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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Bergbücher - wer diskutiert mit??

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  • #16
    Gott sei Dank, ich bin nicht Krakauer´s Rechtsanwalt, dennoch zwei Eindrücke:

    - Krakauer behauptet nicht ein toller Bergsteiger zu sein, betrachtet die Szene jedoch aus den Augen eines Journalisten (und die berichten ja auch über Fussball ohne selber Fussballer zu sein...)

    - Krakauer Sicht bzgl. Boukreev wird (lt. Krakauer) von vielen Expeditionsteilnehmern bestätigt. Da Boukreev als Bergführer engagiert wurde, hätte man durchaus ein anderes Verhalten von ihm erwarten können. Ausserdem bestätigt Krakauer, dass Boukreev Leben gerettet hat - dieser Punkt ist unbestritten!

    Nochmals: Krakauer ist nicht mein Freund, ich nicht sein "Jünger"...
    Aber ist sehr interessant, wie es zu derartigen Konflikten kommen kann. Zudem hat mich Krakauer´s Betroffenheit tief gerührt (und wenn sie falsch war, dann war es gut gelogen!)

    LG
    Schelli
    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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    • #17
      Guten Abend!

      Zeit um zu diskutieren:

      Meine Highlights (unter dem Motto "man glaubt es kaum") sind:

      Malte Roeper "Westwand" (das Buch, bei dem es dem Autor gelang alle Vorurteile zum Thema Klettern auf 269 Seiten in derben Worten unterzubringen)

      Thomas Bubendorfer "Senkrecht gegen die Zeit" (das Buch, dass er für ihn geschrieben hat, und er mit Ihm über ihn spricht - wer das Buch kennt, kann hoffentlich drüber lachen)

      Karl Greitbauer "Das unverstandene Bergsteigen" - ich habe es durch (oder wegen) diesem Buch leider auch nicht verstanden.

      Meine Frage: wer hat diese Bücher auch gelesen und was meint Ihr????

      @ Joker Ich hab von Bonatti "Berge meines Lebens" gelesen und war sehr enttäuscht, da es eine ununterbrochene Reihe von Rechtfertigungen ist und er sich als ständig verfolgter unverstandener Einzelkämpfer zeichnet.
      Ist Berge, meine Berge anders ( liegt natürlich immer an der Übersetzung)?

      LG
      Walter

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      • #18
        Re: Bücher

        Original geschrieben von Kiowa
        Manche Bücher waren enttäuschend ,da langweilig geschrieben wie zum Beispiel Heidi Howkins - Herausforderung K2.
        Das kann ich bestätigen. Hab das Buch jetzt am Wochenende gelesen. Es liest sich zwar leicht, jedoch steht meiner Meinung nach ziemlich wenig über Bergsteigen an sich drinnen. Den Großteil des Buches erzählt sie die Geschichte ihrer zerrütteten Ehe und ihres psychisch kranken Ehemanns. Das ist zwar auch recht interessant, wenn man wie ich auf Tratsch steht, aber mit Bergsteigen hat das soviel zu tun wie Schwimmen mit Autofahren... Ich hab viel mehr Infos über die K2-Expeditionen erwartet, immerhin war sie auch auf einer Route unterwegs, die noch schwieriger als der "Normalweg" ist.

        Ciao, Guinness!
        http://www.bergliste.at

        2017-01-09 Lichtenberg
        2017-01-15 Steinkogel
        2017-01-22 Scharnsteiner Spitze
        2017-02-11 Spitzplaneck
        2017-02-21 Kreuzkogel
        2017-03-04 Almkogel, Brunnbacheck, Kleiner Almkogel, Burgspitz
        2017-05-01 Lindeck, Sonnkogel

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        • #19
          Original geschrieben von Schelli
          - Krakauer behauptet nicht ein toller Bergsteiger zu sein, betrachtet die Szene jedoch aus den Augen eines Journalisten (und die berichten ja auch über Fussball ohne selber Fussballer zu sein...)

          - Krakauer Sicht bzgl. Boukreev wird (lt. Krakauer) von vielen Expeditionsteilnehmern bestätigt. Da Boukreev als Bergführer engagiert wurde, hätte man durchaus ein anderes Verhalten von ihm erwarten können. Ausserdem bestätigt Krakauer, dass Boukreev Leben gerettet hat - dieser Punkt ist unbestritten!
          Naja, hab das Buch mittlerweile zweimal gelesen, weil ich nach dem ersten Mal die Bücher von Anatoli Boukreev, Lene Gammelgard, David Breashears und Beck Weathers über die Everest Katastrophe gelesen hab.

          Beim zweiten Mal fiel mir auf, dass Krakauer ziemlich großkotzig über Boukreev urteilt. Mir kam sogar manchmal vor, dass er der Meinung ist, ein Bewohner der Ex-Udssr kann nie so toll und gut wie ein echter Anerikaner sein...

          Außerdem find ich es ziemlich anmaßend von ihm, der sofort ins Zelt pennen geht, sich abweisend über Boukreev zu äußern. Denn er hat ja nichts in Richtung Rettungsversuche getan. Und dass Bergführer auf Achttausendern nicht mit Wanderbegleitern in den Nockbergen zu vergleichen sind, ist ja wohl auch klar. Ab einer gewissen Höhe ist halt jeder auf sich gestellt.

          Soweit meine Meinung zu dem Thema.

          Ciao, Guinness!
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          • #20
            @Guinness:

            Danke hatte den Namen vergessen.
            Beck Weathers Buch über seinen eigenen Aufstieg zum Everest und die 96er Katastrophe war ebenfalls sehr gut.

            Zu Krakauer:
            Man kann ihm wohl nicht vorwerfen, ein mieser Bergsteiger zu sein und gleichzeitig aberzu erwarten, dass er in diesen Höhen Rettungsversuche startet...
            Ausserdem schreibt Krakauer sehr offen darüber, wie beschämt er sich fühlt, eben nicht geholfen zu haben. Wer würde das sonst so offen zugeben!?

            Was tatsächlich auffällt, ist, dass Krakauer gegen Ende seines Buches äusserst emotional gegen Boukreev argumentiert - hart an der Grenze...

            Zurück zu Weathers Buch:
            Auch hier wird indirekt nach Moral und Ethik am Berg (v.a. in der Todeszone) gestellt. Vor allem in jenem Punkt, in dem Japaner beim Gipfelsturm drei Inder "sterben lassen".

            LG
            Schelli
            "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

            "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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            • #21
              Original geschrieben von Schelli
              Weathers Buch:
              Auch hier wird indirekt nach Moral und Ethik am Berg (v.a. in der Todeszone) gestellt. Vor allem in jenem Punkt, in dem Japaner beim Gipfelsturm drei Inder "sterben lassen".
              Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Hab diese Geschichte auch noch an anderen Stellen gelesen und es regt mich so auf, dass ich mich fast zu einer politisch inkorrekten Aussage hinreißen ließe...
              Aber bevor ich über die japanische Mentalität laut nachdenke, sag ich lieber, dass es am Everest sowas wie Mitgefühl nicht gibt.

              Vielleicht haben auch die Regierungen Mitschuld, weil sie durch die relativ hohen Besteigungsgebühren den Berg für finanziell Normalsterbliche nur einmal im Leben leistbar machen. Wenn man weiß, man hat nur einen einzigen Versuch, dann wird man mit dem nötigen Ehrgeiz auch über Leichen gehen, nehme ich an.

              Am Besten ist natürlich, man hat selbst keine Probleme und geht auf einen Berg, wo man allein ist, dann braucht man nicht über Moral und Ethik nachdenken.

              Ciao, Guinness!
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              • #22
                Eine deutsche Everestexpedition hat allerdings mal einen "Japaner", der ziel und planlos am Everest herumgelaufen ist, ins Lager zurückgebracht. Damit war deren Expedition gelaufen und die Deutschen sind damals ohne Gipfelsieg nach Hause gefahren.

                Soviel zur Moral am Berg.

                Weiß leider nicht mehr wann das genau war. Aber ich glaube es war sogar einer der Japaner, die nicht geholfen haben.
                .... it's nice to be important, but it's more important to be nice

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                • #23
                  Ich mag Karl Lukans und Hans Schwandas Bücher sehr, vielleicht weil ich mich ein bissl seelenverwandt fühle.
                  Leider sind die meisten schon vergriffen.
                  [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                  • #24
                    Original geschrieben von active
                    Eine deutsche Everestexpedition hat allerdings mal einen "Japaner", der ziel und planlos am Everest herumgelaufen ist, ins Lager zurückgebracht. Damit war deren Expedition gelaufen und die Deutschen sind damals ohne Gipfelsieg nach Hause gefahren.

                    Soviel zur Moral am Berg.

                    Weiß leider nicht mehr wann das genau war. Aber ich glaube es war sogar einer der Japaner, die nicht geholfen haben.
                    Wop, das nenn ich wirklich heldenhaft! Wär irgendwie witzig, wenn das der selbe Japaner gewesen wäre...
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                    • #25
                      .... wenn das nicht eh in Kammerlanders "Bergsüchtig" steht.
                      .... it's nice to be important, but it's more important to be nice

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                      • #26
                        Original geschrieben von active
                        .... wenn das nicht eh in Kammerlanders "Bergsüchtig" steht.
                        Ja, stimmt! Da könnt ich's auf jeden Fall gelesen haben. Seine mittlerweile vier Bücher sind wirklich super, fällt mir dazu noch ein!

                        Ciao, Guinness!
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                        • #27
                          Japaner

                          Hallo Leute !

                          @active Es waren die Ostdeutschen Götz Wiegand, Frank Meutzner & Co. Der Japaner hieß Koji Yamazaki und war am 21.5. 1996 am Gipfel und gehörte dieser Gruppe nicht an.
                          Diejenigen die nicht halfen waren Hiroshi Hanada und Eisuke Shigekawa und es geschah am 11.5.1996.
                          Quellen:Gipfelträume von Götz Wiegand
                          Japanese Ascent on Everest

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                          • #28
                            Danke Kiowa,

                            dafür bekommen Götz Wiegand, Frank Meutzner & Co einen großen

                            und Hiroshi Hanada und Eisuke Shigekawa ein von mir.

                            Gut zu wissen, daß es sie doch gibt, die MORAL AM BERG!
                            .... it's nice to be important, but it's more important to be nice

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                            • #29
                              Du hast 350.000 € für die Everest-Expedition bezahlt.

                              Dafür (natürlich) einen Kredit aufgenommen.

                              Nun ist der Gipfeltag - ein Traum(gipfel)wetter.

                              Du "pfeiftst" zwar schon seit Tagen "aus dem letzten Loch",
                              weil Du kaum mehr ein Essen hinunterbringst,
                              die Motivation und die Kraft reicht aber noch für den Gipfelgang.

                              Nun liegt jemand total erschöpft z. B. zwischen Südgipfel und Hillarystep
                              und kann nicht mehr weiter (und auch nicht allein zurück).

                              Du kommst an ihm vorbei. Was machst Du nun : EHRLICH ! ! !
                              ( eine geheime Abstimmung wäre interessant ! )

                              GOTT GEBE, DASS WIR N I E VOR SO EINER SITUATION STEHEN !

                              Ich weiß nicht, ob alle "Verurteiler" in dieser Situation helfen würden
                              und vor allem : HELFEN KÖNNTEN !
                              TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                              Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

                              Kommentar


                              • #30
                                Re: Du hast 350.000 € für die Everest-Expedition bezahlt.

                                Original geschrieben von Willy
                                Dafür (natürlich) einen Kredit aufgenommen.

                                Nun ist der Gipfeltag - ein Traum(gipfel)wetter.

                                Du "pfeiftst" zwar schon seit Tagen "aus dem letzten Loch",
                                weil Du kaum mehr ein Essen hinunterbringst,
                                die Motivation und die Kraft reicht aber noch für den Gipfelgang.

                                Nun liegt jemand total erschöpft z. B. zwischen Südgipfel und Hillarystep
                                und kann nicht mehr weiter (und auch nicht allein zurück).

                                Du kommst an ihm vorbei. Was machst Du nun : EHRLICH ! ! !
                                ( eine geheime Abstimmung wäre interessant ! )

                                GOTT GEBE, DASS WIR N I E VOR SO EINER SITUATION STEHEN !

                                Ich weiß nicht, ob alle "Verurteiler" in dieser Situation helfen würden
                                und vor allem : HELFEN KÖNNTEN !
                                du hast mit einem 350.000€-kredit und wahrscheinlich auf kosten eines menschenlebens den höchsten berg der welt, den schon viele, viele andere vor dir geschafft haben, bestiegen - fantastisch

                                ob sich das vermarkten und in einer biografie verarbeiten lässt?

                                du wirst - hoffentlich - bis an dein lebensende an den denken müssen der im schnee gelegen ist.

                                anders rum, lieber willy:
                                du hast es mit deinem 350000€-kredit bis an einen punkt zwischen hillary-step und südgipfel geschafft und kannst nicht mehr weiter. was würdest du bieten, damit ein anderer dir hilft und nicht an dir vorbei zum gipfel geht?

                                ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass die gier nach derart zweifelhaften höchstleistungen solche gedanken überhaupt hochkommen lässt.

                                j.

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