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Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

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  • Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

    Zwischen den ersten Routen im IV. Grad und der ersten VII lagen fast fünfzig Jahre. Warum? bekanntermaßen hat Kiene die Eröffnung des siebten Grades lange vorbereitet. Aber auch Emil Solleder hat im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen fleißig trainiert. Konnten die Bergsteiger vor 1977 wirklich nicht schwerer als VI klettern, oder wurde einfach alles sauschwere einfach unter VI zusammengefasst?

    Wer kennt Klassiker im sechsten Grad, die später höher bewertet wurden? Sollte es viele solcher Routen geben, wäre es einfach nur ein Definitionsproblem der alten Zeit gewesen. Wenn nicht, dann liegt vor dem siebten Grad wohl wirklich eine objektiv physiologische Grenze. Will sagen, bis VI ist es eine Kopfsache, danach hilft nur noch Training.

  • #2
    AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

    1. Unsere Klettervorfahren (bzw. die wahren "Klettergötter") haben damals auch schon fleißig trainiert.
    2. Hias Rebitsch hat in den 40er-Jahren im Kaiser den 7. Grad mehrmals erreicht. Aber eben nur mit 6 bewertet...
    3. Geh' einmal alte Precht-Touren (1960er bis Anfang 70er Jahre) im Hochköniggebiet, dann wird Dir auffallen, dass es eine Sache der Skalierung (6. Grad ist das Maximum) war.

    Fazit:
    Es ist eine Sache der Definition und des Trainings...

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    • #3
      AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

      Hab da was gefunden:

      http://www.kletterphoto.de/Zu_den_Ga...lensteine.html

      Berühmtes Beispiel ist der Heiligenkreuzkofel Mittelpfeiler von Messner (1968).

      Der Hias Rebitsch ist bereits in den 30ern Quergänge gebouldert, die heute mit 8 oder mehr bewertet werden.
      Brauchst eh nur do auffi

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      • #4
        AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

        leute wie raimund schinko sind mit sicherheit schon in den dreissiger jahren in den ostalpen im heutigen siebten grad alpin geklettert. ich bin mir sicher dass auch comici diesen schwierigkeitsgrad draufhatte. von beiden kenne ich klassiker und kann nur sagen :
        "hut ab!"
        andere gebiete hatten andere schinkos und comicis.

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        • #5
          AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

          UIAA 7er gab's auch schon in den 30igern im Elbsandstein...

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          • #6
            AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

            Zitat von tuan Beitrag anzeigen
            UIAA 7er gab's auch schon in den 30igern im Elbsandstein...
            das glaub ich nicht
            http://de.wikipedia.org/wiki/Schwier...ala_(Klettern)
            Daraus entstand die 1947 in Chamonix entworfene sechsstufige Alpenskala, die sich international durchsetzte und 1968 in UIAA-Skala umbenannt wurde. In den Jahren 1977 bis 1979 wurde sie nach oben geöffnet
            In den 30ern gab es nur die Benesch-Skala (da wäre 7 das leichteste) und die Welzenbach Skala
            Zuletzt geändert von Nicolas Wallner; 23.10.2011, 16:13.

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            • #7
              AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

              Schinko ist seinerzeit den sog. Dom in der Dachelrosskuppenverschneidung (teilweise?) frei geklettert, auf jeden Fall die Domkante, bin das Teil auch einmal frei rauf und muß gestehen ich hab es wesentlich schwerer empfunden als die jahrzehnte später eröffnete Komplizierte mit welcher der siebte Grad im Gesäuse offiziell wurde.

              Als bescheidener Ottonormalverbraucher erlaub ich mir anzufügen eine Schwierigkeitsbewertung ist für mich halt einfach nur der relative Versuch etwas in Zahlen einzupacken was dort irgendwie schwer reinpaßt.

              Brauchst ja heute nur vergleichen was so alles unter Sieben am Markt ist, von der Krabbelei für fortgeschrittene Anfänger bis hin zu lebensgefährlichen kaum wiederholten Sachen.........ja, ja, weiss eh, die Absicherung und so.....
              .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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              • #8
                AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                noch spannender wirkt auf mich die tatsache, dass der angesprochene schinko in einem brief über die torstein-verschneidung bereits davon gesprochen hat, den 7ten grad dafür vorzuschlagen. damit war er seiner zeit wirklich weit voraus. seltsamerweise ist allerdings gerade dieses historische dokument offenbar jener illustren runde völlig entgangen, die ein paar jahrzehnte später die entsprechende skalengrenzen derart öffentlichkeitswirksam außer kraft gesetzt hat. vermutlich wird das schon seine tief verborgenen gründe haben!

                jedenfalls handelt es sich dabei zum glück eh nur um zahlen...

                (ich kann mich übrigens noch gut an diverse aristoteles-seminare erinnern, wo wir uns damit abgequält haben, nachzuvollziehen, welcher einschneidende mangel dem "unbegrenzten" [apeiron] im gegensatz zum "begrenzten" innewohnen soll.. -- so völlig im gegensatz zum heutigen allerweltsverständnis...)
                Zuletzt geändert von mash; 23.10.2011, 15:12.

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                • #9
                  AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                  Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
                  das glaub ich nicht
                  http://de.wikipedia.org/wiki/Schwier...kala_(Klettern)

                  In den 30ern gab es nur die Benesch-Skala (da wäre 7 das leichteste) und die Welzenbach Skala

                  Also gut, mußte ich doch mal meine Bibliothek bemühen...:-)

                  - Teufelsturm Talseite (VIIIb = 7+), 1936, Rudolf Stolle
                  - Schrammtorwächter Nordwand (VIIIb = 7+), 1936, Willy Häntzschel
                  Beide Routen wurden damals frei geklettert, beide Routen sind noch heute so bewertet...

                  P.S.: ...Dein Link funzt übrigens nicht...

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                  • #10
                    AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                    Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                    Also gut, mußte ich doch mal meine Bibliothek bemühen...:-)

                    - Teufelsturm Talseite (VIIIb = 7+), 1936, Rudolf Stolle
                    - Schrammtorwächter Nordwand (VIIIb = 7+), 1936, Willy Häntzschel
                    Beide Routen wurden damals frei geklettert, beide Routen sind noch heute so bewertet...

                    P.S.: ...Dein Link funzt übrigens nicht...


                    die sind aber erst sehr viel später so bewertet worden und nicht schon in den 30ern
                    Geklettert wurde natürlich damals schon in Graden die man heute dem VII bzw VIII. grad zuordnet. Da braucht man sich zb nur mal einige Routen von Kurz & Hinterstoiser anschauen, da ist fast alles heute mit VII bewertet.

                    btw heißt das entweder VIII+ oder 7b aber eine Skala mit 7+ oder VIIIb gibt es nicht, ich vermute du meintest 7b=VIII+/IX- ; eine VIII+ wäre 7a+

                    link hab ich oben korrigiert

                    edit: grad gesehen, VIIIb gibt es doch, sächsische Skala analog einer VII+ UIAA
                    Zuletzt geändert von Nicolas Wallner; 23.10.2011, 16:23.

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                    • #11
                      AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                      Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                      P.S.: ...Dein Link funzt übrigens nicht...
                      Du musst die Klammer hinten zumachen...
                      http://de.wikipedia.org/wiki/Schwier...%28Klettern%29

                      BG, U.
                      Beste Grüße, Ulrich.

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                      • #12
                        AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                        Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
                        das glaub ich nicht
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Schwier...ala_(Klettern)

                        In den 30ern gab es nur die Benesch-Skala (da wäre 7 das leichteste) und die Welzenbach Skala
                        Na, ist ja klar, was er meint. Im Elbsandstein wurden Routen geklettert, die heute als UIAA VII eingestuft werden, z.B. die Westkant am Wilden Kopf, geklettert 1918 von Emanuel Strubich.

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                        • #13
                          AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                          hmmm .. worum gehts eigentlich?
                          Für mich steht außer Frage, dass sich viel beim Material getan hat,
                          am Menschen selbst, seinen Fähigkeiten dagegen deutlich weniger.

                          Ich bin mir dazu sicher, dass der abstrakte Schwierigkeitsgrad
                          das ungeeignetste Mittel ist zu vergleichen.
                          Wie soll man Leistungen die bald 100 Jahre zurückliegen mit heutigen objektiv vergleichen wenn es schon nicht möglich ist dies hic et nunc zu tun - zumindest anhand von Schwierigkeitsgraden?

                          Natürlich ist es schon so das man Leistungen im Klettern einigermaßen vergleichen kann - und zwar im Rahmen von Wettkämpfen unter möglichst gleichen Bedingungen.

                          Schierigkeitsskalen hingegen dienen mMn den Wiederholern
                          indem eine vergleichende Einordnung zu anderen Routen in der Auswahl und Planung von Routen möglich wird - neben einigen weiteren Parametern die zu berücksichtigen sind.

                          Bsp. die Rebitsch/Spiegl an der Laliderer NW:
                          Was sagt der Schwierigkeitsgrad über diese Route aus?
                          Und was erst über eine Winterbegehung derselben Route?
                          Zuletzt geändert von pingus; 23.10.2011, 20:49.

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                          • #14
                            AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                            In beinahe jedem Klettergarten mit langjähriger Vergangenheit finden sich Routen, die seinerzeit mit VI+ eingestuft wurden und heute wesentlich höher bewertet werden.
                            Da braucht man nicht einmal die alpine Prominenz zu bemühen, um Leute zu finden, die schon vor der Einführung des siebenten Grades diesen geklettert sind.
                            Andererseits darf man aber auch nicht vergessen, dass man bei vielen VIer-Routen seinerzeit A0 überhaupt nicht erwähnt hat. Bei Rotpunkt-Begehung war dann natürlich vieles schwerer.

                            LG

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Klassiker im VI Grad, die später höher bewertet wurden

                              Ich rede hier von der Sächsischen Schwierigkeitsskala, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwier...%28Klettern%29

                              Die beiden Touren wurden damals schon mit VIIIb (Sächs. Skala) bewertet, diese Bewertung entspricht dem Grad 7+ UIAA.

                              Die Sachsen bewerten übrigens noch immer nach Ihrem eigenen System (ebenso Teile von Tschechien)...
                              Zuletzt geändert von tuan; 23.10.2011, 22:49.

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