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Selbstsicherung beim Abseilen

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  • #31
    AW: Selbstsicherung beim Abseilen

    Zitat von mash
    ... seilpartner synchron abgeseilt, ...
    Hallo mash, beim synchronabseilen kommt aber noch ein zusätzliches Gefahrenpotential dazu: Ein zweiter Mensch, der mitdenken muß - und wenn der einen Fehler macht, dann nützt auch eine Selbstsicherung mit Kurzprusik nichts.
    Deswegen hab ich seit damals nie mehr synchron abgeseilt:
    Zwei gute Bekannte von mir seilten vor etwa 15 Jahren synchron ab. Als er unten war, war sie noch etwa 10m hoch oben, da sie die Schlüsselstelle einer Route begutachtete.
    Er wollte auch eine Route begutachten, von unten, und ließ das Seil gedankenlos aus zum Ausbinden (Blackout).
    Sie stürzte daher nahezu ungebremst die 10m ab - Wirbelsäulenverletzungen, Rippenbrüche, 2 Jahre rekonvaleszent.
    Ich mag seither auch eine möglichst einfache Abseilmethode, wo man nicht viel falsch machen kann.

    Zitat von mash
    die erfahrungen damit wirken auf mich durchaus ermutigend. trotzdem, je komplizierter die verwendete technik, umsomehr bedienungsfehler bzw. irritationen durch unerwartetes verhalten derartiger hilfsmittel stellen sich ein!
    aus all diesen gründen bin ich eher geneigt, für eine 'möglichst einfache' methode beim abseilen zu plädieren.
    Ich stimm Dir voll zu! Synchron abseilen gehört seither für mich nicht mehr zu diesen Methoden.

    LG, bp
    Zuletzt geändert von blackpanther; 29.09.2005, 21:38.
    [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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    • #32
      AW: Selbstsicherung beim Abseilen

      Zu dem Thema möchte ich euch einen Auschnitt aus dem Buch Ein Leben für die Berge von Fritz Kasparek,
      Kapitel 1, WIE AUS MIR EIN BERGSTEIGER WURDE nahebringen.

      Nach einem relativ gimpflich ausgegangenen Sturz am Blechmauernriss begannen alle mit dem Rückzug. Bis zur letzten Abseillänge spielten sich schon Beinahedramen ab.

      Nun der Originaltext aus dem Buch:

      Ich trat als letzter diese Fahrt an. Damals kannte ich nur eine Abseilart und zwar den Einschenkelsitz. Obendrein machte ich auch diesen noch falsch.
      Nach zwölf Metern spürte ich keine Wand mehr und ich begann kreiselnd in die Tiefe zu schweben. Da es mir jetzt auf die Dauer zu anstrengend war, die Beine in der Waage zu halten, ließ ich dieselben hinunter und im gleichen Augenblick rutschte mir das Seil vom Schenkel ab und ich hing frei an den Händen zwanzig Meter über meinen Gefährten. Zweimal hielt ich mich nur mit einer Hand am Seil fest und versuchte mit der anderen das herabhängende Ende desselben über meine Füße zu legen. Dann hatte ich keine Kraft mehr; ich spürte, wie meine Finger lahm wurden und ich zu rutschen begann. Ein Blick in die Tiefe, ein Schrei zu Ferdl: "Ferdl i kann nimmer !" Dann wurde mir schwarz vor den Augen. In meinem Unterbewußtsein hörte ich noch die Worte: "Bleda Kerl, halt di an, wannst abifliagst bist hin." Da lief mir eine Siedewelle vom Kopf bis zur Zehe und zurück. Ich fiel ins Bodenlose, drückte aber geistesgegenwärtig meine kraftlosen Hände an das Seil, um wenigstens die Wucht des Sturzes etwas zu mildern. Mit weit aufgerissenen Augen, das Gesicht vor Schmerzen verzerrt und blutleer, kamen mir zum erstenmal der Ernst der Lage und die Grausamkeit der Berge zum Bewußtsein. Wehe wenn man ihnen nicht gewachsen ist. In diesem Augenblick kam ich auch zu der Erkenntnis, daß die Berge kein Sportgerät sind, an dem sich Unwürdige ungestraft herumtreiben konnten. Das große Fragezeichen in jener Stunde war für mich: Wirst du jemals Gelegenheit haben, diese Erfahrung auszuwerten ?
      Ja, ich hatte sie. Und noch heute danke ich meinem Schicksal, daß es mich diesen ersten Zusammenprall mit den eigentlichen Gefahren des Klettersports hatte glücklich überstehen lassen...
      Achtzehn Meter tiefer wurde ich dann mit großem Getöse auf das Band geschleudert, auf welchem meine Freunde standen. Ein Glück war es nur, daß ich einen Rucksack auf dem Rücken hatte, der die Wucht des Sturzes etwas milderte. Halb irrsinnig vor Schmerzen richtete ich mich auf und wollte über die Wand zum Einstieg hinunterspringen, um von den unerträglichen Schmerzen befreit zu werden. Gott sei Dank hielten mich meine Freunde zurück und bewahrten mich so vor der größten Torheit meines Lebens, die ich im Begriff war auszuführen.
      Das Seil hatte mir an beiden Händen das Fleisch bis auf die Knochen verbrannt und ich dachte kaum, die nächsten Stunden zu überleben.
      Nach einigen Metern standen wir beim Einstieg. Doch anders als am Morgen. Drei von uns hatten Verletzungen davongetragen. Unser Selbstvertrauen hatte nach diesem Schicksalsschlag einen starken Knick erlitten. Und in jener Zeit dann, in der wir unsere Verletzungen behandeln ließen, konnten wir in Muße über die Technik des Bergsteigens im allgemeinen und die Anwendung und praktische Ausführung des Seilsitzes im besonderen nachdenken.
      Die damalige Bilanz ließ uns diese Lehre niemals vergessen.

      Kasparek verunglückte 1954 tödlich beim Versuch den Salcantay in Peru zu besteigen....

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      • #33
        AW: Selbstsicherung beim Abseilen

        Zitat von tch
        ..., bei langen Haar kann es zweckmässig sein eine Schere mitzunehmen. Das allerdings wird in der Aussbildung nicht erwähnt.
        stimmt, hab ich vergessen zu erwähnen, wurde allerdings in der Ausbildung zumindest bei uns sehr wohl auch angesprochen.

        Zitat von mash
        ich sehe bzw. erlebe die ganzen lösungen rund um die kurzprusikhintersicherung immer wieder als äusserst problematische kompromisslösung. eine 'halbe' sicherheit mehr, die von der tatsächlichen konzentration auf das wesentliche eher ablenkt, selbst lästig bzw. zur ursache ersthafter komplikationen werden kann und letztlich dann doch nicht ausreichend zuverlässig auf mich wirkt.
        Deine geäußerten Bedenken klingen für mich etwas diffus - kannst du das konkreter darlegen? Ich sehe darin eigentlich wenig Gefahrenpotenzial. Es geht ja um eine zusätzliche Sicherung zum normalen Ablauf, welche meines Erachtens überhaupt nicht kompliziert ist. Ich habe mich schon ein paar mal während des Abseilens in den Prusik hineingesetzt, um beide Hände freizubekommen (z.B. um das verhängte Seil in einem "angelehnten" Gelände zu befreien), und es funktioniert tadellos. Also ganz ist mir deine Logik wirklich nicht klar, wenn man ohnehin schon beim Abseilen eine gewisse Angst zufolge eines Unfalls hat, was verständlich ist, warum man gerade dann auf eine zusätzliche Sicherung verzichtet

        Mit Befolgung von Dogmen und unkritischem Anwenden von Lehrmeinung hat der Kurzprusik meiner Meinung nach auch nichts zu tun - ich finde das einfach objektiv gesehen eine deutliche Erhöhung der Sicherheit bei nur geringfügigem zeitlichem Mehraufwand. Aus meiner Sicht sollte es eher die Ausnahme darstellen, dass man einmal darauf verzichtet (hin und wieder mach ich selbst auch keinen Kurzprusik). Aber letztlich muss natürlich jeder selbst eintscheiden, wie er das handhabt.

        lg, tom
        Sometimes I need to simplify my life to the point
        where everything I think about are the next 20 feet,
        not the next 20 years. (Willie Benegas)

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        • #34
          AW: Selbstsicherung beim Abseilen

          Guten Morgen,
          da habe ich ja einen Sturm losgelöst....ist aber gut so ! Eigentlich wollte ich doch nur wissen, ob ihr Euch beim Abseilen sichert.
          Welche Technik ihr wählt ist dann sicherlich zweitrangig.
          Zuerst seilte ich im Dülfersitz ab, später dann mit dem Achter und dem Prusik, was ich auch den Kindern und Jugendlichen lehrte. Ich hatte in 40 Kletterjahren noch nie ein Problem beim Abseilen......gesichert wurde immer.
          Liebe Grüße
          Wolfi
          Liebe Grüße
          Wolfi

          Es gibt nichts schöneres als alleine zu klettern -
          und nichts schlimmeres, als alleine klettern zu müssen !

          http://www.w-hillmer.de

          Kommentar


          • #35
            AW: Selbstsicherung beim Abseilen

            Zitat von TomL
            Deine geäußerten Bedenken klingen für mich etwas diffus - kannst du das konkreter darlegen? Ich sehe darin eigentlich wenig Gefahrenpotenzial. Es geht ja um eine zusätzliche Sicherung zum normalen Ablauf, welche meines Erachtens überhaupt nicht kompliziert ist.
            ich bin mir nicht ganz sicher, ob eine derartige rationalisierung des problems wirklich die nötige klarheit schafft oder nicht wieder nur neue diffuse umschreibungen für das unbefriedigende sicherheitsgefühl, das ich persönlich mit dieser 'sicherheitstechnik' verbinde, hervorbringen wird -- trotzdem noch ein weiterer versuch:

            * konzentration auf das wesentliche -- dh. die hände zum bremsen und ausbalancieren -- od. um es kritischer zuzuspitzen: nicht zum weiterschieben irgendwelcher knoten!
            (...seilkrangel u.ä. erschwerende umstände, seinen hier einmal ausgeklammert)

            * vermeidung aller zusätzlichen schwachpunkte, wie sie durch zusätzliche elemente (schlaufen, knoten, karabiener etc.) entstehen.

            * bremsgerät sollte, ähnlich wie sicherungsgeräte, nach möglichkeit nicht zu weit vom körper entfernt sein bzw. einer anderen bewegungsdynamik als dieser unterliegen.
            der kurzprusik erzwingt aber gerade in diesem punkt deutliche kompromisse.
            ich denke hier z.b. an die gefahren eines 'gesperrten achters', wie er sich versehentlich bilden kann, wenn das gerät beim rutschen über eine kante direkt am fels aufliegt.

            (die probleme mit langen haaren, die vermutlich auch unter diesem punkt zu subsummieren wären, kenne ich natürliche auch ansatzweise, hätte sie hier aber vermutlich ohne den hinweis von tch zu erwähnen vergessen -- aber es sind eben immer lauter derartiger kleinigkeiten, die sich dann letztlich zum großen wirklich unvorhergesehenem kritischen problem summieren.)

            * ob der prusikknoten in diesem falle wirklich des rätsels lösung ist, oder ob man diesen im ernstfall nicht viel eher statt das bremsseils aus angst umklammert und mitschleift , bleibt die wirklich zentrale frage, die ich mir in diesem zusammenhang immer wieder gerne stelle.

            zum willentlichen pausieren beim abseilen ist der kurzprusik sicher eine willkommene hilfe -- ob er aber auch als verlässliche sicherheitslösung darüber hinaus betrachtet werden kann, stelle ich persönlich eben in frage.
            und wie weit er evtl. auch als hinderlich bzw. als störende ablenkung empfunden werden kann, überlasse ich ohnehin gerne dem subjektiven erleben seiner jeweiligen anwender.

            sicher gibt es auch objektive annäherungen an die hier angedeutete gefahrenabwägung.
            damit kann ich natürlich leider nicht wirklich dienen. ich fürchte nur, dass manchmal aus anlass von unfällen oder katsatrophen, die 'richtige' antwort auf derartige probleme ein wenig zu schnell zur hand ist bzw. die tatsächliche wirksamkeit der entsprechenden lösungen bzw. deren nachteile oft weiter im dunklen verbleiben kann.

            Kommentar


            • #36
              AW: Selbstsicherung beim Abseilen

              Darf ich einige gegenargumatationen geben?

              Zitat von mash
              * konzentration auf das wesentliche -- dh. die hände zum bremsen und ausbalancieren -- od. um es kritischer zuzuspitzen: nicht zum weiterschieben irgendwelcher knoten!
              (...seilkrangel u.ä. erschwerende umstände, seinen hier einmal ausgeklammert)
              Mit die Kurzprusik UNTER dem acht macht das fast kein unterschied. Die Bremshand ist da sowieso, muß jetzt nur auch nog die Prusikknote mitfuehren.

              Zitat von mash
              * vermeidung aller zusätzlichen schwachpunkte, wie sie durch zusätzliche elemente (schlaufen, knoten, karabiener etc.) entstehen.
              Es gibt jetzt zwei redundante sicherungssystemen.
              1 = Der acht mit ein Karabiner gibt es immer schon, heute kommt da noch eine Bandschlinge mit Ankerstich dazu. Da kann man kaum was falsch machen.
              2 = Der Karabiner mit Kurzprusik.
              Weil es zwei unabhaengige systemen sind hat ein Fehler in ein system jetzt immer die nachsicherung von das andere system.

              Zitat von mash
              * bremsgerät sollte, ähnlich wie sicherungsgeräte, nach möglichkeit nicht zu weit vom körper entfernt sein bzw. einer anderen bewegungsdynamik als dieser unterliegen.
              der kurzprusik erzwingt aber gerade in diesem punkt deutliche kompromisse.
              ich denke hier z.b. an die gefahren eines 'gesperrten achters', wie er sich versehentlich bilden kann, wenn das gerät beim rutschen über eine kante direkt am fels aufliegt.
              Die Kurzprusik soll natuerlich wirklich kuerz sein. Dann kan er auch nicht im Achter geraten

              Zitat von mash
              (die probleme mit langen haaren, die vermutlich auch unter diesem punkt zu subsummieren wären, kenne ich natürliche auch ansatzweise, hätte sie hier aber vermutlich ohne den hinweis von tch zu erwähnen vergessen -- aber es sind eben immer lauter derartiger kleinigkeiten, die sich dann letztlich zum großen wirklich unvorhergesehenem kritischen problem summieren.)
              Wenn man mit die Haaren oder Bekleidung im Achter kommt ist man erst recht froh mit Kurzprusik. Dann kan man beide Haende vom seil abnehmen und versuchen der Achter zu entlasten.

              Zitat von mash
              * ob der prusikknoten in diesem falle wirklich des rätsels lösung ist, oder ob man diesen im ernstfall nicht viel eher statt das bremsseils aus angst umklammert und mitschleift , bleibt die wirklich zentrale frage, die ich mir in diesem zusammenhang immer wieder gerne stelle.
              Mit Kurzprusik UNTER der Acht gibt eine aengstliche Umklammerung eine ganz gute Bremswirkung!

              Du solltest wirklich alles mal gut ueberlegen. Ich glaube deine ganze Argumentation ist voellig fehlerhaft. Einmal war ich auch ohne Prusik im Abseil unterwegs. Dann sind auf einmal meine Fuesse weggerutscht. In eine Reflex oder einfach dumme blackout habe ich nicht das Bremsseil fester gegriffen, nein, ich habe mit beide Haende in die Felsen gegriffen! Zum glueck hatte ich eine gute Grif in die Finger bekommen, sonst waere ich hinuntergesturzt. Mit Kurzprusik ist das absolut kein Problem. Spaeter habe ich auch schon unerwartete Steinschlag auf mein kopf bekommen , aber weil ich eine Kurzprusik hatte war das kein Problem.

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              • #37
                AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                Hallo,

                mir sind die angesprochenen Probleme von Mash auch nicht ganz klar. Das Mitschieben des Prusiks ist schließlich keine "Erschwerung", denn du brauchst ja so oder so eine Hand unter dem Abseilgerät am Seil. Ob die jetzt noch einen Knoten mitschiebt oder nicht, macht das ganze nicht komplizierter. Dass es bei einem stark krangelnden Seil und bei Verwendung einer Kurzprusik sein kann, dass die Krangel lästig werden beim Weiterschieben des Knotens ist klar, aber Krangel sind auch ohne Prusik lästig, macht also nicht viel Unterschied. Und desweiteren sind diese Dinge im schlimmsten Falle lästig, aber nicht gefährlich. Ein Prusik bewahrt dich auf jeden Fall davor, dass du beim Loslassen des Seils nach unten durch rauscht. Und das ist auch keine "halbe" Sicherheit, sondern das funktioniert schliesslich. Das kannst du ja auch einfach ausprobieren, indem du den Knoten einfach nicht mehr mitschiebst. Ein Prusik bietet also in jedem Fall eine zusätzliche Sicherheit. Ob man darauf verzichtet, ist natürlich jedem selbst überlassen, aber dass ein Verzicht die Sicherheit reduziert, sollte demjenigen klar sein.

                mfg
                deconstruct
                lg deconstruct

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                • #38
                  AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                  obwohlich mir eigentlich nicht gerne UNTERstellen lasse, von der gängigen lehrmeinung keine ahnung zu haben, hier schnell ein paar reaktionen um etwaige missverständnise zu minimieren.

                  Zitat von Kees
                  Es gibt jetzt zwei redundante sicherungssystemen.
                  1 = Der acht mit ein Karabiner gibt es immer schon, heute kommt da noch eine Bandschlinge mit Ankerstich dazu. Da kann man kaum was falsch machen.
                  2 = Der Karabiner mit Kurzprusik.
                  Weil es zwei unabhaengige systemen sind hat ein Fehler in ein system jetzt immer die nachsicherung von das andere system.
                  da gebe ich dir ansatzweise recht -- natürlich sind es zwei systeme -- meine kritik betrifft nur die erhöhte komplexität von system1, da ich ja die wirksamkeit von system2 grundsätzlich in frage stelle.

                  Zitat von Kees
                  Die Kurzprusik soll natuerlich wirklich kuerz sein. Dann kan er auch nicht im Achter geraten
                  mit sperren des achters war von mir eher das verwandel des seilduchlaufs in einen ankerstich gemeint (soll manchmal vorkommen und dann auch gleich wesentlich zuverlässiger als ein kurzprusik blockieren

                  Zitat von Kees
                  Mit Kurzprusik UNTER der Acht gibt eine aengstliche Umklammerung eine ganz gute Bremswirkung!
                  ich würde eher meinen, dass es im schlimmsten falle ungefähr so gut bremmst wie eine 'gleithülse' -- schließlich ist es ja genau diese eigenschaft, die ein flüssiges mitschieben des prusikknotens bzw. seine verwendungsweise hier überhaupt erst erlaubt.

                  man hält also weiterhin des bremsseil in der hand, nur halt leider u.u. gerade auf eine äusserst unökonomische weise!

                  solltes du jetzt einwenden wollen: "dann muss man halt den knoten eben ein wenig loslassen, damit er wirklich bremst" -- spätestens dann sollte ich dich vielleicht wieder daran erinnern (aber nicht gleich mit grossbuchstaben), dass hier ja wieder von der bremshand oder wenigstens dem seilstrang unterhalb des bremsgeräts die rede ist...

                  dh. im ernstfall verlässt du dich u.u. tatsächlich nur mehr auf diesen einen knoten!
                  ...und dass er tatsächlich die nötige bremskraft erzielt, um eine ausreichend verstärkte bremswirkung am zentralen bremsgerät auszulösen!

                  ...und gerade dafür ist mir ein nicht mauell konrollierter prusikknoten (im gegensatz etwa zum aufsteigen am fixierten seil etc.) bzw. generell seine anwendungen in fällen, wo der der knoten möglicherweise nicht derart ideal/abrupt belastet um seine bremswirkung ordentlich zu entfalten, wirklich ein bisserl zu unzuverlässig!

                  conclusio:
                  kurzprusik als praktisches hilfgsmittel bzw. ergänzung beim abseilen: gern!
                  nicht aber im sinne einer wirklichen 'sicherung' bzw. einer dogmatisch zu verteidigenden lösung, der man immer und kritiklos vertrauen sollte!

                  sorry, dass ich mich hier nocheinmal derart überzeugt zur wehr setzte -- aber irgendwie ärgerts mich halt, wenn man nur den buchstaben der entsprechenden lehrbücher zu besten gibt, statt sein gegenüber bzw. eine abweichende meinung ernst zu nehmen und zu respektieren (...was natürlich evtl. wieder eine unzulässige UNTERschätzung meines realen gegenübers hier im forum durch mich sein könnte.

                  Kommentar


                  • #39
                    AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                    Zitat von mash
                    mit sperren des achters war von mir eher das verwandel des seilduchlaufs in einen ankerstich gemeint (soll manchmal vorkommen und dann auch gleich wesentlich zuverlässiger als ein kurzprusik blockieren
                    Wenn der Acht blokkiert ist das doch kein Sicherheitsproblem? Es bringt nur Arbeit.



                    Zitat von mash
                    ich würde eher meinen, dass es im schlimmsten falle ungefähr so gut bremmst wie eine 'gleithülse' -- schließlich ist es ja genau diese eigenschaft, die ein flüssiges mitschieben des prusikknotens bzw. seine verwendungsweise hier überhaupt erst erlaubt.
                    Hmm, das gehe ich mal versuchen. Ich kann mir jetzt nicht errinern das es jemals ein Problem fuer mich war.

                    Kommentar


                    • #40
                      AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                      Ich find wenn es jemand nicht schafft einen Kurzprusik als Hintersicherung so zu "installieren" dass er

                      1.)100% blockiert wenn man auslässt
                      und sich
                      2.)trotzdem problemlos mitschieben lässt

                      dann sollte er/sie das einfach entweder mal gscheid üben bis ers kann oder als zweiter abseilen wobei der erste unten die seilenden in der hand hat und bei Bedarf anziehen kann.

                      lg joker

                      PS: Wenn man Angst hat dass der Prusik nicht blockiert sollte man sich vielleicht mit dem Verhältnis Seildicke zu Reebschnurdicke auseinandersetzten.
                      Zuletzt geändert von Joker; 30.09.2005, 21:01.

                      Kommentar


                      • #41
                        AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                        Zitat von Kees
                        Hmm, das gehe ich mal versuchen. Ich kann mir jetzt nicht errinern das es jemals ein Problem fuer mich war.
                        ja -- viel mehr als ein derartiges nachdenken bzw. in frage stellen, wollte ich ohnehin niemandem ernsthaft ans herz legen. mein beitrag bzw. die darin ausgedrückte persönliche einschätzung, sollte eher nur als ergänzung zu bekannteren positionen verstanden werden.

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                        • #42
                          AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                          Zitat von Joker
                          Wenn man Angst hat dass der Prusik nicht blockiert sollte man sich vielleicht mit dem Verhältnis Seildicke zu Reebschnurdicke auseinandersetzten.
                          Gutes Argument!
                          Besonders wenn man weiß, daß in gewissen Sportgroßhandlungen bei Frage nach einer Prusikschlinge einem kommentarlos eine 6mm Reepschnur in die Hand gedrückt wird - in Zeiten, wo viel mit Halb- und Zwillingsseilen geklettert wird.

                          @deconstruct und @kees: Ich kann jeden Punkt in Posting Nr.35 aber sehr gut nachvollziehen. Ist gut durchdacht und hat was.
                          Trotzdem werde ich meine eigene Abseilpraxis nicht ändern.
                          LG, bp
                          Zuletzt geändert von blackpanther; 30.09.2005, 17:19.
                          [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                          • #43
                            AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                            Zitat von MichiW
                            ich fühl mich beim abseilen meist so sicher dass ich schon ewig darauf verzichte - aber wenn man auslässt ist man (ziemlich) weg - klar !
                            Stimmt genau! So ist es mir vor ein paar Jahren passiert. Ich wollte eine einfache Wand abseilen und hab eigentlich nur aus "Übungszwecken" den Prusik eingehängt.
                            Und schon auf dem ersten Meter ist eine kleine Felszunge, auf der ich mich abstützte, ausgebrochen. Ich weis gar nicht mehr, wie mir passierte, ausser dass ich auf einmal frei im Seil hing und der Prusik den Achter blockierte.
                            Seit diesem Ereignis seile ich nur noch MIT Prusik ab.
                            LG aus Wien
                            Franz

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                            • #44
                              AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                              Was mir ein bisschen rätselhaft ist, warum man beim Abseilen überhaupt die Hände vom Seil weg an den Fels oder so legt. Meine linke Hand ist immer die Bremshand und bleibt am Seil, die rechte Hand ist zwar "nur" die Führungshand, bleibt aber auch grundsätzlich am Seil. Am Fels sind nur die Füße, wenn die Abseile nicht gerade freihängend ist.
                              LG Harald
                              Harald

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                              • #45
                                AW: Selbstsicherung beim Abseilen

                                Bei mir wird es wohl der "Schreck" gewesen sein. Wenn du mich abger genau fragst, warum ich damals "losgelassen" hab -> keine Ahnung...
                                Nach dem Ausbrechen waren meine Hände zwar am Seil, aber zu locker. Wäre der Prusik nicht gewesen wäre ich geflogen oder hätte nur Verbrennungen der Hände gehabt.
                                Aber wie gesagt, so genau erinner ich mich nicht mehr daran. Ist zu lange her. Das was ich mir gemerk habe ist:
                                Mit Prusik nur Schreck, ohne Prusik ...
                                LG Franz

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