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Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

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  • Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

    Wie wir erst vor kurzem erfuhren, ereignete sich, im September dieses Jahres, beim Abseilen über eine Mehrseillängenroute in "unserer" Friedrichswand ein schwerer Unfall. Ursache war, nach Auskunft der Bergrettung NÖ - Süd, das der Abseilende den Karabiner nicht in beide, sondern nur in einen Seilstrang beim Abseilgerät ( Tuberartig ) eingehängt hatte. Schwere Verletzungen beim Absturz waren die Folge.

    Ein vorher am Seil angebrachter Klemmknoten hätte diesen Unfall sicher verhindert.....!

    Auch meine Frau und ich haben früher diese renundante Maßnahme unterlassen; nach einem beinahe - Absturz, der mir beim Arbeiten am Erikagrat passierte ( Nur der vorher gelegte Prusik am Arbeitsseil ersparte meiner Familie die Begräbniskosten ) verzichtet bei uns auch der zweite Abseilende nicht auf diese Maßnahme.

    Im einer Ausgabe von "Berg und Steigen" wird ein ähnlicher Unfall beschrieben und dringend empfohlen, VOR dem Einlegen des Seils in das Abseilgerät den Klemmknoten anzubringen. Dies erleichtert auch das Handling beim Einlegen der Seile ins Abseilgerät.

    Leider wird in manchen Ausbildungskursen die Reihenfolge anders gelehrt; aus aktuellem Anlass bitte ich die P.T. Kollegen, dies zu überdenken....!

    LG Raimund

  • #2
    AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

    Irgendwie wird mir der Zusammenhang nicht klar, warum es einen Sicherheitsvorteil ergibt, wenn erst der Klemmknoten und dann das Abseilgerät eingehängt wird?
    Der Ablauf sieht doch in der Regel so aus: Ich hänge mit Selbstsicherung am Abseilstand, lege das Seil ins Sicherungsgerät, befestige den Klemmknoten, (ich persönlich belaste dann probehalber immer erst mal das Abseilgerät,) löse die Selbstsicherung und seile ab. Den Handlingvorteil, erst den Klemmknoten und dann das Sicherungsgerät einzuhängen, sehe ich ein, aber so lange ich in der Selbstsicherung hänge, ist die Reihenfolge aus Sicherheitsaspekten doch egal. Anders gefragt: Warum sollte ich meine Selbstsicherung lösen, bevor nicht Abseilgerät UND Klemmknoten angebracht sind?
    Zuletzt geändert von TeilzeitAbenteurer; 14.11.2015, 21:12.

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    • #3
      AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

      Zitat von R. Jascha Beitrag anzeigen
      Im einer Ausgabe von "Berg und Steigen" wird ein ähnlicher Unfall beschrieben und dringend empfohlen, VOR dem Einlegen des Seils in das Abseilgerät den Klemmknoten anzubringen. Dies erleichtert auch das Handling beim Einlegen der Seile ins Abseilgerät.
      Handling-, nicht Sicherheitsvorteil:
      Denke hier ist gemeint, dass die Prusik zuerst eingelegt das Seilgewicht übernimmt und man daher nicht fünf Kilo freihängendes Seil unter Zug in den Tuber, Karabiner redsp. Achter quetschen muss.

      Der geschilderte Fehler bleibt natürlich auch durch die Prusik folgenlos, aber da sagt die Lehrmeinung meines Wissens ja man möge sich reinsetzen und erst nach Belastung die Selbstsicherung losmachen.

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      • #4
        AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

        Ja, genau diesen Handlingvorteil - Prusik übernimmt das Seilgewicht - meine ich.

        Zum Sicherheitsaspekt: Es gibt Situationen ( Die bei uns in der Ausbildung auch simuliert wurden ), in denen man, in einer Führungstour, bei der ein passives Abseilen eines Partners nicht angebracht ist, die Selbstsicherung VOR dem Einhängen des Sicherungsgerätes lösen muss. Z. B., um vom Abseilstand gesichert zu einer Kante vorzugehen, um das Seil runterzuschmeissen.

        Warum sollte man, meiner Meinung nach, die Reihenfolge beim "privaten" Abseilen ändern?

        Auch verweise ich auf den Artikel von Roger Schäli im "Berg und Steigen" 3/12. Bei der NÖ - Bergrettung wird meiner Information zufolge in der Ausbildung ebenfalls diese Reihenfolge gelehrt.

        Natürlich habt Ihr recht mit dem Test durchs Hineinsetzen vor dem Lösen der Selbstsicherung, aber warum sollen wir auf eine zusätzliche Renundanz ohne jeden Mehraufwand verzichten?

        LG Raimund

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        • #5
          AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

          Zitat von R. Jascha Beitrag anzeigen
          Zum Sicherheitsaspekt: Es gibt Situationen ( Die bei uns in der Ausbildung auch simuliert wurden ), in denen man, in einer Führungstour, bei der ein passives Abseilen eines Partners nicht angebracht ist, die Selbstsicherung VOR dem Einhängen des Sicherungsgerätes lösen muss. Z. B., um vom Abseilstand gesichert zu einer Kante vorzugehen, um das Seil runterzuschmeissen.
          Der Bergundsteigen-Artikel ist leider nicht frei verfügbar. Den Sicherheitsaspekt kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wenn ich meine Selbstsicherung wie in deinem Beispiel lösen muss, weil sie zu kurz ist, kann ich mich natürlich (nur?) mit Klemmknoten am Seil sichern. Wenn ich aber sowohl Abseilgerät, als auch Klemmknoten anbringe, mach ich das wieder vor dem Lösen der Selbstsicherung und die Reihenfolge ist wieder aus Sicherheitsaspekten egal.

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          • #6
            AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

            Zitat aus meinem Beitrag:

            "Dies erleichtert auch das Handling beim Einlegen der Seile ins Abseilgerät.

            Leider wird in manchen Ausbildungskursen die Reihenfolge anders gelehrt; aus aktuellem Anlass bitte ich die P.T. Kollegen, dies zu überdenken...."

            Damit wollte ich nur ( Ex - )Kollegen einen Denkanstoß für ihre Kletterkurse geben, um ev. weitere ( In der letzten Zeit häufiger gewordene ), derartige Unfälle hintanzuhalten, nicht mehr......soll jeder privat handhaben, wie er es für richtig hält. Jedoch bei der Ausbildung?

            LG und viele unfallfreie Touren!
            Raimund

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            • #7
              AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

              Den Handlingvorteil hat ja auch keiner bestritten. Ich hatte deinen obigen Textes so verstanden, dass es mir bisher unbekannte Sicherheitsvorteile bietet, den Klemmknoten vor dem Abseilgerät anzubringe, was aber augenscheinlich nicht der Fall ist.
              Ansonsten bleibt, dass ein Klemmknoten Redundanz nicht nur gegen Loslassen des Seils bietet, sondern auch gegen Fehler beim Einlegen des Abseilgerätes.

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              • #8
                AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

                Hallo,

                Naja der sicherheitsvorteil entsteht, wenn ich ohne selbstsicherung herumstehe (was man nicht machen sollte, ...), aber dann ist man 'gesichert' sobald der klemmknoten eingelegt ist.

                Übrigens: den klemmknoten des ersten erst ganz lösen wenn alle unten, das ist wirklich ein sicherheitsvorteil (vor allem beim schräg oder überhängend abseilen)

                Lg

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                • #9
                  AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

                  für so groß halte ich den Handlingsvorteil auch nicht: Evtl. muss das Seil dann zum anbringen des Klemmknotens angehoben werden und gerade bei nem korrekt transportieten tuber ist die gefahr selbigen durch den seilzug fallen zu lassen ausgeschlossen.

                  Ich denke es gibt keinen echten regelbedarf.

                  Nur was sowieso selbstverständlich sein sollte: Nie ohne prusik abseilen, auch nicht mit Halbautomaten ala Smart.

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                  • #10
                    AW: Unfall beim Abseilen in der Friedrichswand / Mödling

                    Es geht nicht darum, dass man den Tuber fallen lassen könnte, sondern dass es eklatant leichter ist, die Seilstränge durch den Tube zu fädeln, wenn deren Gewicht nicht mehr dran hängt. Mir fehlt dabei nämlich immer mindestens eine Hand.

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