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TV-Tipp: Sturz ins Leere

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  • #16
    Danke für deine Antwort Tauernfuchs!

    Ja genau, er hat in einer Mulde gesessen!
    Wo und wie er die Sicherung hätte bauen sollen? ... Na dort wo er war, in seiner Mulde. Und wie? Mit beiden Händen frei einfach einen Karabiner mit Halbmastwurf in seinen Gurt einhängen. ... Was spricht denn da dagegen?
    Zuletzt geändert von ThomasDruschba; 16.04.2021, 19:54.

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    • #17
      Du hast aber bis jetzt nicht zufällig an einer Übung zur Spaltenbergung teilgenommen? Wenn ja, würdest du nicht solche Vorstellungen haben, wenn nein - bitte nachholen.

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      • #18
        Mensch, ich hab doch nun schon 3 mal geschrieben, dass ich Laie bin auf diesem Gebiet!
        Aber mal andersrum gefragt: Warum muss ich denn erst an einer Übung zur Spaltenbergung teilnehmen, um auf meine Frage eine Antwort zu bekommen?

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        • #19
          Die Antworten gibt es doch schon. Man kann in dieser Situation keinen Stand bauen. Eisschraube geht nicht, weil zu viel Schnee. Toter Mann geht auch eher nicht, weil dazu ein Pickel eingegraben werden müsste. Jede Bewegung bedeutet, dass möglicherweise beide weg sind. Die Frage mit der Spaltenbergung hat folgenden Hintergrund: wenn du das schon mal gemacht hättest, würdest du wissen, wie schwierig das selbst in dieser "Labor"situation ist. Und da bist du normalerweise zu dritt. Dh., du hast einen der mithilft, das Gewicht zu halten. Und dann ist es schon ziemlich ambitioniert. Und selbst wenn es gelungen wäre, den Kameraden quasi zu fixieren - was wäre dann weiter passiert ? Wie hätte er den je wieder rauf bekommen ?

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          • #20
            sailorfred, du hast mich missverstanden. ... Mir geht es um den Moment, wo Simon das Seil durchgeschnitten hat. Da war Joe noch nicht in die Gletscherspalte gefallen!

            Und mein Vorschlag war auch nicht "neuer Stand", noch "Eisschraube", noch "Toter Mann", ... sondern über dem Knoten (der das ganze Dilemma überhaupt nur verursacht hat) einen Karabiner mit Halbmastwurf in seinen Gurt einzuhängen. ...Ein einfacher Vorschlag. Und die einfache Frage: Was spricht dagegen?

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            • #21
              Zitat von ThomasDruschba Beitrag anzeigen

              Und mein Vorschlag war auch nicht "neuer Stand", noch "Eisschraube", noch "Toter Mann", ... sondern über dem Knoten (der das ganze Dilemma überhaupt nur verursacht hat) einen Karabiner mit Halbmastwurf in seinen Gurt einzuhängen. ...Ein einfacher Vorschlag. Und die einfache Frage: Was spricht dagegen?
              Dagegen spricht meiner Meinung nach, dass du den HMS mit dem Knoten nicht lösen kannst, da er unter Spannung steht. Du musst die Last irgendwie von der HMS wegkriegen.
              Theoretisch könnte man unterhalb der HMS einen Prusik mittels Schlinge ins seil einknoten, am Körper befestigen, möglichst straffen und danach das Seil direkt unterhalb des blockierenden Knotens durchschneiden. (Der Ruck der dabei auftritt ist bei einem so schlechten Stand evtl. zu hoch, ausserdem stellt sich die Frage wie weit unterhalb der Prusik befestigt werden kann und ob das Restseil für einen Knoten reicht). Joe wäre dann nur mehr an dem Prusik gehangen. Mit dem Restseil oberhalb des Prusiks gilt es einen neuen Knoten mit dem anderen Seil zu knüpfen und damit zu verbinden und auch noch (oberhalb!) einen HMS-Knoten in einen Karabiner für die Sicherung zu legen. Danach schneidet man die Prusikschlinge durch und es gibt wieder einen Ruck. Simon hätte den Knoten jetzt nach der HMS und könnte - theoretisch - weiter abseilen.

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              • #22
                Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
                Theoretisch könnte man unterhalb der HMS einen Prusik mittels Schlinge ins seil einknoten, am Körper befestigen, möglichst straffen und danach das Seil direkt unterhalb des blockierenden Knotens durchschneiden.
                Ja, ich finde, das ist auch eine verdammt überlegenswerte Idee!!!
                Und in dieser Variante müsste man das Seil IMO noch nicht mal durchschneiden, solange der Problemknoten noch nicht auf Anschlag ist. Denn dann könnte man erst mal noch so lange abseilen, bis die Prusik-Schlinge straff ist und die Last hält, und dann könnte man den nun unbelasteten Problemknoten doch auch einfach aufknoten, oder? ... und dann würde auch das Seil definitiv für einen neuen Knoten reichen und dann gäbe es auch den ersten problematischen Ruck nicht! ... Und Simon müsste sich auf seinem instabilen Sitz noch nicht mal besonders weit vorbeugen, um den Prusik zu plazieren, denn der würde ja, wie gesagt, durch das weitere Ablassen von selbst gestrafft.

                Den zweiten Ruck beim Durchschneiden der Prusikschlinge könnte man IMO ganz gut abmildern, indem man dann ja eh in einer Bewegung gleich Seil geben kann, um Joe abzulassen, oder? ... Und andererseits: Habt ihr Kletterprofis nicht auch eine Knoten-Lösung für diesen Fall parat? ... Also etwas, womit man die Prusikschlinge langsam verlängert, bis das Hauptseil wieder die Last trägt? ... Vielleicht so eine Art HMS, wo die Prusikschlinge durchläuft?


                Und noch zu meinem ersten Vorschlag:

                Dagegen spricht meiner Meinung nach, dass du den HMS mit dem Knoten nicht lösen kannst, da er unter Spannung steht. Du musst die Last irgendwie von der HMS wegkriegen.
                Simon selber schien das nicht als Problem zu sehen (leider nur auf Englisch): "I let the rope slide five feet, thinking furiously. Could I hold the rope with one hand below the knot and change the plate over? I lifted one hand from the rope and stared at it. I couldn’t squeeze it into a fist. I thought of holding the rope locked against the plate by winding it round my thigh and then releasing the plate from my harness. Stupid idea! I couldn’t hold Joe’s weight with my hands alone. If I released the plate, 150 feet of free rope would run unstoppable through my hands, and then it would rip me clear off the mountain."

                Also er schien sich das Aushängen der Abseilacht ("belay plate") zuzutrauen.
                Ich selber stelle mir das auch verdammt schwer vor, auch wenn es nur zwei Zentimeter Weg sind, oder so. Hm!?

                Aber für den Fall, dass er es nicht geschafft hätte, hätte er doch die neue HMS auch woanders in seinem Hüftgurt einhängen können und die alte aus dem Gurt rausschneiden können, oder nicht?

                ...

                Mir geht es übrigens bei der Sache hier nicht darum, Simon irgendwie schuldig zu sprechen, oder so.
                Ich denke halt: Aus Fehlern zu lernen kann letztlich Leben retten. Vor allem beim Klettern. Deshalb ist es doch eigentlich für jeden seiner Kollegen eine Pflicht, wenn es hier eine Lösung gab, sie auch zu benennen.
                Zuletzt geändert von ThomasDruschba; 29.04.2021, 11:15.

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                • #23
                  Ja wenn der seilverbindungsknoten noch nicht im Anschlag ist, ist es leichter und man hat noch mehr Möglichkeiten.
                  Die Prusikschlinge könnte man mit einer HMS fixieren, dann spart man sich das Durchschneiden und es gibt keinen 2. Ruck. Die Lehrmeinung für so ein Problem kenn ich nicht und ist auch wahrscheinlich nicht auf den speziellen Fall anwendbar.

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                  • #24
                    Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
                    Ja wenn der seilverbindungsknoten noch nicht im Anschlag ist, ist es leichter und man hat noch mehr Möglichkeiten.
                    Ja, die ganzen 1,5 Stunden, die Simon Joe da gehalten hat, war der Seilverbindungsknoten noch weit weg von der Acht. Erst ganz am Ende hat er ihn zumindest bis an seine Hand herankommen lassen, was ja auch noch kein Problem darstellt.

                    Danke, babyshamble, für deine Expertise!

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