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„Ich glaube, dass ich alles kann, was ich unbedingt will.“ So sprach Leni Riefenstahl in den 1930er Jahren, und so ganz unrecht hatte sie in Hinblick auf das Bergsteigen wohl nicht. Allein – sie hatte schon den riesengroßen Vorteil, nicht mehr mit extrem unzureichenden schweren und einengenden Gewändern durch die Berge stapfen zu müssen, vom unzulänglichen Schuhwerk ganz zu schweigen. Wenn einen bei Nässe 15 kg nasse Wolle zusätzlich nach unten ziehen – das muss schon ein ganz besonderes Vergnügen gewesen sein. Da freue ich mich doch glatt, dass die heutige Mode zwar immer noch fürchterlich unfunktionell ist für Frauen die nicht an Magersucht leiden und/oder 1.80 m groß sind, aber im Großen und Ganzen von den Männerversionen nicht so weit weg sind bzw. frau zur Not auch Männergrößen kaufen kann. Das wäre vor hundert Jahren undenkbar gewesen.
Überhaupt kann frau heute nur danke dafür sagen, dass sich Frauen – wenn auch meist höheren Standes - vor 150 Jahren langsam anschickten nicht mehr nur zu Hause herumzusitzen und sich ausschließlich der Hausarbeit und Kindererziehung und als genehmes Hobby noch der Handarbeit zu widmen, sondern sich gegen alle männlichen Widerstände hinweg zu setzen und in die Berge zu gehen.
Und die Widerstände waren groß:
Um die Jahrhundertwende wurden Frauen ‚„mitgenommen’ und – obwohl tüchtige Bergsteigerinnen – zuweilen lediglich geduldet und wie ein mehr oder weniger geliebtes Anhängsel behandelt.“…“In diesem Sinne ließen manche Bergsteiger sich zwar herab, Frauen in Seilschaften mitzunehmen, doch wenn es zum Gipfelfoto kam, zogen einige von ihnen es vor, sich ohne Seilgefährtinnen abbilden zu lassen, weil ihre bergsteigerische Leistung durch die Anwesenheit einer Frau geschmälert erscheinen konnte.“
Später dann, in den Dreißigerjahren, suchten sich Frauen gleichgesinnte Kletterpartnerinnen. „Vielen der damaligen Bergsteiger waren Frauen, die ‚allein’ am Berg unterwegs waren, noch ein Dorn im Auge. Sie fühlten sich durch deren Anwesenheit gestört, ja zuweilen gar gedemütigt. So kam es nicht selten vor, dass den Bergsteigerinnen ‚Gipfelsiege’ abgesprochen wurden.“
Das Buch zeichnet den steinigen Weg von Frauen in den Bergen von den Anfängen des Alpinismus bis ca. zur Zwischenkriegszeit nach. Nachdem aber nicht das Heroische und die Tat an sich dominiert, erfährt man sehr viel über das Leben generell zu dieser Zeit, obwohl es sich meist um höhere Schichten handelt, da diese ja auch sehr viel mehr Zeit dazu hatten auf Berge zu gehen.
Für einen Durchschnittsbürger der maximal 7 Jahre Geschichtsunterricht und vielleicht noch 5 geschichtlich angehauchte Bücher in seinem Hirnkastl verdaut hat ist diese Zeit dennoch mit vielen Fragezeichen behaftet. Über die Großeltern und Urgroßeltern gibt es zumindest Fotos, doch was sie dachten und fühlten – das wurde leider nicht mitüberliefert.
Was dieses Buch sehr schön vermittelt: „Das Wissen über diese Frauen und die Erfahrungen der späteren Bergsteigergenerationen zeigen, wo Frauen im Alpinismus heute stehen und auch früher schon standen: an ihrem eigenen Platz, den jede einzelne Bergsteigerin selbst für sich erobert hat.“
„Ich glaube, dass ich alles kann, was ich unbedingt will.“ So sprach Leni Riefenstahl in den 1930er Jahren, und so ganz unrecht hatte sie in Hinblick auf das Bergsteigen wohl nicht. Allein – sie hatte schon den riesengroßen Vorteil, nicht mehr mit extrem unzureichenden schweren und einengenden Gewändern durch die Berge stapfen zu müssen, vom unzulänglichen Schuhwerk ganz zu schweigen. Wenn einen bei Nässe 15 kg nasse Wolle zusätzlich nach unten ziehen – das muss schon ein ganz besonderes Vergnügen gewesen sein. Da freue ich mich doch glatt, dass die heutige Mode zwar immer noch fürchterlich unfunktionell ist für Frauen die nicht an Magersucht leiden und/oder 1.80 m groß sind, aber im Großen und Ganzen von den Männerversionen nicht so weit weg sind bzw. frau zur Not auch Männergrößen kaufen kann. Das wäre vor hundert Jahren undenkbar gewesen.
Überhaupt kann frau heute nur danke dafür sagen, dass sich Frauen – wenn auch meist höheren Standes - vor 150 Jahren langsam anschickten nicht mehr nur zu Hause herumzusitzen und sich ausschließlich der Hausarbeit und Kindererziehung und als genehmes Hobby noch der Handarbeit zu widmen, sondern sich gegen alle männlichen Widerstände hinweg zu setzen und in die Berge zu gehen.
Und die Widerstände waren groß:
Um die Jahrhundertwende wurden Frauen ‚„mitgenommen’ und – obwohl tüchtige Bergsteigerinnen – zuweilen lediglich geduldet und wie ein mehr oder weniger geliebtes Anhängsel behandelt.“…“In diesem Sinne ließen manche Bergsteiger sich zwar herab, Frauen in Seilschaften mitzunehmen, doch wenn es zum Gipfelfoto kam, zogen einige von ihnen es vor, sich ohne Seilgefährtinnen abbilden zu lassen, weil ihre bergsteigerische Leistung durch die Anwesenheit einer Frau geschmälert erscheinen konnte.“
Später dann, in den Dreißigerjahren, suchten sich Frauen gleichgesinnte Kletterpartnerinnen. „Vielen der damaligen Bergsteiger waren Frauen, die ‚allein’ am Berg unterwegs waren, noch ein Dorn im Auge. Sie fühlten sich durch deren Anwesenheit gestört, ja zuweilen gar gedemütigt. So kam es nicht selten vor, dass den Bergsteigerinnen ‚Gipfelsiege’ abgesprochen wurden.“
Das Buch zeichnet den steinigen Weg von Frauen in den Bergen von den Anfängen des Alpinismus bis ca. zur Zwischenkriegszeit nach. Nachdem aber nicht das Heroische und die Tat an sich dominiert, erfährt man sehr viel über das Leben generell zu dieser Zeit, obwohl es sich meist um höhere Schichten handelt, da diese ja auch sehr viel mehr Zeit dazu hatten auf Berge zu gehen.
Für einen Durchschnittsbürger der maximal 7 Jahre Geschichtsunterricht und vielleicht noch 5 geschichtlich angehauchte Bücher in seinem Hirnkastl verdaut hat ist diese Zeit dennoch mit vielen Fragezeichen behaftet. Über die Großeltern und Urgroßeltern gibt es zumindest Fotos, doch was sie dachten und fühlten – das wurde leider nicht mitüberliefert.
Was dieses Buch sehr schön vermittelt: „Das Wissen über diese Frauen und die Erfahrungen der späteren Bergsteigergenerationen zeigen, wo Frauen im Alpinismus heute stehen und auch früher schon standen: an ihrem eigenen Platz, den jede einzelne Bergsteigerin selbst für sich erobert hat.“
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