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Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

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  • #16
    AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

    Zitat von Aspang Beitrag anzeigen
    Was diesen Unfall besonders tragisch macht ist die Tatsache dass sich vor wenigen Jahren dort am Gabler ein ähnlicher Unfall mit Todesfolgen ereignet hat. Auch damals ist eine ganze Seilschaft bei der Querung des Blankeisfeldes abgestürtzt. Man hätte doch hoffen dürfen, dass man daraus lernt und solche Fehler vermeidet. Hätte der Führer ein paar isschrauben gesetzt wäre die Tragödie vermeidbar gewesen.
    Gibt irgendwo Fotos von dem Gelände in dem dieser und auch der von dir erwähnte Unfall vor ein paar Jahren passiert ist?
    Und ob es sich um eine geführte Tour gehandelt hat ist bisher noch gar nicht bekannt geworden, oder?

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    • #17
      AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

      Heute in einer Zeitung gelesen, daß der Hüttenwirt der Zittauer Hütte die Gruppe eindringlich davor gewarnt hatte diese Route über den blanken Gletscher zu nehmen, aber diese den Rat nicht ernst genommen hatte!
      LGr. Pablito

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      • #18
        AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

        Zitat von MANAL Beitrag anzeigen
        Zitat von Aspang
        Hätte der Führer ein paar isschrauben gesetzt wäre die Tragödie vermeidbar gewesen.
        Und ob es sich um eine geführte Tour gehandelt hat ist bisher noch gar nicht bekannt geworden, oder?
        Führer <> Bergführer (UIAA)
        Ich denke mit "Führer" hat Aspang schlicht den Seilersten gemeint.

        Liest man bspw. diesen Artikel, dann würde ich eigentlich davon ausgehen dass dort kein Bergführer dabei war.

        edit:
        Dazu hier:
        Fest steht mittlerweile laut Stauffer auch, dass es sich um eine geführte Gruppe handelte. Der 70-Jährige führte seine Kameraden, ob er auch geprüfter Bergführer ist, war aber am Montag noch nicht geklärt. Dies werde noch recherchiert und in den Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft einfließen, sagte die Sprecherin. Wie alpinerfahren die anderen Bergsteiger waren, war zunächst ebenfalls noch nicht bekannt.
        Klingt jetzt mehr nach Tourenführer oder faktischem Führer (Garantenstellung aufgrund Erfahrungsvorsprung).
        Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 30.08.2017, 16:50.

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        • #19
          AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

          Hi

          Ich kenne weder den Ort noch die exakten Bedingungen, was mich aber stutzig macht, ist die grösse der Seilschaft auf dem Blankeisabschnitt. 6 Personen ist schon sehr viel, da muss man auch nicht mehr über Gehen am kurzen Seil diskutieren, das funktioniert bei dieser Grösse nicht. Zu 6. nur ein Seilmitnehmen kann man ja nur machen, wenn man einen Gletscherwackler vor sich hat, für alles andere taugt das ja nicht, von dem her verstehe ich das nicht. Dann nimmt man besser 2 30m Seile mit, die wiegen nur unwesentlich mehr als ein langes Seil.
          Gruss
          DonDomi

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          • #20
            AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

            Zitat von MANAL Beitrag anzeigen
            Gibt irgendwo Fotos von dem Gelände
            Zitat von DonDomi Beitrag anzeigen
            Ich kenne weder den Ort noch die exakten Bedingungen
            Das erste Video in diesen Artikel zeigt Gelände, Verhältnisse und Unfallstelle. Blankeis, 30+ Grad steil und ohne Spalten; die Route von der Hüttenterrasse aus sichtbar. Über die Toten nur Gutes, aber wer dort ohne weiteres angeseilt geht hat entweder null Erfahrung oder will sich für einen Darwin-Award nominieren.

            Schwierig ist es manchmal auf Schneebedeckte Gletschern bei gewisser Steilheit zu entscheiden welche Gefahr (Spaltensturz oder mitgerissen werden) unter den Umständen die größere ist. Auch Fixpunkte sind nicht immer einfach zu realisieren. Solche Probleme gab es bei diesem Unfall aber definitiv nicht.

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            • #21
              AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

              Es erübrigt sich, Fehler im Verhalten der Seilschaft/Führung zu suchen, es liegt auf der Hand, dass welche vorlagen. Sie mussten ja nun den höchstmöglichen Preis entrichten.

              Bei hikr steht ein Bericht, in dem empfohlen wird, die Tour nicht zu spät im Jahr zu machen, wegen dem Eis...

              Ich finde es löblich, dass eine zu späte Einsicht vorlag, und die Seilschaft gerade umdrehen wollte. Ich kann mir lebhaft vorstellern, wie die Seilschaft versucht im Steileis zu wenden... bald das Seil von vorne und hinten an einem reißt, während die Leute sich hierhin und dorthin wenden, der ein oder andere auf's Seil tritt, eingewickelt wird, bzw. mit den Steigeisen alle synchron einen Bogen manövrieren müssen...

              Was für eine Todesfalle...

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              • #22
                AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

                Das Problem könnte sein, dass die Bergsteiger die Tour von früher her kannten, mittlerweile sind aber viele Touren wesentlich anspruchsvoller geworden. Wenn man natürlich mit einer einfach Tour rechnet und man steht plötzlich in 40° steilem Eis, wird es problematisch. Wie gesagt, man kann jetzt lange über Seilanwendung diskutieren und man wird für jede Methode Vor- und Nachteile finden, welche jeweils die beste ist, hängt halt von vielen Faktoren ab. Kurzes Seil hat immer noch seine Berechtigung, wie auch das lange und das seilfreie gehen.
                Gruss
                DonDomi

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                • #23
                  AW: Seilanwendung in steilem Gletschergelände?

                  Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                  Hochinteressant, bestätigt meinen alten Verdacht, daß die gängige Führer-Praxis eher moralischen Sicherungswert hat.

                  lg
                  Norbert
                  So ist es leider auch vielfach. Und dass die Mitreißgefahr ein ernstes Thema ist, sollte seit der Matterhorntragödie bekannt sein.
                  Das Wichtigste wurde hier bereits gesagt: Entweder ohne Seil (mit gleichwertigem Partner) oder mit ordentlicher Sicherung (mit Schwächeren), aber dann bitte auch nicht mehr als zwei.
                  Gruppendynamik fällt für mich unter das Thema: Die größte alpine Gefahr ist der Mensch selbst.

                  Etwas Anderes wurde hier aber noch nicht angesprochen: Steinschlaggefahr
                  Ein aperer Gletscher mit darüber liegenden Felsen, dazu womöglich noch Wärme, ist einfach brandgefährlich!
                  So etwas meide ich wie die Pest. Selbst bei Mini-Hangneigungen kugeln hier ausapernde Steine völlig unkontrollierbar runter. Da hab ich schon bei 20° steilen Hängen verzichtet.
                  Bitte aufpassen, das ist eine tückische Gefahr!

                  LG

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