hallo,
ich hab neulich mal überlegt, dass man eigentlich in gewissen situation mit nur gaaaanz wenig mehr Wissen echt besser da stehen kann.
wir sind quasi wanderneulinge, aber habe mal für den "fall des falles" ein bissi über evtl. notfälle nachgedacht. da sind mir diese "basics" via google etc. eingefallen, schreib sie einfach mal hin, zwecks weiterverbreitung. viele werdens eh wissen...
NOTFALL: 140 RUFEN
Falls KEIN EMPFANG: handy ausschalten und statt der sim-nr die notrufnummer eingeben!
Manchmal ist oben am berg besserer empfang.
oder evtl. in richtung der nächsten ortschaft/talseite?
Wenn einem die tour "heikel" wird (wetter, nebel, schwäche, orientierung etc.), einfach zwischendurch immer mal aufs handy sehen, um später zu wissen WO der letzte empfang war.
Evtl. besser mal zu früh als zu spät anrufen?
Es muss ja nicht immer direkt ein "Rettungsruf" sein, sondern einfach mal anfragen, was die Rettung für ein Verhalten empfehlen würde.
bzw. die Rettung weiss schon mal, "da tut sich was"... haben evtl. einen blick drauf ob man am ziel einlangt.
Es könnte immer sein, dass man eine Stunde später keinen Empfang mehr hat und man es dann ziemlich bereut nicht schon vorher angerufen zu haben...
---------------------------------------------------------------
ALPINES NOTSIGNAL
1 minute lang : alle 10 sek ein zeichen (6x)
1 minute lang: pause einhalten
Wiederholen!
Rettung gibt antwort: 3x minute - 1 minute pause
Achtung: Rettung braucht signale ggf. um die Verunfallten zu finden!
Daher nicht direkt mit den Signalen aufhören!
Signalmöglichkeit:
visuell: Lampe, Blitz des Fotoapparats, Kleidung schwenken, Winken
akkustisch: Trillerpfeife, Pfeifen auf Fingern, Rufen
Sich besser "sichtbar" machen - ein Feuer machen.
Hierin Laub verbrennen und die Rauchschwaden mit Lampe anleuchten.
Hm, ist mir eingefallen: evtl. ein Feuerzeug vor ein Sprühdeo halten und "feuerfanfaren" abgeben? keine Ahnung obs gefährlich ist... haben früher mal die "bösen jungs" in der schule gemacht....
Kleidung mit Signalfarbe im Rucksack? Auslegen etc.
zusätzlich zu alpinsignal Stirnlampe mit Dauerblinken an?
---------------------------------------------------------------------
HELIKOPTER KOMMT
achtung: gefährliche gegenstände fixieren.
Er braucht zum Landen 20x20 m.
Mit dem Rücken zum Wind stehen zum einweisen. Der landeplatz sollte VOR einem liegen. Auf den rotor achten. Stehen bleiben, nach vorne beugen/knien.
Nicht hinter den helikopter gehen. Augenkontakt.
Verständigung mit Pilot:
Beide Arme hoch "Y" - "Yes" - Ja wir brauchen Hilfe.
Ein Arm hoch, ein arm herunter. "NO" - Wir brauchen keine Hilfe.
Evtl. praktisch falls der Hubschrauber verunfallte sucht und glaubt man gehöre dazu?
(bilder im web)
Dies ist auch eine Weise um auf Fragen zu antworten!
Hm, hab gelesen,
ein grünes licht heisst: YES
und ein rotes: NO
(vielleicht ists ja nicht unklug einfach eine grüne und rote scheinwerferfolie dabei zu haben?)
zb. für die kommunikation bei WIRKLICH schlechter sicht
bsp. jemand fragt per megaphon, man antwortet ja/nein mit signalfarbe.
Mit der roten kann man auch eine lampe abdämpfen, damit man sich die nachtadaptation der augen nicht verpfuscht.
Die Hubschrauber suchen ja mit Wärmebildkamera.
Evtl. - falls man den Hubschrauber schon hört - aus dem Biwaksack heraus gehen, da der biwaksack die körperwärme "versteckt"?
----------------------------------------------------------------
NOTAUSRÜSTUNG:
Biwaksack + zusätzlich für jede Person eine goldene Rettungsdecke
(ich hab immer auch noch eine kleine fleecedecke dabei.)
Überlege im Winter eine 1,20x1,80m ganz dünne leichte Evazote oder Alu-Matte mitzunehmen.
Teelichter, Feuerzeug(e!).
Wenn man ein Feuer macht, kann man eine der Rettungsdecken als "Reflektor" nehmen.
Trillerpfeife
Verbandszeugs, Blasenpflaster, Hirschtalgsalbe, evtl. Schmerzmittel?
gute (!) Stirnlampen, zusätzlich starke sehr gute Taschenlampe für Spotlicht in der WEITE. (wo geht der weg weiter etc.)
Nüsse & Wasser.
Evtl. ein leichter gr. Metallbecher mit dem man Wasser erhitzen kann. Suppenwürfel? Teebeutel? Rum? (ab einem gewissen grad ist alkohol dann auch wieder gefährlich, aber wenns nur eine kalte sommer/herbstnacht im biwak wird, dann ist was fürs mentale sicher fein... (überlegung: evtl. 80% ansatzkorn oder starken rum? kann man die dann auch als feuerbeschleuniger nehmen?) naja, jetzt wirds zu wild... also weiter:
Messer, Reepschnur, Karabiner, Wanderstöcke
Ersatzbatterien (neu, originalverpackt oder ladegeprüft)
Telefonnummer:
zb. Notfallnummern, Nr. der Hütten am Weg, der Bergwetter-Zentrale, Tourismusbüro, ÖBB-Hotline, Wandertaxi etc.
-------------------------------------------------------------
ÜBERLEGUNGEN
Immer griffbereit einen Zettel mit den notwendigen basics dabei haben!
(alpines notsignal, verhalten, notrufnummern)
Im Notfall steht man sicher ggf. unter schock oder ist geschwächt. da fallen einem die logischsten sachen nicht mehr ein....
Ruhe bewahren. Erstmal hinsetzen. Schluck Wasser trinken und Nüsse / Müsliriegel essen. Zu Ruhe kommen. DANN nachdenken und handeln.
Falls man in einer (unbekannteren?) Gruppe unterwegs ist:
Wenn einem etwas unheimlich ist oder man glaubt es nicht zu schaffen:
nicht den helden spielen, sondern es sagen. Wenn man aus erschöpfung irgendwo stolpert und runterfliegtwar "stärke zeigen" für ALLE ungut.
oder mal nach einer kurzen pause fragen.
nach 5 min schaut schon vieles anders aus.
Alles aufschreiben. Hört sich albern an, aber im fall des falles ist man evtl. verwirrt. D.h. zb. letzte position vor orientierungsverlust, uhrzeit etc.
------------------------------------------------------------------
Am wichtigsten: (achtung klugscheisser alarm )
ERST GAR NICHT IN NOTFALL GERATEN
D.h. doppelt und dreifach "vorsorgen". (ist eh nicht so dramatisch)
Im Notfall wichtiges sollte JEDER halbwegs im Rucksack haben. oder strategisch verteilt.
JEDER hat eine halbwegs wasserdicht eingepackte eigene Karte!
(man kann die BEV-DVD ja ausdrucken!) Und irgendein Orientierungszeugs.
(d.h. wenn man nicht alles doppelt hat: Einer hat den Kompass, der andere den Höhenmesser etc....)
Was ist, wenn es genau den mit dem notfallset und dem letzten funktionierenden handy/orientierungstool wo "herunterhaut" und man kommt nicht zu?
1. Vor losgehen noch einmal nach dem Wetter fragen und evtl. nach "überraschungen", die einen am weg erwarten könnten.
Sich mit Wetterkunde beschäftigen. (ein bisschen )
Wo gibt es gutes Wetter? zb. ZAMG
Was ist Unterschied zwischen Vorhersage (nur Modelle, ungenaue Orte, Mikroklima etc.) und WARNUNG (Radarbilder, aktuelle genaue Messungen).
Gibt super tools für internethandys. zb. ALDIS Gewitterprognose / Anzeige!
1.a: "Last check before taking off".
Handy(s!!!!) aufgeladen? Jeder hat seine Karte und weiss wo lang es geht? Wasser aufgefüllt? Nichts in der Hütte vergessen?
Ausrüstung im Sinn eines Notfalls gut aufgeteilt?
1.b. Kenn mich nicht so aus, aber: evtl. Gespräch mit dem Hüttenwirt wohin man will. Bei sChxxxx-Wetter oder Unbehagen Abklärung, wie man sich verhalten soll? Ankunft bei nächster Hütte abends bei ihm bestätigen? Ihm sagen wo man lang geht? Oder Kontakt zur nächsten Hütte aufnehmen und derartiges abklären...?
(und zwar so lange man noch netz hat...)
2. Orientierung
Dabei haben: Topo-Karte (gut 1:25 000), Höhenmesser (ständig nachjustiert und abgeglichen!), Kompass (Karte norden, Peilen), GPS (UTM Daten verstehen und in Karte übertragen können! ganz einfach!).
Es gibt super Orientierungskurse beim AV. Dort lernt JEDER noch was dazu, so logisch einem die gerätschaften auch vorkommen.
Immer schauen, wo man ist, nicht erst, wenn es zu spät ist.
Das Gelände abgleichen. Immer halbwegs einen Plan B haben.
(fluss folgen, auf höhenlinie gehen etc.).
Aber: in höherem/schwierigerem Gelände keine Experimente ala Abschneidung.
Auch auf einfachen Wanderungen mal zum Spaß mit der Karte üben.
Es ist erstaunlich was man da feststellt. Strassen die nicht existieren oder existieren sollten. Fehlendes und falsches. vor allem: wie man selbst mit den Situationen umgeht. "Weitergehen, hier müsste es doch sein, das muss doch...." und schon ist man falsch, weil man sich die karte "schön redet".
Mit den Gegenständen spielen! Auch wenns evtl. albern wirkt, öfter mal Kompass und GPS nutzen wo man es nicht braucht. so ist man mit der menüführung und den gedankengängen während der nutzung automatisiert vertraut. Wenn man im notfall/schock/schwäche/karte im wind anfängt zu überlegen "wie war das nochmal", dann wirds sicher nicht funktionieren.
Gedankenspiele: "Was wäre wenn"? Umgebung beobachten. Stimmt der Sonnenstand noch? Wie kann man Süden, Osten, Westen erkennen etc.
3. Sich lieber unterschätzen als überschätzen.
Wir veranschlagen immer 1,5 - 2x so lange wie uns von profi-berglern als zeit angegeben wird... (das ist aber halt eine anfängersache bei uns, bzw. eine frage der selbsteinschätzung)
4. Dran denken, dass man in ungewohntem Gehgelände (schrofen, geröll, rutschiger waldboden (regen!) VIEL länger braucht als nach den üblichen "faustregeln".
5. Wetterschutz, Windschutz, dicke Mütze, Handschuhe (>Standardtipp, aber wahr: spart Energie und macht alles angenehmer)
6. Vielleicht mal einen MacGyver-Tag zu hause auf der Couch einlegen?
D.h. sich einfach mal mit einschlägigen Büchern befassen.
"Wie kann man im notfall improvisieren?", "Was lässt sich alles mit einer Reepschnur/Bandschlinge/Karabinern und Stöcken anstellen?"
(>Seilzug, behelfsmässige Bergrettung, Notunterkunft) Vielleicht mal Bücher lesen mit denen die Bergretter selbst geschult werden? Damit man weiss, womit sie konfrontiert sind, was die klassischen Schwierigkeiten/ Verfahrensweisen sind...?
7. Aus Fehlern lernen. Auf den Homepages der Bergrettung(statistik) gibt es zig beschriebene Fälle. oder pit schubert (was das klettern betrifft).
Man muss ja nicht die "Klassiker" wiederholen .
Übrigens: ein nicht unbeträchtlicher prozentsatz an (teils lebensbedrohlichen) bergunfällen geschieht mit TIEREN!
Das passiert selbst erfahrenen Bauern, also ist keine "frage des völlig blöd anstellenden städters". D.h. evtl. mal die tiere im augenwinkel behalten, schauen wer ist der stier, keine schnellen bewegungen, bedrängungen, hunde laufen lassen etc.).
8. Bei der Routenwahl vielleicht spontan bissi defensiv denken & reagieren.
(rutschiger als gedacht? felswand über einem schaut wild aus? > anderer weg möglich??? zwischenübernachtung statt "es noch irgendwie schaffen"?)
9. nicht zuviel zeug mitschleppen. wenn man k.o. ist machen ein paar hundert gramm einen unterschied!
rucksack klug packen. keinen hebel, der einen nach hinten zieht. etc. Alles was man braucht nach aussen / oben.
Vorher untereinander abklären WO jeder seine notfallsachen verstaut hat.
"Regeln" aufstellen: zb. "Notfallpack immer oben in äusserer Deckeltasche. / "Biwaksack" und Decken immer in unterem Fach.
10. Etwas erste hilfe kenntnisse? aber ich gehöre leider wahrscheinlich auch zu denjenigen, die sich im notfall "nicht drüber" trauen, aber bissi beschäftigen mit blutverlust, seitenlagen, schienmethoden, etc. schadet sicher nicht.
11. Planung. Macht ja auch Spass! BEV-Austrian Flymap oder AV-Karten am PC. Strecke abgreifen! Schauen: Wie viel Höhenmeter sind es insgesamt!!!? Wo wirds heikel? Wo ist der Weg gut markiert / wo eher nicht?
Evtl. eine Karte dabei haben auf der man die Strecke mit ausdruckt. (aber achtung: das nur zusätzlich! Die streckenlinie verdeckt oft details)
weitere Quellen: Google Earth im 3D-Modus, verschiedene Sat-Bilder (bing ist zb. teils besser als google), bei gpsies kann man sich verschiedene karten der selben stelle anschauen im wechselmodus.
Evtl. einschlägige punkte, die wichtig sein könnten im gps speichern. schon mal auf der karte einzeichnen.
Wenn man die karten ausdruckt, dann nutzt man sie öfter! Direkt in der Hose griffbereit auf A4/A3 haben. ACHTUNG: Schauen, ob vom Druck die mit eingeblendeten UTM-Werte abgeschnitten wurden...! Kein Witz, haben neulich zu spät (d.h. "oben") gemerkt, dass der Drucker den Nordwert gefressen hatte. (peinlich )
Eine weitere Karte mit der erweitererten Region in der Tasche (fernpeilung mit kompass etc / routenabweichung etc.)
Bücher lesen, zb. in stadtbücherei, av-sektionen. besser noch kaufen, damit uns die engagierten autoren nicht verhungern.
in foren schauen, bilder ansehen, meinungen einholen.
Danach immer noch unschlüssiges bei der reservierung kurz den hüttenwirt fragen. (evtl. am besten zu einer uhrzeit zu der er gerade nicht im superstress ist.)
So, aber jetzt ist mal der vorsorge genug getan, sonst fühl ich mich ja wie ein bergprediger und bin doch nur wanderanfängerin.. :-)
Die meisten von euch wissen wahrscheinlich eh das meiste oder alles... Aber evtl. stöbern auch mal Wanderneulinge (wie wir) hier, und evtl. kanns dann ja im Notfall helfen, oder ihn halt vermeiden...
Würde mich freuen von euch auch noch Tipps zu hören.
Was habt ihr IMMER im Rucksack?
Was hat sich schon als absolut wertvoll erwiesen?
Was war eure wildeste Improvisation? :-)
Einen schönen Sonntag!
Jausenstationistin
PS: ich stell mir manchmal vor, ich würde mit einem evtl. unnützen aus idiotie verursachten notruf die teure hochzeitsfeier des nettesten bergretters des tals mit all seinen freunden und der frau seines lebens stören. da packt man dann noch lieber die stirnlampe ein ). aber im fall des falles würd ich ihn dann schon vom büffet holen...
übrigens: die tipps sind nur persönliche gedankengänge und überlegungen...
ich bin in keiner weise profi!!!! freue mich über verbesserungen und tipps, neues wissen!
Wenn ich hier irgendwas schreibe was absoluter quatsch, bzw. gefährlich / falsch ist, dann schreibt mir das bitte per posting oder pm. ich bessere es dann sofort im text aus!!!!
ich hab neulich mal überlegt, dass man eigentlich in gewissen situation mit nur gaaaanz wenig mehr Wissen echt besser da stehen kann.
wir sind quasi wanderneulinge, aber habe mal für den "fall des falles" ein bissi über evtl. notfälle nachgedacht. da sind mir diese "basics" via google etc. eingefallen, schreib sie einfach mal hin, zwecks weiterverbreitung. viele werdens eh wissen...
NOTFALL: 140 RUFEN
Falls KEIN EMPFANG: handy ausschalten und statt der sim-nr die notrufnummer eingeben!
Manchmal ist oben am berg besserer empfang.
oder evtl. in richtung der nächsten ortschaft/talseite?
Wenn einem die tour "heikel" wird (wetter, nebel, schwäche, orientierung etc.), einfach zwischendurch immer mal aufs handy sehen, um später zu wissen WO der letzte empfang war.
Evtl. besser mal zu früh als zu spät anrufen?
Es muss ja nicht immer direkt ein "Rettungsruf" sein, sondern einfach mal anfragen, was die Rettung für ein Verhalten empfehlen würde.
bzw. die Rettung weiss schon mal, "da tut sich was"... haben evtl. einen blick drauf ob man am ziel einlangt.
Es könnte immer sein, dass man eine Stunde später keinen Empfang mehr hat und man es dann ziemlich bereut nicht schon vorher angerufen zu haben...
---------------------------------------------------------------
ALPINES NOTSIGNAL
1 minute lang : alle 10 sek ein zeichen (6x)
1 minute lang: pause einhalten
Wiederholen!
Rettung gibt antwort: 3x minute - 1 minute pause
Achtung: Rettung braucht signale ggf. um die Verunfallten zu finden!
Daher nicht direkt mit den Signalen aufhören!
Signalmöglichkeit:
visuell: Lampe, Blitz des Fotoapparats, Kleidung schwenken, Winken
akkustisch: Trillerpfeife, Pfeifen auf Fingern, Rufen
Sich besser "sichtbar" machen - ein Feuer machen.
Hierin Laub verbrennen und die Rauchschwaden mit Lampe anleuchten.
Hm, ist mir eingefallen: evtl. ein Feuerzeug vor ein Sprühdeo halten und "feuerfanfaren" abgeben? keine Ahnung obs gefährlich ist... haben früher mal die "bösen jungs" in der schule gemacht....
Kleidung mit Signalfarbe im Rucksack? Auslegen etc.
zusätzlich zu alpinsignal Stirnlampe mit Dauerblinken an?
---------------------------------------------------------------------
HELIKOPTER KOMMT
achtung: gefährliche gegenstände fixieren.
Er braucht zum Landen 20x20 m.
Mit dem Rücken zum Wind stehen zum einweisen. Der landeplatz sollte VOR einem liegen. Auf den rotor achten. Stehen bleiben, nach vorne beugen/knien.
Nicht hinter den helikopter gehen. Augenkontakt.
Verständigung mit Pilot:
Beide Arme hoch "Y" - "Yes" - Ja wir brauchen Hilfe.
Ein Arm hoch, ein arm herunter. "NO" - Wir brauchen keine Hilfe.
Evtl. praktisch falls der Hubschrauber verunfallte sucht und glaubt man gehöre dazu?
(bilder im web)
Dies ist auch eine Weise um auf Fragen zu antworten!
Hm, hab gelesen,
ein grünes licht heisst: YES
und ein rotes: NO
(vielleicht ists ja nicht unklug einfach eine grüne und rote scheinwerferfolie dabei zu haben?)
zb. für die kommunikation bei WIRKLICH schlechter sicht
bsp. jemand fragt per megaphon, man antwortet ja/nein mit signalfarbe.
Mit der roten kann man auch eine lampe abdämpfen, damit man sich die nachtadaptation der augen nicht verpfuscht.
Die Hubschrauber suchen ja mit Wärmebildkamera.
Evtl. - falls man den Hubschrauber schon hört - aus dem Biwaksack heraus gehen, da der biwaksack die körperwärme "versteckt"?
----------------------------------------------------------------
NOTAUSRÜSTUNG:
Biwaksack + zusätzlich für jede Person eine goldene Rettungsdecke
(ich hab immer auch noch eine kleine fleecedecke dabei.)
Überlege im Winter eine 1,20x1,80m ganz dünne leichte Evazote oder Alu-Matte mitzunehmen.
Teelichter, Feuerzeug(e!).
Wenn man ein Feuer macht, kann man eine der Rettungsdecken als "Reflektor" nehmen.
Trillerpfeife
Verbandszeugs, Blasenpflaster, Hirschtalgsalbe, evtl. Schmerzmittel?
gute (!) Stirnlampen, zusätzlich starke sehr gute Taschenlampe für Spotlicht in der WEITE. (wo geht der weg weiter etc.)
Nüsse & Wasser.
Evtl. ein leichter gr. Metallbecher mit dem man Wasser erhitzen kann. Suppenwürfel? Teebeutel? Rum? (ab einem gewissen grad ist alkohol dann auch wieder gefährlich, aber wenns nur eine kalte sommer/herbstnacht im biwak wird, dann ist was fürs mentale sicher fein... (überlegung: evtl. 80% ansatzkorn oder starken rum? kann man die dann auch als feuerbeschleuniger nehmen?) naja, jetzt wirds zu wild... also weiter:
Messer, Reepschnur, Karabiner, Wanderstöcke
Ersatzbatterien (neu, originalverpackt oder ladegeprüft)
Telefonnummer:
zb. Notfallnummern, Nr. der Hütten am Weg, der Bergwetter-Zentrale, Tourismusbüro, ÖBB-Hotline, Wandertaxi etc.
-------------------------------------------------------------
ÜBERLEGUNGEN
Immer griffbereit einen Zettel mit den notwendigen basics dabei haben!
(alpines notsignal, verhalten, notrufnummern)
Im Notfall steht man sicher ggf. unter schock oder ist geschwächt. da fallen einem die logischsten sachen nicht mehr ein....
Ruhe bewahren. Erstmal hinsetzen. Schluck Wasser trinken und Nüsse / Müsliriegel essen. Zu Ruhe kommen. DANN nachdenken und handeln.
Falls man in einer (unbekannteren?) Gruppe unterwegs ist:
Wenn einem etwas unheimlich ist oder man glaubt es nicht zu schaffen:
nicht den helden spielen, sondern es sagen. Wenn man aus erschöpfung irgendwo stolpert und runterfliegtwar "stärke zeigen" für ALLE ungut.
oder mal nach einer kurzen pause fragen.
nach 5 min schaut schon vieles anders aus.
Alles aufschreiben. Hört sich albern an, aber im fall des falles ist man evtl. verwirrt. D.h. zb. letzte position vor orientierungsverlust, uhrzeit etc.
------------------------------------------------------------------
Am wichtigsten: (achtung klugscheisser alarm )
ERST GAR NICHT IN NOTFALL GERATEN
D.h. doppelt und dreifach "vorsorgen". (ist eh nicht so dramatisch)
Im Notfall wichtiges sollte JEDER halbwegs im Rucksack haben. oder strategisch verteilt.
JEDER hat eine halbwegs wasserdicht eingepackte eigene Karte!
(man kann die BEV-DVD ja ausdrucken!) Und irgendein Orientierungszeugs.
(d.h. wenn man nicht alles doppelt hat: Einer hat den Kompass, der andere den Höhenmesser etc....)
Was ist, wenn es genau den mit dem notfallset und dem letzten funktionierenden handy/orientierungstool wo "herunterhaut" und man kommt nicht zu?
1. Vor losgehen noch einmal nach dem Wetter fragen und evtl. nach "überraschungen", die einen am weg erwarten könnten.
Sich mit Wetterkunde beschäftigen. (ein bisschen )
Wo gibt es gutes Wetter? zb. ZAMG
Was ist Unterschied zwischen Vorhersage (nur Modelle, ungenaue Orte, Mikroklima etc.) und WARNUNG (Radarbilder, aktuelle genaue Messungen).
Gibt super tools für internethandys. zb. ALDIS Gewitterprognose / Anzeige!
1.a: "Last check before taking off".
Handy(s!!!!) aufgeladen? Jeder hat seine Karte und weiss wo lang es geht? Wasser aufgefüllt? Nichts in der Hütte vergessen?
Ausrüstung im Sinn eines Notfalls gut aufgeteilt?
1.b. Kenn mich nicht so aus, aber: evtl. Gespräch mit dem Hüttenwirt wohin man will. Bei sChxxxx-Wetter oder Unbehagen Abklärung, wie man sich verhalten soll? Ankunft bei nächster Hütte abends bei ihm bestätigen? Ihm sagen wo man lang geht? Oder Kontakt zur nächsten Hütte aufnehmen und derartiges abklären...?
(und zwar so lange man noch netz hat...)
2. Orientierung
Dabei haben: Topo-Karte (gut 1:25 000), Höhenmesser (ständig nachjustiert und abgeglichen!), Kompass (Karte norden, Peilen), GPS (UTM Daten verstehen und in Karte übertragen können! ganz einfach!).
Es gibt super Orientierungskurse beim AV. Dort lernt JEDER noch was dazu, so logisch einem die gerätschaften auch vorkommen.
Immer schauen, wo man ist, nicht erst, wenn es zu spät ist.
Das Gelände abgleichen. Immer halbwegs einen Plan B haben.
(fluss folgen, auf höhenlinie gehen etc.).
Aber: in höherem/schwierigerem Gelände keine Experimente ala Abschneidung.
Auch auf einfachen Wanderungen mal zum Spaß mit der Karte üben.
Es ist erstaunlich was man da feststellt. Strassen die nicht existieren oder existieren sollten. Fehlendes und falsches. vor allem: wie man selbst mit den Situationen umgeht. "Weitergehen, hier müsste es doch sein, das muss doch...." und schon ist man falsch, weil man sich die karte "schön redet".
Mit den Gegenständen spielen! Auch wenns evtl. albern wirkt, öfter mal Kompass und GPS nutzen wo man es nicht braucht. so ist man mit der menüführung und den gedankengängen während der nutzung automatisiert vertraut. Wenn man im notfall/schock/schwäche/karte im wind anfängt zu überlegen "wie war das nochmal", dann wirds sicher nicht funktionieren.
Gedankenspiele: "Was wäre wenn"? Umgebung beobachten. Stimmt der Sonnenstand noch? Wie kann man Süden, Osten, Westen erkennen etc.
3. Sich lieber unterschätzen als überschätzen.
Wir veranschlagen immer 1,5 - 2x so lange wie uns von profi-berglern als zeit angegeben wird... (das ist aber halt eine anfängersache bei uns, bzw. eine frage der selbsteinschätzung)
4. Dran denken, dass man in ungewohntem Gehgelände (schrofen, geröll, rutschiger waldboden (regen!) VIEL länger braucht als nach den üblichen "faustregeln".
5. Wetterschutz, Windschutz, dicke Mütze, Handschuhe (>Standardtipp, aber wahr: spart Energie und macht alles angenehmer)
6. Vielleicht mal einen MacGyver-Tag zu hause auf der Couch einlegen?
D.h. sich einfach mal mit einschlägigen Büchern befassen.
"Wie kann man im notfall improvisieren?", "Was lässt sich alles mit einer Reepschnur/Bandschlinge/Karabinern und Stöcken anstellen?"
(>Seilzug, behelfsmässige Bergrettung, Notunterkunft) Vielleicht mal Bücher lesen mit denen die Bergretter selbst geschult werden? Damit man weiss, womit sie konfrontiert sind, was die klassischen Schwierigkeiten/ Verfahrensweisen sind...?
7. Aus Fehlern lernen. Auf den Homepages der Bergrettung(statistik) gibt es zig beschriebene Fälle. oder pit schubert (was das klettern betrifft).
Man muss ja nicht die "Klassiker" wiederholen .
Übrigens: ein nicht unbeträchtlicher prozentsatz an (teils lebensbedrohlichen) bergunfällen geschieht mit TIEREN!
Das passiert selbst erfahrenen Bauern, also ist keine "frage des völlig blöd anstellenden städters". D.h. evtl. mal die tiere im augenwinkel behalten, schauen wer ist der stier, keine schnellen bewegungen, bedrängungen, hunde laufen lassen etc.).
8. Bei der Routenwahl vielleicht spontan bissi defensiv denken & reagieren.
(rutschiger als gedacht? felswand über einem schaut wild aus? > anderer weg möglich??? zwischenübernachtung statt "es noch irgendwie schaffen"?)
9. nicht zuviel zeug mitschleppen. wenn man k.o. ist machen ein paar hundert gramm einen unterschied!
rucksack klug packen. keinen hebel, der einen nach hinten zieht. etc. Alles was man braucht nach aussen / oben.
Vorher untereinander abklären WO jeder seine notfallsachen verstaut hat.
"Regeln" aufstellen: zb. "Notfallpack immer oben in äusserer Deckeltasche. / "Biwaksack" und Decken immer in unterem Fach.
10. Etwas erste hilfe kenntnisse? aber ich gehöre leider wahrscheinlich auch zu denjenigen, die sich im notfall "nicht drüber" trauen, aber bissi beschäftigen mit blutverlust, seitenlagen, schienmethoden, etc. schadet sicher nicht.
11. Planung. Macht ja auch Spass! BEV-Austrian Flymap oder AV-Karten am PC. Strecke abgreifen! Schauen: Wie viel Höhenmeter sind es insgesamt!!!? Wo wirds heikel? Wo ist der Weg gut markiert / wo eher nicht?
Evtl. eine Karte dabei haben auf der man die Strecke mit ausdruckt. (aber achtung: das nur zusätzlich! Die streckenlinie verdeckt oft details)
weitere Quellen: Google Earth im 3D-Modus, verschiedene Sat-Bilder (bing ist zb. teils besser als google), bei gpsies kann man sich verschiedene karten der selben stelle anschauen im wechselmodus.
Evtl. einschlägige punkte, die wichtig sein könnten im gps speichern. schon mal auf der karte einzeichnen.
Wenn man die karten ausdruckt, dann nutzt man sie öfter! Direkt in der Hose griffbereit auf A4/A3 haben. ACHTUNG: Schauen, ob vom Druck die mit eingeblendeten UTM-Werte abgeschnitten wurden...! Kein Witz, haben neulich zu spät (d.h. "oben") gemerkt, dass der Drucker den Nordwert gefressen hatte. (peinlich )
Eine weitere Karte mit der erweitererten Region in der Tasche (fernpeilung mit kompass etc / routenabweichung etc.)
Bücher lesen, zb. in stadtbücherei, av-sektionen. besser noch kaufen, damit uns die engagierten autoren nicht verhungern.
in foren schauen, bilder ansehen, meinungen einholen.
Danach immer noch unschlüssiges bei der reservierung kurz den hüttenwirt fragen. (evtl. am besten zu einer uhrzeit zu der er gerade nicht im superstress ist.)
So, aber jetzt ist mal der vorsorge genug getan, sonst fühl ich mich ja wie ein bergprediger und bin doch nur wanderanfängerin.. :-)
Die meisten von euch wissen wahrscheinlich eh das meiste oder alles... Aber evtl. stöbern auch mal Wanderneulinge (wie wir) hier, und evtl. kanns dann ja im Notfall helfen, oder ihn halt vermeiden...
Würde mich freuen von euch auch noch Tipps zu hören.
Was habt ihr IMMER im Rucksack?
Was hat sich schon als absolut wertvoll erwiesen?
Was war eure wildeste Improvisation? :-)
Einen schönen Sonntag!
Jausenstationistin
PS: ich stell mir manchmal vor, ich würde mit einem evtl. unnützen aus idiotie verursachten notruf die teure hochzeitsfeier des nettesten bergretters des tals mit all seinen freunden und der frau seines lebens stören. da packt man dann noch lieber die stirnlampe ein ). aber im fall des falles würd ich ihn dann schon vom büffet holen...
übrigens: die tipps sind nur persönliche gedankengänge und überlegungen...
ich bin in keiner weise profi!!!! freue mich über verbesserungen und tipps, neues wissen!
Wenn ich hier irgendwas schreibe was absoluter quatsch, bzw. gefährlich / falsch ist, dann schreibt mir das bitte per posting oder pm. ich bessere es dann sofort im text aus!!!!
Kommentar