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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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Training für schnelles Klettern

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  • Training für schnelles Klettern

    Hallo,
    vor kurzem bin ich einige Mehrseillängen-Touren gegangen (Sportklettern u. Alpin), wobei mir auffiel, daß wir so gut wie immer über den angegebenen Kletterzeiten lagen. Die klettertechnischen Schwierigkeiten hatten wir drauf. Ich vermute, daß wir aus den Klettergartenrouten einfach gewohnt waren, die Griff- u. Trittmöglichkeiten genau zu analysieren, um möglichst stabil u. kraftschonend vorwärts zu kommen. Eine Taktik, die, wie mir scheint, im Alpinen derart nicht gilt? Wie sonst kann man z.b. eine 22 SL-Tour in 16min pro SL (inkl. Vor- u. Nachstieg, tw. Legen v. Zwischensicherungen) meistern?

    Darum meine Bitte: Weiß jemand, wie man die Kletterzeit reduzieren kann bzw. worauf man achten sollte? Z.B. würde mich interessieren:
    1. effizientes Materialhandling, z.b. bei überschlagendem Klettern
    2. wird in alpinen Routen "genullt" was das Zeug hält, um eben schnell zu sein od. ist es hauptsächlich Aufgabe des Nachsteigers, die SL so schnell wie möglich zu klettern/überwinden?
    3. etc.

    Vielen Dank schon mal im voraus für die Hilfe!
    lg,
    Mario

  • #2
    AW: Training für schnelles Klettern

    Die meiste Zeit wird, wenn man die Schwierigkeiten im Griff hat, fast immer auf den Ständen vertan.
    www.reichensteiner.at

    Kommentar


    • #3
      AW: Training für schnelles Klettern

      Zitat von MarioK Beitrag anzeigen
      Hallo,
      vor kurzem bin ich einige Mehrseillängen-Touren gegangen (Sportklettern u. Alpin), wobei mir auffiel, daß wir so gut wie immer über den angegebenen Kletterzeiten lagen. Die klettertechnischen Schwierigkeiten hatten wir drauf. Ich vermute, daß wir aus den Klettergartenrouten einfach gewohnt waren, die Griff- u. Trittmöglichkeiten genau zu analysieren, um möglichst stabil u. kraftschonend vorwärts zu kommen. Eine Taktik, die, wie mir scheint, im Alpinen derart nicht gilt? Wie sonst kann man z.b. eine 22 SL-Tour in 16min pro SL (inkl. Vor- u. Nachstieg, tw. Legen v. Zwischensicherungen) meistern?

      Darum meine Bitte: Weiß jemand, wie man die Kletterzeit reduzieren kann bzw. worauf man achten sollte?
      Das ist ein weitverbreitetes Problem von alpinen Neueinsteigern, das es auch früher schon gegeben hat, aber in letzter Zeit besonders gravierend ist, da doch mehr Leute aus der Halle kommen und nur ein paarmal im Klettergarten waren (wo ich jetzt z.B. auch die Hohe Wand und gewisse Routen im Rax/Schneeberg- und Hochschwabgebiet dazurechne), und dann in was Langes einsteigen.

      Einer der verbreitetsten Fehler ist, beim Standplatzmanagement (wie das jetzt so schön heißt) sehr viel Zeit zu verlieren. Auch in alpinen Routen sind Standplätze heute vielfach gebohrt, und einen perfekten Ausgleich mit Zentralkarabiner, Selbstsicherung und Sicherung des Nachsteigers hat man in längstens 30 Sekunden gebaut, ohne zu hudeln. Wenn das nicht klappt, dann ist Trockentraining wichtig!
      Wer lange alpine Routen gehen möchte, muß nicht nur Klettertechnik trainieren, sondern auch Standplatzbau und Kommunikation.
      Ein weiterer großer Fehler ist fehlende Disziplin und zu wenig Fokussierung auf die Route.
      In eine Dachstein Südwand oder eine große Dolomiten- oder Westalpenwand steigt man nicht eben mal so ein, weil man lustig ist, sondern mit einem gewissen Fokus, und wenn der nicht da ist, wird man es bereuen.
      Was ich damit sagen will: Seichte Scherzlein, Geflirte mit der feschen Nachkommenden und/oder Unterhaltung über die übernächste Tour sind fehl am Platz. Das kann man dann am Ausstieg machen.

      Warum ist das alles WIRKLICH wichtig ?
      Sehr einfach:
      Die erfahrene Seilschaft benötigt für den Stand im Schnitt 30 Sekunden, plus 30 Sekunden zum Einholen des Restseils. Der Nachsteiger kommt beim Stand vorbei und man wechselt höchstens ein paar Worte, wenn überhaupt, und klettert gleich weiter.

      Die durchschnittliche Hobbyseilschaft benötigt für den Stand im Schnitt eineinhalb Minuten, plus mehr als 30 Sekunden zum Einholen des Restseils, da dabei unnötig gequatscht wird. Dann kommt der Nachsteiger beim Stand vorbei, man spricht über die Schönheit der letzten Seillänge oder die vermeintliche Brüchigkeit der nächsten, die Wegfindung, über das Gewitter, das wahrscheinlich morgen kommen wird, den Urlaub in der Karibik oder den Autounfall eines entfernten Bekannten.
      Man tut das dauernd, ohne es zu merken.

      Weiters vertut man unglaublich viel Zeit mit verbaler Kommunikation.
      "Stand!"
      "Seil ein" (verhängt sich), laute Windgeräusche,
      "nachkommen!",
      "Naa, Seil ein, hat sich verhängt!"
      "NACHKOMMEN!"
      "NAA,SEIIIL EIN", usw. usw.

      Gerade wenn man mit Halbseilen klettert, sind verbale Seilkommandos unnötig, irreführend und langwierig. Man sollte sich das sparen und ausschließlich über das Seilhandling kommunizieren, da gibt es vor allem mit Halbseilen keine Möglichkeit von Mißverständnissen.

      Wenn man nun alles zusammenzählt, dann sagen wir, daß eine erfahrene Seilschaft für jeden Stand eine Minute benötigt, eine unerfahrene 4 Minuten, inklusive Tratscherei, Witzchen, usw., auch wenn sies nicht wahrhaben wollen und abstreiten.
      Sagen wir, daß beide Seilschaften genau gleich schnell klettern, dann benötigt die erfahrene Seilschaft bei 20 Seillängen genau eine Stunde weniger für die Wand als die unerfahrene (20x3=60), und das ist noch niedrig gegriffen.

      Zum Klettern selbst:
      Was meine ich mit Fokus?
      Konzentration auf das Wesentliche.
      Ich kenne Leute, die seit 5 Jahren klettern, aber noch immer keinen Sechser vorsteigen können, obwohl sie das gern wollen. Dann kenne ich jemand mit denselben körperlichen und geistigen Voraussetzungen, der seit 2 Jahren klettert und einen Achter vorsteigt.
      Wieso es das gibt ? Das ist eine Frage der Prioritäten.
      So wie überall im Leben muß man sich klarmachen, was man will. Nach kurzer Zeit weiß man, was man tun muß, um es zu erreichen. Mit diesem Wissen ausgestattet, entscheidet man, ob es einem den zeitlichen Aufwand wert ist (Beispiel: Wenn ich 2x in der Woche 2 Stunden klettern gehe, werde ich nach 2 Jahren wahrscheinlich immer noch keinen 6er im alpinen Gelände steigen können, da braucht es mehr Investition an Zeit).
      Dann muß ich eben das akzeptieren, was ich mit meiner Investition an Zeit erreichen kann.

      Mit Fokus meine ich auch: das energische Anpacken von scheinbaren Schwierigkeiten.
      Wenn jemand in der 15. Seillänge vor einem grauslich aussehenden Riß steht, wo er als nächste Zwischensicherung 10 Meter weiter oben einen alten Haken sieht, und dann eine Viertelstunde überlegt, ob er in den Riß einsteigen soll oder nicht, dann ist das eine Viertelstunde völlig unnötig verlorene Zeit.
      Entscheidungen müssen überlegt, aber schnell getroffen werden, sonst wirds in einer alpinen Route bald mal finster.

      Es gibt sehr viele solcher kleinen, aber sehr bremsenden Angewohnheiten, und es braucht einige Zeit, um sie sich alle abzugewöhnen.
      Das geht wirklich bis zum Überlegen von Kleinigkeiten. Wenn ich auf beiden Seiten des Gurtes 5 Expressen hängen habe, und ich habe die 5 von der rechten Seite schon eingehängt, dann weiß ich, daß ich dort gar nicht mehr hingreifen brauche, weil sowieso nichts mehr dort hängt - wieder ein paar Sekunden gewonnen, und vor allem Sicherheit gewonnen, da ich vielleicht kürzer in unangenehmer Stellung bei einer Zwischensicherung verharren muß.
      Wenn ich Expressen und Klemmkeile Kraut- und Rübenmäßig am Gurt baumeln habe, ist die Chance, beim schnellen Einhängen etwas falsches zu erwischen und hektisch zu werden, deutlich größer als wenn alles schön geordnet ist - und zwar nicht nur am Beginn der Tour, sondern auch mittendrin, wenn ich schon 20x etwas ein- und ausgehängt habe.

      Und, und, und ...
      Es gibt soviele kleine Möglichkeiten des Zeitverlustes, daß man sie gar nicht alle aufzählen kann. Man kann nur selber versuchen, die Augen möglichst offen zu halten, und auch auf Kleinigkeiten zu achten, die einem anfangs lächerlich vorkommen.

      LG, bp
      Zuletzt geändert von blackpanther; 30.07.2007, 10:05.
      [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

      Kommentar


      • #4
        AW: Training für schnelles Klettern

        Zitat von blackpanther Beitrag anzeigen
        Das ist ein weitverbreitetes Problem von alpinen Neueinsteigern, das es auch früher schon gegeben hat, aber in letzter Zeit besonders gravierend ist, da doch mehr Leute aus der Halle kommen und nur ein paarmal im Klettergarten waren (wo ich jetzt z.B. auch die Hohe Wand und gewisse Routen im Rax/Schneeberg- und Hochschwabgebiet dazurechne), und dann in was Langes einsteigen.

        Einer der verbreitetsten Fehler ist, beim Standplatzmanagement (wie das jetzt so schön heißt) sehr viel Zeit zu verlieren. Auch in alpinen Routen sind Standplätze heute vielfach gebohrt, und einen perfekten Ausgleich mit Zentralkarabiner, Selbstsicherung und Sicherung des Nachsteigers hat man in längstens 30 Sekunden gebaut, ohne zu hudeln. Wenn das nicht klappt, dann ist Trockentraining wichtig!
        Wer lange alpine Routen gehen möchte, muß nicht nur Klettertechnik trainieren, sondern auch Standplatzbau und Kommunikation.
        Ein weiterer großer Fehler ist fehlende Disziplin und zu wenig Fokussierung auf die Route.
        In eine Dachstein Südwand oder eine große Dolomiten- oder Westalpenwand steigt man nicht eben mal so ein, weil man lustig ist, sondern mit einem gewissen Fokus, und wenn der nicht da ist, wird man es bereuen.
        Was ich damit sagen will: Seichte Scherzlein, Geflirte mit der feschen Nachkommenden und/oder Unterhaltung über die übernächste Tour sind fehl am Platz. Das kann man dann am Ausstieg machen.

        Warum ist das alles WIRKLICH wichtig ?
        Sehr einfach:
        Die erfahrene Seilschaft benötigt für den Stand im Schnitt 30 Sekunden, plus 30 Sekunden zum Einholen des Restseils. Der Nachsteiger kommt beim Stand vorbei und man wechselt höchstens ein paar Worte, wenn überhaupt, und klettert gleich weiter.

        Die durchschnittliche Hobbyseilschaft benötigt für den Stand im Schnitt eineinhalb Minuten, plus mehr als 30 Sekunden zum Einholen des Restseils, da dabei unnötig gequatscht wird. Dann kommt der Nachsteiger beim Stand vorbei, man spricht über die Schönheit der letzten Seillänge oder die vermeintliche Brüchigkeit der nächsten, die Wegfindung, über das Gewitter, das wahrscheinlich morgen kommen wird, den Urlaub in der Karibik oder den Autounfall eines entfernten Bekannten.
        Man tut das dauernd, ohne es zu merken.

        Weiters vertut man unglaublich viel Zeit mit verbaler Kommunikation.
        "Stand!"
        "Seil ein" (verhängt sich), laute Windgeräusche,
        "nachkommen!",
        "Naa, Seil ein, hat sich verhängt!"
        "NACHKOMMEN!"
        "NAA,SEIIIL EIN", usw. usw.

        Gerade wenn man mit Halbseilen klettert, sind verbale Seilkommandos unnötig, irreführend und langwierig. Man sollte sich das sparen und ausschließlich über das Seilhandling kommunizieren, da gibt es vor allem mit Halbseilen keine Möglichkeit von Mißverständnissen.

        Wenn man nun alles zusammenzählt, dann sagen wir, daß eine erfahrene Seilschaft für jeden Stand eine Minute benötigt, eine unerfahrene 4 Minuten, inklusive Tratscherei, Witzchen, usw., auch wenn sies nicht wahrhaben wollen und abstreiten.
        Sagen wir, daß beide Seilschaften genau gleich schnell klettern, dann benötigt die erfahrene Seilschaft bei 20 Seillängen genau eine Stunde weniger für die Wand als die unerfahrene (20x3=60), und das ist noch niedrig gegriffen.

        Zum Klettern selbst:
        Was meine ich mit Fokus?
        Konzentration auf das Wesentliche.
        Ich kenne Leute, die seit 5 Jahren klettern, aber noch immer keinen Sechser vorsteigen können, obwohl sie das gern wollen. Dann kenne ich jemand mit denselben körperlichen und geistigen Voraussetzungen, der seit 2 Jahren klettert und einen Achter vorsteigt.
        Wieso es das gibt ? Das ist eine Frage der Prioritäten.
        So wie überall im Leben muß man sich klarmachen, was man will. Nach kurzer Zeit weiß man, was man tun muß, um es zu erreichen. Mit diesem Wissen ausgestattet, entscheidet man, ob es einem den zeitlichen Aufwand wert ist (Beispiel: Wenn ich 2x in der Woche 2 Stunden klettern gehe, werde ich nach 2 Jahren wahrscheinlich immer noch keinen 6er im alpinen Gelände steigen können, da braucht es mehr Investition an Zeit).
        Dann muß ich eben das akzeptieren, was ich mit meiner Investition an Zeit erreichen kann.

        Mit Fokus meine ich auch: das energische Anpacken von scheinbaren Schwierigkeiten.
        Wenn jemand in der 15. Seillänge vor einem grauslich aussehenden Riß steht, wo er als nächste Zwischensicherung 10 Meter weiter oben einen alten Haken sieht, und dann eine Viertelstunde überlegt, ob er in den Riß einsteigen soll oder nicht, dann ist das eine Viertelstunde völlig unnötig verlorene Zeit.
        Entscheidungen müssen überlegt, aber schnell getroffen werden, sonst wirds in einer alpinen Route bald mal finster.

        Es gibt sehr viele solcher kleinen, aber sehr bremsenden Angewohnheiten, und es braucht einige Zeit, um sie sich alle abzugewöhnen.
        Das geht wirklich bis zum Überlegen von Kleinigkeiten. Wenn ich auf beiden Seiten des Gurtes 5 Expressen hängen habe, und ich habe die 5 von der rechten Seite schon eingehängt, dann weiß ich, daß ich dort gar nicht mehr hingreifen brauche, weil sowieso nichts mehr dort hängt - wieder ein paar Sekunden gewonnen, und vor allem Sicherheit gewonnen, da ich vielleicht kürzer in unangenehmer Stellung bei einer Zwischensicherung verharren muß.
        Wenn ich Expressen und Klemmkeile Kraut- und Rübenmäßig am Gurt baumeln habe, ist die Chance, beim schnellen Einhängen etwas falsches zu erwischen und hektisch zu werden, deutlich größer als wenn alles schön geordnet ist - und zwar nicht nur am Beginn der Tour, sondern auch mittendrin, wenn ich schon 20x etwas ein- und ausgehängt habe.

        Und, und, und ...
        Es gibt soviele kleine Möglichkeiten des Zeitverlustes, daß man sie gar nicht alle aufzählen kann. Man kann nur selber versuchen, die Augen möglichst offen zu halten, und auch auf Kleinigkeiten zu achten, die einem anfangs lächerlich vorkommen.

        LG, bp
        Respekt!!!

        tch

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        • #5
          AW: Training für schnelles Klettern

          Bei alle dem aber nicht vergessen, jeder hat sein Tempo, wenn du das einkalkulierst dann lass dich nicht hetzen. Konzentriert in seinem Temp alles richtig machen ... nicht schnell schnell und dann das einhaken vergessen...
          _/\_/^\_/\_
          Schwärmt er: "Schau nur, wie schön das Tal da unter uns liegt und des reizende Dörferl und wie nett sich der Fluss zwischen dem Wald und de Wiesn windt."
          Darauf die Frau: "Und warum lasst du mi stundenlang da auffi kraxeln, wenn's da unten so wundervoll und schön is?" ;)

          Kommentar


          • #6
            AW: Training für schnelles Klettern

            bp hat da ja eine tolle Lehrschrift verfasst.

            Ich hab bei mir auch schon die Beobachtung gemacht, dass andere Seilschaften 1. schneller klettern und 2. an den Ständen flotter sind. Für alpine Routen hab ich mir daher folgende Merksätze zurecht gelegt:

            1. Nur Routen gehen, deren Schwierigkeit ich wirklich beherrsche, die ich also zügig und flüssig klettern kann.

            2. Topo und Wand vorher sehr genau studieren und einprägen, damit man zwischendurch nicht mehr viel suchen muss.

            3. Disziplin am Stand: Konzentriertes und schnelles Hantieren mit Seil und Sicherungsmitteln, eingespielte Kommunikation.

            Vor allem bezüglich 3. sind wir noch schwer am üben. Mir kommt vor, dass wir beim überschlagenden Klettern mit dem Materialtausch noch recht viel Zeit vertrödeln. Gibt's da irgend welche Profi-Tips, wie das Wiedereinsortieren gelegter Keile und die Übergabe der Sicherungsmittel an den neuen Vorsteiger flott über die Bühne geht?

            Kommentar


            • #7
              AW: Training für schnelles Klettern

              Zitat von Steinbock Beitrag anzeigen
              Mir kommt vor, dass wir beim überschlagenden Klettern mit dem Materialtausch noch recht viel Zeit vertrödeln. Gibt's da irgend welche Profi-Tips, wie das Wiedereinsortieren gelegter Keile und die Übergabe der Sicherungsmittel an den neuen Vorsteiger flott über die Bühne geht?
              In einer Route mit Seillängen ähnlichen Charakters und ähnlicher Schwierigkeit brauchst bei Wechselführung ja normal keine Übergabe machen, weil der Nachsteiger alles mitnimmt, was er als Vorsteiger dann braucht, oder hab ich deine Frage falsch verstanden?

              Anders schauts aus, wenn man eine leichte Seillänge hinter sich und eine schwierige vor sich hat, da wird man Übergabe machen müssen.
              Schlecht ist, wenn sich der Nachkommende ebenfalls am Stand einhängt, und beide anfangen, sich Expressen u.a. in die Hand zu drücken. Nicht nur daß das lang dauert, sondern es wird auch bald Material den Weg alles Vergänglichen (in die Tiefe) antreten.
              Am besten ist, wenn der Nachsteiger zum Stand kommt, vom anderen ganz normal in der Sicherung behalten wird, und sich selbst von dessen Gürtel alles nimmt, was er braucht. Dabei ist nur eine Hand im Spiel, und er kann sich alles dorthin hängen, wo er es haben will.

              Schlecht ist, wenn man schon ganz klettergeil und "fokussiert" aus der leichten Seillänge kommend, in die schwierige hineinklettert, um bei der ersten Zwischensicherung drauf zu kommen, daß man vergessen hat, die Expressen vom Partner zu übernehmen.
              Wie mir zu Ohren gekommen ist, soll das auch dem bp schon mal passiert sein.
              Ein bestimmter meiner fixen Seilpartner bremst mich in diesem Fall schon beim versuchten vorbeiklettern mit dem Standardspruch: "Was is, free solo heute?"
              So hat halt jeder seine Probleme in einer langen Tour.
              [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

              Kommentar


              • #8
                AW: Training für schnelles Klettern

                Danke! Die Infos haben schon sehr geholfen. Jedenfalls steht für mich fest, daß wir ein paar kürzere Mehrseillängen-Touren mit Fokus auf Zeit machen werden, um unsere eigenen Zeit-Killer genauer bestimmen u. verbessern zu können.

                Im Nachhinein betrachtet traten bei uns vermutlich die größten einzelnen Verzögerungen beim Suchen des nächsten Standplatzes in einfachen SL (II-III), Plauderei am Stand u. Anbringen mobiler Sicherungsmittel auf. Erst als wir wirklich spät dran waren, kam die nötige Entschlossenheit u. Klettergeschwindigkeit auf. Zwei Topos kommen in Zukunft auch mit, damit nicht immer gewechselt werden muß. Positiv empfand ich auch, wenn der Vorsteiger am Stand dem ankommenden Nachsteiger gleich sagt wo es weitergeht bzw. der nächste Haken steckt.
                Expressen hab ich auch schon mal vergessen mitzunehmen ... zum Glück allerdings nur im Klettergarten. :-/

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                • #9
                  AW: Training für schnelles Klettern

                  Zitat von blackpanther Beitrag anzeigen
                  In einer Route mit Seillängen ähnlichen Charakters und ähnlicher Schwierigkeit brauchst bei Wechselführung ja normal keine Übergabe machen, weil der Nachsteiger alles mitnimmt, was er als Vorsteiger dann braucht, oder hab ich deine Frage falsch verstanden?
                  Nein, stimmt schon. Beispiel: Vorsteiger legt zwei Keile und zwei Friends, Rest hat er noch, ebenso zwei Bandschlingen. Nachsteiger kommt und nimmt sich - nona - die restlichen Klemmgeräte und Bandschlingen mit. Oder schaut man, dass jeder einigermaßen mit Gerätschaft ausgestattet ist, damit die Tauscherei entfällt?
                  Schlecht ist, wenn sich der Nachkommende ebenfalls am Stand einhängt, und beide anfangen, sich Expressen u.a. in die Hand zu drücken.
                  Das wären wohl wieder 30 Sek. pro Stand.
                  Schlecht ist, wenn man schon ganz klettergeil und "fokussiert" aus der leichten Seillänge kommend, in die schwierige hineinklettert,
                  oder den Gipfel vor Augen endlich aus die Bock will und mit nur einer kurzen Bandschlinge ausgestattet den Ritt über den Köpfelgrat antritt...

                  "Was is, free solo heute?"
                  Klettern soll ja auch lustig sein.

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                  • #10
                    AW: Training für schnelles Klettern

                    @ Steinbock
                    Wenn ich viel Material mithabe klettere ich meist mit einem Rack, da ich es hasse wenn man das Gefühl hat der Gurt wird durchs Gewicht zu den Knien gezogen. Damit geht auch der Materialwechsel schneller als ohne.
                    Während der Nachsteiger klettert wird vom Sichernden schon mal die nächste Länge angeschaut (sofern das möglich ist), wo gehts weiter, wo stecken die nächsten Haken, wo kann man was legen, etc. Ist der Nachsteiger am Stand nimmt er sich die Epressen und Friends/Keile die auf seiner Seite sind gleich mal runter während der Sichernde die andere Gurtseite abräumt. Die restlichen Schlingen übergeben und weiter gehts.
                    Bei 2 gebohrten Standhaken verzichten wir auf aufwändiges Abknüpfen, Ausgleich usw., eine kurze Bandschlinge oder Express zwischen den Haken tuts für mich auch.
                    Zuletzt geändert von Christian13; 30.07.2007, 17:20.
                    www.chri-leitinger.at
                    https://www.facebook.com/Chri.Leitinger.Guide

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                    • #11
                      AW: Training für schnelles Klettern

                      Zitat von Christian13 Beitrag anzeigen
                      Bei 2 gebohrten Standhaken verzichten wir auf aufwändiges Abknüpfen, Ausgleich usw., eine kurze Bandschlinge oder Express zwischen den Haken tuts auch.
                      Seh ich auch so, trau ich mich aber öffentlich net schreiben ...
                      Und wenn man dann gar ein Foto von so einem Stand ins Forum stellt, wird man zuerst aufgehängt und danach standrechtlich erschossen.
                      [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                      • #12
                        AW: Training für schnelles Klettern

                        Bei manchen glaubt man ja, sie befinden sich in einem Knüpf- und Häkelkurs und nicht beim Klettern. Aber jeder wie er es für richtig hält, will ja keinem etwas aufzwingen.
                        www.chri-leitinger.at
                        https://www.facebook.com/Chri.Leitinger.Guide

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                        • #13
                          AW: Training für schnelles Klettern

                          Zitat von Christian13 Beitrag anzeigen
                          Wenn ich viel Material mithabe klettere ich meist mit einem Rack, da ich es hasse wenn man das Gefühl hat der Gurt wird durchs Gewicht zu den Knien gezogen. Damit geht auch der Materialwechsel schneller als ohne.
                          Hab dazu nix brauchbares gefunden. Wie sieht so ein Rack aus?

                          Danke im übrigen für die raschen Antworten und guten Ratschläge.

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                          • #14
                            AW: Training für schnelles Klettern

                            Zitat von Christian13 Beitrag anzeigen
                            Bei 2 gebohrten Standhaken verzichten wir auf aufwändiges Abknüpfen, Ausgleich usw., eine kurze Bandschlinge oder Express zwischen den Haken tuts für mich auch.
                            Ich verwende bei 2 Bohrhaken immer 2 Karabiner mit Mastwurf - spart noch mehr Material + Zeit.. (und ist nebst so im Seiltechnikbücherl sogar beschrieben..)

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                            • #15
                              AW: Training für schnelles Klettern

                              Zitat von Calimero Beitrag anzeigen
                              Ich verwende bei 2 Bohrhaken immer 2 Karabiner mit Mastwurf - spart noch mehr Material + Zeit.. (und ist nebst so im Seiltechnikbücherl sogar beschrieben..)
                              Ich mach' es bei dieser Situation vermutlich ganz ähnlich: In den einen Bohrhaken hänge ich mich mit der Daisychain+Schrauber, in den Anderen via Schrauber und dem Seilende, in dem ich eingebunden bin mittels Mastwurf.

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