Angeregt von Kommentaren anderer User im Metadaten-Plädoyer, habe ich mir gedacht, ich fasse auch hier einige Tips zusammen, wie man zu besseren Fotos mit Kompaktkameras kommt. Bitte - ich spreche hier bewußt nur die Kompakten und "Kleinen" an, in Sachen SLR usw würde ich die Profis bitten lieber ein eigenes Thema zu eröffnen. Ich selbst bin Nutzer einer neueren Canon IXUS, die Casio Exilim ist mir auch nicht unbekannt.
Fakt ist: Trotz hochmodernster Kameras sind viele Bilder einfach ein Graus. Oft sinds die einfachsten Sachen die nicht beachtet werden. Sogar so banale Sachen wie "Füße abschneiden" - wie oft hab ich mich schon geärgert, weil ich am Gipfel meine Kamera jemandem gegeben habe, der mich netterweise fotographiert und daheim kommst dann drauf, keine Füße da...
Nun zu den Tips im Einzelnen:
So, das wärs einmal. Da gäbs wohl noch viel zu sagen...
Fakt ist: Trotz hochmodernster Kameras sind viele Bilder einfach ein Graus. Oft sinds die einfachsten Sachen die nicht beachtet werden. Sogar so banale Sachen wie "Füße abschneiden" - wie oft hab ich mich schon geärgert, weil ich am Gipfel meine Kamera jemandem gegeben habe, der mich netterweise fotographiert und daheim kommst dann drauf, keine Füße da...
Nun zu den Tips im Einzelnen:
- Ränder prüfen. Ragen Körperteile über das Bild hinaus? Weiter weg gehen (immer nach hinten schauen!!! Wir sind am Berg!) oder Zoomstufe zurücknehmen. "Halbe" Menschen vermeiden. Entweder ein Fremder, der zufällig auch am Gipfelkreuz steht, ist ganz drauf, oder gar nicht. Aber bitte nicht die Hälfte, das schaut schlimm aus.
- Der, der fotographiert wird, soll nicht winken oder so. Einfach ruhig sein und FREUNDLICH schauen. Eine Geste (Hände hochreißen, "thumbs up") wirkt Wunder - wer nur steif da steht, bringt bei weitem nicht soviel rüber in dem Bild.
- Der fotographierte Mensch muß nicht immer in der Mitte stehen. Den Tip hab ich aus einer Zeitschrift - völlig richtig! Fotos mit viel Berg und einem Menschlein rechts unten machen oft mehr Eindruck als ein langweiliges Bild mit Mensch in der Mitte und bisserl Berg da und bisserl Berg dort.
- Zoom. Zoom eher vermeiden. Später hat man von schönen Landschaftsaufnehmen mehr als von herangezoomten, und dafür vielleicht unscharfen Details. Noch dazu reicht ein 3 bis 5fach Zoom der Kompakten nicht aus, um wirklich "nahe" anderswo zu sein. Es ist nicht Fisch und nicht Fleisch, aber die Bilder werden eher verwackelt. Bei schlechtem Licht ist Zoom tödlich - da wird dann gar nix mehr draus.
- Überbelichtung vermeiden. Das ist ganz ganz wichtig. Ihr könnt zu dunkel geratene Bereiche leicht am Computer aufhellen. Aber was überbelichtet ist, ist für immer tot. Aufpassen insbes. bei Fotos von Frühjahrsschitouren, da hab ich selbst viel Lehrgeld gezahlt. Wichtig: Im Frühjahr bin ich inzwischen so weit, daß ich die Kamera schon beim Tourantritt umstelle (Helligkeit um einige Grade zurücknehmen), und im manuellen Modus fotographiere. Es hilft auch, die Kamera zuerst gen Himmel oder Schnee zu richten, den Autofokus auszulösen (Auslöser halb drücken), und dann erst aufs Motiv. Da stellt die Kamera nicht nur den Fokus, sondern auch die Helligkeit ein. Geht natürlich nur wenn das Motiv "unendlich" weit weg ist, sonst ist ja der Fokus falsch.
- Nicht dem Autofokus blind vertrauen. Der Autofokus stellt sich oft auf hereinhängende Äste oder sogar Grashalme scharf, und die Bergkette dahinter ist unscharf. Auch hier gilt: Kamera zuerst woanders hin autofokussieren lassen.
- Manche Situationen am Berg sind fotographisch nicht gut lösbar. Damit muß man sich auch abfinden können. Wir sind nicht im Studio wo man Wand und Licht umstellen kann, wir sind nun mal im steilen Gelände mit genau dieser oder jener Ausrichtung und die Sonne kommt von da. Das einzige was man dagegen tun kann ist, sich überlegen, ob man die Fotos eher im Aufstieg oder im Abstieg machen soll - also gleich bei Tourantritt überlegen, von wo kommt die Sonne.
- Gegenlicht. Nach wie vor kümmern sich die Leute nicht um Schatten im Gesicht und Gegenlicht. Es ist erstaunlich, was Digitalkameras im Gegenlicht leisten können - aber in den meisten Fällen schauen die Fotos trotzdem grauslich aus. Am schlimmsten wenn man eine Person gegen die Sonne fotographiert. Wenns ohne Selbstgefährdung möglich ist, also bitte so fotographieren, daß dem "Motiv" die Sonne ins Gesicht strahlt und nicht in den Rücken.
- Schlechtes Licht. Der große Nachteil der Kompakten - wenns dunkel wird, dazu gehören oft auch dichte Wolken, dann steigen die notwendigen Belichtungszeiten schon an. Das bedeutet Verwacklungsgefahr, inbes. wenn noch körperliche Anstrengung, erhöhter Adrenalinspiegel etc. dazukommen. Meine Kamera hat keinen eingebauten Bildstabilisator, ich denke die glücklichen, die dieses Feature schon haben, werden sich generell leichter tun. Man kann zumindest fürs Gipfelfoto ein 15cm hohes Ministativ mit 100g oder so um wenige Euros mitnehmen. Wenn man nichts zum Draufstellen hat, einen Stein, Zaunpfahl etc, helfen oft nur drei Dinge: a) mehr Fotos machen und hoffen daß zumindest eines geht. b) durchatmen, 1 min Zeit nehmen fürs Bild. c) Selbstauslöser auf 2 Sekunden einstellen, dann ist zumindest die Abdrückbewegung nicht mehr relevant. Wie schon erwähnt - bei schlechtem Licht bitte aufs Zoom komplett verzichten, außer man weiß genau was man tut.
- Mut zu Experimenten. Es gibt (man glaubt es kaum), Leute die auch bei Digicams Fotos sparen. Es schadet nicht, ein Gefühl für seine Kamera zu bekommen, das kann man auch daheim machen, verschiedene Einstellungen probieren, Bilder gleich in den Computer überspielen, und sich wundern, wie die Bilder immer anders aussehen, obwohl man ja nur eine kleine Einstellung geändert hat.
So, das wärs einmal. Da gäbs wohl noch viel zu sagen...
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