Ein neues Buch, in dem Skitouren in Salzburgs Bergen beschrieben werden, sorgt für heftige Diskussionen.
Unter dem Titel "Meine Spur" würden neben vielen empfehlenswerten Skitouren auch Extrem-Abenteuer in einer Art beschrieben, die kaum zu verantworten sei.
Das neue Skitouren-Buch könnte auch Laien auf gefährliche Ideen bringen. Das befürchtet neben anderen Fachleuten auch Klaus Wagenbichler aus Saalfelden (Pinzgau). Der Heeresbergführer, zivile Bergführer und langjährige Ausbilder von alpinen Einsatzkräften kennt einige der beschriebenen Abfahrten aus eigener Erfahrung.
Wagenbichler wurde wie andere Extrembergsteiger auch um einen Beitrag für dieses Buch gebeten, hat das jedoch abgelehnt:
"Einmal ausrutschen, und man ist tot"
"Es ist eine persönliche Einstellung, weil ich nicht etwas publiziere, vor dem ich selbst Angst habe. Da wird ja von einem anderen beschrieben, er sei diese Abfahrt nur einmal in seinem Leben gefahren. Und wenn man nur ein Mal ausrutscht, dann sei man tot. Ich kenne diese Tour selbst. Und solche Dinge zu publizieren, das ist nicht meine Art."
Verweis auf sachliche Fehler
Josef Schiefer, Bergführer aus St. Johann im Pongau, kritisiert nach Durchsicht, dass einige Routen-Beschreibungen im neuen Skitouren-Buch sachlich nicht korrekt seien:
"Falsch eingezeichnete Verläufe"
Zum Beispiel ein felsiger Gipfel, auf den man auch als überdurchschnittlicher Alpinist im Winter nicht gelangen kann, da ist die entsprechende Ski-Route über diesen Gipfel eingezeichnet. Und es ist nicht das einzige Beispiel, wo eine Route nicht stimmt. Es gibt auch falsch eingezeichnete Steilrinnen, wo mögliche Abfahrten hinterführen sollen."
Die überwiegende Zahl der 150 Skitouren-Vorschläge richte sich an Anfänger und Fortgeschrittene mit durchaus verträglichen und schönen Routen, sagt Bergführer Schiefer.
Doch einiges sollten Könner für sich behalten oder nur in Fachzeitschriften für Extrembergsteigen publizieren:
"Das sind Touren, die in manchen Jahren überhaupt nicht möglich sind. Andere sind beschrieben, wo man einen Abseilstand aufbauen muss, damit man eine Steilwand von sieben Meter überwinden kann.
Die Kombination aus einem Klettersteig und einer Steilwand-Abfahrt kann man aus alpinistischer Sicht natürlich machen. Ob man sie in einem Führer für breite Leserschichten publizieren soll, das ist für mich die entscheidende Frage."
Verlegerin vertraut auf Hinweise
Erika Scherer vom Rupertusverlag hat als Verlegerin einige der besten Bergsteiger Salzburgs als Autoren für dieses Buch eingeladen:
"An erster Stelle steht natürlich die Eigenverantwortung. Das können setzt man voraus, auch das Wissen um Gefahren. Ich wollte für den Anfänger etwas drinnen haben. Und ich möchte auch etwas haben, wo man sagt, das ist für die Spitzenleute."
Erika Scherer weist darauf hin, dass im neuen Skitouren-Führer eindeutige Sicherheitshinweise enthalten seien.
Das würde sicher auch junge Bergsteiger, Freerider, risikofreudige Leute aus Ballungsgebieten oder Unerfahrene lesen und berücksichtigen, ist die Verlegerin überzeugt.
Quelle: orf.at - http://salzburg.orf.at/stories/162986/
Unter dem Titel "Meine Spur" würden neben vielen empfehlenswerten Skitouren auch Extrem-Abenteuer in einer Art beschrieben, die kaum zu verantworten sei.
Das neue Skitouren-Buch könnte auch Laien auf gefährliche Ideen bringen. Das befürchtet neben anderen Fachleuten auch Klaus Wagenbichler aus Saalfelden (Pinzgau). Der Heeresbergführer, zivile Bergführer und langjährige Ausbilder von alpinen Einsatzkräften kennt einige der beschriebenen Abfahrten aus eigener Erfahrung.
Wagenbichler wurde wie andere Extrembergsteiger auch um einen Beitrag für dieses Buch gebeten, hat das jedoch abgelehnt:
"Einmal ausrutschen, und man ist tot"
"Es ist eine persönliche Einstellung, weil ich nicht etwas publiziere, vor dem ich selbst Angst habe. Da wird ja von einem anderen beschrieben, er sei diese Abfahrt nur einmal in seinem Leben gefahren. Und wenn man nur ein Mal ausrutscht, dann sei man tot. Ich kenne diese Tour selbst. Und solche Dinge zu publizieren, das ist nicht meine Art."
Verweis auf sachliche Fehler
Josef Schiefer, Bergführer aus St. Johann im Pongau, kritisiert nach Durchsicht, dass einige Routen-Beschreibungen im neuen Skitouren-Buch sachlich nicht korrekt seien:
"Falsch eingezeichnete Verläufe"
Zum Beispiel ein felsiger Gipfel, auf den man auch als überdurchschnittlicher Alpinist im Winter nicht gelangen kann, da ist die entsprechende Ski-Route über diesen Gipfel eingezeichnet. Und es ist nicht das einzige Beispiel, wo eine Route nicht stimmt. Es gibt auch falsch eingezeichnete Steilrinnen, wo mögliche Abfahrten hinterführen sollen."
Die überwiegende Zahl der 150 Skitouren-Vorschläge richte sich an Anfänger und Fortgeschrittene mit durchaus verträglichen und schönen Routen, sagt Bergführer Schiefer.
Doch einiges sollten Könner für sich behalten oder nur in Fachzeitschriften für Extrembergsteigen publizieren:
"Das sind Touren, die in manchen Jahren überhaupt nicht möglich sind. Andere sind beschrieben, wo man einen Abseilstand aufbauen muss, damit man eine Steilwand von sieben Meter überwinden kann.
Die Kombination aus einem Klettersteig und einer Steilwand-Abfahrt kann man aus alpinistischer Sicht natürlich machen. Ob man sie in einem Führer für breite Leserschichten publizieren soll, das ist für mich die entscheidende Frage."
Verlegerin vertraut auf Hinweise
Erika Scherer vom Rupertusverlag hat als Verlegerin einige der besten Bergsteiger Salzburgs als Autoren für dieses Buch eingeladen:
"An erster Stelle steht natürlich die Eigenverantwortung. Das können setzt man voraus, auch das Wissen um Gefahren. Ich wollte für den Anfänger etwas drinnen haben. Und ich möchte auch etwas haben, wo man sagt, das ist für die Spitzenleute."
Erika Scherer weist darauf hin, dass im neuen Skitouren-Führer eindeutige Sicherheitshinweise enthalten seien.
Das würde sicher auch junge Bergsteiger, Freerider, risikofreudige Leute aus Ballungsgebieten oder Unerfahrene lesen und berücksichtigen, ist die Verlegerin überzeugt.
Quelle: orf.at - http://salzburg.orf.at/stories/162986/
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