AW: Hypoxietraining und Besteigungsethik
ad Amateure - sorry, ich vergass dass die hier im Forum Aktiven mit dem Bergsteigen ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Interessant finde ich, dass du mit "Hilfe" bzw Bergfuehrer gleich eine Bevormundung gleichsetzst. Sicherlich ist dies haeufig der Fall, wenn du bei einer grossen Agentur etwas buchst, was vollstaendig vorprogrammiert und mit Fixpreis versehen ist. Aber man kann sich ja auch lokal einer (tatsaechlichen) Hilfe bedienen und keinerlei Bevormundung erfahren.
Generell machte ich die Erfahrung, dass der Grad der Bevormundung durch Bergfuehrer (auch in den Alpen!) sehr vom eigenen Koennen, Leistung und Gruppengroesse abhaengig ist. Ich ging auch schon allein mal mit Fuehrern, mit denen ich mich bei der Spurarbeit und Vorstieg abgewechselt habe. Eigentlich war der Fuehrer in seiner Bergfuehrer-Funktion ueberfluessig, doch fuehle ich mich bei vielerlei Unternehmungen wohler, wenn eine 2. Person dabei ist, die vor allem Ortskenntnisse hat.
Ein Beispiel ...stell dir mal vor, du kletterst im Fels zu Hause einen V-er vielleicht hier und da mal einen VI-er. Deine Frau/Feundin klettert nicht, geht aber gerne in die Berge auch auch technisch leichte Hochtouren und ihr moechtet mal gemeinsam einen "Urlaub" irgendwo - zB in Kenya - in den Bergen verbringen. Deine Kletterkumpels gehen nicht mit, willst aber unbedingt auf den Nelion bzw Batian am Mt. Kenya. Der Rund-Trek eignet sich bestens fuer Euch beide, nur an einem Tag muesst ihr Euch trennen, waehrend der eine auf einen der Gipfel klettert, geht der andere eine Etappe um den Berg.
Was nun - kletterst du in 5000m-Hoehe eine dir unbekannte Wand (8-10 Seillaengen) alleine? Ohne Seilpartner? Ohne Sicherung? Ohne Funkgeraet? Auf einem Berg, an dem vielleicht einmal in der Woche eine handvoll Leute hochgeht? Oder besorgst/"kaufst" du dir einen Seilpartner aka Bergfuehrer, der den Berg kennt und mit dem du gemeinsam einen sehr schoenen IV-er klettern kannst? Waere doch schade um die Chance, dies nicht zu tun, oder?
Genauso - placeboi du hast ja das Stichwort aufgeworfen - wie es mMn sinnvoll ist, sich fuer einen Ironman eines Trainers zu bedienen. Ein Trainer und sein Trainingsplan moegen zwar vielleicht nach "Bevormundung" aussehen, aber das Training (genauso wie die Besteigung) machst du schlussendlich doch selbst. Du lernst nicht nur was dabei, sondern hast auch jemanden, mit dem du dich austauschen kannst.
Mir faellt noch etwas ein, was - zugegeben komplett offtpic ist aber - doch aehnlich gelagert sein koennte: Schon mal eine Radtour durch zB. Suednorwegen gemacht? Du kannst natuerlich mit ca. 15-20kg Gepaeck dich aufs Radl schwingen und dort deine Runde drehen. Genauso kannst du aber an zB der "Vikingtour" teilnehmen, einem Etappenradrennen, bei dem du entscheiden kannst ob du in der Rennwertung mitfaehrst oder als "Tourist". Du bezahlst dein Startgeld, fuer welches du einen organisierten Transport deines Gepaecks, eine Vepflegungsstation pro Etappe, Faehrueberfahrten und einfache Unterkuenfte als Gegenleistung bekommst. 800km mit 10000Hm spulst du bei beiden Varianten ab (http://www.vikingtour.no, http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.15881.html). Vielleicht werden schlussendlich sogar 90% der Strecke uebereinstimmen, die du in den beiden Varianten (alleine vs organisiert) zurueckgelegt hast. Eine sehr schoene und vor allem koerperlich anstrengende Erfahrung trotz der Organisation/Hilfe rundherum. Ich sehe da noch keinen Motor an meinem Rad.
Anderseits war es auch schoen 800km und 100000Hm in 6 Tagen in Malaysia mit gerade mal 3kg Gepaeck vollstaendig alleine und unabhaengig zu machen (http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.30792.html, in englich). Sicherlich ein anderes Erlebnis, aber von der sportlichen Seite - und darum ging es ja bei uns urspruenglich - nicht wesentlich anders.
Das hat mit "club med", Pauschaltourismus und dicker Brieftasche nichts zu tun. Das sind (zumindest bei mir) rein praktische Ueberlegungen.
Zitat von pivo
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Interessant finde ich, dass du mit "Hilfe" bzw Bergfuehrer gleich eine Bevormundung gleichsetzst. Sicherlich ist dies haeufig der Fall, wenn du bei einer grossen Agentur etwas buchst, was vollstaendig vorprogrammiert und mit Fixpreis versehen ist. Aber man kann sich ja auch lokal einer (tatsaechlichen) Hilfe bedienen und keinerlei Bevormundung erfahren.
Generell machte ich die Erfahrung, dass der Grad der Bevormundung durch Bergfuehrer (auch in den Alpen!) sehr vom eigenen Koennen, Leistung und Gruppengroesse abhaengig ist. Ich ging auch schon allein mal mit Fuehrern, mit denen ich mich bei der Spurarbeit und Vorstieg abgewechselt habe. Eigentlich war der Fuehrer in seiner Bergfuehrer-Funktion ueberfluessig, doch fuehle ich mich bei vielerlei Unternehmungen wohler, wenn eine 2. Person dabei ist, die vor allem Ortskenntnisse hat.
Ein Beispiel ...stell dir mal vor, du kletterst im Fels zu Hause einen V-er vielleicht hier und da mal einen VI-er. Deine Frau/Feundin klettert nicht, geht aber gerne in die Berge auch auch technisch leichte Hochtouren und ihr moechtet mal gemeinsam einen "Urlaub" irgendwo - zB in Kenya - in den Bergen verbringen. Deine Kletterkumpels gehen nicht mit, willst aber unbedingt auf den Nelion bzw Batian am Mt. Kenya. Der Rund-Trek eignet sich bestens fuer Euch beide, nur an einem Tag muesst ihr Euch trennen, waehrend der eine auf einen der Gipfel klettert, geht der andere eine Etappe um den Berg.
Was nun - kletterst du in 5000m-Hoehe eine dir unbekannte Wand (8-10 Seillaengen) alleine? Ohne Seilpartner? Ohne Sicherung? Ohne Funkgeraet? Auf einem Berg, an dem vielleicht einmal in der Woche eine handvoll Leute hochgeht? Oder besorgst/"kaufst" du dir einen Seilpartner aka Bergfuehrer, der den Berg kennt und mit dem du gemeinsam einen sehr schoenen IV-er klettern kannst? Waere doch schade um die Chance, dies nicht zu tun, oder?
Genauso - placeboi du hast ja das Stichwort aufgeworfen - wie es mMn sinnvoll ist, sich fuer einen Ironman eines Trainers zu bedienen. Ein Trainer und sein Trainingsplan moegen zwar vielleicht nach "Bevormundung" aussehen, aber das Training (genauso wie die Besteigung) machst du schlussendlich doch selbst. Du lernst nicht nur was dabei, sondern hast auch jemanden, mit dem du dich austauschen kannst.
Mir faellt noch etwas ein, was - zugegeben komplett offtpic ist aber - doch aehnlich gelagert sein koennte: Schon mal eine Radtour durch zB. Suednorwegen gemacht? Du kannst natuerlich mit ca. 15-20kg Gepaeck dich aufs Radl schwingen und dort deine Runde drehen. Genauso kannst du aber an zB der "Vikingtour" teilnehmen, einem Etappenradrennen, bei dem du entscheiden kannst ob du in der Rennwertung mitfaehrst oder als "Tourist". Du bezahlst dein Startgeld, fuer welches du einen organisierten Transport deines Gepaecks, eine Vepflegungsstation pro Etappe, Faehrueberfahrten und einfache Unterkuenfte als Gegenleistung bekommst. 800km mit 10000Hm spulst du bei beiden Varianten ab (http://www.vikingtour.no, http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.15881.html). Vielleicht werden schlussendlich sogar 90% der Strecke uebereinstimmen, die du in den beiden Varianten (alleine vs organisiert) zurueckgelegt hast. Eine sehr schoene und vor allem koerperlich anstrengende Erfahrung trotz der Organisation/Hilfe rundherum. Ich sehe da noch keinen Motor an meinem Rad.
Anderseits war es auch schoen 800km und 100000Hm in 6 Tagen in Malaysia mit gerade mal 3kg Gepaeck vollstaendig alleine und unabhaengig zu machen (http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.30792.html, in englich). Sicherlich ein anderes Erlebnis, aber von der sportlichen Seite - und darum ging es ja bei uns urspruenglich - nicht wesentlich anders.
Das hat mit "club med", Pauschaltourismus und dicker Brieftasche nichts zu tun. Das sind (zumindest bei mir) rein praktische Ueberlegungen.
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