Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Selbstsicherung für Alleingänger

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • was man nicht alles bei der abendlichen lektüre findet.. eine ziemlich ausführliche beschreibung des "roped solo" aus den 80ern ..und zwar aus einem bigwall !! manual.. bei den bigwallern war/ist das offenbar schon lange gelebte praxis.. und auch die gute destivelle hat damals den old man of hoy so bestiegen.. im 3ten monat schwanger.. und live auf bbc übertragen..Roped Solo Bigwall PDF H. Florine and B. Wright - - Roped Solo.pdf
    Angehängte Dateien

    but i see direct lines

    Kommentar


    • Danke für das PDF !

      Kommentar


      • Ich hau hier nochmals das video zum LEAD AID ROPED SOLO SHUNT rein..
        das erklärt dann meinen kommenden post falls sich wer noch nicht das hier alles durchgelesen hat..
        https://www.youtube.com/watch?v=bb04...ature=youtu.be

        but i see direct lines

        Kommentar


        • Wie versprochen die Beschreibung meines Solosetups. Da ich das ganze mit Halbseilen mache, mein Gurt mit unglaublich viel Zeug gefüllt ist, ich zu faul bin es abzuräumen und deswegen Fotos nur unübersichtlich werden (abgesehen mal davon, dass mein Kletterzeug gerade 4h Autofahrt von mir entfernt ist) hab ich es gezeichnet:

          00015.jpg

          Ich hoffe die Zeichnung ist einigermaßen selbsterklärend, der Übersichtlichkeit hab ich nur ein Halbseil gezeichnet, beim Klettern hab ich natürlich beide drin. Beide Halbseile gehen gemeinsam durch alle Karabiner und sind gemeinsam im Mastwurf.

          So läufts ab:
          -Seil verlässlich an einem wirklich guten Stand (muss auch und vor allem nach oben halten) befestigen, ich habe Mastwürfe (wahrscheinlich ist ein Schmetterlingsknoten leichter zu lösen, das mache ich das nächste Mal) mit Achterknoten in anderen Karabinern hintersichert (wahrscheinlich paranoid).
          -Seile aus Rucksack (wo sie vorher sauberst hineingelegt wurden) ziehen und eine Schlaufe mit dem Mastwurf (=Backupknoten falls das Microjul versagt oder der Karabiner bricht) fixieren, die zur ersten Sicherung reichen sollte
          -Seile in Microjul wie normal (Bremsseil ist die Schlaufe und geht zum Backupknoten) einlegen und Karabiner zuschrauben
          -checken ob Microjul blockiert, checken ob Seile richtig am Stand fixiert sind, checken ob der Backupknoten sitzt
          -Selbstsicherung aushängen
          -zur ersten Sicherung klettern und Expressschlinge (oder nur Karabiner, hier gibt es ja keine Seilreibung) einhängen
          -RICHTIGE Seile (vor einem hängen 6 nach unten), also die, die beim Microjul OBEN herauskommen clippen
          -Distanz zur nächsten Sicherung schätzen und dementsprechend Seile über die Schulter ziehen
          -diese Seile im ZWEITEN (bis jetzt unbenutzten) HMS Karabiner mit einem Mastwurf (den muss man einhändig in allen Lebenslagen ohne nachzudenken mit beiden Händen können) fixieren und den Karabiner zuschrauben
          -ersten Halbmastwurf aushängen
          - weiterklettern

          Bei dieser Methode bei meinen Seilen (relativ neue Beal Iceline) hab ich beim Klettern praktisch keinen Widerstand und das Microjul macht sofort und zuverlässig zu, wenn es sich umdreht (Überkopf clippen schwierig). Einmal hat es doch gehakt, da haben die Seile vorm Microjul ein bisschen gekrangelt, Kollege Fleisch hat mir geraten das zu lösen, indem ich die Seile nicht über die gleiche Schulter, sondern links und rechts aus dem Rucksack ziehe (probiere ich nächstes Mal aus).

          Ich verwende Halbseile weil:
          -Redundanz
          -symmetrische Belastung des Microjuls
          -bei schlechten Sicherungen ist Halbseiltechnik möglich (in dem Fall ist es halt nicht mehr symmetrisch)
          -60m Abseilen (Rückzug!) möglich
          -beim Prusiken kann ich eine Microtraxion als Redundanz am zweiten Seil mitlaufen lassen, während ich am anderen jümare (ich weiß, paranoid, aber wer jümart gern an 7,8mm Seilen)

          Ich empfehle diese Technik nur Leuten, die sie selber probiert und als zuverlässig eingestuft haben und in der Lage sind am Fels für JEDES Problem eine Lösung zu finden, oder zu improvisieren.

          In der Wand ist man dann allein - im positivsten, als auch im negativsten Sinn. Für mich war es ein unglaublich schönes Erlebnis so zu klettern, aber es hat mich auch an meine physischen und psychischen Grenzen gebracht (ok, kann auch was damit zu tun haben, dass ich das System in der Nasenführe einem Härtetest unterzogen habe) und ich musste Probleme lösen, die beim normalen Klettern nicht auftauchen.

          Kommentar


          • Ich glaub ich habs kapiert :-) eh im Grundprinzip wie alle diese Methoden (siehe solo Alpinist blogspot) aber etwas verfeinert würde ich sagen .durch den mastwurf hast du Redundanz ,musst aber immer wieder abschätzen und ausgeben (wie bei Backup knots nicht unähnlich ) ich wildsau scheiß ja auf die Redundanz Bis auf die endknoten. Damit gibt sich der shunt selbst aus.. Versagen darf er dann aber nicht.. Dein Setup schaut so tatsächlich sicherer aus .. Aber auch echt viel seil vorm Bauch. Da hängt bei mir die übervolle gearsling. Und die daisys mit den Aidern und und und.. Der mastwurf würde mich da vermutlich in den Wahnsinn treiben.. Aber sicher ist so natürlich schon.. Vielleicht sollte ich mir auch irgendwie ein Backup überlegen.. Hmmmmmm

            but i see direct lines

            Kommentar


            • Andy Kirkpatrick klettert nur mit Backup, von ihm hab ich diese Idee. Beim Microjul ist die Schlinge auch notwendig, dass es gut läuft.
              Ich bin bei der Tour gerade so mit dem Big Gun ausgekommen und war auch echt froh über die zwei Einbindeschlaufen (eine für die Backupkarabiner, die andere für Daisy Chain, Spiner leash, Hammerschlaufe) wenn ich mir noch ein bisschen mehr Zeug zulege werde ich wohl Materialschlaufen unter der Achsel am Brustgurt befestigen müssen

              Kommentar


              • Bezüglich der Redundanz (Backupknoten) hab ich auch lange nachgedacht, weil es beim normalen klettern ja eigentlich auch keine gibt (niemand sichert redundant, wenn das Sicherungsgerät bricht stürzt der Vorsteiger bis das Seil aus ist und das ist in fast allen Situationen sehr bis zu weit). Aber:
                -Stürze sind in meiner Welt meistens (beim Soloklettern wahrscheinlich immer) etwas unfreiwilliges und unkontrolliertes, wer weiß, ob das Microjul nicht doch irgendwie versagt (keine Ahnung wie, aber mit den Unmengen Ausrüstung an meinem Gurt, Fels und Sturzenergie gibt es sicher ein Szenario)
                -der Mastwurf nervt in der ersten Seillänge, in der zweiten macht man ihn und in der dritten hat man ihn automatisiert und keine Probleme mehr damit - wieso sollte man auf so eine einfache Absturzsicherung ("last line of defence" - Andy Kirkpatrick) verzichten? Wenn ich mal unbedingt irgendwas Speed Solo begehen will (das ist ausdrücklich nicht das Ziel, zumindest nicht im klassisch verstandenen Sinn) und echte Stürze in mein System hatte, die problemlos vom Microjul gehalten wurden lasse ich den Knoten weg, aber beim normalen Klettern sehe ich einfach keinen Grund dafür

                Kommentar


                • Stimmt schon . Ich brauche beim shunt allerdings den Ropefeed von oben, also sind Mastwürfe unten nicht drinnen .ich könnte klassisch Backup knots in die Seile knüpfen und dann am schulterkarabiner aufmachen ..pfff.. Oder vorher unter arsch losknoten ..pfff ..Und bei jeder neuen sl die wieder einknoten? Geh leck.. Da brauch ich dann noch länger als jetzt schon ..Vielleicht krieg ich ja noch irgendwie einen prusik oder ein zweites Gerät in mein Setup. .Wie beim solo topropen ..Na mal nachdenken

                  but i see direct lines

                  Kommentar


                  • Aufgrund einer Handverletzung meines Partners (also der worst case mit einem handlungsfähigen Partner) musste ich heute einen 7er mit Megajul gesichert solo an einem Einfachseil vorsteigen. Ich habe es im Prinzip (leider ohne Vollgurt und ohne Rucksack, also Megajul gemeinsam mit Backupkarabinern an Einbindepunkt und Seil nachziehend) wie oben beschrieben gemacht - auch diese Version lief sehr gut und glatt und blockierte zuverlässig.
                    PS: Es war nicht so ernst, wie es klingt, es ging hauptsächlich darum das Material zu retten. Dennoch kann sowas auch in einer Alpintour ohne Rückzugsmöglichkeit und Empfang passieren und dann komme ich mit dieser Technik raus (und falls prusiken noch geht, mein Partner auch)

                    Kommentar


                    • Alter Schwede! Welches Material war das denn? Link cams? Ich bin sport damals den neuen 6er in Aschacher Steinbruch roped solo erstbegangen, aber einen 7er klettere ich sicher nicht solo. Ich klettere ja sogar mit partner selten bis kaum einen . Aber gut, ich bin alt und bärtig und hab eine Hallenallergie.

                      but i see direct lines

                      Kommentar


                      • Das waren ungefähr 5 alpine Expressschlingen, also ca 100€. In einer Halle war ich heuer auch erst einmal (Schande über mich - letztes Wochenende - es hat geregnet und uns ist nichts besseres eingefallen). Ich bin aber nicht unfroh über den unfreiwilligen Test, jetzt weiß ich, dass ich mit dem Setup auch in schweren Routen Shortfixen oder gar Solo klettern kann, wenn ich mal gerade nicht 10kg am Gurt hängen hab (hab vorm Sportklettern 10 Minuten gebraucht um das Ding abzuräumen)

                        Kommentar


                        • Pech in der Liebe ..Glück bei der Ausrüstung .. hehehe bei dem Ding nehm ich das Herzleid fast in Kauf .. Wird demnächst vorsichtig getestet ..Samstag geht's noch mit altem Setup in die Wand. .more 2 come..
                          .
                          FB_IMG_1532606204533.jpg

                          but i see direct lines

                          Kommentar


                          • Boa, an Soloist!
                            Des Ding musst mir mal zeigen, wollt i schon immer mal ausprobieren

                            Kommentar


                            • Zitat von Timi Beitrag anzeigen
                              Wie versprochen die Beschreibung meines Solosetups. Da ich das ganze mit Halbseilen mache, mein Gurt mit unglaublich viel Zeug gefüllt ist, ich zu faul bin es abzuräumen und deswegen Fotos nur unübersichtlich werden (abgesehen mal davon, dass mein Kletterzeug gerade 4h Autofahrt von mir entfernt ist) hab ich es gezeichnet:

                              00015.jpg

                              Ich hoffe die Zeichnung ist einigermaßen selbsterklärend, der Übersichtlichkeit hab ich nur ein Halbseil gezeichnet, beim Klettern hab ich natürlich beide drin. Beide Halbseile gehen gemeinsam durch alle Karabiner und sind gemeinsam im Mastwurf.

                              So läufts ab:
                              -Seil verlässlich an einem wirklich guten Stand (muss auch und vor allem nach oben halten) befestigen, ich habe Mastwürfe (wahrscheinlich ist ein Schmetterlingsknoten leichter zu lösen, das mache ich das nächste Mal) mit Achterknoten in anderen Karabinern hintersichert (wahrscheinlich paranoid).
                              -Seile aus Rucksack (wo sie vorher sauberst hineingelegt wurden) ziehen und eine Schlaufe mit dem Mastwurf (=Backupknoten falls das Microjul versagt oder der Karabiner bricht) fixieren, die zur ersten Sicherung reichen sollte
                              -Seile in Microjul wie normal (Bremsseil ist die Schlaufe und geht zum Backupknoten) einlegen und Karabiner zuschrauben
                              -checken ob Microjul blockiert, checken ob Seile richtig am Stand fixiert sind, checken ob der Backupknoten sitzt
                              -Selbstsicherung aushängen
                              -zur ersten Sicherung klettern und Expressschlinge (oder nur Karabiner, hier gibt es ja keine Seilreibung) einhängen
                              -RICHTIGE Seile (vor einem hängen 6 nach unten), also die, die beim Microjul OBEN herauskommen clippen
                              -Distanz zur nächsten Sicherung schätzen und dementsprechend Seile über die Schulter ziehen
                              -diese Seile im ZWEITEN (bis jetzt unbenutzten) HMS Karabiner mit einem Mastwurf (den muss man einhändig in allen Lebenslagen ohne nachzudenken mit beiden Händen können) fixieren und den Karabiner zuschrauben
                              -ersten Halbmastwurf aushängen
                              - weiterklettern

                              Bei dieser Methode bei meinen Seilen (relativ neue Beal Iceline) hab ich beim Klettern praktisch keinen Widerstand und das Microjul macht sofort und zuverlässig zu, wenn es sich umdreht (Überkopf clippen schwierig). Einmal hat es doch gehakt, da haben die Seile vorm Microjul ein bisschen gekrangelt, Kollege Fleisch hat mir geraten das zu lösen, indem ich die Seile nicht über die gleiche Schulter, sondern links und rechts aus dem Rucksack ziehe (probiere ich nächstes Mal aus).

                              Ich verwende Halbseile weil:
                              -Redundanz
                              -symmetrische Belastung des Microjuls
                              -bei schlechten Sicherungen ist Halbseiltechnik möglich (in dem Fall ist es halt nicht mehr symmetrisch)
                              -60m Abseilen (Rückzug!) möglich
                              -beim Prusiken kann ich eine Microtraxion als Redundanz am zweiten Seil mitlaufen lassen, während ich am anderen jümare (ich weiß, paranoid, aber wer jümart gern an 7,8mm Seilen)

                              Ich empfehle diese Technik nur Leuten, die sie selber probiert und als zuverlässig eingestuft haben und in der Lage sind am Fels für JEDES Problem eine Lösung zu finden, oder zu improvisieren.

                              In der Wand ist man dann allein - im positivsten, als auch im negativsten Sinn. Für mich war es ein unglaublich schönes Erlebnis so zu klettern, aber es hat mich auch an meine physischen und psychischen Grenzen gebracht (ok, kann auch was damit zu tun haben, dass ich das System in der Nasenführe einem Härtetest unterzogen habe) und ich musste Probleme lösen, die beim normalen Klettern nicht auftauchen.

                              Sehr interessantes Setup! Was ich dabei noch nicht verstanden habe ist warum blockiert das Microjul hier eigentlich, ist ja keine Hand am Bremsseil?

                              Kommentar


                              • @Timi
                                Du sagtest ja, das Microjul funktioniert, also blockiert. Und wie ist das nun, ist die Bremskraft während des Blockierens auch ausreichend groß? Im Artikel Halbautomaten in Bergundsteigen Seite 58 / bergundsteigen #92 / herbst 15:
                                https://www.bergundsteigen.at/file.p...tomaten%29.pdf
                                steht, dass

                                - die Bremskraft im blockierten Zustand ohne Bremshand am Bremsseil beim Megajul (Microjul wurde da nicht getestet), je nach Seildicke nur 0,5 - 1,1 kN beträgt, (was ich überraschend wenig finde. Aber vielleicht ist das ja gut so weil weicherer Sturz), und

                                - "... bei härteren Stürzen kann das Gerät alleine den Sturz nicht stoppen!....."

                                Freue mich auch über Überlegungen und Antworten anderer, da Timi wegen des Alters seines Beitrages vielleicht nicht antwortet... ....
                                Zuletzt geändert von johngo; 06.03.2019, 22:39.

                                Kommentar

                                Lädt...