Liebe Forumskollegen!
Die meisten von uns sind begeisterte Bildermacher und -sammler, unzählige schöne Bildberichte und private Homepages vieler Nutzer zeugen davon. Gleichzeitig ist es nun schon über 10 Jahre her, daß ich die ersten digitalen Bilder gemacht habe - ich erinnere mich noch die von einem Freund ausgeborgte Kamera, deren 4 AAA Batterien nach ca. 30 Fotos der Auflösung 640x480 zu wechseln waren.
Ich plädoyiere an dieser Stelle für die Verwendung vernünftiger Metadaten, einfach aus meiner Erfahrung heraus, im Umgang mit alten Bildern, aber auch im Umgang mit Bildern mehrerer Leute von der derselben Tour. Ich glaube, daß vielen gar nicht bewußt ist, daß sie nach einigen Jahren gesuchte Fotos nie wiederfinden werden, oder nach einem Wechsel der Software alle mühsam eingegebenen Bezeichnungen und Stichworte weg sind. Daher formuliere ich ein paar Tips, die sicher von anderen Usern noch ergänzt werden.
So, das wärs einmal. Ich hoffe ich konnte einiges an Infos zusammenfassen oder von leidvoll gewonnener Erfahrung etwas weitergeben.
Die meisten von uns sind begeisterte Bildermacher und -sammler, unzählige schöne Bildberichte und private Homepages vieler Nutzer zeugen davon. Gleichzeitig ist es nun schon über 10 Jahre her, daß ich die ersten digitalen Bilder gemacht habe - ich erinnere mich noch die von einem Freund ausgeborgte Kamera, deren 4 AAA Batterien nach ca. 30 Fotos der Auflösung 640x480 zu wechseln waren.
Ich plädoyiere an dieser Stelle für die Verwendung vernünftiger Metadaten, einfach aus meiner Erfahrung heraus, im Umgang mit alten Bildern, aber auch im Umgang mit Bildern mehrerer Leute von der derselben Tour. Ich glaube, daß vielen gar nicht bewußt ist, daß sie nach einigen Jahren gesuchte Fotos nie wiederfinden werden, oder nach einem Wechsel der Software alle mühsam eingegebenen Bezeichnungen und Stichworte weg sind. Daher formuliere ich ein paar Tips, die sicher von anderen Usern noch ergänzt werden.
- Achtet darauf, daß die Uhrzeit der Kamera richtig eingestellt ist (auch Sommer/Winterzeit!). Nur so beinhalten die Bilder einen korrekten Aufnahmezeitpunkt, das fast wichtigste Feld der unterste Ebene der Metadaten (EXIF).
- Wenn mehrere Leute auf Tour gehen, macht vor dem Weggehen eine Kamerazeit-Abgleichung. Es ist wirklich lästig, wenn manche Kameras um 2, 3 Stunden daneben sind.
- Benennt die Bilder dann am Computer um. Auch der Dateiname ist ein "Metadatum". Was glaubt ihr, wieviele Leute weltweit Dateien namens IMG_1234.jpg oder DSC0123.jpg herumliegen haben? Die Dateinamen sollten eindeutig über zumindest eure ganze Fotobibliothek sein, und unwahrscheinlich, daß andere das haben. Ich verwende Namen a la 2008-03-09-Johannsenrinne-01.jpg. Verwendet keine Leer- oder Sonderzeichen (auch keine Umlaute) im Dateinamen, auch wenn eure Systeme oder Softwarepakete vorgeben das zu können.
- Gebt jedem Bild zumindest eine Bezeichnung (danach kann man dann suchen) und nach Möglichkeit Schlüsselworte (Tags). Das macht aber nur Sinn, wenn man das "richtig" macht. Dazu folgendes:
- Verwendet eine Software, die Daten direkt im Bild als Metadaten abspeichert! Finger weg von Software, die die Daten ausschliesslich in eigenen, proprietären Datenbanken abspeichert und keine Möglichkeit anbietet, diese direkt in die Bilder zu schreiben. Leider tut das aber fast jede Software so. Profiprogramme wie Lightroom oder Aperture können das natürlich (wenngleich man die Funktionalität auch explizit aufrufen muß). Bei vielen gängigen Gratis- oder "mitgelieferten" Programmen ist Vorsicht geboten, wenngleich man den Umstand oft durch Plugins und Skripte lindern kann (zT aber kompliziert, mühsam, fehlerbehaftet). Ich sags deutlich: Wenn ihr die Software wechselt, ist jahrelange Beschriftungsarbeit für die Katz!
- Bei den Schlüsselworten macht es Sinn, die Namen aller derer die am Bild drauf sind, als separate Tags zu vergeben. Stellt euch vor ihr wollt eurer Lieben/eurem Lieben zB einen Fotokalender schenken, und dann wär super mal alle Bilder mit der Person aus der Bibliothek zu "filtern", ohne mühsam 15.000 Einzelbilder durchzusehen ob die Person drauf ist oder nicht.
- Ich vergebe noch Tags a la "Kärnten, Hohe Tauern, Goldberggruppe, Dreitausender". Der praktische Nutzen ist aber beschränkt. Kann halt alle Dreitausenderfotos später auf Knopfdruck rausholen.
- Bei den Metadaten ist zu beachten, daß das gängiste Format IPTC keine Umlaute kennt. Natürlich lassen viele Softwarepakete es zu, daß man Umlaute reinschreibt. Dieselbe Software liest das natürlich auch korrekt wieder. Wenn ihr euer Foto dann aber auf einen Webserver kopiert, dann steht plötzlich nur Schrott drin. Das bedeutet: Wenn eure Software nicht explizit das neuere Format "XMP" unterstützt und die Daten als XMP schreibt, keine Umlaute verwenden, auch wenns zu funktionieren scheint!
- Gut ist natürlich, bei den Tags auch noch den Ort und die Szene zu setzen. Das geht schnell, wenn man von der Tour heimkommt, und bei allen Bildern noch schnell in die passenden Felder die Daten einfüllt. Vor allem das macht man einmal, für alle Bilder dieses Tages. Szene wäre zB "Schitour Grossglockner", Ort wäre das Tal, durch das man geht, Stadt die nächste Stadt usw. Wer das macht, kann nach Jahren noch auf Knopfdruck alle Bilder aus dem Wallis rausholen, zB.
- Rating. Ihr solltet euch auch überlegen, ob ihr das Rating verwenden wollt, die fünf Sterne die viele SW-Pakete anbieten. Wirklich übernommen wird das (man korrigiere mich bitte wenn das falsch ist) nur bei XMP; in IPTC ist das kein Standardfeld. Ihr solltet euch dann aber überlegen, was ihr mit den Sternen ausdrücken wollt. Eine reine Bauchentscheidung ist von der Laune abhängig. Soll heißen, man sollte ungefähr eine Idee haben, was ein Bild haben muß, um zB vier Sterne zu kriegen. Bei mir ist so: vier Sterne heißt keine fotographischen Fehler, eine gewisse Originalität, gut getroffenes Motiv. Fünf wäre dann ein außergewöhnliches Meisterwerk. Drei hingegen, ein "normales" Foto, wo alles passt, welches ich auch gern herzeige. Zwei Punkte sind Fotos, die "gut" sind, aber nichts besonderes, was ich auch nur ganz interessierten zeige. Ein Stern sind Bilder die ich aus Dokuzwecken behalten will, die ich aber nicht herzeige.
- In Zeiten der Kopierbarkeit und schnellen Verbreitung digitaler Inhalte schadet es auch nicht, die Software so einzustellen, daß automatisch alle Bilder als Copyright-Urheber den eigenen Namen tragen. Ist auch praktisch wenn man Bilder von mehreren Leuten auf eine CD brennt, dann kann man immer nachschauen wer dieses oder jenes Bild gemacht hat (oder zumindest mit wessen Kamera; die EXIF-Daten bringen ja nichts wenn zwei Leute die gleiche Kamera haben).
- Foto-Mach- und Löschrichtlinie. Ich mache auf einer Tour gerne viele Fotos, dafür lösche ich fotographisch schlecht gewordene Fotos (Überbelichtung, Verwacklung etc) rücksichtslos. Mut zur Lücke. Niemand schaut sich den alten Schrott an. Der beste Freund schläft ein, wenn ihr ihm/ihr Fotos zeigt, wovon jedes dritte unscharf ist. Augen zu und Löschtaste drücken!
- Geotagging. Noch nicht ready for primetime, der Workflow ist momentan nur was für technik-affine Leute. Wenn ich allerdings mein hoffentlich noch langes Leben weiterhin so brav mit Fotos dokumentiere, werde ich auf die Geotags nicht mehr verzichten können. Nachdem ich knapp 10 Jahre alte USA-Bilder mir wieder angeschaut habe, und die Erinnerung da schon Lücken hat, was gäb ich darum wenn diese Bilder nur gescheide Aufnahmezeitpunkte hätten (haben sie nicht, war Analogfilm mit Ausarbeitung auf CD), für GPS-Tags würd ich noch mehr geben...
So, das wärs einmal. Ich hoffe ich konnte einiges an Infos zusammenfassen oder von leidvoll gewonnener Erfahrung etwas weitergeben.
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