum bejahen meiner letzten Frage machte er sich natürlich selbst auf den Weg und es dauerte nicht lange bis er rastend im Seil saß. Nach mehreren versuchen war klar, dass er weder körperlich noch geistig für einen weiteren Vorstieg bereit war.
Erstmals an diesem Tag fassten wir die richtige Entscheidung und beschlossen einen Rückzug. Schließlich soll es ja Spass machen und noch wichtiger ist dass nichts passiert.
Aber unsere Unfähigkeit verfolgte uns weiter und so hörten wir ein KLING-KLANG-KLONG und sahen wie sich mein Reverso (den ich eigentlich zum Abseilen verwenden wollte) schon ohne uns auf den Weg nach unten machte.
Naja, halb so wild. Man kommt auch ohne Reverso aus. Unten angekommen fanden wir das Sicherungsgerät direkt am Wandfuß liegen und packten unsere Sachen in die Rucksäcke. Irgendwie schaffte es mein Kumpel dass er dabei sein Brille ruinierte.
Als wir dann endlich am losgehen waren stürzte noch ein ca 10cm dicker und rund 2-3 Meter langer morscher Baum, an dem wir anscheinend beim abseilen angestoßen sind, direkt neben uns auf den Boden.
Endlich waren wir von der Wand weit genug weg, so dass wir unsere Helme abnehmen konnten (während dem gehen - eh klar), und genau dabei stolperte mein Kumpel kopfüber den Weg hinunter.
Ganz ganz vorsichtig fuhren wir mit dem Auto richtung Heimat. Und bis auf ein blaues Knie und eine verbogene Brille kamen wir gut zuhause an.
Ich habe länger überlegt ob ich von diesem verhexten Tag berichten soll oder besser nicht. Für das Berichten entschloss ich mich aber weil es mich einerseits interessiert ob ihr schon ähnliches erlebt habt und andererseits weil vielleicht der Eine oder Andere aus meinen Fehlern lernen kann.
Sollte man vielleicht doch mehr auf seinen Bauch hören?
Ich habe für mich gelernt:
dass ich nur noch Routen gehe, bei denen ich mir sicher bin dass sie mein Partner schafft.
dass ich in Zukunft wieder mehr mit Kletterpatscherln kraxeln werde - ich muss mir nix beweisen.
dass ich in keine Route einsteige wenn ich unrelaxed bin oder ein ungutes Gefühl habe.
... ...
???
In der Nacht vor der Tour schlief ich sehr unruhig und träumte von ausrutschen und abstürzen.
Auch nach dem aufstehen war ich noch ein wenig unrelaxed.
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Ich holte meinen Kumpel ab und schon fuhren wir in Richtung RoteWand-Parkplatz. Das Ziel, sowie der Weg waren bekannt und trotzdem fuhren wir plaudernder weise an der Autobahnabfahrt vorbei.
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Nach einem kleinen Umweg kamen wir dann doch noch am Parkplatz an. Ein kleiner Blick auf die Topo und schon waren wir im Zustieg zur uns noch (kletterisch) unbekannten RotenWand. Der Wandfuß war trotz grauenhafter Temperatur schnell erreicht und wir machten uns der Wand entlang auf die Suche nach unserer Route. Dummerweise übersahen wir, dass der Weg plötzlich nicht mehr geradeaus weiter ging. Dass wir nun falsch unterwegs waren merkten wir als wir als wir auf einem kleinen Band ca. 10 Meter über dem Boden standen und einen Haken in der Wand sahen. Okay, also hier gehts nicht weiter.
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Nach einigem hin und her fanden wir dann (schon etwas grantig auf uns selbst) den Einstieg. Da ich in letzter Zeit fast alles mit Bergschuhen geklettert bin sagte ich meinem Partner noch, dass ich es gerne ohne Kletterpatscherln versuchen möchte. Zur Not hatte ich sie ja eh im Rucksack. Wir machten uns fertig und plötzlich musste ich wieder an meinen blöden Traum denken und mir wurde ein wenig ungut im Bauch. Wurscht, in letzter Zeit ging alles so super, also los rauf mit mir.
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Ich kletterte los und war gerade vor dem ersten Haken als plötzlich mein Griff ausbrach, ich mir mit meiner Hand (inkl. Teil vom Griff) auf den Helm schlug und gleichzeitig am Boden landete. Zum Glück war es nicht hoch und der Boden relativ flach, so kam ich ganz normal zum stehen. Erschreckt schauten wir uns beide an.
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Etwas verunsichert versuchte ich es gleich nochmal und es klappte wunderbar bis mir plötzlich (weiß nicht mehr genau, ca 3. Exe) die Hand wegrutschte und ich verwundert im Gurt/Seil saß. Ärger kam in mir auf und vermischte sich mit meiner Unsicherheit von vorhin.
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Ich kletterte erneut los und kam ein Stückerl weiter als ich merkte dass mich die Kraft in den Händen und Beinen verlässt (der Kopf war in diesem Moment schon total blockiert). Ich rief noch 'ich komme' und schon gings ein wenig hinunter. Obwohl es überhaupt nicht weit war kam ich so blöd auf dass ich mir mein rechtes Knie angeschlagen hatte. Mein Kletterpartner lies mich auf meinen Wunsch hin ab bis zum Boden. Wir schauten uns blöd an, ich trank einen Schluck, zog meine Kletterpatscherln an und sagte zu mir selbst 'rauf mit dir, kann ja net sein dass man da solche Spompernadeln veranstaltet'.
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Tatsächlich machte jetzt auch der Kopf wieder ein wenig auf, die Kraft kam zurück und ich war durch die erste Seillänge durch. Etwas später kam mein Partner schweißüberströmt bei mir an und meinte, dass der Nachstieg die Hölle gewesen wäre. Ich fragte ihn etwas zynisch ob denn gach der 'echte' Fels ein bisserl was anderes ist als die Halle, Klettergarten oder die Stahlstipfelwanderwege und ob ich weiter vorsteigen sollte.
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Noch zu Stolz zum bejahen meiner letzten Frage machte er sich natürlich selbst auf den Weg und es dauerte nicht lange bis er rastend im Seil saß. Nach mehreren versuchen war klar, dass er weder körperlich noch geistig für einen weiteren Vorstieg bereit war.
Erstmals an diesem Tag fassten wir die richtige Entscheidung und beschlossen einen Rückzug. Schließlich soll es ja Spass machen und noch wichtiger ist dass nichts passiert.
Aber unsere Unfähigkeit verfolgte uns weiter und so hörten wir ein KLING-KLANG-KLONG und sahen wie sich mein Reverso (den ich eigentlich zum Abseilen verwenden wollte) schon ohne uns auf den Weg nach unten machte.
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Naja, halb so wild. Man kommt auch ohne Reverso aus. Unten angekommen fanden wir das Sicherungsgerät direkt am Wandfuß liegen und packten unsere Sachen in die Rucksäcke. Irgendwie schaffte es mein Kumpel dass er dabei sein Brille ruinierte.
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Als wir dann endlich am losgehen waren stürzte noch ein ca 10cm dicker und rund 2-3 Meter langer morscher Baum, an dem wir anscheinend beim abseilen angestoßen sind, direkt neben uns auf den Boden.
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Endlich waren wir von der Wand weit genug weg, so dass wir unsere Helme abnehmen konnten (während dem gehen - eh klar), und genau dabei stolperte mein Kumpel kopfüber den Weg hinunter.
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Ganz ganz vorsichtig fuhren wir mit dem Auto richtung Heimat. Und bis auf ein blaues Knie und eine verbogene Brille kamen wir gut zuhause an.
Ich habe länger überlegt ob ich von diesem verhexten Tag berichten soll oder besser nicht. Für das Berichten entschloss ich mich aber weil es mich einerseits interessiert ob ihr schon ähnliches erlebt habt und andererseits weil vielleicht der Eine oder Andere aus meinen Fehlern lernen kann.
Sollte man vielleicht doch mehr auf seinen Bauch hören?
Ich habe für mich gelernt:
dass ich nur noch Routen gehe, bei denen ich mir sicher bin dass sie mein Partner schafft.
dass ich in Zukunft wieder mehr mit Kletterpatscherln kraxeln werde - ich muss mir nix beweisen.
dass ich in keine Route einsteige wenn ich unrelaxed bin oder ein ungutes Gefühl habe.
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