Hallöchen Fogis,
Aus gegebenem Anlass habe ich etwas recherchiert.Behauptete doch ein gewisser Brummelbär vergangenen Sonntag.
Josef Schöpfl ist der Retter des Wienerwaldes und deswegen ist der Berg in diesem Gebiet nach ihm benannt.
@alex.m "Na da hast uns aber einen ordentlichen "BÄREN" aufgebunden."
Ich habe die Tour mit Andrea und Michelle sowie den "Orientierungsmeistern" Gerhard und Alex sehr genossen.
Wunderschönes Wetter, angenehme Mitwanderer und gute Verpflegung in der Hütte.
Damit Euch kein Purzelbär.gif aufgebunden wird.
sch%F6ffel.jpg
Geboren 29. Juli 1832 in Brünn. Wohnte er in Mödling und arbeitete als Journalist beim Wiener Tagblatt. 1870 wollte man Teile des Wienerwaldes, die in Staatsbesitz waren, veräußern. Schöffel wollte diesen "Ausverkauf des Wienerwaldes" verhindern und startete seine journalistische Initiative. Mehrmals wurde er vor Gericht geladen, konnte sich jedoch 1872 durchsetzen, wo ein totales Schlägerungsverbot in den staatlichen Wäldern verhängt wurde. In diesem Jahr erhielt er das Amt des Bürgermeisters von Mödling. Von diesem Zeitpunkt an war er Ehrenbürger von vielen Wienerwaldgemeinden. Josef Schöffel verstarb 1910. Sein Leitsatz für die nachfolgende Generation war "ich wünsche mir nur, dass, wenn der Wienerwald, was nicht unmöglich ist, wieder einmal von Spekulanten bedroht werden sollte, sich zur rechten Zeit ein Mann finde, der den selben Miterfolg verteidigt."
schfl.jpg
Josef Schöffel(*1832 bis †1910), der wegen seines Engagements um die Erhaltung des Wienerwaldes gleichsam als erster "Grüner" in die Geschichte Österreichs eingegangen ist, war von 1873 bis 1882 Bürgermeister von Mödling
1863 wurden weite Teiles der Staatsdomäne Waidhofen/Ybbs und Gaming, die weite Teile des Viertels ober dem Wienerwald umfaßte, an einen Herrn Löwy um 750.000 Gulden verkauft. Dieser nutzte das Waldgebiet ausgiebig und verkaufte seinerseits, nachdem er seinen Kaufbetrag an Holz herausgeschlägert hatte, an ein Straßburger Konsortium um 1,000.000 Gulden. Diese nutzten den Wald ebenfalls intensiv, erwirtschafteten den Kaufbetrag und verkauften dann weiter an die Forstindustrie-AG um 3,000.000 Gulden.
1866 besiegte Preußen Österreich. Österreich brauchte wieder Geld. Durch einen Verkauf des Wienerwaldes an den Wiener Holzhändler Moritz Hirschl sollte der Betrag die leeren Staatskassen füllen. Jedoch: Ein Mann war vehement dagegen: Josef Schöffel.
Josef Schöffel (1832-1910) war Hausbesitzer in Wien und Mödling, Offizier und dann Student der Geologie. Später war er Bürgermeister von Mödling, Abgeordneter zum Reichsrat und Mitglied des niederösterreichischen Landesausschusses. Und er war vor allem - von frühester Jugend an - ein Mann, der strikt gegen jedes Unrecht ankämpfte.
Zu Beginn seines Kampfes für den Wienerwald stand Schöffel auf einsamen Posten: Im Reichsrat fand sich kein Mitstreiter (ein großer Teil der Volksvertreter hätte an der Aktion verdient) und die Presse schwieg sich aus: Sie war gekauft!
Der Gemeinde Wien war die Zerstörung des Erholungs- und Ausflugsraumes offensichtlich gleichgültig.
Damit war der Weg frei für den Verkauf des Wienerwaldes ...
Am 20. April 1870 wurde die Öffentlichkeit über das "Wiener Tagblatt" über den Mißbrauch der Amtsgewalt und Betrügereien des"Staatsgüter-Verschleuderungs-Bureaus" informiert.
Schöffel wurde von seinen Gegnern vielfach angezeigt und mußte sich oft vor Gericht verantworten. Schöffel hatte sich über alle Gegebenheit genau informiert, seine Argumentationen waren hieb- und stichfest und so zogen die Staatsanwälte noch vor der Schlußverhandlung die Klagen zurück.
Um Schöffel zum Schweigen zu bringen, bot man ihm 50.000 Gulden an. Einem Forstwart im Wassergspreng kam sogar einmal zu Ohren, daß, wenn den Schöffel durch Zufall (z.B. bei der Jagd) eine Kugel träfe, so hätte der Schütze mit keinen Konseqzenzen zu rechnen - wahrscheinlich würde dieser sogar für seine Tat belohnt werden. So gewarnt, nahm Schöffel an keiner Jagd mehr teil.
3 Jahre kämpfte Schöffel. Schlußendlich wurde der Vertrag mit Hirschl gelöst, schuldige Beamte wurden versetzt oder pensioniert.
Der Wienerwald war gerettet!
Und in Sulz wurde zu seinem Gedenken eine Strasse benannt: die Schöffelstrasse.
Das Bild oben zeigt Schöffel als Eiche, "die Verderber des Wienerwaldes zermalmend".
schoepfschutzhaus.jpg
Schöpflschutzhaus ca 1920
Schöpfl, Niederösterreich, 893 m, höchster Berg im Südwesten des Wienerwalds. Langgestreckter, bewaldeter Sandsteinrücken, Wasserscheide zwischen Tullner und Wiener Becken (Schwechat und Triesting); Schöpfl-Schutzhaus, Matraswarte, L.-Figl-Observatorium (1969). Talorte: St. Corona am Schöpfl, Kaumberg, Klausen-Leopoldsdorf, Altlengbach.
In einem von Kronprinz Rudolf herausgegebenen Band über die Monarchie wird der Schöpfl als besonderer Aussichtsberg gepriesen.
Noch heute sucht man gerne die höchste Erhebung des Wienerwaldes wegen der hervorragenden Rundsicht von der Matras-Warte auf dem Gipfel auf. Knapp unterhalb steht ein gemütliches, funkelnagelneues Schutzhaus, es ist das vierte seiner Art auf dem „Schopf“ des Wienerwaldes, der schon in der Literatur der alten Griechen und Römer als „Waldgebirge“ erwähnt ist und offensichtlich schon im Altertum bestiegen wurde.
Auf den Schöpfl führen markierte Wanderwege aus allen Himmels-richtungen, eine der beliebtesten Routen nimmt in Laaben ihren Ausgang.
http://www.noe.co.at/themen/artikel....DERN_R6®i=7
Siehe Auch:
http://www.bergnews.com/touren/forum...dwanderung.htm
http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=3162
Resümee: Ohne Schöffel wäre der Schöpfl heute vielleicht kahl und wir könnten nicht so schöne Touren im Wienerwald unternehmen.
Liebe Grüße an alle die den Wienerwald mit dem Schöpfl wieder Mal besuchen.
Euer Brummel-Bär-Aufbinder Roman
Aus gegebenem Anlass habe ich etwas recherchiert.Behauptete doch ein gewisser Brummelbär vergangenen Sonntag.
Josef Schöpfl ist der Retter des Wienerwaldes und deswegen ist der Berg in diesem Gebiet nach ihm benannt.
@alex.m "Na da hast uns aber einen ordentlichen "BÄREN" aufgebunden."
Ich habe die Tour mit Andrea und Michelle sowie den "Orientierungsmeistern" Gerhard und Alex sehr genossen.
Wunderschönes Wetter, angenehme Mitwanderer und gute Verpflegung in der Hütte.
Damit Euch kein Purzelbär.gif aufgebunden wird.
Josef Schöffel
sch%F6ffel.jpg
Geboren 29. Juli 1832 in Brünn. Wohnte er in Mödling und arbeitete als Journalist beim Wiener Tagblatt. 1870 wollte man Teile des Wienerwaldes, die in Staatsbesitz waren, veräußern. Schöffel wollte diesen "Ausverkauf des Wienerwaldes" verhindern und startete seine journalistische Initiative. Mehrmals wurde er vor Gericht geladen, konnte sich jedoch 1872 durchsetzen, wo ein totales Schlägerungsverbot in den staatlichen Wäldern verhängt wurde. In diesem Jahr erhielt er das Amt des Bürgermeisters von Mödling. Von diesem Zeitpunkt an war er Ehrenbürger von vielen Wienerwaldgemeinden. Josef Schöffel verstarb 1910. Sein Leitsatz für die nachfolgende Generation war "ich wünsche mir nur, dass, wenn der Wienerwald, was nicht unmöglich ist, wieder einmal von Spekulanten bedroht werden sollte, sich zur rechten Zeit ein Mann finde, der den selben Miterfolg verteidigt."
Die Geschichte des Wienerwaldes und seines Retters
schfl.jpg
Josef Schöffel(*1832 bis †1910), der wegen seines Engagements um die Erhaltung des Wienerwaldes gleichsam als erster "Grüner" in die Geschichte Österreichs eingegangen ist, war von 1873 bis 1882 Bürgermeister von Mödling
1863 wurden weite Teiles der Staatsdomäne Waidhofen/Ybbs und Gaming, die weite Teile des Viertels ober dem Wienerwald umfaßte, an einen Herrn Löwy um 750.000 Gulden verkauft. Dieser nutzte das Waldgebiet ausgiebig und verkaufte seinerseits, nachdem er seinen Kaufbetrag an Holz herausgeschlägert hatte, an ein Straßburger Konsortium um 1,000.000 Gulden. Diese nutzten den Wald ebenfalls intensiv, erwirtschafteten den Kaufbetrag und verkauften dann weiter an die Forstindustrie-AG um 3,000.000 Gulden.
1866 besiegte Preußen Österreich. Österreich brauchte wieder Geld. Durch einen Verkauf des Wienerwaldes an den Wiener Holzhändler Moritz Hirschl sollte der Betrag die leeren Staatskassen füllen. Jedoch: Ein Mann war vehement dagegen: Josef Schöffel.
Josef Schöffel (1832-1910) war Hausbesitzer in Wien und Mödling, Offizier und dann Student der Geologie. Später war er Bürgermeister von Mödling, Abgeordneter zum Reichsrat und Mitglied des niederösterreichischen Landesausschusses. Und er war vor allem - von frühester Jugend an - ein Mann, der strikt gegen jedes Unrecht ankämpfte.
Zu Beginn seines Kampfes für den Wienerwald stand Schöffel auf einsamen Posten: Im Reichsrat fand sich kein Mitstreiter (ein großer Teil der Volksvertreter hätte an der Aktion verdient) und die Presse schwieg sich aus: Sie war gekauft!
Der Gemeinde Wien war die Zerstörung des Erholungs- und Ausflugsraumes offensichtlich gleichgültig.
Damit war der Weg frei für den Verkauf des Wienerwaldes ...
Am 20. April 1870 wurde die Öffentlichkeit über das "Wiener Tagblatt" über den Mißbrauch der Amtsgewalt und Betrügereien des"Staatsgüter-Verschleuderungs-Bureaus" informiert.
Schöffel wurde von seinen Gegnern vielfach angezeigt und mußte sich oft vor Gericht verantworten. Schöffel hatte sich über alle Gegebenheit genau informiert, seine Argumentationen waren hieb- und stichfest und so zogen die Staatsanwälte noch vor der Schlußverhandlung die Klagen zurück.
Um Schöffel zum Schweigen zu bringen, bot man ihm 50.000 Gulden an. Einem Forstwart im Wassergspreng kam sogar einmal zu Ohren, daß, wenn den Schöffel durch Zufall (z.B. bei der Jagd) eine Kugel träfe, so hätte der Schütze mit keinen Konseqzenzen zu rechnen - wahrscheinlich würde dieser sogar für seine Tat belohnt werden. So gewarnt, nahm Schöffel an keiner Jagd mehr teil.
3 Jahre kämpfte Schöffel. Schlußendlich wurde der Vertrag mit Hirschl gelöst, schuldige Beamte wurden versetzt oder pensioniert.
Der Wienerwald war gerettet!
Und in Sulz wurde zu seinem Gedenken eine Strasse benannt: die Schöffelstrasse.
Das Bild oben zeigt Schöffel als Eiche, "die Verderber des Wienerwaldes zermalmend".
Der Schöpfl
schoepfschutzhaus.jpg
Schöpflschutzhaus ca 1920
Schöpfl, Niederösterreich, 893 m, höchster Berg im Südwesten des Wienerwalds. Langgestreckter, bewaldeter Sandsteinrücken, Wasserscheide zwischen Tullner und Wiener Becken (Schwechat und Triesting); Schöpfl-Schutzhaus, Matraswarte, L.-Figl-Observatorium (1969). Talorte: St. Corona am Schöpfl, Kaumberg, Klausen-Leopoldsdorf, Altlengbach.
In einem von Kronprinz Rudolf herausgegebenen Band über die Monarchie wird der Schöpfl als besonderer Aussichtsberg gepriesen.
Noch heute sucht man gerne die höchste Erhebung des Wienerwaldes wegen der hervorragenden Rundsicht von der Matras-Warte auf dem Gipfel auf. Knapp unterhalb steht ein gemütliches, funkelnagelneues Schutzhaus, es ist das vierte seiner Art auf dem „Schopf“ des Wienerwaldes, der schon in der Literatur der alten Griechen und Römer als „Waldgebirge“ erwähnt ist und offensichtlich schon im Altertum bestiegen wurde.
Auf den Schöpfl führen markierte Wanderwege aus allen Himmels-richtungen, eine der beliebtesten Routen nimmt in Laaben ihren Ausgang.
http://www.noe.co.at/themen/artikel....DERN_R6®i=7
Siehe Auch:
http://www.bergnews.com/touren/forum...dwanderung.htm
http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=3162
Resümee: Ohne Schöffel wäre der Schöpfl heute vielleicht kahl und wir könnten nicht so schöne Touren im Wienerwald unternehmen.
Liebe Grüße an alle die den Wienerwald mit dem Schöpfl wieder Mal besuchen.
Euer Brummel-Bär-Aufbinder Roman