Monte Maniglia, 3177m, Cottische Alpen (4958)

[placeboi]

AW: Rateberg 4958

Gibt es dort einen für Autos befahrbaren Übergang zwischen Frankreich und Italien?

[hochgall]

AW: Rateberg 4958

Wenn es der Grenzberg ist, der mir schon die längste Weile vorschwebt, dann hat er auch einen italienischen Namen: MPdZ

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Grenzberg stimmt auf jeden Fall.
Eine Straße über die Grenze gibt es aber dort nicht, der Col Agnel ist doch einige Kilometer entfernt, der Col de Larche/Colle della Maddalena sollte noch etwas weiter entfernt sein.
Das Zuckerbrot (M. Pan di Zucchero) ist es nicht, der Rateberg ist aber nicht so viel niedriger.
Die frz. und ital. Schreibweise des Rateberges sind nahezu gleich.

Der Paß von dem das Ratefoto entstand ist relativ hoch und liegt vollständig auf italienischem Gebiet.

Rajiv

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

comp_019_16A_rat.jpg

Habe gerade mal nachgesehen, vom Zuckerbrot habe ich zwar von der Gipfelaussicht ein Foto, das geht aber leider nicht ganz in die passende Richtung; deswegen kann ich nicht sagen, ob man vom Zuckerbrot den Rateberg sehen kann, oder ob da ein etwas höherer und auch etwas bekannterer Berg die Sicht verstellt.

Habe aber von einem anderen Berg eine Aussicht zum Rateberg, was nicht weiter verwundert, da sie nicht weit auseinander stehen.
Vom Paß sind wir dann auf den Berg, von dem man den Rateberg gut sehen kann, gestiefelt.
Der Rateberg läßt sich über den im Vordergrund (na ja, besser Bildmitte) zu sehenden "Grat" recht problemlos erklimmen. Da war der Fotostandpunkt schon etwas schwieriger, denn es war eine Art Blockkletterei, irgendjemand wird da schon den ersten Schwierigkeitsgrad vergeben haben, war 'ne schöne Sache.

Rajiv

[placeboi]

AW: Rateberg 4958

Den Rateberg kann man in jedem Haus finden. Die im Internet gängigste HQS ist 18.

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Ja, ein Handgriff und die Sucherei nach der Silbermedaille geht los!

Rajiv

[placeboi]

AW: Rateberg 4958

Ja, ein Handgriff und die Sucherei nach der Silbermedaille geht los!

Rajiv

ich dachte, die Suche sei beendet.

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Ja, ja; aber die Silbermedaille hatte ich irgendwie zu gut aufgeräumt und habe sie nicht wieder gefunden, deswegen die Sucherei meinerseits, die eben mit einem HANDGRIFF begann...

Noch etwas zum Rateberg: Er ist ein 3000er; das letzte Foto entstand von einem Berg mit einer netten Höhe, sie lag mir so am Herzen, daß ich unbedingt noch auf diesen Berg wollte.

Rajiv

[placeboi]

AW: Rateberg 4958

Ja, ja; aber die Silbermedaille hatte ich irgendwie zu gut aufgeräumt und habe sie nicht wieder gefunden, deswegen die Sucherei meinerseits, die eben mit einem HANDGRIFF begann...

Verstehe.

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Vielleicht sollte ich noch etwas weiterhelfen.

Das erste Foto ist von einer Paßhöhe entstanden, auf den eine alte Schotterstraße führt, wobei für normale Autos die Fahrt schon eher endet, der obere Abschnitt ist jetzt eigentlich nur noch mit einspurigen Fahrzeugen befahrbar, selbst kleine Geländewagen haben nur an relativ wenigen Tagen im Hochsommer eine Chance (es gibt da ein paar Stellen, an die erst sehr spät die Sonnenstrahlen hinkommen und entsprechend lange halten sich dort sehr hohe Altschneeflecken; dann gibt es noch ein paar andere Stellen an denen ist der Schotter sehr dick mit abgegangenen kleineren Muren überdeckt und dieser Boden ist sehr schlammig, mußte man zu Fuß auch am besten eine trockenere Pfadspur nehmen).
Ein bemerkenswertes Detail ist, daß die Paßhöhe für eine Schotterstraße recht hoch ist, es geht in der ganzen Gegend eigentlich nicht höher hinaus.
Nicht weit entfernt gibt es eine frühere Ratehütte, die schon etwas aus dem Rahmen fällt.

Rajiv

[Wolfgang A.]

AW: Rateberg 4958

Hallo Rajiv,

ich versuche mir noch Bronze zu holen:
Der gesuchte Berg heißt auf italienisch M. M.; die Höhenangabe der italienischen Wikipedia hat die Quersumme 18 und enthält die größte Ziffer doppelt.

Würde man den ersten Buchstaben des Hauptnamensbestandteils ändern, würde dieser Berg wahrscheinlich wunderbar schmecken...

Dann müsste sich der Name wohl auf M. V. ändern.

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Herzlichen Glückwunsch! Das ist selbstverständlich die Bronzemedaille!



Rajiv

[Rajiv]

AW: Rateberg 4958

Ich glaube, es wird Zeit für die Auflösung.

Zum Nebenrätsel steht ja schon eine ganze Menge in den bisherigen Antworten, mir ging es um den 250. Geburtstag (am 29. Januar, deswegen am Vorabend das Rätsel eingestellt) von Johann Gottfried Seume, der vom sächsischen Grimma nach Syrakus wanderte und diese Wanderung in seinem "Spaziergang nach Syrakus" verarbeitete. Auch die schönen Zitate sind durch diese Reise inspiriert, allerdings tauchen sie erst einige Jahre später auf, in einem Vorwort des Buches über die Moskauer und Stockholmer Tour. Übrigens war Seume nur 1,55m groß und seine militärische Vergangenheit hinterließ mal mehr, mal weniger sichtbar so ihre Spuren; seine Promotion schrieb er 1792 dann auch über einen Vergleich römischer und zeitgenössischer Waffen; so damit vielleicht genug zu Seume, aber da meines Wissens einige dieser Details nicht in schlauen Wikipedia-Einträgen stehen, ist es womöglich nicht vollkommen langweilig.

Seume inspirierte einen in Sachsen geborenen und später an der Ostsee (ich will es bewußt mal nicht auf Rostock beschränken) lebenden Mann namens Klaus Müller zu einer abenteuerlichen Geschichte. Selbst heute sagt Müller (der nach wie vor unüberhörbar seine sächsische Mundart spricht, trotz verbrachter Jahrzehnte an der Küste), daß Seume ihn als Schüler so stark mit dem "Spaziergang nach Syrakus" beeindruckte, daß es für ihn seither trotz Mauerbaus die Devise galt: "Bevor es in die Kiste geht, gehts nach Syrakus!" Nach über 7 Jahren Vorbereitung gelingt die Flucht im Juni 1988 mit einer kleinen Segeljolle von Hiddensee nach Gedser, eigentlich wollte er noch weiter nach Travemünde, aber dänische Fischer in Gedser überzeugten ihn, daß das dann wohl doch zu gefährlich sei. Jedenfalls schafft er es bis Syrakus und kehrt freiwillig in die DDR zurück, verbringt einige Wochen in Untersuchungshaft, dann läßt die Stasi das Verfahren einstellen.
Einige Jahre später gibt es dann von Friedrich Christian Delius das Buch "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus", dieses Buch sagt sicher manchem etwas. Mir persönlich ist es an einigen Stellen zu theatralisch, aber grauer DDR-Alltag (und lahmarschige DDR-Bürokratie) lassen sich vermutlich schlechter in solch einen Roman einbinden.

Jetzt zum eigentlichen Rateberg:
Einige wissen ja, daß ich mich gerne in den Cottischen Alpen und Nachbarbergen herumtreibe. Die alten Militärstraßen bereise ich nun auch schon seit ungefähr 20 Jahren und bin immer wieder über deren Haltbarkeit erstaunt (man führe sich nur den Vergleich zu den heute üblichen Lifterschließungsschotterpisten, die praktisch jedes Jahr neu mit der Planierraupe ins Gestein gefräst werden müssen, vor Augen; selbst Forsstraßen werden fast immer schlampig gebaut und sehen nach spätestens fünf Jahren katastrophal aus, an den Achslasten der Holz-LKW kann es nicht liegen, schließlich hatte Militärtechnik in den 30er Jahren auch schon in manchen Fällen heutige Gewichte und Achslasten, dafür oft aber ungefedert und mit Vollgummireifen). Nun gibt es in den Westalpen sehr viele schöne Täler, aber für mich sind doch einige Hochtäler besonders schön, nämlich diese, die im höhergelegenen Teil eine Art Kessel oder Hochebene haben, wie eben das Valle di Traversiera bzw. Vallone Traversiera. Dieses Tal ist im oberen Teil trotz Schotterstraße recht einsam, die GTA verläuft in benachbarten Tälern bzw. im unteren Teil, und die MTB-Fraktion ist auch nur an wenigen Tagen unterwegs (vom August abgesehen), somit ideal für unsere einsame Seume-Gedächtnis-Tour, außerdem bieten sich einige Möglichkeiten für die Wegewahl, somit kann man sich eine nette Rundtour zusammenbasteln. Also stiefelten wir bei der schönen kleinen Kapelle Madonna delle Grazie los und schauten bei der Grange Giacomarda vorbei, da hat auch der Fortschritt Einzug gehalten, der 10 Jahre vorher noch unverwüstliche R 14 (im deutschsprachigen Raum dürften sich lediglich einzelne Personen noch an diesen Renault erinnern) wich einem moderneren geländetauglicheren Vehikel..., irgendwann ist die schönste Wanderung in einem Hochtal zu Ende und man steht am Paß, in diesem Fall passenderweise la Colletta genannt, das nahestehende Rif. Carmagnola (war mal Ratehütte) wird besichtigt und das Ratefoto mit dem Handgriff-Berg aufgenommen.

Monte Maniglia, 3177m, Cottische Alpen (4958)

Dann der nur rund 100m höhere Monte Bellino besucht und weiter zum Monte Albrage, der mit seiner Höhe von 2999m kein 3000er sein soll, und der eben wegen jener Höhe zu meinen Lieblingsbergen zählt (die anderen Zwo-Neuner und Drei-Neuner sind hoffentlich nicht beleidigt), von dessen Gipfel noch die Aussicht genossen, das Foto zum Maniglia zeigt nur einen Ausschnitt, aber man kann sehr gut Bric de Rubren/Mongioia und den Monviso sehen, aber ebenso Chambeyron und dessen namhafte Nachbarberge. Über diverse weitere andere Zwischenziele geht es dann zurück zur Kapelle, leider verknackse ich mir beim Abstieg das Knie und der Abstieg dauert länger als geplant, das Valle di Traversiera und der Albrage wollen mich nicht loslassen.

Zur Höhe weiß ich auch nicht wirklich genaue Daten, ital. IGC nennt die 3177m, frz. IGN nennt 3183m. An sich halte ich die IGN für sehr genau, allerdings tauchen selbst in manchen frz. Quellen die 3177m auf, was aber darauf zurückzuführen sein kann, daß die benachbarten Denti di Maniglia häufig mit 3177m (manchmal 3166m) angegeben werden. Habe einfach die niedrigere Höhe genommen, reines Gefühl.

Rajiv

[placeboi]

AW: Monte Maniglia, 3177m, Cottische Alpen (4958)

Vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen.