Klier u. Co. - das ist ein eigenes Kapitel... Ich kann davon wahrlich ein Lied singen. Da ich in diesem Forum in Hinblick auf Führerliteratur der Tauern und Zentralalpen offenbar nicht der einzige Leidgeprüfte bin, möchte ich das Thema hier einmal zur Diskussion stellen.
Das Problem der ungenauen, sturmalten Routenbeschreibungen zieht sich leider durch die ganze Kette der Zentralalpen! Man könnte wirklich den Eindruck gewinnen, die Autoren haben nur noch das alte Zeug abgeschrieben.
Nach der Begehung unzähliger Tauerngrate kann ich sagen: Es hat fast nie eine Beschreibung eines abgelegenen Grates auch nur zu 50% gestimmt.
(Eine löbliche Ausnahme: Peter Holl, der tatsächlich unzählige Touren selbst nachvollzogen hat!)
Manchmal scheint es direkt, die Schwierigkeit sei irgendwie ferndiagnostisch bestimmt worden. Sehr oft stößt man auf das Phänomen einer krassen Unterbewertung, vielfach wird unterschlagen, daß lange Gratteile weit unten umgangen wurden. Auf der anderen Seite sind uralte Biertischbeschreibungen (vor Ort verfaßt wurde damals wenig) verbrämt mit abschreckenden Attributen, die man auch vor Ort kaum nachvollziehen kann.
Beim derzeitigen Informationsstand nahezu aller Führer über die Tauernhauptkette kann man Begehern ausgefallener Routen nur empfehlen, den Führer getrost zu Hause zu lassen und sich auf den Status eines Erstbegehers zu begeben. Und ein dünnes Seil und ein paar alte Haken bzw. Schlingen dabei zu haben schadet fast nie...
Am hilfreichsten sind noch gute, instruktive Bilder, wie sie zahlreiche Teilnehmer dieses Forums liefern - danke allen!!
Daraus kann ein erfahrener Gratgeher vieles zumindest erahnen.
Das Problem der schlechten Infos der Zentralapenführer kann man aber wirklich den Autoren nicht allein anlasten. Sie können nicht überall gewesen sein und der Informationsfluß zu Autoren und Verlagen funktioniert auch nicht
ordentlich. Viele Bergsteiger haben offenbar eine Scheu davor, Touren in den unteren Schwierigkeitsgraden zu veröffentlichen und aus lokalen Begehern ist oft nicht mehr herauszukriegen als daß man hie und da "dort a bissl kraxeln muß".
Hiemit ein Apell an alle Begeher seltener Routen, darüber auch etwas verlauten zu lassen!!!
Ebenso sehe ich ein Versäumnis bei den alpinen Vereinen: Vor Erscheinen eines neuen Gebietsführers (es heißt immerhin " AV" !!-Gebietsführer) wäre es nicht zu viel verlangt, dieses Erscheinen in Vereinszeitungen anzukündigen bzw. in lokalen Sektionen Mitglieder um Informationen zu bitten.
Auch ich wußte z.B. nichts von dem Erscheinen eines neuen Venedigerführers.
Demnächst werde ich meinen Beitrag dazu leisten und in diesem Forum Beschreibungen selten begangener Touren des Venedigergebietes posten, leider für den bereits 2006 erschienenen Führer wieder zu spät...
Ein weiteres Problem der Zentralalpenführer ist auch die viel zu geringe Nachfrage. Aber wen wundert`s, wenn dieser nur noch in sehr großen Buchhandlungen aufliegt und an lokalen Kiosken, auf Hütten etc. nirgendwo angeboten wird.
Jedenfalls fände ich es schade, wenn durch die genannten Umstände diese Reihe der Gebietsführer bald überhaupt nicht mehr aufgelegt würden.
Euer Tauernfuchs
Das Problem der ungenauen, sturmalten Routenbeschreibungen zieht sich leider durch die ganze Kette der Zentralalpen! Man könnte wirklich den Eindruck gewinnen, die Autoren haben nur noch das alte Zeug abgeschrieben.
Nach der Begehung unzähliger Tauerngrate kann ich sagen: Es hat fast nie eine Beschreibung eines abgelegenen Grates auch nur zu 50% gestimmt.
(Eine löbliche Ausnahme: Peter Holl, der tatsächlich unzählige Touren selbst nachvollzogen hat!)
Manchmal scheint es direkt, die Schwierigkeit sei irgendwie ferndiagnostisch bestimmt worden. Sehr oft stößt man auf das Phänomen einer krassen Unterbewertung, vielfach wird unterschlagen, daß lange Gratteile weit unten umgangen wurden. Auf der anderen Seite sind uralte Biertischbeschreibungen (vor Ort verfaßt wurde damals wenig) verbrämt mit abschreckenden Attributen, die man auch vor Ort kaum nachvollziehen kann.
Beim derzeitigen Informationsstand nahezu aller Führer über die Tauernhauptkette kann man Begehern ausgefallener Routen nur empfehlen, den Führer getrost zu Hause zu lassen und sich auf den Status eines Erstbegehers zu begeben. Und ein dünnes Seil und ein paar alte Haken bzw. Schlingen dabei zu haben schadet fast nie...
Am hilfreichsten sind noch gute, instruktive Bilder, wie sie zahlreiche Teilnehmer dieses Forums liefern - danke allen!!
Daraus kann ein erfahrener Gratgeher vieles zumindest erahnen.
Das Problem der schlechten Infos der Zentralapenführer kann man aber wirklich den Autoren nicht allein anlasten. Sie können nicht überall gewesen sein und der Informationsfluß zu Autoren und Verlagen funktioniert auch nicht
ordentlich. Viele Bergsteiger haben offenbar eine Scheu davor, Touren in den unteren Schwierigkeitsgraden zu veröffentlichen und aus lokalen Begehern ist oft nicht mehr herauszukriegen als daß man hie und da "dort a bissl kraxeln muß".
Hiemit ein Apell an alle Begeher seltener Routen, darüber auch etwas verlauten zu lassen!!!
Ebenso sehe ich ein Versäumnis bei den alpinen Vereinen: Vor Erscheinen eines neuen Gebietsführers (es heißt immerhin " AV" !!-Gebietsführer) wäre es nicht zu viel verlangt, dieses Erscheinen in Vereinszeitungen anzukündigen bzw. in lokalen Sektionen Mitglieder um Informationen zu bitten.
Auch ich wußte z.B. nichts von dem Erscheinen eines neuen Venedigerführers.
Demnächst werde ich meinen Beitrag dazu leisten und in diesem Forum Beschreibungen selten begangener Touren des Venedigergebietes posten, leider für den bereits 2006 erschienenen Führer wieder zu spät...
Ein weiteres Problem der Zentralalpenführer ist auch die viel zu geringe Nachfrage. Aber wen wundert`s, wenn dieser nur noch in sehr großen Buchhandlungen aufliegt und an lokalen Kiosken, auf Hütten etc. nirgendwo angeboten wird.
Jedenfalls fände ich es schade, wenn durch die genannten Umstände diese Reihe der Gebietsführer bald überhaupt nicht mehr aufgelegt würden.
Euer Tauernfuchs
Kommentar