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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

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Alpine Umwelten

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  • #31
    AW: Alpine Umwelten

    Podcasts zur Alpinen Baukultur

    Beide dauern etwa dreissig Minuten. Der erste diskutiert den zeitgenössischen Umgang mit der historischen Bausubstanz, der zweite beschreibt am Beispiel Altdorf, wie eine Kleinstadt Tradition und Moderne verbindet.

    (1) Podcast Bauen in den Alpen [Kontext, 12. Februar 2007]

    Der Architekturhistoriker Giovanni Simonis hat alpenweit die historische Baukultur und den zeitgenössischen Umgang mit ihr untersucht. Mit "Giovanni Simonis, Costruire sulle alpi: storia e attualita delle tecniche costruttive alpine, Verbania: Tararà 2005" hat er die vielleicht wichtigste Publikation zum Thema vorgelegt.

    (2) Podcast Altdorfer Baukultur [Reflexe, 11. Mai 2007]

    Seit 15 Jahren bemüht sich Altdorf um eine landschaftsverträgliche Raumentwicklung und um ein Ortsbild, das alte und neue Bausubstanz wirkungsvoll kombiniert. Der Schweizer Heimatschutz findet Gefallen an dieser architektonischen und planerischen Sorgfalt und verleiht dem Urner Hauptort den Wakkerpreis.

    Kommentar


    • #32
      AW: Alpine Umwelten

      Einige Artikel, die vielleicht euer Interesse finden:

      Biodiversität

      Das Nationale Forschungsprogramm Landschaften und Lebensräume der Alpen (NFP 48) lief von Anfang 2002 bis Ende 2006 und beschert uns eine Fülle von Publikationen, die ich hier aufgeführt habe (NFP 48 in die Suchfunktion des Browsers eingeben).

      Dort findet sich auch dieser Titel: Jürg Stöcklin, Landnutzung und biologische Vielfalt in den Alpen: Fakten, Perspektiven, Empfehlungen, NFP 48/II, Zürich: vdf 2007.

      Jürg Stöcklin hat seine Forschungsergebnisse gerade für die Presse zusammen gefasst:

      Wie man die Biodiversität im Alpenraum fördern kann: Ökologie in der Agrarpolitik stärker gewichten [Medienmitteilung NFP 48, 29. Mai 2007]

      Die Synthese beruht auf einem Dutzend Forschungsprojekten, die in den letzten vier Jahren erarbeitet wurden, und diskutiert vier Szenarien.

      Die Agrarpolitik 2011, das erste Szenario, vermag den weiteren Rückgang der landschaftlichen und biologischen Vielfalt nicht aufzuhalten. Damit wird das Ziel verfehlt, die Biodiversität zu erhalten, und es entfällt einer der wichtigsten Beweggründe für das System der heute geltenden Direktzahlungen. Noch negativere Wirkungen auf die natürlichen Ressourcen hätten der Rückzug der Landwirtschaft aus dem Berggebiet – Szenario zwei – oder die Minimierung der Leistungsanforderungen für den Bezug von Direktzahlungen, Szenario drei.

      Im Gegensatz dazu stellt das vierte Szenario einen geeigneten Weg dar, die Schönheit und Eigenart der alpinen Landschaft zu erhalten. Es beruht auf der Umwandlung der produktorientierten Subventionen und eines Grossteils der lediglich an den allgemeinen ökologischen Leistungsausweis gebundenen Direktzahlungen in Direktzahlungen für präzis definierte ökologische Leistungen. Das Autorenteam schlägt deshalb vor, dass das System der landwirtschaftlichen Direktzahlungen modifiziert wird und öffentliche, von der Gesellschaft gewünschte, nicht marktfähige Leistungen – beispielsweise die Pflege besonders artenreicher Lebensräume oder der Unterhalt der traditionellen Kulturlandschaft – entschädigt werden.
      Patenschaft fürs Calancatal

      Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, gegründet 1940, will diese Solidarität fördern und mithelfen, dass unsere Bergregionen bewohnbar, bewirtschaftet und ge-pflegt bleiben. Jedes Jahr prüft die Schweizer Patenschaft über 400 Gesuche von Gemeinden und anderen kollektiven Gemeinschaften durch Experten an Ort und Stelle. Nach dieser sorgfältigen Abklärung der Projekte übernimmt es die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, Geldgeber zu suchen und dazu zu bewegen, eine Gemeinde bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
      Wie eine solche Patenschaft über längere Zeit abläuft, erläutert eine lesenswerte Reportage der NZZ:

      Geben und Nehmen im Umgang mit den Berggebieten: Praktische Hilfe von Unterländern im Calancatal [NZZ, 29. Mai 2007]

      Seit ein verheerender Waldbrand vor zehn Jahren im untern Calancatal grossen Schaden angerichtet hat, ziehen Jahr für Jahr Freiwilligengruppen aus dem Unterland in das Bergtal, um Hand anzulegen, wo es nottut. Mit dieser Hilfe soll den Bergbewohnern das Leben etwas leichter gemacht werden.
      Ötzi

      Bozner Archäologiemuseum erhielt Fingernagel Ötzis: Er stammt von Nachgrabungen an der Fundstelle am Gletscher im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen [tirol.com, 29. Mai 2007]

      Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Bozen verwiesen Wissenschafter auf neueste Erkenntnisse, wonach die so genannte "Disaster Hypothese" untermauert werde. Demnach könnte der Eismann mit Verwandten in Streit geraten und in die Hochlagen geflüchtet sein, wo er schließlich den Tod fand.

      Nach den jüngsten Erkenntnissen der Forscher soll Ötzi in den letzten 33 Stunden vor seinem Tod von den Hochlagen im Bereich der Waldgrenze zum Talboden im Schnals- oder Etschtal (Südtirol) abgestiegen und dann wieder aufgestiegen sein.

      Dies belegen neueste Untersuchungen des Innsbrucker Botanikers Univ.-Prof. Klaus Oeggl, der den Darm Ötzis begutachtete.
      Die Textilforscher der Hohensteiner Institute vergleichen Ötzi-Kleidung und Outdoor-Outfit:

      Ötzis Ausrüstung und heutige Kleidung verglichen [Welt, 29. Mai 2007]

      Aufgabe des Teams war es, zu ermitteln, wie warm steinzeitliche Kleidungsstücke ihren Träger im Vergleich zu heutigen Produkten gehalten hatten, bei welcher Umgebungstemperatur oder Tätigkeit er zu stark schwitzte und wie lange er jagen konnte, ohne erschöpft aufgeben zu müssen. Freiwillige schilderten ihre Eindrücke, als sie im Sommer 2006 die Alpen überquert hatten. Nun wurden objektive Beurteilungen über die Wärmeisolation, Atmungsaktivität oder Wasser- und Winddichte der Kleigungsstücke ermittelt.

      Eine Gruppe der Freiwiligen wurde für einen mehrtägigen Marsch mit modernen Funktionstextilien ausgerüstet. Eine andere Gruppe hatte nur Rekonstruktionen von Ausrüstungsgegenständen zur Hilfe, wie sie bei Ötzi gefunden wurden.
      Vom Holzschnitzer zum Waldschnitzer

      Wenn ein Bub auf der Alm mit Schlangen spricht und lieber Außerirdische für den Gipfel schnitzt als den Christopherus für die Kirchweih wird das Heimattal schnell zu klein für ihn. Der Südtiroler Künstler Friedrich Feichter lebt fest verwurzelt in dieser Welt, seine Objekte kommen aus einer anderen.
      Porträt eines ungewöhnlichen Künstlers, der seinen eigenen Wald schnitzt:

      Marina Kramper, Friedrich Sebastian Feichter: Vom Heiligen zum Alien [Stern, 28. Mai 2007]

      Kommentar


      • #33
        AW: Alpine Umwelten

        Türme für Touristikzentren



        Während uns die Meldung freut, dass die Neue Monterosa Hütte finanziert ist und alsbald gebaut, oder besser gesagt "gedruckt" wird, sollten zwei seit 2003 und 2004 umstrittene spektakuläre Türme für Touristikzentren in allernächster Zeit das Stadium ihrer Realisierung erreichen. Baubeginn für den Dreampeak auf dem Kleinen Matterhorn dürfte Sommer 2007 sein, während Definitives zur Finanzierung des Turms Schatzalp über Davos noch nicht bekannt ist.


        Turm Schatzalp


        Der Entwurf für den Turm Schatzalp stammt aus einem seit Beginn der achtziger Jahre stetig an Renommee gewinnenden Basler Architekturbüro, das der Öffentlichkeit hauptsächlich durch seine Kultur- und Stadionbauten (Tate Modern, Allianz Arena) bekannt geworden ist. Es handelt sich um Herzog & de Meuron, die, als Teil des Studio Basel, die Schweiz als Metropolensystem beschrieben und den Begriff alpine Brache als Residualkategorie für den darin nicht aufgehenden Rest prägten.


        Von 1898 bis 1900 als Sanatorium für Lungenkranke auf knapp 1900m Höhe gebaut und von Davos aus durch eine Zahnradbahn erschlossen, dient der lang gestreckte Jugendstilbau Schatzalp seit 1954 als Hotel, dessen morbider Zurückgenommenheit sich niemand entziehen kann, der es einmal kennen gelernt hat.


        Da das Hotel seine längst überfällige Renovierung niemals aus laufenden Einnahmen wird finanzieren können, soll eine zweite Anlage mit moderner Infrastruktur und Luxuswohnungssegment die dafür nötigen Mittel quer subventionieren.

        Statt einer aus alpinen Ferienhaussiedlungen sattsam bekannten Klötzchenarchitektur, packen Herzog & de Meuron den gesamten Flächenbedarf in ein einziges Volumen und stellen es als Wahrzeichen eines neuen Davos senkrecht auf.


        Der Vorschlag ist also, nur ein einziges neues Haus hinzuzufügen. Der Turm geht sparsam mit dem Boden um, lässt die Landschaft unberührt und erspart lange Erschliessungswege. Er steht dort wo heute auch schon Bauten stehen. Die Flanke oberhalb des Hotels bleibt, was sie heute ist: Eine grosse Spielwiese mit einer Schlittelbahn und Skipisten. Der Turm ist eine ökologische Bauform: Die Konzentration der Baumasse in einem einzigen, kompakten Baukörper minimiert die Oberfläche und damit den Energieverlust und es sind keine aufwändigen Infrastrukturbauten notwendig für Strom- und Wasserversorgung und keine neuen Strassen. Die Nähe zum bestehenden Hotel schafft kurze Wege für die Nutzungen im Turm, die auch von den Hotelgästen genutzt werden sollen, ohne dass direkt an das Denkmal herangebaut wird.

        Erste Versuche von räumlicher Organisation haben wir mit schneeflockenartigen Grundrissen unternommen, was durch Verdrehung derselben zu einer interessanten räumlichen Fassade führte. Wir wollen einen Turm bauen, der seine Lage in den Bergen, das Klima und die Nutzung als grosses Ferienhaus reflektiert - strukturell und in seinem Ausdruck.

        Die Davoser Stimmbürger haben der für den Turm notwendigen Umzonung mit knapper Mehrheit zugestimmt. Die Modernisierung der Schatzalpbahn ist abgeschlossen.

        150 bis 160 Millionen Franken soll der Bau des Turms kosten. Die Reaktivierung der ganzen Schatzalp samt Skigebiet plus die Renovation des bestehenden Hotels werden auf rund 200 Millionen Franken geschätzt. Die Bauarbeiten zum Turm sollen 2007 beginnen, 2010 soll das Gebäude 300 Meter über dem Talboden fertig sein.

        [Quelle: news.ch, 1. November 2004]

        DreamPeak Klein Matterhorn


        Miha Valic bestieg zwischen 27. Dezember 2006 und 7. April 2007 sämtliche 82 von der UIAA gelisteten Viertausender der Alpen. Je nachdem, wie man es nimmt, könnte bald ein weiterer Viertausender dazu kommen.

        Klein Matterhorn ist 3883m hoch. Die Zermatter Bergbahnen erreichen mit dem Matterhorn Glacier Paradise den höchsten Seilbahnpunkt der Alpen. Dort hat man einen grandiosen 360°-Rundblick.

        Dem bestehenden Gipfel wird demnächst ein 117m hoher DreamPeak aufgesetzt.


        Das hat die Welt noch nicht gesehen: Die Zermatt Bergbahnen planen eine Glas-Stahl-Pyramide auf dem Klein Matterhorn mit einer Aussichtsplattform auf 4000 m über Meer, 117 m über dem eigentlichen Gipfel (3883 m.ü.M.). Die Pyramide wird gefüllt mit Restaurants, Multimediaraum, Infrastrukturen und eventuell einem Hotel – auf fast vier Kilometer Höhe über Meer.

        Da auf dieser Höhe viele Leute schlecht schlafen (geringer Sauerstoffgehalt), soll das Hotel unter Überdruck gehalten werden, um eine Atmosphäre wie auf 2200 m.ü.M. zu erhalten (wie im Flugzeug). Besucher müssen Druckausgleichskabinen passieren, um in das in sich geschlossene Universum zu gelangen.

        Neuer Viertausender in Zermatt [Zermatt Tourismus, 23. Mai 2006]

        An der Aussenwand des Gipfels und der rund 90 m hohen Pyramide (=etwa 30 Stockwerke) fahren Himmelslifte hinauf: 190 m von der Glacier-Plattform bis zur Pyramidenspitze und noch mal rund 30 m über diese hinweg bis zur verglasten Sky-Plattform.

        Durch die leichte Schräglage der Turmkonstruktion wird die Sky-Plattform (117 m über dem eigentlichen Gipfel) in einem schwebeähnlichen Zustand zu stehen kommen. So kann man nicht nur rundum in die Weite, über die Schweiz, Italien und Frankreich, sondern auch unter sich in die Tiefe schauen – und hat dann statt Boden die Alpen unter den Füssen!

        Der Turm wird übrigens von einer "Dreibein"-Konstruktion seitlich gestützt, ähnlich wie wir das von der Rettung aus Gletscherspalten kennen. Der Dreibein-Aufbau wird geschlossen – und wirkt dann wie eine Pyramide.
        Das Projektidee stammt von dem Künstler Heinz Julen. Er wird das Projekt mit dem Architekten Ueli Lehmann realisieren. Dafür haben sie in Zermatt das Büro Peak Architekten (keine Homepage) gegründet.

        Julen ist in der Architekturszene kein Unbekannter. Das Hotel Omnia in Zermatt zählt zu den besten neueren Hotelbauten in den Alpen.


        Abschliessend eine Projektskizze von Architekturstudenten für eine Forschungsstation am Klein Matterhorn von 2003.


        The 'peak lab' projects are proposals for a research station at high altitude. A collaboration of TU Munich and HTA Lucerne, Architecture department, Prof. Dr. Ulrich Pfammatter, the designs stand as role models for a future-oriented, transdisciplinary and international link of teaching and research.

        Quelle: Webseite Horden Cherry Lee Architects

        Nachtrag Hammetschwandlift

        Auf den Felsenweg am Bürgenstock und den Hammetschwandlift sind wir in den Beiträgen #12 und #24 bereits eingegangen.

        Nun liefert die NZZ einen interessanten Nachtrag zum Hammetschwandlift:

        Eindrückliche Höhenpromenade vor den Toren Luzerns: Der Felsenweg am Bürgenstock lockt mit Aussicht, der Hammetschwandlift mit Hightech am Berg [NZZ, 24. Mai 2007]

        Der Hammetschwandlift an der Nordflanke des Bürgenstocks befördert pro Jahr bis zu 40 000 Passagiere. Nach dem maschinellen Transport auf 1114 Meter Höhe lässt sich bequem das Panorama der Innerschweizer Bergwelt geniessen. Von den Bürgenstock-Hotels aus führt der Felsenweg in einer halben Stunde zur Talstation des Lifts.

        Kommentar


        • #34
          AW: Alpine Umwelten

          Zitat von geröllheimer

          Türme für Touristikzentren

          DreamPeak Klein Matterhorn

          Dem bestehenden ( 3883 m hohen) Gipfel wird demnächst ein 117m hoher DreamPeak aufgesetzt.

          [ATTACH]75654[/ATTACH]
          Danke für diese toll-dokumentierte Information !

          Ich bin ja persönlich für (fast) alle Aktivitäten,
          die unsere Alpen noch attraktiver und damit besuchenswerter machen !


          War daher sofort von diesem Projekt begeistert oder zumindest sehr angetan :
          http://www.gipfeltreffen.at/showpost...6&postcount=15

          Und : Keine Angst :
          Die Alpen werden - trotz aller Weiter-Erschließung - auch nicht in den nächsten 100 bis 200 Jahren zum Rummelplatz verkommen !
          Dazu sind sie viel zu groß !

          Und wer befürchtet, unsere Berge könnten eine "Außenstelle" des (Wiener) Praters oder der Reeperbahn werden,
          ist bestimmt kein echter Bergsteiger sondern bestenfalls ein (bergsteigender) Tourist !


          Nur (Sonntags-)Touristen sind der Ansicht, die Alpen seien (schon) "überlaufen" !

          Aber nix gegen diese so enorm wichtigen Gäste !
          Wir brauchen diese Leute ! Denn vor allem sie geben Geld aus !

          Von den "echten Bergsteiern" allein kann kaum eine Berg-Hütte (über)leben !

          Und :

          Echte Bergsteiger werden in den Alpen auch noch in den nächsten 100 bis 200 Jahren Einsamkeit pur finden !

          Ich bin nicht nur auf den Dreitausendern sondern auch auf den Wienerwald-Gipfeln fast immer (mit meiner Begleitung) allein !

          Von den hunderten Bergen die ich in den letzten Jahren bestieg,
          traf ich auf dem Gipfel nur ganz selten
          - z. B. auf dem Schöffelstein, der Rudolfshöhe und der Westl. Simonyspitze -
          "fremde" Leute !

          Zurück zum Thema :

          Über das Projekt,
          - aus dem Kleinen Matterhorn einen künstlichen Viertausender zu machen -
          wurde in unserem FORUM schon (ausführlich) diskutiert :

          http://www.gipfeltreffen.at/showthre...+viertausender
          Zuletzt geändert von Willy; 30.05.2007, 22:50.
          TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

          Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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          • #35
            AW: Alpine Umwelten


            Interview mit Daniel Anker [Berner Zeitung, 2. Juni 2007]:


            Eiger: Supermacht der Felswände


            "Über die Eigerwand – majestätischer Ort menschlicher Dramen – ist alles gesagt und geschrieben. Trotzdem lässt sie uns nicht los. Warum? Eiger-Kenner Daniel Anker über die unheimliche Macht der berühmtesten Felswand."

            Das eindrücklichste ist sicher der unglaubliche Tiefblick auf eine zweigeteilte Welt, nach Norden in die grünen Matten Grindelwalds, nach Süden aufs glitzernde Eismeer. Ich bin über den Mittellegigrat auf den Eiger gestiegen, eine sagenhafte Himmelsleiter, von der es auf beiden Seiten der Füsse ins Bodenlose geht. Wer schwindelfrei ist, kann es geniessen – aber auf dem Gipfel wäre man gern schon wieder unten.
            "Der Eiger füllt eine kleine Bücherwand in seinem Büro, wo seine Passion für die Berge in Form von Fotos, Bildern und Büchern jeden Winkel belegt. Daniel Anker, 53, gehört zu den profiliertesten Reise- und Bergsportautoren der Schweiz. Er hat zahlreiche Tourenführer und mehrere Monografien über die herausragenden Berge der Schweiz geschrieben. Alpinistische Entwicklungen beleuchtet er stets im historischen gesellschaftlichen Zusammenhang. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in der Berner Länggasse."


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            • #36
              AW: Alpine Umwelten


              Altersbestimmung von Gesteinen


              Jörg Pfänder arbeitet an der TU Bergakademie Freiberg in der Abteilung Allgemeine und Historische Geologie.

              Dort hat er das Argonlab Freiberg zur Altersbestimmung von Gesteinen aufgebaut. Zerfällt das feste Kalium-40 im Gestein, entsteht das gasförmige Argon-40. Die Halbwertszeit von Kalium-40 beträgt 1,3 Milliarden Jahre. Aus der Argon-40-Menge im Gestein kann man das Gesteinsalter bis auf einige hunderttausend Jahre genau bestimmen.

              argus.jpg
              Argonanlage zur Altersbestimmung von Gesteinen


              Neue Technologie bestimmt Alter von Gesteinen [Welt, 31. Mai 2007]

              "Freiberger Forscher haben eine neuartige Anlage zur präzisen Altersbestimmung von Mineralien entwickelt: Damit können die Forscher die Entstehung von Gebirgsmassiven und die dadurch ausgelöste Veränderung des Weltklimas künftig besser verstehen."

              Mit der Argonanlage sei es möglich, Entstehungszeiträume auf wenige hunderttausend Jahre einzugrenzen. "Gemessen am Alter der Erde von 4,5 Milliarden Jahren ist das für uns Geologen sehr präzise", sagte Jörg Pfänder, Leiter des Freiberger Argonlabors an der TU Bergakademie Freiberg.

              "Bei der Altersbestimmung mit unserer Forschungsanlage machen wir uns ein radioaktives Isotop zunutze, das von Natur aus im Gestein vorhanden ist, das Kalium-40", erklärte Pfänder. "Bei seinem Zerfall entsteht Argon, das sich im Gestein ansammelt. Wie bei einer Sanduhr erlaubt die Menge von Argon Rückschlüsse auf das Alter des untersuchten Materials." Je mehr Argon es enthält, desto länger liege der Ursprung zurück. Das Gerät kostete rund 700.000 Euro und wurde zusammen mit zwei Privatunternehmen aus Deutschland und Großbritannien gebaut.

              Die Geologen wollen nun beispielsweise die Entstehung des Himalaya-Gebirges besser verstehen lernen. Ihr Ziel ist es, genau zu bestimmen, wann und wie sich das Tibet-Plateau angehoben hat. Die Erkenntnisse sind nach Darstellung der Universität auch für Klimaforscher interessant, da die Entstehung von Gebirgen einen enormen Einfluss auf das weltweite Klima hatte. "Mit unseren Forschungen können bessere Modelle entwickelt werden, wie sich durch die Bewegungen der Erdkruste das Klima veränderte", sagte Pfänder: "Damit werden auch unsere Voraussagen für die Zukunft genauer."

              Kommentar


              • #37
                AW: Alpine Umwelten



                Die Felssturz-Ereignisse im Wilerwald haben die Wichtigkeit des Schutzwaldes deutlich aufgezeigt und auch eine Möglichkeit geboten, die bremsende Wirkung des Waldes zu quantifizieren. Insbesondere konnte erstmals an einem tatsächlichen Beispiel die enorme Schutzleistung des Waldes gegen bis 130 Tonnen schwere Grossblöcke nachgewiesen werden. Ein dicker Einzelbaum kann gleich viel Energie aufnehmen wie ein konventionelles Steinschlagnetz. Der Wilerwald hat also das Risiko für Schäden massiv verringert. Ohne Wald wären weitere zwanzig Grossblöcke (bis 50 t) auf die Autobahn gelangt. Die wichtigste Erkenntnis ist: Ein intakter Wald verkürzt die Anhaltestrecke von Grossblöcken auf einen Viertel.

                Diese Ergebnisse wurden in einer Medienorientierung des Kantons Uri am 31. Mai 2007 mitgeteilt. Referate, Medienmitteilung und weitere Bilder sind online.


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                • #38
                  AW: Alpine Umwelten


                  Forschungsbohrung durch den Zugspitzgipfel

                  Mit einer spektakulären Forschungsbohrung durch den höchsten deutschen Gipfel will die bayerische Staatsregierung die Folgen des Klimawandels ermitteln.

                  Umweltminister Werner Schnappauf hat das Projekt bereits genehmigt, wie die Bild am Sonntag berichtete. "Ein hochspezialisiertes Bohrteam wird den 60 Meter breiten Gipfel durchbohren und in dem Loch 25 Thermometer installieren, die die Gesteinstemperatur rund um die Uhr messen", wird der CSU-Politiker zitiert.

                  Das Bohrloch habe einen Durchmesser von elf Zentimetern. Es werde mit mehreren zehntausend Euro Kosten gerechnet.

                  Der Minister wies darauf hin, dass im Zugspitzmassiv Dauerfrost herrscht. "Wenn durch die Erderwärmung dort das ewige Eis taut, bröckelt der Berg. Durch herabstürzende Felsbrocken sind Straßen, Schienen, Häuser und Menschen gefährdet", wird er zitiert.

                  Um Geröllabgänge besser in den Griff zu bekommen, wird nach Angaben Schnappaufs in dem Bohrloch ein Extensometer installiert. Es kontrolliert, ob das Auftauen des Berges Dehnungen, Risse und Spalten im Gestein verursacht. Die Daten werden automatisch ausgelesen und an eine Umweltforschungsstation weitergeleitet, die direkt unterhalb des Zugspitzgipfels liegt. Mit der Forschungsbohrung soll noch im Juni begonnen werden.

                  Zugspitze soll durchbohrt werden [Süddeutsche Zeitung, 3. Juni 2007]

                  Zuletzt geändert von geröllheimer; 04.06.2007, 12:27.

                  Kommentar


                  • #39
                    AW: Alpine Umwelten

                    Zitat von geröllheimer
                    Podcasts zur Alpinen Baukultur
                    Du meintest wahrscheinlich broadcasts

                    ...übrigens danke für deine sehr interessanten Beiträge

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                    • #40
                      AW: Alpine Umwelten

                      Podcast stimmt schon. Wikipedia sagt dazu: "Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Mediendateien (Audio oder als Video-Podcast, auch Vodcast) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich aus den beiden Wörtern iPod und Broadcasting zusammen."
                      Gruß, Strauchdieb
                      Blühende Berge:

                      enzian-und-edelweiss

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                      • #41
                        AW: Alpine Umwelten

                        Zitat von strauchdieb
                        Podcast stimmt schon. Wikipedia sagt dazu: "Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Mediendateien (Audio oder als Video-Podcast, auch Vodcast) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich aus den beiden Wörtern iPod und Broadcasting zusammen."
                        Gruß, Strauchdieb
                        Danke ! Man lernt nie aus hab dazu keine Übersetzung (englisch-deutsch) im Netz gefunden

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                        • #42
                          AW: Alpine Umwelten


                          Klimaarchiv Silvaplanersee


                          Sedimentablagerungen im Grund des Silvaplanersees erlauben eine 3'300 Jahre zurück reichende Rekonstruktion der Klimageschichte des Engadins. Insgesamt beherbergen, soviel man weiss, nur sechs aller Schweizer Seen durchgängige Klimaarchive.

                          Forscher des Nationalen Forschungsschwerpunkts Klima machen sich diesen Umstand seit 2001 zunutze. Die Auswertungen sind so weit voran geschritten, dass fürs Engadin Herbsttemperaturen seit 1580 aus Sedimentproben abgeleitet werden können.

                          Eingebunden sind die Engadiner Forschungen in das europäische Forschungskonsortium Millennium: European Climate of the Last Millennium, das eine einzige Frage beantworten soll: Durchbricht der Klimawandel des 20. Jahrhunderts die natürliche Schwankungsbreite des europäischen Klimas im letzten Jahrtausend?

                          Seit 4. Juni 2007 kann man online auf eine für das Bündner Naturmuseum in Chur erstellte Broschüre zugreifen, worin die Schweizer Forscher ihre klimageschichtlichen Forschungsergebnisse sehr anschaulich beschreiben.


                          Zunächst wird ein schockgefrorener Sedimentbohrkern aus dem See ausgebracht:

                          Mit Hilfe einer 1,5 m langen, "Schwert" genannten Vorrichtung, die in den Seegrund eingelassen und auf –100 °C hinuntergekühlt wird, kann das Sediment an Ort und Stelle eingefroren werden. Zurück im Labor wird es Lage für Lage abgekratzt.
                          Das Sediment besteht aus wenige Millimetern dicken Lagen, genannt Varven, die, den Jahresringen von Bäumen vergleichbar, Ablagerungen eines Jahres, beispielsweise Pollen, Algen und Gesteinspartikel, repräsentieren.

                          Aus früheren Studien ist bekannt, dass sich gewisse Algenarten in warmen und langen Sommern besser entwickeln können als bei kühler Witterung. Zu diesen Pflanzen gehören Kieselalgen oder Diatomeen, die Schalen aus Quarz mit einer spektakulären Formenvielfalt bilden: stern- und zylinderförmig, rund, oval, mit groben Poren oder mit völlig glatter Oberfläche. Die Algenschalen sind höchstens 0,1 mm gross und damit von blossem Auge nicht sichtbar, doch sie bleiben als Fossilien im Sediment erhalten. Genau diesen Umstand macht sich die Wissenschaft zunutze: Das Gewicht der in einer Jahreslage enthaltenen Diatomeenschalen lässt sich chemisch bestimmen. Es spiegelt die Produktion von Diatomeen wider, die von den historischen Klimabedingungen abhängt.
                          Jede Algenart gedeiht bei einer bestimmten Temperatur besonders gut. Aus der eine Sedimentlage dominierenden Algenart schliesst man auf die Wassertemperatur zu Lebzeiten dieser Mikrofossilien.


                          Vergleicht man die in der Wetterstation Sils-Maria seit 1864 gemessenen Temperaturwerte mit den per Algenthermometer klimaarchivalisch rekonstruierten, so lässt die hohe Übereinstimmung einen Plausibilitätsschluss auf die Validität der fossilbestimmten Zeitreihe zu.

                          Zudem versucht man, durch Echtzeitbeobachtung des Sedimentierungsvorgangs ein besseres Verständnis des Ablagerungsprozesses zu gewinnen und damit eine Methodenverfeinerung der Altersbestimmung zu erreichen:

                          Seit unserer letzten Kontrollfahrt haben an einem Seil befestigte Temperaturfühler jede halbe Stunde in verschiedenen Tiefen die Wassertemperatur gemessen. In grossen Trichtern wurden absinkende Algenreste und die feinen Gesteinspartikel des Gletscherbachs aus dem Fextal aufgefangen. Das Material landet in einem mit Fläschchen versehenen Karussell, einer so genannten Sedimentfalle. Alle vier Tage wird ein neues Fläschchen gefüllt. So lässt sich nachvollziehen, wie sich zum Beispiel ein grosses Gewitter an einem bestimmten Tag auf den Partikelregen ausgewirkt hat, der kontinuierlich auf den Seegrund niedergeht.
                          Referiert ist hier nur ein Highlight der zitierten Broschüre, die eine lohnende und kurzweilige Lektüre abgibt.

                          Klimaforschung: Auf Spurensuche im Engadin, Bern: Bundesamt für Umwelt 2007

                          Medienmitteilung der EAWAG Wasserforschung, 4. Juni 2007

                          Das Oberengadin als Klimalabor: Rege Forschungsaktivität im Zeichen der Klimaveränderung [NZZ, 5. Juni 2007]


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                          • #43
                            AW: Alpine Umwelten


                            Podcasts zum Jubiläum der Gotthardbahn


                            Vier, jeweils 25-minütige Podcasts zum 125-jährigen Jubiläum der Gotthardbahn. Sie beruhen auf Sendungen des Hintergrundmagazins Kontext auf DRS 2.


                            Am 1. Juni 1882 nahm die Gotthardbahn den fahrplanmässigen Betrieb auf: Die neue Alpentransversale mit dem Gotthardtunnel galt als Bauwerk der Superlative: 125 Jahre später finden deshalb in der Schweiz zahlreiche Jubiläumsanlässe statt, die daran erinnern.


                            wassen.jpg
                            Kehrtunnels bei Wassen


                            (1) Gotthardbahn als Arbeitsplatz [Kontext, 28. Mai 2007]

                            Kontext zeigt in einer Reportage die Gotthardbahn als Arbeitsplatz: Da ist der Zugchef Charrière, der allein am Rhythmus der schlagenden Eisenbahnräder erkennt, wo er sich befindet. Da ist der Lokführer Rada, der von der Schichtarbeit erzählt, oder der Streckenwärter Indergand, der die Baumeister des Gotthards bewundert. Der Gewerkschafter Chiesi, der den Abbau der Arbeitsplätze bedauert, kommt ebenso zu Wort, wie die pensionierten Bähnler Hug und Horlacher.
                            (2) Bau des Gotthardtunnels [Kontext, 29. Mai 2007]

                            Der Bau des 15 Kilometer langen Gotthardtunnels, das Herzstück der Gotthardbahnstrecke, ist als Bauwerk der Superlative in die Geschichte eingegangen und wurde vor 125 Jahren als helvetisches Weltwunder gefeiert. Kein anderes Bauwerk hat die Schweiz stärker und nachhaltiger verändert als der Gotthardtunnel. Mit der neuen Alpentransversale bekam die Schweiz ein neues Tor zur Welt: Die Reisezeit von Basel nach Mailand wurde von fünfzig auf zehn Stunden reduziert. Der Güterverkehr durch die Alpen nahm stark zu und beschleunigte den Strukturwandel der Schweiz vom Agrarland zur Industrienation.
                            (3) Technische Sicherheit [Kontext, 30. Mai 2007]

                            Die Bahn gilt als das sicherste Verkehrsmittel. Das kommt nicht von ungefähr, denn die hohe Sicherheit im Schienenverkehr geht auf ausgeklügelte Systemtechnik zurück. Diese reicht vom Rollmaterial über Schienenanlagen und Verkehrsbauten wie Tunnel bis zum Lokomotivführer.

                            Die Sicherheitstechnik hat sich im Laufe der Zeit durch technische Entwicklungen gewandelt wie beispielsweise durch die Möglichkeiten elektronischer Kontrolle und Steuerung. Ein Blick auf die Sicherheits-Vorkehrungen von einst und von heute.
                            (4) Strukturwandel in Erstfeld [Kontext, 1. Juni 2007]

                            125 Jahre Gotthardbahn haben die Urner Gemeinde Erstfeld geprägt: Die Bahn brachte Ende des 19. Jahrhunderts Arbeit und Wohlstand ins Dorf. Doch heute ist das einst stolze Eisenbahnerdorf im Niedergang begriffen: Viele Arbeitsplätze sind mittlerweile verschwunden und viele Menschen weggezogen. Für Erstfeld und weitere Gemeinden im Reusstal sind neue Ideen und Perspektiven gefragt, eine Hoffnung liegt dabei im Tourismus.
                            Die zweite Sendung nimmt Bezug auf dieses Buch: Helmut Stalder, Mythos Gotthard: Was der Pass bedeutet, Zürich: Orell Füssli 2003.

                            Die vierte Sendung berührt eines unserer Generalthemen, die "alpine Brache".





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                            • #44
                              AW: Alpine Umwelten


                              Mont Rouge


                              Marco Evaristti, 43, in Dänemark lebend, gebürtiger Chilene, Aktionskünstler, schloss am 8. Juni 2007, 8.30 Uhr früh, das Mittelstück seiner "Art Expedition"-Trilogie dadurch ab, dass er ein 250 qm grosses rotes Tuch auf dem Gipfel des Mont Blanc ausbreitete und das so entstehende Territorium zum unabhängigen "Pink State" erklärte.


                              Finally at the summit we began the transformation of Mont Blanc to Mont Rouge, and the construction of a new pink state on this unique location. Our guides were fantastic and in the end we all sang the national hymn of pink state composed for the occasion by Kenneth Thordal who played along on his ukulele. At this moment the helicopter arrived with Lars and Henrik whose recordings I'm looking very much forward to seeing when once again we hit civilization.
                              Vier Tage zuvor hatte er aus Schnee eine Toilette gebaut, diese mit biologisch abbaubarer Erdbeerfarbe eingefärbt und auch gleich benutzt.


                              Inspired by the practical complications that arise in the mountains when you have to go, I carved a toilet in the snow. In order for people to be able more easily to find it, I painted it red using biodegradable fruit colour.
                              Tags darauf wurde er per Helikopter aus dem Berggebiet geholt, in Chamonix verhört und mit der Ermahnung, in Schutzgebieten von Farbaktionen abzusehen, auf freien Fuss gesetzt.

                              Auf Evaristtis Pressekonferenz zur Rotfärbung des Mont Blanc Anfang Juni konnte man folgendes erfahren:

                              "Mein Ziel ist es, den mythischen Berg Montblanc in einen Mont Rouge zu verwandeln und einen souveränen Staat, den 'Pink State' zu gründen", sagte er.

                              "Wem gehört die Natur? Wem gehört das Wasser in den Seen, der Schnee auf dem Boden, die Blumen auf den Feldern und die Bäume und die Regenwälder?", fragte Evaristti. Er betonte, er habe das Recht, "einen nicht gewalttätigen Staat des Pluralismus und der Toleranz zu gründen". Der Berg gehöre "nicht Frankreich allein". "Nachdem Frankreich sich das Recht genommen hat, tausende Kilometer vom eigenen Land entfernt Atomtests in Polynesien auszuführen, wäre es ein klarer Fall von Doppelmoral, wenn sie mich jetzt abhielten, ein kleines Stück Land für friedliche Zwecke zu besetzen", hob der Aktionskünstler hervor.
                              Im ersten Teil seiner Trilogie hatte Evaristti 2004 einen Eisberg vor der Küste Grönlands rot gefärbt, um gegen die Lagerung von US-Atommüll auf der Militärbasis Thule im Norden der Insel zu protestieren.

                              Vier Jahre zuvor hatte Evaristti eine Kontroverse ausgelöst, als er in einem dänischen Museum Küchenmixer mit lebenden Goldfischen ausstellte und den Besuchern die Wahl ließ, auf den Einschaltknopf zu drücken oder nicht. "Ich wollte, dass die Menschen ihr Gewissen, ihr Urteilsvermögen, ihre Instinkte prüfen, bevor sie den Knopf des Todes drücken oder nicht."
                              Evaristtis Begründungen erscheinen platt. Viel Mühe wandte er für sein Konzept des Pink State nicht auf. Das Thema künstlerischer Sezessionen hat seit Ingo Günthers Refugee Republic von 1995 Konjunktur. Wir sind darauf bereits eingegangen. Richtig warm wird mir bei Evaristti nicht - trotz dem von mir geliebten Rot.

                              Wer sich lieber literarisch im Mont Blanc-Gebiet umtun will, lese Davide Longo, Der Steingänger, Berlin: Wagenbach 2007.




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                                AW: Alpine Umwelten


                                Lötschberg-Basistunnel freigegeben


                                Nach achtjähriger Bauzeit ist am 15. Juni 2007 der 34,6 km lange Lötschberg-Basistunnel freigegeben worden. Er verbindet Frutigen im Berner Oberland mit Raron im Wallis.

                                Ab 16. Juni fährt Güterverkehr auf der Strecke. Personenverkehr folgt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember.


                                Zur Übergabe war Bundesrat Moritz Leuenberger mit einem italienischen Güterzug angereist. Rauch drang aus dem Tunnel, Stroboskope blitzten und Klassik-Rock ertönte, als der 1300 Tonnen schwere Güterzug mit 30 Wagen durchs Nordportal fuhr und symbolisch eine Papierwand zerriss.

                                Leuenberger entstieg der Lokomotive zusammen mit Peter Teuscher und Mathias Tromp, den Direktoren der BLS AlpTransit AG respektive der künftigen Betreibergesellschaft BLS.

                                Rede von Bundesrat Leuenberger: Berge versetzen

                                Die Berner sind künftig schon in 55 Minuten im Land ihrer Träume. Und die Walliser, die sich nach Bern wagen, sind nach 55 Minuten zurück im Land ihrer Träume.

                                Wir haben einen Berg versetzt für eine Schweiz, wie wir sie uns vorstellen. Diese Vorstellung hatte in der politischen Auseinandersetzung einen Namen, nämlich Netzvariante.

                                Ein Netz wollen wir weben: Die beiden grossen Alpenquerungen der Bahn sollen sich gegenseitig ergänzen können. Ist eine Achse blockiert, kann die andere genutzt werden.
                                Siehe auch:

                                Die Letzten sind die Ersten: Die Genese der Lötschbergbasislinie [NZZ, 11. Juni 2007]

                                Im Sog der Tiefe: Von den Tücken und Fortschritten im Tunnelbau [NZZ, 11. Juni 2007]

                                Das Wallis und die Schweiz: Zu Tradition und Perspektiven eines Missverständnisses [NZZ, 11. Juni 2007]



                                Zuletzt geändert von geröllheimer; 15.06.2007, 18:17.

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