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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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Polare Umwelten

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  • #31
    AW: Polare Umwelten


    Russland beansprucht den Nordpol


    In Neuland, Neumeer und Altrecht (Beitrag #2), in Arktische Souveränität (Beitrag #11) und in Nordwestpassage (Beitrag #14) haben wir klimawandelinduzierte Machtansprüche auf den arktischen Raum diskutiert. Grösster Player ist derzeit Russland. Den Kontinentalschelf als Fortsetzung des Festlands interpretierend, versucht Russland, die Jurisdiktion über seine 200-Seemeilen-Zone bis zum Nordpol auszudehnen.


    A new Klondike may be waiting at the top of the world, where geologists believe a quarter of the globe's undiscovered oil and natural gas lies trapped within the rock strata underneath the ice-encased Arctic Ocean.

    It's a trove of energy wealth that sits unowned and unexplored, a bonanza being readied for a rush of claims thanks to climate change. Global warming is steadily wearing away the polar cap, scientists say, making the advent of Arctic energy exploration increasingly likely.
    If geologists at the Russian Research Institute for Ocean Geology and Mineral Resources are right, the Kremlin could add as many as 10 billion tons of Arctic oil and natural gas to reserves that already make Russia one of the world's most formidable energy powerhouses.

    The Kremlin's Arctic claim involves a 463,222-square-mile triangle of ocean that stretches from the North Pole to waters above east Siberia and Russia's Chukotka Peninsula. That section of the Arctic lies beyond Russia's economic jurisdiction, which is defined by the Law of the Sea Treaty as all waters within 200 miles of a country's coastline.

    But if Russia can geologically prove that its continental shelf extends beyond the 200-mile limit, it can claim economic rights over that extension.
    An international commission that reviews such applications rejected Russia's initial claim, but Opekunov and a team of 70 scientists at the Russian institute are crafting a second bid. Thirty of those scientists are currently sailing on an icebreaker near the Arctic's Lomonosov Ridge, conducting seismic tests to help determine the geology of the ocean floor, Opekunov said.

    Of the five countries that surround the Arctic -- Russia, Norway, Denmark (via Greenland), Canada and the U.S., only the U.S. has yet to ratify the Law of the Sea Treaty. Canada and Denmark are working together on a counter-claim arguing that the Arctic's Lomonosov Ridge belongs not to the Siberian continental shelf but to the Canadian-Greenland shelf.
    Alex Rodriguez, Oil race at top of the world: As Russia pursues claim to huge Arctic reserves, U.S. is sidelined [Chicago Tribune, June 10, 2007]



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    • #32
      AW: Polare Umwelten

      na ja, die ami haben den suedpol fuer sich beansprucht... ergo quasi als ausgleich die russen den nordpol, der aber sowieso nur eine eisplatte ist.
      Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

      asti, asti bandar ko bakaro!
      Langsam, langsam fang den Affen!
      Indisches Sprichwort

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      • #33
        AW: Polare Umwelten




        @ daxy Der arktische Raum wird von konkurrierenden Mächten, beispielsweise Kanada und Russland, beansprucht. Die Antarktis untersteht einem völkerrechtlich verbindlichen internationalen Regime. Den Antarktis-Vertrag, der eine gemeinsam ausgeübte Souveränität der Vertragsstaaten begründet, haben auch die USA unterzeichnet.

        Im Antarktisvertrag einigen sich diejenigen Staaten, die Ansprüche oder Anspruchsvorbehalte in der Antarktis haben, ihre Territorialansprüche ruhen zu lassen und auf die wirtschaftliche Ausbeutung oder militärische Nutzung zu verzichten, um die Antarktis stattdessen gemeinsam wissenschaftlich zu erforschen. Die Initiative für diesen Vertrag ging vom Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58 aus.

        Der Vertrag lädt alle Staaten der Welt ein, sich an der wissenschaftlichen Erforschung der Antarktis zu beteiligen. Konsultativmitglied mit Stimmrecht kann werden, wer dem Vertrag beigetreten ist und dauerhaft erhebliche Forschungen in der Antarktis betreibt.

        1961 in Kraft getreten, endete er eigentlich 1991, wurde jedoch bis zum Jahr 2041 verlängert. Das Antarktische Vertragssystem umfasst mittlerweile drei weitere Zusatzprotokolle und -verträge. Es ist eins der größten internationalen Umweltschutzprojekte, das tatsächlich erfolgreich ist.

        Im Völkerrecht der Antarktis überschneiden sich das im Antarktischen Vertragssystem begründete Recht mit dem internationalen Seerecht, den Konventionen zur Nutzung des Meeresbodens und des Weltraums, sowie den Konventionen zum Umweltschutz.

        Quelle: Wikipedia


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        • #34
          AW: Polare Umwelten


          Antarktis-Bohrprogramm ANDRILL


          Das Wissenschaftsmagazin scinexx hat im Juni einen Geophysik-Schwerpunkt. Der für uns wichtigste Artikel heisst Elektronisches Geologen-Auge schaut in die Tiefe: Bohrlochmessungen erlauben einen Blick auf das Klima der Vergangenheit. Autor ist Thomas Wonik vom Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben am Geozentrum Hannover.

          Das Bohrprogramm ANDRILL ist das Nachfolgeprojekt von EPICA (ESA/AWI). Gut informiert ist man nach Lektüre der achtseitigen Broschüre European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) (pdf).

          epica.jpg
          EPICA Bohrstelle mit eingeblendeten Bohrtiefen

          Wie hat sich der Eisschild der Antarktis gebildet? Was sind die Folgen des derzeitigen Klimawandels und welche Konsequenzen hat dies für die Menschheit? Antworten auf diese drängenden Fragen soll das Antarktis-Bohrprogramm ANDRILL liefern. Mit von der Partie sind deutsche Geophysiker, die mithilfe von Bohrlochmessungen einen Blick in die Sedimente unter dem Eis und somit in das Klima der Vergangenheit werfen.

          Ziel des internationalen, 30 Millionen US-Dollar teuren Antarktis-Bohrprogramms ANDRILL, ist es, das Klima der letzten 50 Millionen Jahre und dabei insbesondere die Ausdehnung des Schelfeises im Ross-Meer in den jeweiligen Kalt- und Warmzeiten zu rekonstruieren. "Wir beteiligen uns durch aufwändige geophysikalische Messungen im Bohrloch und deren Interpretation und werden dazu fast eine Tonne an Ausrüstung bewegen" erläutert Thomas Wonik die Rolle des beteiligten Instituts für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben in Hannover.
          andrill.jpg
          ANDRILL Bohrstelle

          "Ohne Bohrungen kommt man in der Forschung, bei der Erkundung und Förderung von Kohlenwasserstoffen und mineralischen Rohstoffen, der Ingenieur- und Hydrogeologie sowie der Geothermik nicht aus", so Wonik. Durch das Bergen des Bohrkerns sind im Anschluss an eine Bohrung umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen im Labor möglich, die direkt vor Ort zu zeitraubend wären. "In all diesen 'teuren' Nadelstichen in die obersten Erdschichten versuchen wir, dem durchbohrten Gebirge so viele Informationen wie möglich über die Vergangenheit zu entlocken", so Wonik.

          Der Nachteil: Das Gewinnen von Bohrkernen zur Untersuchung des Untergrundes ist extrem aufwändig und teuer. Eine schnelle und kostengünstige Alternative bietet hingegen der Einsatz von Bohrlochmessungen. Diese erfordern zwar auch eine Bohrung, doch braucht der Bohrkern nicht unversehrt aus der Erde geborgen werden – es reicht vielmehr, die zertrümmerten Gesteine aus der Tiefe nach oben zu spülen.

          "Anschließend werden hoch technisierte Bohrlochsonden an einem speziellen Kabel in die Bohrung hinabgelassen – das ist so, als ob ein Geologen-Auge direkt in das durchbohrte Erdinnere schauen könnte", erklärt Wonik schmunzelnd. Denn beim langsamen Aufwärtsziehen registrieren die Sonden die physikalischen Eigenschaften der direkten Bohrlochumgebung in Dezimeterschritten und übertragen die Daten durch das Kabel nach oben. "Leider ist dieses Auge nicht perfekt, da bereits durch den Bohrvorgang die natürlichen Eigenschaften des Gebirges gestört wurden – trotzdem liefern die Sonden wichtige Direktinformationen aus der Tiefe."
          sonden.jpg
          Bohrlochsonden

          Seit den ersten Bohrlochmessungen vor rund 70 Jahren ist eine Vielzahl von Sonden entstanden, die nahezu jeden physikalischen Parameter des Gebirges messen können. Die wichtigsten sind: natürliche Gammastrahlung, Dichte, Porosität, Schallgeschwindigkeit, elektrische Leitfähigkeit, magnetische Suszeptibilität sowie die Temperatur und Salinität der Bohrlochflüssigkeit. Darüber hinaus existieren Methoden zur Erfassung der Geometrie des Bohrlochs, wie sein jeweiliger Durchmesser und seine Lage im Raum – schließlich gibt es keine Bohrung, die genau senkrecht verläuft.

          Aus den so erhaltenen 'Tiefen-Fieberkurven' lassen sich vor allem die physikalischen Eigenschaften des Untergrundes kontinuierlich und objektiv erfassen. Zudem können die Wissenschaftler die geophysikalischen Messungen an der Erdoberfläche mit der unterirdischen Geologie verbinden und zusätzlich geologische, physikalische und chemische Größen berechnen.
          "Im ANDRILL-Projekt können wir auch Fragen beantworten, die selbst Otto Normalverbraucher interessieren – wie etwa die Auswirkungen des Klimawandels" erläutert Wonik. "Normalerweise stehen dabei Eiskerne im Fokus des Interesses, wenn es um das Klima der Antarktis geht. Diese erzählen uns allerdings nur die Klimageschichte der letzten eine Million Jahre. Hingegen erlauben uns die mit unseren Methoden gemessenen physikalischen Eigenschaften der Sedimentschichten des Meeresbodens einen weit reichenden Einblick in die Klima- und Umweltbedingungen der letzten Jahrmillionen", zeigt Wonik die Vorteile der Bohrlochmessungen auf.

          "Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, im Oktober 2007 wieder in die Antarktis zu fahren, auch wenn ich dann Weihnachten nicht zu Hause verbringen kann" fügt Wonik abschließend hinzu. "Mich reizt die Aufgabe, gemeinsam mit über 50 Fachkollegen in einem internationalen Forschungsprojekt das Maximum an Informationen aus einer 1.000 Meter tiefen Bohrung herauszuholen."
          --------------------------------------------------------------------------

          Für arktische Tiefseebohrungen entwickelt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Meeres- und Polarforschung das Forschungsbohrschiff AURORA BOREALIS. Siehe dazu die Pressemitteilung vom 27. März 2007.

          aurora.jpg
          Forschungsbohrschiff AURORA BOREALIS

          An Bord des Schiffes können meteorologische, biologische, ozeanographische, glaziologische, geologische und geophysikalische Untersuchungen durchgeführt werden, außerdem werden die technischen Voraussetzungen für Fernerkundung, Meerestechnik, das so genannte "Subsea Floor Engineering" und arktische Tiefseebohrungen geschaffen. Als weltweite Besonderheit wird AURORA BOREALIS Tiefseebohrungen auch unter einer geschlossenen Meereisdecke ermöglichen. Mit ihren weit reichenden Möglichkeiten kann sie damit praktisch allen Disziplinen der Meerestechnik und marinen Polarforschung dienen.

          Das Bohrgestänge der AURORA BOREALIS ermöglicht Operationstiefen bis zu 4'000 Metern (plus 1'000 m Bohrtiefe im Sediment), wodurch 90 Prozent der Tiefseegebiete des Nordpolarmeeres abgedeckt sind.
          Die AURORA BOREALIS soll im Rahmen des Integrated Ocean Drilling Programs eingesetzt werden.




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          • #35
            AW: Polare Umwelten


            Gletscher-Telefon


            Hinter der Handy-Nummer +44 7758 225698 verbirgt sich kein Mensch, sondern ein Gletscher. Der Vatnajökull auf Island, Europas volumetrisch grösster Gletscher. Anrufer können dem Gletscher beim Kalben zuhören.

            "Vatnajokull (the sound of)" ist die Abschlussarbeit Katie Patersons an der Slade School of Art in London. Technisch wird Paterson von Virgin Mobile und dem Mikrofon-Hersteller Dolphinear unterstützt.
            Ihre Arbeit besteht aus einem Unterwasser-Mikrofon (Hydrofon), das in einer Bucht an der isländischen Küste dümpelt und den Sound des Vatnajökull-Gletschers aufzeichnet. Der kalbt an dieser Bucht, sein Schmelzwasser fließt hier in den Atlantik. Per Kabel ist das Hydrofon mit dem Zelt der Künstlerin verbunden. Im Zelt wird das Gletscher-Signal verstärkt und in ein Mobiltelefon geleitet. Wer die (britische) Handy-Nummer +44 7758 225698 anruft, kann dem Gletscher beim Kalben zuhören.
            Gletscher mit Handy-Nummer [Spiegel Online, 16. Juni 2007]



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            • #36
              AW: Polare Umwelten


              20'000 Brennstäbe verrotten auf der Halbinsel Kola

              kola.jpg

              Experts are warning that sea water and intense cold are corroding a storage facility at Andreeva Bay, on the Kola Peninsula near Murmansk. It contains more than 20,000 discarded fuel rods from nuclear submarines and some nuclear-powered icebreakers. A Norwegian environmental group, Bellona, says it has obtained a copy of a secret report by the Russian nuclear agency, Rosatom, which speaks of an "uncontrolled nuclear reaction".
              John Large, an independent British nuclear consultant who has visited the site, told The Independent on Sunday: "The nuclear rods are fixed to the roof and encased in metal to keep them apart and prevent any reactions from occurring. However, sea water has eroded them at their base, and they are falling to the floor of the tanks, where inches of saltwater have collected.
              "This water will begin to corrode the rods, a reaction that releases hydrogen, a gas that is highly explosive and could be ignited by any spark. When another rod falls to the floor and generates such a spark, an enormous explosion could occur, scattering radioactive material for hundreds of kilometres."
              Worse than Chernobyl
              'Dirty Timebomb' Ticking in a Rusting Russian Nuclear Dump Threatens Europe
              [Independent, June 10, 2007]



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              • #37
                AW: Polare Umwelten


                Eisberge fördern das Meeresleben

                eisberg.jpg

                Antarctic Icebergs: Hotspots of Ocean Life. Scientists Cooperate to Get Close to Floating Islands of Ice [University of California, San Diego, June 21, 2007]

                Global climate change is causing Antarctic ice shelves to shrink and split apart, yielding thousands of free-drifting icebergs in the nearby Weddell Sea. According to a new study in this week's journal Science these floating islands of ice – some as large as a dozen miles across – are having a major impact on the ecology of the ocean around them, serving as "hotspots" for ocean life, with thriving communities of seabirds above and a web of phytoplankton, krill, and fish below.
                Icebergs are 'ecological hotspot' [BBS News, June 22, 2007]

                Using instruments that included a trawl net and a remotely operated vehicle (ROV) with a video camera, the researchers sampled waters from the ice blocks up to 9km away (5.5 miles).

                They found a "substantial enrichment" of minerals, phytoplankton, krill and seabirds in the surrounding water up to 3.7km away (2.3 miles) compared with areas with no icebergs.
                Eisberge düngen das Meer [scienceticker, 21, Juni 2007]

                Eisberge bieten nicht nur einen spektakulären Anblick, sie haben auch merklichen Einfluss auf das Meeresleben. Das haben amerikanische Forscher anhand zweier unterschiedlich großer Eisberge ermittelt. Von den "schwimmenden Inseln" abgegebene Mineralien lassen das Meeresleben im Umkreis von einigen Kilometern förmlich aufblühen.

                Forschungsstationen auf Eisschollen


                Henning Sietz, Kreuzfahrt ohne Kurs [Die Zeit, 21. Juni 2007]

                Seit 1937 lässt Russland Wissenschaftler auf Eisschollen durch das Nordpolarmeer treiben. Gruppen von Ozeanografen, Glaziologen und Meteorologen richten sich mit ihrem wissenschaftlichen Gerät, mit Ausrüstung und Proviant auf einer großen Scholle ein und überlassen sich den Naturgewalten. Die Stationen trugen stets den Namen "Nordpol" und eine fortlaufende Nummer, im vergangenen Jahr endete die Mission Nordpol-34.

                Die Mannschaft lebt in kleinen Holzhütten in Fertigbauweise, die aus Sperrholz gearbeitet und mit einer winddichten Isolierung aus Schaumstoff ausgestattet sind, eine Ölheizung haben und mit Strom versorgt werden. Brandmelder, Telefon- und Radioanschluss gehören zur Standardausstattung. Die Hütten stehen auf Kufen, damit sie im Notfall mit Hilfe der Traktoren schnell verlegt werden können.

                Früher arktischer Frühling

                perlmutt.jpg

                Rapid advancement of spring in the High Arctic [Aarhus University, June 19, 2007]

                Global warming has advanced the onset of spring with more than a month for several species in the high arctic part of NE Greenland. This is documented by comprehensive ecological observations at Zackenberg Research Station over the last ten years 1996-2006.
                Arctic spring's 'rapid advance' [BBC News, June 18, 2007]

                Ice in north-east Greenland is melting an average of 14.6 days earlier than in the mid-1990s, bringing forward the date plants flower and birds lay eggs.
                Vorgezogener Frühling auf Grönland [scienceticker, 18. Juni 2007]

                Im Untersuchungszeitraum haben die sechs studierten Kräuter und Zwergsträucher ihre Blüte demnach um bis zu 30 Tage vorverlegt, während zwölf Milben- und Insektenarten bis zu 35 Tage früher aus ihren Unterschlüpfen hervorkommen. Auch beginnen die drei studierten Vogelarten ein bis zwei Wochen früher mit der Eiablage, allerdings ist dieser Effekt statistisch nicht abgesichert.

                Korridor zwischen Atlantischem und Arktischem Ozean

                circulation.jpg

                Arctic Ocean History Is Deciphered by Ocean-Drilling Research Team [Integrated Ocean Drilling Program, June 21, 2007]

                In 2004, the offshore ACEX research team cored a 428-meter thick sediment sequence from the crest of the Lomonosov ridge in the central Arctic Ocean, near the North Pole. These sediments provide the first geological validation of the Cenezoic paleoenvironmental history of the Arctic Ocean. Current evidence of the onset of the ventilated circulation system is preserved in the chemical and physical properties and the micropaleontology of the recovered seafloor sediments.
                Arktis und Antarktis seit 17,5 Millionen Jahren im Austausch [IFM-GEOMAR, 20. Juni 2007]

                Mit der Eröffnung der Framstrasse vor 17,5 Millionen Jahren entstand ein wichtiger Korridor zwischen dem Atlantischen und dem Arktischen Ozean. "Durch diesen Korridor konnte erstmals sauerstoffreiches Wasser in das vormals abgekoppelte arktische Becken fließen", erzählt Martin Frank, Paläo-Ozeanograph am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften und Co-Autor der Studie, "mit anderen Worten - die tiefe Arktis begann zu atmen".
                Als der Nordpol eisfrei war: Erster Bohrkern aus der arktischen Tiefsee birgt Überraschungen [Forschung Aktuell, 21. Juni 2007]

                Die große Überraschung, als man die Bohrkerne an Bord holte, war sicherlich die, dass diese Ablagerungen, die man dort im arktischen Ozean gefunden hat, über weite Bereiche schwarz und stinkig waren. Das heißt, sie dokumentierten oder dokumentieren offensichtlich einem Zustand des arktischen Ozean, der grundsätzlich verschieden war von dem, wie er heute vorherrscht.

                Riesenpinguine am Äquator

                pinguin.jpg
                Icadyptes salasi im Vergleich zum Humboldt-Pinguin

                March of the Giant Penguins: Fossils Reveal Early Penguins Reaching 5 Ft. Tall Lived Near the Equator During One of Earth’s Warmest Periods [NC State University, June 25, 2007]

                Giant prehistoric penguins? In Peru? It sounds more like something out of Hollywood than science, but a researcher from North Carolina State University along with U.S., Peruvian and Argentine collaborators has shown that two heretofore undiscovered penguin species reached equatorial regions tens of millions of years earlier than expected and during a period when the earth was much warmer than it is now.
                Giant Penguins Once Roamed Peru Desert, Fossils Show [National Geographic News, June 25, 2007]

                The discovery pushes the date of penguin migration to equatorial regions back more than 30 million years, to one of the warmest periods of the last 65 million years.

                The find also casts doubt on climate as the main factor in penguins' choice of habitat through history.
                Riesen-Pinguin der Urzeit entdeckt: In Peru haben Wissenschaftler die Überreste eines etwa 1,5 Meter großen Pinguins ausgegraben. Besondere Kennzeichen: 36 Millionen Jahre alt und ein Dolch im Gesicht. [Süddeutsche Zeitung, 26. Juni 2007]

                Dieser Vogel türmte sich rund 1,5 Meter in die Höhe und trug einen mehr als 20 Zentimeter langen, dolchartigen Schnabel.

                Unterwasserfahrzeug erforscht arktischen Meeresboden

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                Explorers to Use New Robotic Vehicles to Hunt for Life and Hydrothermal Vents on Arctic Seafloor [Woods Hole Oceanographic Institution, June 21, 2007]

                WHOI researchers have built two new autonomous underwater vehicles (AUVs) and a new tethered, remote controlled sampling system specifically for the difficult challenges of operations in the Arctic ice. They hope to discover exotic seafloor life and submarine hot springs in a region of the ocean that has been mostly cut off from other ecosystems for at least 26 million years.

                Bonus: Werner Herzog Interview


                Die Sesshaftigkeit ist unser großes Unglück: Werner Herzog, der mit einer Retrospektive geehrt wird, über Leben und Sterben in L.A., Berlin und der Antarktis.




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                • #38
                  AW: Polare Umwelten

                  Habe den Thread gerade gefunden. Sehr interessanten Sammlung. @geröllheimer hast du etwas mit Polarforschung zu tun?

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