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  • Sichern auf solo Touren

    Hallo,
    Da dies mein erstes Post ist, zunächst eine kurze Vorstellung mein Name ist Christian, ich bin 31 und hab vor ca. Zwei Jahren die Liebe zum Bergwandern entdeckt. Mittlerweile strebe ich nach "höherem", d. h. so langsam wage ich mich an die ersten 3000er (Rinnenspitze, Habicht etc.). Mein Ziel ist, auch schwierigere 3000er und hoffentlich mal den ein oder anderen 4000er zu besteigen. Ich habe schon einige Bücher über das Begehen von Gletschern und über Hochtouren und alpines Klettern gelesen und versuche mich, langsam zu steigern.

    Nun zu meiner Frage: ich bin meist alleine unterwegs. Hier ist für mich bislang noch nicht klar, wie man sich richtig sichert. Bei vorhandenem Drahtseil / Klettersteig ist das ja kein Thema, aber was, wenn man sich selbst mit Seil o. ä. sichern möchte / muss? Alle Artikel und Bücher zum Thema Sicherungstechnik beschreiben nur Methoden, die min. zwei Personen erfordern. Könnt ihr mir Literatur oder Beiträge empfehlen, die dieses Thema behandeln oder direkt Tips geben?

    Vielen Dank & Grüße
    Chrixx

  • #2
    AW: Sichern auf solo Touren

    Ganz kurzgenommen: Beim selbstsichern fixiert man das Seil am Stand, klettert man mit Seil nach oben, Fixiert das Seil dort, seilt sich wieder ab, löst das Seil vom unteren Stand und steigt dann wieder z.B. mit einer Steigklemme auf.

    Das ganze macht aber eigentlich nur zum Einrichten von Routen oder Ausbouldern von Kletterstellen im Klettergarten wirklich Sinn da man extrem langsam ist (man klettert ja alles dreimal!). Bei den meisten 3000ern und 4000ern ist wegen der Tourenlänge für so eine Sicherungstechnik einfach keine Zeit und im Sturzfall ist man über einen Seilparter sicherlich mehr als froh.

    Ausserdem kann man bei dieser Sicherungstechnik viel falschmachen! Also wenn überhaupt besser erstmal richtig in der zweierseilschaft klettern lernen. Und 3000ern und 4000ern am besten nach der Schwierigkeit auswählen die man sicher seilfrei bewältigen kann.
    Zuletzt geändert von semifer; 18.08.2014, 15:37.

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    • #3
      AW: Sichern auf solo Touren

      Es hat einen Grund, warum das kaum irgendwo erwähnt wird: Es machen nur sehr wenige und die Technik ist meist reichlich experimentell und kaum zur Nachahmung empfohlen. Klassisch bedeutet solo daher fast immer free solo...

      Und die wenigen die es machen, wissen meist ganz genau was sie tun und können die übliche Sicherungstechnik einer Mehrpersonen-Seilschaft aus dem Effeff...

      Für Anfänger also ein NoGo...

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      • #4
        AW: Sichern auf solo Touren

        Zitat von Chrixx Beitrag anzeigen
        Da dies mein erstes Post ist, zunächst eine kurze Vorstellung mein Name ist Christian, ich bin 31 und hab vor ca. Zwei Jahren die Liebe zum Bergwandern entdeckt. Mittlerweile strebe ich nach "höherem", d. h. so langsam wage ich mich an die ersten 3000er (Rinnenspitze, Habicht etc.). Mein Ziel ist, auch schwierigere 3000er und hoffentlich mal den ein oder anderen 4000er zu besteigen. Ich habe schon einige Bücher über das Begehen von Gletschern und über Hochtouren und alpines Klettern gelesen und versuche mich, langsam zu steigern.

        Nun zu meiner Frage: ich bin meist alleine unterwegs. Hier ist für mich bislang noch nicht klar, wie man sich richtig sichert. Bei vorhandenem Drahtseil / Klettersteig ist das ja kein Thema, aber was, wenn man sich selbst mit Seil o. ä. sichern möchte / muss? Alle Artikel und Bücher zum Thema Sicherungstechnik beschreiben nur Methoden, die min. zwei Personen erfordern.
        In alpinem Gelände (mit Absätzen drin, Grate, Bänder, ...) hast Du immer ein erhebliches Verletzungsrisiko bei einem "gesicherten" Sturz. Sonst wär's ja Sportklettern (vergl. Posting #2).
        Daher heisst die zentrale Sicherungsmethode dort schlicht und einfach "nicht stürzen". Oder anders gesagt, die Schwierigkeiten müssen beherrscht werden; sowohl körperlich als auch mental.

        Davon ab ist sowieso der beste Weg zum Lernen, sich mit einer erfahrenen, "zweiten Person" auszurüsten
        Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 18.08.2014, 15:11.

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        • #5
          AW: Sichern auf solo Touren

          Vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt mehr oder weniger bestätigt, was ich mir gedacht / befürchtet habe - alleine als Anfänger alpin Klettern gehen is nich
          Dann werde ich erstmal bei den einfachen 30000ern bleiben und mich mal nach einer erfahrenen Seilschaft für höhere / anspruchsvollere Touren umsehen.
          Ich habe noch folgende Berge für einen Alleingang im Blick: Hoher Seeblaskogel und die Sonnenklarspitze (beide Touren aus dem Buch "Leichte Hochtouren in den Alpen". Die sollte alleine machbar sein, oder? Gibt es noch andere Hochtouren, die ihr mir empfehlen könnt?

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          • #6
            AW: Sichern auf solo Touren

            Zitat von Chrixx Beitrag anzeigen
            Hoher Seeblaskogel und die Sonnenklarspitze
            Die Sonnenklarspitze kenn ich nicht , aber wenn Du die Sonklarspitze meinst, die ist von der Siegerlandhütte aus im 2. Grad machbar.
            Stubaier Wildspitze, Südlicher Fernaukogel, Schaufelspitze, Aperer Pfaff (brüchig im Gipfelbereich!), Innere und Äußere Wetterspitze, Agglsspitze, Rochollspitze, Schneespitze, Feuersteine sind alles Gipfel, die interessant sind und die im 1. bis 2. Grad aus eigener Erfahrung solo gut machbar sind (entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten vorausgesetzt!!).
            Wenn Du mir die Gegend in den Stubaieren nennst (dort bist Du anscheinend bevorzugt unterwegs), kann ich Dir gerne weitere Gipfel nennen.
            Viele Grüße,
            Joachim

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            • #7
              AW: Sichern auf solo Touren

              Oder du hngst dich einfach einer bestehenden Seilschaft an, gerade Stubaital/Ötztal geht eh immer wieder jemand...
              liebe Grüße,
              Patrick

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              • #8
                AW: Sichern auf solo Touren

                Hi Joachim,
                Da hat die iOS "Rechtschreibkorrektur" mal wieder zugeschlagen...

                Vielen Dank für die super Tipps, da werde ich direkt mal nach Touren schauen!
                Ich habe eigentlich kein bevorzugtes Gebiet. Ich wohne in Süddeutschland (Nähe Villingen-Schwenningen), d. H. ich fahre knapp 4h ins Stubaital... Gerne nehme ich auch Vorschläge an, die nicht so weit weg sind. Aber generell fahre ich für ne gute Tour auch gerne mal ein Stück

                Viele Grüße
                Christian

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                • #9
                  AW: Sichern auf solo Touren

                  Gesichert solo klettern geht unter anderem mit dem Soloisten von Rock Exotica (gibts zB auf Amazon) oder dem Grigri, das man aber etwas modifizieren muss. Infos darüber findet man sicher im Netz.
                  Hab beide Geräte zu Hause. Funktionieren annähernd gleich gut.

                  Das "extrem langsam" von semifer würd ich so nicht unterschreiben. Kommt auf die Übung, den Schwierigkeitsgrad, das Gelände, den Seildurchmesser etc. an. Außerdem klettert man die Seillänge nur zweimal. Wenn man in Seilschaft unterwegs ist, wird die Seillänge ja auch zweimal geklettert, nur halt von unterschiedlichen Personen. Bleibt das Abseilen übrig, das wenn überhaupt nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.

                  Mfg
                  Chri
                  www.chri-leitinger.at
                  https://www.facebook.com/Chri.Leitinger.Guide

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                  • #10
                    AW: Sichern auf solo Touren

                    Die Frage ist außerdem- was ist wenn der "Ernstfall" eintritt?
                    Also wenn man in die Sicherung fällt und schwer verletzt ist? Wenn man das Sichern anfangen muß dann ist man in Gelände das einen überfordern kann.
                    Allein daher nur in Gelände was man zu 120%, auch bei widrigen Bedingungen beherrscht. Das gilt für den Forstwegwanderer genauso wie für den free-solo Kletterer im Überhang...

                    Sorry für die Klugscheißerei
                    Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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                    • #11
                      AW: Sichern auf solo Touren

                      Das mit dem "deutlich langsam" sein ist vollkommener Käse, genau das Gegenteil ist der Fall. Natürlich, wenn man alle zwei Klettermeter ins Stocken gerät und lang nach Griffen und Tritten suchen muß, dauerts, aber das tut´s in Seilschaft dann auch. Routiniert und eingespielt geht das schnell und flüssig...

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