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Hilfeleistung am Berg

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  • AW: Hilfeleistung am Berg

    Es sind Fälle denkbar, in denen bei mäßigen oder mittleren Schmerzen z.B. mit Novalgin (was von den Schwachen Schmerzmitteln eins der stärkeren ist) Spitzen genommen, oder bei leichten Verletzungen eine gewisse Funktionalität kurzfristig wiederhergestellt werden könnte.

    Mit allen Vorbehalten Unverträglichkeiten, etc. (Als ich mit 15 ne kleine Operation hatte, hab ich's nicht genommen, weil so schauerliche Nebenwirkungen im Beipackzettel standen wie Agranulozytose, das hab ich nachgelesen und dachte meine Blutkörperchen zerfallen unweigerlich =)

    Wenn Du leider entsprechende Erfahrungen hast, ist es sicher gut es mitzunehmen. Die Psyche, die Psyche..

    In leichten Fällen hilft eh was der bad guy Sgt Barnes in Platoon zu dem (allerdings schwer) Verwundeten sagt: "Take the pain! Take..the..pain!"

    In schweren Fällen Brauch man sich nichts vormachen, da hilft, was der Notarzt gibt, angstlöser und stärkste schmerzmittel. Sonst ist es eh Augen zu und durch, egal wie?

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    • AW: Hilfeleistung am Berg

      Zitat von chris030465 Beitrag anzeigen
      - Tropfen sind leichter zu verabreichen als Tabeletten, werden schneller resorbiert als Tabletten, die Wirkung setzt daher schneller ein

      Eure Meinung dazu?
      LG Christian
      Tropfen / Flüssige Medics an sich werden wahrscheinlich schneller auf Temperaturunterschiede im Rucksack reagieren als Tabletten. Wäre interessant zu wissen wie "Medic´s in flüssiger Form" durch Hitze , Kälte oder extremen Temp.Schwankungen beeinflusst werden bezüglich Haltbarkeit oder Wirkung.

      lg Leonardo

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      • AW: Hilfeleistung am Berg

        Also durch meine bisherige Erfahrung (RD u. BR) bin ich der Meinung dass irgendwelche Tropferl oder Tabletterln nicht wirklich hilfreich sind. Wenn man Erste Hilfe leisten muss, dann nicht bei Kopfschmerzen oder Muskelkater, sondern bei Unfallgeschehen oder ähnlichem. Und hier ist es nunmal so, dass wirksame Schmerzmedikamente nur i.v. verabreicht werden können.
        Viel wichtiger und hilfreicher sind: Ruhigstellung, Schienung, Wärmeerhalt, psych. Betereuung... Wer in diesen Dingen sattelfest ist leistet ENORM VIEL!
        Drei Worte die dir die Angst nehmen:
        Steig du vor!

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        • AW: Hilfeleistung am Berg

          Zitat von flo86 Beitrag anzeigen
          Und hier ist es nunmal so, dass wirksame Schmerzmedikamente nur i.v. verabreicht werden können.
          Wie kommst du darauf? Intravenös wirkt schneller und ist vor Allem schonender. Man kann einen aber auch mit Tabletten und Tropfen komplett weghaun.
          Am Berg, wenn wirklich keine Hilfe in Reichweite ist (kein Flugwetter, abgelegen) kann ein Schmerzmittel sehr helfen.

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          • AW: Hilfeleistung am Berg

            Natürlich ist es besser als nix zu verabreichen ... bei starken schmerzzuständen tabletten oder tropfen zu verabreichen hätte ich noch nie gesehen, da auch eine dosierung schwer ist .. ich lass jedenfalls die finger davon und greife zu o.a. mitteln
            Drei Worte die dir die Angst nehmen:
            Steig du vor!

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            • AW: Hilfeleistung am Berg

              Zitat von flo86 Beitrag anzeigen
              Natürlich ist es besser als nix zu verabreichen ... bei starken schmerzzuständen tabletten oder tropfen zu verabreichen hätte ich noch nie gesehen, da auch eine dosierung schwer ist .. ich lass jedenfalls die finger davon und greife zu o.a. mitteln
              Du hast natürlich recht dass eine Dosierung i.V viel einfacher ist, deshalb wird in der Notfallmedizin auch fast immer i.V gearbeitet. Ist aber als Laie am Berg unrealistisch, schwerste Schmerzen kann man natürlich nur bedingt lindern...(Vorallem mit allgemein zugänglichen Medikamenten)

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              • AW: Hilfeleistung am Berg

                Zitat von flo86 Beitrag anzeigen
                Viel wichtiger und hilfreicher sind: Ruhigstellung, Schienung, Wärmeerhalt, psych. Betereuung... Wer in diesen Dingen sattelfest ist leistet ENORM VIEL!
                Ich schlag auch in diese Kerbe!
                Gerade jetzt ist Wärmeerhalt wichtig.
                Verdunstungskälte nicht unterschätzen, im Extremfall umziehen. Gliedmaßen NIEMALS hochheben, höchstens in der horizontalen schwenken und Jacke und nasses Zeug wie Pullover über Kopf ausziehen.
                Bevor man zu lange braucht, lieber schneiden.
                Trockenes Gewand vorher zurechtrichten, nicht erst jetzt.
                Im trockenen Zustand in den Biwaksack und zweite Person zum wärmen dazu. (Derjenige soll Jacke öffnen, Wärme soll ja nicht drunter bleiben)
                Rucksäcke oder was auch immer drunter, um vom Schnee zu isolieren.
                Wärmepackungen helfen auch, entweder Chemische oder Unterleibchen in einen Plastiksack, heißen Kaffee oder Tee dazu und gut zuknoten/tapen

                Wer sich für den Ernstfall, den ich niemand wünsche, gerüstet sein will, kann ich diesen Kurs ganz dahe an's Herz legen:
                http://www.alpenverein-akademie.at/a...5-21475ed55d25
                Zuletzt geändert von luggifalk; 24.01.2013, 08:40.
                Wie man in den Wald hineinruft, kommt's wieder raus

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                • AW: Hilfeleistung am Berg

                  Stimmt sicherlich alles, was zu eingeschränkter Sinnhaftigkeit von Schmerzmittel in Tropfen- oder Tabelettenform bei schweren und schwersten Verletzungen gesagt wurde. Ich gebe nur zu bedenken, dass es am Berg auch sehr viele Verletzungsmuster gibt, die weit unter der Schwelle des Polytraumas und des Hubschraubereinsatzes liegen und nicht lebensbedrohlich sind, für den Begroffenen aber dafür besonders schmerzhaft sein können. Für diese mittleren Fälle halte ich "laienfähige" Schmerzmittel für sinnvoll.

                  LG Christian

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                  • AW: Hilfeleistung am Berg

                    Zitat von flo86 Beitrag anzeigen
                    Also durch meine bisherige Erfahrung (RD u. BR) bin ich der Meinung dass irgendwelche Tropferl oder Tabletterln nicht wirklich hilfreich sind. Wenn man Erste Hilfe leisten muss, dann nicht bei Kopfschmerzen oder Muskelkater, sondern bei Unfallgeschehen oder ähnlichem. Und hier ist es nunmal so, dass wirksame Schmerzmedikamente nur i.v. verabreicht werden können.
                    Viel wichtiger und hilfreicher sind: Ruhigstellung, Schienung, Wärmeerhalt, psych. Betereuung... Wer in diesen Dingen sattelfest ist leistet ENORM VIEL!
                    Hallo Flo86

                    Lass mal den RD und BR beiseite...

                    Erklär bitte wie Du das machst mit der "Ruhigstellung, Schienung, Wärmeerhalt, psych. Betreuung" im Zuge der Kameradenhilfe irgendwo in den Bergen.

                    Beim RD ist meist der Notarzt oder irgendein "Dorfarzt" schnell vor Ort.
                    Bei BR gehen auch Ärzte mit wenn es notwendig erscheint.

                    Bei der Kameradenrettung steht man meist sehr alleine da.....


                    tch

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                    • AW: Hilfeleistung am Berg

                      Zitat von chris030465 Beitrag anzeigen
                      Ich gebe nur zu bedenken, dass es am Berg auch sehr viele Verletzungsmuster gibt, die weit unter der Schwelle des Polytraumas und des Hubschraubereinsatzes liegen und nicht lebensbedrohlich sind, für den Begroffenen aber dafür besonders schmerzhaft sein können. Für diese mittleren Fälle halte ich "laienfähige" Schmerzmittel für sinnvoll.
                      LG Christian
                      Genau! Und darum geht es. Am Berg bin ich viel öfters mit einem verstauchten Knöchel, einer Zerrung, Prellung etc. konfrontiert. Für diese Zwecke ein gutes Schmerzmittel mitzunehmen ist schon sinnvoll.
                      Novalgin sehe ich eher kritisch. Da gibt es auch bei Menschen, die es schon öfter gut vertragen haben, spontan sehr gefährliche Nebenwirkungen (z.B. Agranulocytose oder plötzlicher Blutdruckabfall, Schock...). Außerdem ist der entzündungshemmende Effekt nicht sehr groß. Novalgin wird viel zu viel und oft falsch eingesetzt, die Nebenwirkungen bagatellisiert
                      Für die "laienhafte" Anwendung halte ich starke Entzündungshemmer (z.B. Seractil 400mg) am besten. Halbieren kann ich die Tabletten immer noch, wenn ich gerade nicht so etwas starkes brauche.

                      LG

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                      • AW: Hilfeleistung am Berg

                        Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                        . Für diese Zwecke ein gutes Schmerzmittel mitzunehmen ist schon sinnvoll.


                        LG

                        Deshalb sollte "Jeder Berggeher" sein "eigenes" Schmerzmittel im Rucksack mitführen....Dann stellt sich nicht die Frage ob der Verunfallte dies oder jenes verträgt....

                        lg Leonardo

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                        • AW: Hilfeleistung am Berg

                          Zitat von luggifalk Beitrag anzeigen
                          Wer sich für den Ernstfall, den ich niemand wünsche, gerüsten will, kann ich diesen Kurs ganz dahe an's Herz legen:
                          http://www.alpenverein-akademie.at/a...5-21475ed55d25
                          Leider ist bei dieser Veranstaltung die Teilnehmerzahl begrenzt, ich glaube es wäre wirklich eine Anregung an alle Sektionen und Ortsgruppen von unseren alpinen Vereinen, vielleicht lest hier ja der eine oder andere hier mit, neben dem geliebten jährlichen Schirennen auch Vorträge und Training in dieser Richtung in ihr Programm aufzunehmen. Dafür geeignete Fachleute wären sicher net so schwer zu finden.

                          weil nochmals das Thema Schienen erwähnt wurde möchte ich noch einmal kurz die Sam-splint-schienen vorschlagen, sie sind sehr leicht, nehmen wenig Platz im Rucksack ein, die Anwendung finde ich recht praktisch und einfach.

                          l.g. Reini
                          Zuletzt geändert von oidmosavoda; 24.01.2013, 08:42.
                          .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                          • AW: Hilfeleistung am Berg

                            Wärmeerhalt lasst sich mit biwaksack und rettungsdecke z.b. recht gut managen ... psych betreuung geht sowieso immer, ruhigstellung bzw. Schienung erfordert halt etwas kreativität: stöcke und mullbinde funktioniert recht gut, dreieckstuch oder evtl. Zusammengerollte kleidungsstücke... wer mitführt, ein samsplint ist auch vielseitig verwendbar ... ich wollte mit meinem post nur aufzeigen welche probleme es mit schmerzmitteln geben könnte ...
                            Drei Worte die dir die Angst nehmen:
                            Steig du vor!

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                            • AW: Hilfeleistung am Berg

                              Den Samsplint hat der Notfallsani von Lawinenkurs auch empfohlen, nimmt ja auch wirklich nicht viel Platz im Rucksack ein und ist vielseitig verwendbar.

                              Falls jemand in Sbg und Umgebung wohnt: jedes Jahr im Jänner findet das Lawinenkolloqium statt, wo von Fachleuten erste Hilfe nach der Lawine besprochen wird (NAWI Nonntal, großer Hörsaal). Eintritt frei.
                              Leider war es dieses Jahr schon, ist aber für alle Interessierten fürs nächste Jahr vielleicht im Hinterkopf zu behalten
                              http://www.lawinenkolloquium.at/
                              Over every mountain there is a path, although it may not be seen from the valley.

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                              • AW: Hilfeleistung am Berg

                                Zitat von AFX Beitrag anzeigen
                                die auslöser für diese herzstillstände waren aber immer zu massiv - d.h. keine einzige reanimation war erfolgreich...(aber man hat es zumindest versucht)

                                .
                                ja, das stimmt

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