Reinhold Messner entdeckt ganz neue Möglichkeiten der Fotografie und sieht die Berge der Welt nun mit den Satellitenaugen der Forschung. Faszinierende Aufnahmen aus dem All zeigt ein neuer Bildband - Berge unter Wasser, gewaltige Gebirgszüge, tätige Vulkane.
Für ungewöhnliche Sichtweisen war er schon immer zu haben, nun also wagt Reinhold Messner sich sogar ins All. Als der Extremsportler 2004 einen Vortrag in München hielt, kamen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf ihn zu, um ihm einige ihrer Bilder zu zeigen. Der Bergsteiger war beeindruckt.
Aus Satellitenaufnahmen und Höhenmodellen hatten die Erdbeobachter verblüffende Schrägaufnahmen erstellt: Der höchste Berg der Welt in voller Größe - obwohl der Mauna Kea größtenteils unter Wasser liegt. Die Anden schwingen sich bis Feuerland, der Kilimandscharo ist aus einer Entfernung und einem Winkel aufgenommen, der für Flugzeuge unmöglich wäre. Messner und die Forscher beschlossen, einen Bildband herauszugeben.
Mittlerweile liefern auch Programme wie Google Earth Perspektiven, wie sie der 244 Seiten starke Band "Berge aus dem All" (Dech, Messner u.a., Frederking & Thaler Verlag) vereint; Datengrundlage und Qualität sind jedoch eine völlig andere. Während Google Earth vergleichsweise grobe Höhenmodelle mit Luftbildern kombiniert, griffen die Wissenschaftler des DLR auf das gesamte Spektrum hoch auflösender Satellitenaufnahmen zurück, auch im nicht sichtbaren Bereich des Lichtes. "Für den Everest standen Aufnahmen mit einem Meter Auflösung pro Bildpunkt zur Verfügung", sagt Robert Meisner vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR.
"Mission Erde" ist das Motto der deutschen Raumfahrt
Einige Bilder, wie das des Kilimandscharo, hätten die Wissenschaftler farbverfremdet, um detaillierte Strukturen besser sichtbar zu machen, erklärt Meisner. Aber auch ästhetische Gründe spielten eine Rolle, denn natürlich arbeiten die Wissenschaftler nur selten mit solch speziellen Bildern, wie sie nach Reinhold Messners Anregungen entstanden sind. Normalerweise kartiert das DLR Kohlebrände in China, kontrolliert für die EU die Verwendung von Subventionen in der Landwirtschaft oder untersucht die Wälder, um den CO2-Haushalt der Atmosphäre zu berechnen.
Ganz verzichten die Wissenschaftler indes nicht auf eine Einordnung der Bilder. Neun Texte erläutern die geographische, klimatologische, ökologische und kulturhistorische Bedeutung des Gebirges. Zusätzlich berichten Reinhold Messner und andere berühmte Bergsteiger wie Sir Edmund Hillary, Maurice Herzog oder Stephen Venables von ihren persönlichen Erfahrungen. Auch die deutschen Freeclimber Alexander und Thomas Huber kommen zu Wort. Abgerundet wird der großformatige Band durch einen poetisch-literarischen Beitrag des Schriftstellers Christoph Ransmayr.
Quelle: Spiegel
Für ungewöhnliche Sichtweisen war er schon immer zu haben, nun also wagt Reinhold Messner sich sogar ins All. Als der Extremsportler 2004 einen Vortrag in München hielt, kamen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf ihn zu, um ihm einige ihrer Bilder zu zeigen. Der Bergsteiger war beeindruckt.
Aus Satellitenaufnahmen und Höhenmodellen hatten die Erdbeobachter verblüffende Schrägaufnahmen erstellt: Der höchste Berg der Welt in voller Größe - obwohl der Mauna Kea größtenteils unter Wasser liegt. Die Anden schwingen sich bis Feuerland, der Kilimandscharo ist aus einer Entfernung und einem Winkel aufgenommen, der für Flugzeuge unmöglich wäre. Messner und die Forscher beschlossen, einen Bildband herauszugeben.
Mittlerweile liefern auch Programme wie Google Earth Perspektiven, wie sie der 244 Seiten starke Band "Berge aus dem All" (Dech, Messner u.a., Frederking & Thaler Verlag) vereint; Datengrundlage und Qualität sind jedoch eine völlig andere. Während Google Earth vergleichsweise grobe Höhenmodelle mit Luftbildern kombiniert, griffen die Wissenschaftler des DLR auf das gesamte Spektrum hoch auflösender Satellitenaufnahmen zurück, auch im nicht sichtbaren Bereich des Lichtes. "Für den Everest standen Aufnahmen mit einem Meter Auflösung pro Bildpunkt zur Verfügung", sagt Robert Meisner vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR.
"Mission Erde" ist das Motto der deutschen Raumfahrt
Einige Bilder, wie das des Kilimandscharo, hätten die Wissenschaftler farbverfremdet, um detaillierte Strukturen besser sichtbar zu machen, erklärt Meisner. Aber auch ästhetische Gründe spielten eine Rolle, denn natürlich arbeiten die Wissenschaftler nur selten mit solch speziellen Bildern, wie sie nach Reinhold Messners Anregungen entstanden sind. Normalerweise kartiert das DLR Kohlebrände in China, kontrolliert für die EU die Verwendung von Subventionen in der Landwirtschaft oder untersucht die Wälder, um den CO2-Haushalt der Atmosphäre zu berechnen.
Ganz verzichten die Wissenschaftler indes nicht auf eine Einordnung der Bilder. Neun Texte erläutern die geographische, klimatologische, ökologische und kulturhistorische Bedeutung des Gebirges. Zusätzlich berichten Reinhold Messner und andere berühmte Bergsteiger wie Sir Edmund Hillary, Maurice Herzog oder Stephen Venables von ihren persönlichen Erfahrungen. Auch die deutschen Freeclimber Alexander und Thomas Huber kommen zu Wort. Abgerundet wird der großformatige Band durch einen poetisch-literarischen Beitrag des Schriftstellers Christoph Ransmayr.
Quelle: Spiegel
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