2 Kameras im Vergleich – mehrere Fragen

[csf125]

Angeregt durch Manfreds Fragestellung habe ich mich mit drei leichten Geräten auf die Perchtoldsdorfer Heide begeben
Die Vergleichsbilder sind nicht mit wissenschaftlicher Genauigkeit erstellt, Wechsel der Besonnung verfälschen das Ergebnis natürlich auch.
Teilweise habe ich auch die Originalbilder mehr oder weniger beschnitten, um trotz unterschiedlicher Brennweiten auf ähnliche Bildformate zu kommen. Nachbearbeitet im engeren Sinne sind die Aufnahmen allerdings nicht, mit Ausnahme des letzten Fotos aus dem Steinbruch.

Geräte und Reihenfolge:
1. Sony DSC-WX350, die ich zufällig seit geraumer Zeit herumliegen habe.
2. Samsung S21FE, ein nicht ganz aktuelles, aber i.a. recht brauchbares Smartphone, und
3. Sony RX-100 VII.

Blick von der Heide gegen Alterlaa:
01-DSC07535.jpg

11_20231104_132501.jpg

31_DSC5853_DxO.jpg

Ausschnitt Alterlaa:
02_DSC07537.jpg

12_20231104_132550.jpg

32_DSC5855_DxO.jpg

Pfaffenkapperln auf dem Bierhäuslberg:
03_DSC07542.jpg

13_20231104_135330.jpg

33_DSC5858_DxO.jpg

Fernsicht Kahlenberg:
04_DSC07546.jpg

14_20231104_140252.jpg

34_DSC5860_DxO.jpg

Bonusbilder vom Steinbruch im Schatten, Totale und 100% Crop:
35_DSC5869_DxO.jpg

35a_DSC5869_DxO.jpg

Die Beurteilung bleibt euch überlassen ...
Beim ersten Pano hat die kleine Sony etwas Pech mit der Sonne, da könnte man schon noch etwas retten,
das Smartphone liefert das gewohnt gefällige Postkartenbild.
Die RX-100 kann das auch, und noch viel mehr.

Beim Zoom auf Alterlaa schlägt sich die kleine Sony wacker, hat allerdings auch das längste Tele.
Das Smartphone ist eine Katastrophe,
Die RX-100 trotz zusätzlichem Ausschnitt recht souverän.

Die Nahaufnahme ist durchwegs ganz annehmbar.

Beim (hier nicht zitierten) Pano gegen den Kahlenberg das gewohnte Bild,
beim Zoom das Samsung wieder unbrauchbar. Bei der RX-100 wieder ein erheblicher Ausschnitt wg. der rel. geringeren Telebrennweite.

Das Steinbruch-Bilderpaar kann, limitiert durch die Forums-Größenbeschränkung, nur unzureichend demonstrieren, was die RX-100 auch im Schatten kann.

Danke für's Mitschauen,
lg
Norbert

[Gamsi]

Besonders ärgerlich finde ich, wenn Kameras den Himmel mit z.B. Schleierwolken nur noch hell wiedergeben und keinerlei Blau mehr zu erkennen ist.

So leid es mir tut das klar zusagen: die Kamera macht alles richtig - du lässt nur einfach einen Schritt aus.

Das Handy ist nicht besser, sondern es hat nur einen "eingebauten Compute", der die Bildbearbeitung für dich übernimmt.

[MANAL]

Was Handys machen ist viel automatisierte Bildnachbearbeitung. Wer das bei normalen Fotos probieren will und sich nicht mit RAW-Format und Photoshop rumplagen will dem empfehle ich diese hervorragende Freeware: https://www.jpg-illuminator.de/

Damit kann man relativ einfach und schnell JPG-Fotos nachbearbeiten.
Natürlich schafft man mit Fotos im RAW-Format noch viel mehr rauszuholen, aber dazu muss man sich schon sehr intensiv mit der ganzen Software beschäftigen und auch vorher bewusst Fotos im RAW-Format machen und bereit sein erstmal Zeit zu investieren bis man dann das finale Foto hat. Mir wäre das zuviel Arbeit und ich mache lieber JPGs und helfe bei den Fotos nach wo manches nicht ganz so passt (Helligkeiten, Dynamik, Ausrichtung, Ausschnitt).

Ich fotografiere aktuell mit einer Sony A6400 bei der ich auch viele Sachen direkt in der Kamera nachbearbeiten lassen kann. Da man dort ein Display im Sucher hat bekommt man auch bereits das endgültige Fotos zu sehen. Hier kann man auch die Aufnahmen mit einem HDR-Faktor versehen und so die Problematik von großen Kontrasten in den Griff bekommen (überbelichteter Himmel und dunkle Schattenflächen). Wieviel man da nimmt muss man halt selber entscheiden, zuviel HDR sieht auch fürchterlich aus.

[Flachlandtiroler]

Der Vergleich ist aufschlußreich und doch auch wieder nicht. Ich versuche mal, das etwas zu ergänzen (wie sagt man gerade: "einzuordnen").

Die Detailauflösung einer 20x Bridge-Zoomkamera mit einem herausvergrößerten Ausschnitt des Handyfotos zu vergleichen... da schmeißt man Objektiv und Sensor in einen Topf.

Ganz ähnlich: Den Kontrastumfang eines schöngerechneten ("HDR") Fotos gegen ein JPG zu setzen, das den Dynamikumfang der Rohdaten garnicht ausnutzt. Wenn man wirklich hohe Bildleistung will, muss man auch Arbeit reinzustecken bereit sein (ok., tue ich meist auch nicht...).

Und, für den Vergleich wäre noch sowas wie eine großer Bildsensor gut -- die Sony DSCWX350 hat einen 1/2,3 Sensor (7,76 mm), die andere einen "Ein-Zoll"-Sensor (13,2 mm x 8,8 mm) und das Handy wahrscheinlich was noch deutlich kleineres.
Zum Vergleich das Vollformat AKA Kleinbild hat 36x24mm² Sensorfläche, APS-C immer noch etwa 25x16mm². Grafik dazu.

[csf125]

Der Vergleich ist aufschlußreich und doch auch wieder nicht. Ich versuche mal, das etwas zu ergänzen (wie sagt man gerade: "einzuordnen").

Die Detailauflösung einer 20x Bridge-Zoomkamera mit einem herausvergrößerten Ausschnitt des Handyfotos zu vergleichen... da schmeißt man Objektiv und Sensor in einen Topf.

Ganz ähnlich: Den Kontrastumfang eines schöngerechneten ("HDR") Fotos gegen ein JPG zu setzen, das den Dynamikumfang der Rohdaten garnicht ausnutzt. Wenn man wirklich hohe Bildleistung will, muss man auch Arbeit reinzustecken bereit sein (ok., tue ich meist auch nicht...).

Und, für den Vergleich wäre noch sowas wie eine großer Bildsensor gut -- die Sony DSCWX350 hat einen 1/2,3 Sensor (7,76 mm), die andere einen "Ein-Zoll"-Sensor (13,2 mm x 8,8 mm) und das Handy wahrscheinlich was noch deutlich kleineres.
...

Stimmt schon, aber ich wollte mich ganz gezielt auf die drei für Manfred relevanten Systeme beschränken, mit wenig bis gar keiner Bildbearbeitung.
Bewußt habe ich kein HighEnd mft-, APSC- oder gar Vollformat-System einbezogen. Auch RAW samt DxO habe ich hier nicht ins Spiel gebracht - das wäre eine andere Geschichte

Für "unbeschwerte" Kletterfotos scheint mir jetzt am ehesten die ohnedies schon vorhandene Sony DSC WX350 am geeignetsten.
Die hängt problemlos am Knopfloch, und sollte sie wirklich einmal Schaden nehmen, schmerzt das nicht allzusehr.
Die Abbildungsleistung ist ganz ok, mit ein wenig - durchaus auch automatischer - Nachbearbeitung sollte sie die meisten Ansprüche befriedigen.
Falls das vorhandene Exemplar bei der Schärfeleistung merklich schwächelt, kann ich gerne mein (eher zufällig und billigst erworbenes) Gerät zur Verfügung stellen.

lg
Norbert

[tauernfuchs]

Danke euch! Momentan werde ich weiter mit Handy und Kamera unterwegs sein und sie je nach Bedarf einsetzen, beim Klettern eher nur Kamera.

So leid es mir tut das klar zusagen: die Kamera macht alles richtig - du lässt nur einfach einen Schritt aus.
Das Handy ist nicht besser, sondern es hat nur einen "eingebauten Compute", der die Bildbearbeitung für dich übernimmt.

Danke, kein Problem, ich lerne gerne...
Aber welchen Schritt lasse ich aus?
Weil ich um das Problem bereits weiß, hole ich mir mit leichtem Durchdrücken des Auslösers die Belichtung vom Himmel o.ä., schwenke zum Motiv und löse aus. Dann passt der Himmel meistens... Im unteren Teil kann dann das Bild halt dunkler werden. Das kann ich beim Nachbearbeiten ev. etwas ausgleichen.
Ist das der Schritt oder meinst du etwas anderes, eine bessere Methode?

LG

[Gamsi]

Das kann ich beim Nachbearbeiten ev. etwas ausgleichen.
Ist das der Schritt oder meinst du etwas anderes, eine bessere Methode?

Dein Vorgehen bei der Aufnahme ist richtig, da sich zu dunkle Stellen besser reparieren lassen als ein gänzlich weisser Himmel.

Wichtig ist jedoch, in einem (beliebigen) Bildbearbeitungsprogramme ganz einfach die hellen Stellen abzudunkeln.

Leider kann man auf Gipfelreffen keine Videos hochladen, in dem Link unten siehst du wie schnell das bei einem überbelichteten Himmel (Foto vom Schneeberg) wieder repariert ist:

https://we.tl/t-FGN77dJDgn

Ich arbeite mit Photoshop, aber es gibt genug kostenlose Programme, die aus deiner originalen Kameradatei die vorhandenen, aber noch nicht sichtbaren Helligkeitsinformationen einfach rekonstruieren. Ich red hier nicht von aufwendiger Retusche sondern vom drücken von 3-4 Buttons.

[BERGMAXI]

Danke euch! Momentan werde ich weiter mit Handy und Kamera unterwegs sein und sie je nach Bedarf einsetzen, beim Klettern eher nur Kamera.



Danke, kein Problem, ich lerne gerne...
Aber welchen Schritt lasse ich aus?
Weil ich um das Problem bereits weiß, hole ich mir mit leichtem Durchdrücken des Auslösers die Belichtung vom Himmel o.ä., schwenke zum Motiv und löse aus. Dann passt der Himmel meistens... Im unteren Teil kann dann das Bild halt dunkler werden. Das kann ich beim Nachbearbeiten ev. etwas ausgleichen.
Ist das der Schritt oder meinst du etwas anderes, eine bessere Methode?

LG

Etwas kann man schon beim Aufnehmen mit der Sony noch versuchen. Eine passende Bildkomposition wählen und bei derart starken Lichtdifferenzen ein paar Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungseinstellung machen. Da diese Kamera nur wenige manuelle Einstellungen zulässt (kein manueller Fokus oder Blende) könntest nur durch persönliche Erfahrungen etwas verbessern. Das dabei Bilder bei Schwachlicht allgemein und angeblich der Autofokus im Telebereich etwas mau sind, wird leider dadurch nicht zu vermeiden sein.

[Gamsi]

und bei derart starken Lichtdifferenzen ein paar Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungseinstellung machen.

Da bin ich ganz bei dir, Stichwort Bracket. Aber ob der Manfred glücklich wird, wenn er die danach erst händisch oder mit HDR wieder zusammenbauen muss...?